Sexueller Missbrauch im Sport

Missbrauchsfälle im Sport doppelt so hoch wie in der katholischen Kirche

Die Kirche leidet unter der Unfähigkeit Papst Franziskus mit Missbrauchsfällen umzugehen. Auch in der Gesellschaft herrscht dieses Problem weiter vor: im Sport sieht es sogar noch viel schlimmer aus.

Foto: Pixabay
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Die katholische Kirche bleibt nicht verschont vom gesellschaftlichen Werteverfall, das sieht man vor allem in den sich häufenden Missbrauchsfällen der letzten Jahre(-zehnte): Eine unglückliche Realität und durch die Medienberichterstattung in jüngsten Jahren ein fast tägliches Thema.

Übersehen wird dabei häufig, das das Problem aber weite Kreise zieht. Der Deutschlandfunk berichtet, dass im Sport der Missbrauch sogar doppelt so häufig vorkommt, wie in der Kirche.

200.000 Betroffene im Breitensport, wobei katholische und evangelische Kirche zusammen auf 114.000 Opfer kommen.

Der Deutschlandfunkt beruft sich auf eine Studie der Uniklinik Ulm. Im Leistungssport erlebt jeder dritte sexuelle Übergriffe. »Wenn man es sehr eng nimmt, haben drei Prozent tatsächliche Übergriffe mit Penetration schwerster Taten erlebt, aber es kommt natürlich ein großes Feld dazu von ungewollten Berührungen,« erklärte Jörg Fefert, Leiter der Studie.

Das Bundesinnenministerium hat die finanzielle Förderung des Leistungssportes mit Präventionskonzepten verknüpft, sodass auf den Bereich Druck ausgeübt wird, um dringend eine Lösung für das Problem zu finden.

Vor allem die Aufarbeitung von Schwachstellen im Sportbereich lässt zu wünschen übrig. Darum wurde von der Bundesregierung eine Aufarbeitungskommission gegründet, die sei Anfang Mai konkrete Ziele verfolgt und sich um Betroffene kümmert.

Ähnliche Schritte wurden auch in der katholischen Kirche eingeleitet. In Deutschland werden Psychologen und Psychiater bereitgestellt, um einzelne Geistliche zu beurteilen und die Bischofskonferenz arbeitet seit 2004 an einer regelmäßig forensisch-psychiatrischen Begutachtung früherer Fälle.

Global gesehen besteht das Problem weiterhin: Immer mehr Fälle werden in den Medien aufgedeckt, in denen der Papst Bischöfe oder Priester gedeckt hat, die mit ihm auf einer ideologischen Linie sind. Tatkräftige Aufarbeitung lässt dabei zu wünschen übrig.

(jb)

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Weanermadel

@ Thomas Waibel
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Ich verstehe nicht ganz, was Sie mit "Konzils-Sekte" meinen.

Ich nehme an, die noch verbliebenen Anhänger des Konzils von Trient, also die sog. "Traditionalisten" samt Pius-Bruderschaft?

Gravatar: Thomas Waibel

Die Fälle von Kindesmißbrauch in der Konzilssekte, die von (fast) allen Menschen für die katholische Kirche gehalten wird, werden hoch gespielt, um diese "Kirche" zu diskreditieren.

Selbstverständlich wird dafür das Zölibat verantwortlich gemacht, obwohl es zwischen der Ehelosigkeit aus religiösen Gründen und der Pädophilie keinen Zusammenhang gibt.

In den USA wurde der (mögliche) Zusammenhang zwischen Homosexualität und Pädophilie untersucht. Die Ergebnisse werden leider nicht veröffentlicht. Auffällig ist, daß die Täter (fast) immer sich an Buben vergreifen.

Gravatar: patrick feldmann

Man muß natürlich immer fragen WIE die Zahlen zustande gekommen sind, also die dahinterstehende Methodik inklusive der Interessenlage von Auftraggebern wie Verfassern der Studien!

Bspw. erinnere ich, daß über die letzten 10 Jahre hier für D eine Zahl von Missbrauchsföllen durch Katholische Priester von 5000! über einen Zeitraum von 50 Jahren unwidersprochen kolportiert wurde (der Zweck der Kampagne wurde ja erfüllt). Angesichts von ca. 200.000 Fällen von jöhrlichem KIndesmissbrauch (Hellziffer, Kinderschutzbund) für D kann man sich leicht die Proportionen sekbst darstellen. (Faktor 10³-10.000).
Über 90% finden im familiären Umfeld statt, der Rest in Schulen, Sportvereinen....Kirchen, Moscheen, Synagogen, Ashrams etc.)

Ich habe in den letzten 15 Jahren leider keine Bestrebungen erlebt, die Problematik proportionsgerecht aufzuarbeiten. Das mag auch daran liegen, daß die Pädophilen als gesellschaftliche Gruppierung unter dem Schutzmantel exakt der Kläger gegen die Katholische Kirche stehen (LGBTQ-Dingsda, Grüne-Pädophile/Päderasten).

Myn hat die Missbrauchsopfer (also die, die man verwerten konnte) gegen die katholischen Priester insgesamt instrumentalisiert und bei einer zunehmend verblödenden deutschen Öffentlichkeitsgesellschaft damit den gewünschten Effekt verwirklicht.

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