Ideologie der Klimaretter wird offenkundig

Mitbegründer von Extinction Rebellion relativiert Holocaust

In einem Interview relativiert der Mitbegründer der Gruppe Extinction Rebellion den Holocaust. Das passt zur Ideologie der Gruppe. Und nicht nur zu ihrer.

Extinction Rebellion, London / Wikicommons / CC BY-SA 4.0
Veröffentlicht:
von

In einem Interview mit der Zeit hat der Mitbegründer der linksextremen Gruppe Extinction Rebellion, Roger Hallam, den Holocaust relativiert. Die Aufregung ist groß. In einer ersten Reaktion hat der deutsche Verlag Hallams das für heute angekündigte Erscheinen seines Buches gestoppt.

Die Aussage, die Hallam zum Verhängnis wurde, lautet: »Auch der Holocaust sei für ihn«, Roger Hallam, – und nun auf Englisch: »just another fuckery in human history«. Wörtlich darf man hier nicht übersetzen. Dem Sinn nach lautet der Halbsatz: Der Holocaust ist »nur ein weiterer Scheiß in der Menschheitsgeschichte«.

An sich schon übel genug, wird der Halbsatz für die deutschen Mainstreammedien zum wirklichen Skandal, weil Hallam die deutsche Haltung zum Holocaust für schädlich hält. »Das Ausmaß dieses Traumas kann lähmen«, warnt Hallam laut Zeit. Eine interessante Verschiebung! Offenbar hält Hallam den Holocaust für ein deutsches Trauma. Haben sich die Schulddebatten mittlerweile so verselbstständigt, dass man die Deutschen bei Extinction Rebellion für das Opfer des Holocaust hält ?

Zunächst bewegt sich Hallam dann wieder im deutschen Mainstream und wird pädagogisch. Diese Lähmung, so seine Meinung, »verhindert, dass man daraus lernt.« Der Holocaust als Lernmittel. Mit dieser Haltung kann das mediale und politische Deutschland sicherlich leben, auch wenn es sich schon hier um eine Verharmlosung der Ermordung der europäischen Juden handelt.

Erst danach treibt es Hallam in untiefe Gewässer. Es tue den Deutschen nicht gut, dass sie den Holocaust »fälschlicherweise für einzigartig hielten«, gibt die Zeit Hallam wieder. Und damit verstößt Hallam gegen den Konsens und womöglich sogar gegen Gesetze. Hallam begründet seine Haltung recht simpel: »Tatsache ist, dass in unserer Geschichte Millionen von Menschen unter schlimmen Umständen regelmäßig umgebracht worden sind.« – Wer würde das bestreiten wollen. Hallam nennt als Beispiel allerdings nicht Kambodscha, den Holodomor oder Armenien, sondern das Auftreten der Belgier im Kongo. »Um ehrlich zu sein, könnte man sagen: Das ist ein fast normales Ereignis.« Und nun folgert Hallam: Auch der Holocaust sei für ihn »just another fuckery in human history«. – »nur ein weiterer Scheiß in der Menschheitsgeschichte«.

Dass ein Mitbegründer von Extinction Rebellion, der von links-grünen Medien und Politikern insgeheim bewunderten linksradikalen Gruppe, den Holocaust relativiert und das in einer Formulierung, die durchaus an den Vogelschiss von Alexander Gauland erinnert, erwischt sie, die deutschen Mainstreammedien und ihre Politiker, auf dem falschen Fuß. Und daher sind sie nun böse.

Dabei bewegt sich Hallams Gedanke exakt in den Bahnen der meisten Klimaaktivisten, die heute Politik und Medien mit ihren Forderungen vor sich hertreiben. Zur Erinnerung: Das Herzstück des Klimawahns ist der Mythos vom Untergang der Welt in wenigen Jahren. Vor dieser Drohung werden alle bisherige Mordorgien der Menschheit zur Vorgeschichte - auch der Holocaust. 

Hallams Weltbild bestätigt einmal mehr den Mythos, aus dem von Greta Thunberg bis Extinction Rebellion die Klimaretter schöpfen. Der Mythos vom Weltuntergang in wenigen Jahren. Dieser Mythos verleiht ihnen Macht. Und jeder, der einen Klimanotstand oder eine radikale Energiewende für notwendig hält, übt sie zusammen mit ihnen aus.

Die Aufregung über die Bemerkung von Hallam ist also – sofern sie von den Mainstreammedien und herrschenden Politikern kommt – schlicht fehl am Platz. Es handelt sich nicht, wie Luisa Neubauer meint, um »irrsinnige Worte«. Roger Hallam ist einer von ihnen. Er denkt so wie sie. Sie denken wie er. Nur spricht er es aus. Das wird ihm nun zum Verhängnis.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: karlheinz gampe

Heute pushed linker Mainstream alles zum Skandal was ihm nicht passt. Warum soll man geschichtliche Ereignisse nicht vergleichen können ? Das eine Opferrolle lähmen kann, ist auch richtig. Wir wollen keine Denk- und keine Sprachverbote, die wollen nur unsere roten Politiker. Wir lassen uns das Denken und den Diskurs darüber von roten gestörten Idioten nicht verbieten. Wir wollen Freiheit !

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang