Wettbewerbsbehörde sieht irreführende Werbung

Millionenschwere Geldstrafe für Facebook von Ungarn verhängt

Das soziale Medium Facebook muss in Ungarn eine Geldstrafe in Höhe von 1,2 Milliarden Forint (etwa 3,6 Millionen Euro) zahlen. Ungarische Nutzer seien mit irreführender Werbung über Jahre geködert worden, so die Begründung der Wettbewerbshüter.

Foto: Facebook
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Die Benutzung der sozialen Plattform Facebook sei kostenlos, heißt es in der Werbung des Betreibers. Mit dieser irreführenden Werbung seien über Jahre Nutzer in Ungarn geködert worden. Tatsächlich sei die Nutzung nicht kostenlos, da die Verbraucher zwar keine Gebühr entrichten würden, dafür aber erbrächten sie eine finanzielle Gegenleistung durch die Bereitstellung ihrer persönlichen Daten. Diese nutze Facebook, um sie zu sammeln, detailliert auszuwerten und durch diese Auswertung Gewinne, unter anderem durch immer wieder eingeblendete Werbung, zu generieren.

Durch diese Vorgehensweise finanziere sich Facebook maßgeblich durch und über die Nutzer. Der Slogan einer kostenlosen Mitgliedschaft sei daher irreführend und falsch, entschieden die Wettbewerbshüter in Ungarn. Facebook wurde zu einer Geldbuße in Höhe von 1,2 Milliarden Forint (etwa 3,6 Millionen Euro) verurteilt.

Zwar habe das Netzwerk von Zuckerberg seine Geschäftsbedingungen im April 2019 neu und deutlicher gefasst, doch die Verstöße reichen trotz mehrfacher Ermahnungen Ungarns an den Betreiber bis in das Jahr 2010 zurück. Aus diesem Grund, so die Begründung der höchsten jemals in Ungarn gegen ein Unternehmen verhängten Geldbuße, sei die Summe gerechtfertigt.

Seitens Facebook war man bisher zu keiner Stellungnahme bereit. Ähnlich lautende Urteile in anderen europäischen Staaten und den USA wurden bisher von Facebook bereitwillig akzeptiert; der Gewinn durch die dubiosen Machenschaften des Netzwerks scheint also noch deutlich über der Summe der Bußgelder zu liegen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Frank

Und trotzdem melden sich dort Leute an. Jedem was er verdient...

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Durch diese Vorgehensweise finanziere sich Facebook maßgeblich durch und über die Nutzer. Der Slogan einer kostenlosen Mitgliedschaft sei daher irreführend und falsch, entschieden die Wettbewerbshüter in Ungarn. Facebook wurde zu einer Geldbuße in Höhe von 1,2 Milliarden Forint (etwa 3,6 Millionen Euro) verurteilt.“ ...

Wäre dies mit der gleichen Begründung für Deutschland nicht noch sehr viel berechtigter angebracht?

Ist er nun aber auch möglich, dass Ungarn nun schon deshalb göttlich(?) verurteilt wird, weil dessen Staatschef Viktor Orban heißt???

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