UN-Migrationspakt verlangt geringere Gebühren für Auslandsüberweisungen

Migranten sollen günstiger Geld in die Heimat überweisen können

Immer höhere Milliardensummen transferieren Migranten in ihre Heimatländer. Das soll nun noch begünstigt werden. Der UN-Migrationspakt verpflichtet die Unterzeichner, die Gebühren für Überweisungen ins Ausland zu reduzieren. Die Bundesregierung will dem schnell folgen.

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Einwanderer verschickten im vergangenen Jahr weltweit 466 Milliarden Dollar in ihre Heimatländer. Dabei war Deutschland neben den USA, Saudi-Arabien und der Schweiz eines der Länder, aus dem am häufigsten Überweisungen in Herkunftsländer erfolgten. 2016 flossen laut Bundesregierung 17,7 Milliarden Euro ins Ausland, was fast der dreifachen Summe des Entwicklungshilfeetats in Höhe von 6,5 Milliarden Euro entspricht.

Seit den 1980ern wächst die Zahl der Migranten in den Industrieländern. Damit nehmen zugleich die Geldzahlungen in die Herkunftsländer an zumeist Familienangehörige immer mehr zu. Nach Angaben der Weltbank verdoppelte sich die Summe der Rücküberweisungen weltweit von 1990 bis 2000, im Folgejahrzehnt vervierfachte sie sich sogar. In Deutschland hat sich deren Summe in den letzten acht Jahren verdreifacht.

Neben ausländischen Arbeitnehmern schicken vor allem anerkannte Asylbewerber hohe Summen in ihre Länder. So wurden 2017 allein nach Syrien rund 152 Millionen Euro überwiesen. Für Migranten soll es nun künftig günstiger werden, Geld in ihr Heimatland zu überweisen, was den Geldfluss weg von der Wirtschaft hierzulande verstärken dürfte.

Hintergrund ist, dass die Unterzeichner des UN-Migrationspaktes, zu denen auch Deutschland zählt, sich verpflichteten entsprechende gesetzliche Änderungen für geringere Transaktionskosten vorzunehmen.
In Ziel Nummer 20 des Abkommens bekennen sich die mehr als 150 UN-Staaten zur Senkung der »Transaktionskosten für Rücküberweisungen von Migranten auf weniger als drei Prozent« bis zum Jahr 2030.

Die Koalition aus Union und SPD will gar nicht so lange bis 2030 warten, sondern plant schon zeitnah die Kosten für solche Auslandsüberweisungen auf unter drei Prozent der betreffenden Summen zu senken. Oft sind bisher um die zehn Prozent fällig. Als ersten Schritt hat das Entwicklungshilfeministerium auf geldtransfair.de ein Vergleichsportal eingerichtet, wo interessierte Migranten sehen können, was die günstigsten Banken sind, um Gelder ins Ausland zu transferieren.

Die Transaktionen ihrer Staatsbürger im Ausland stellen in armen Ländern wie Liberia und Tadschikistan eine wichtige Einnahmequelle dar. 2013 beruhten rund 42 Prozent des tadschikischen Bruttoinlandsproduktes auf Rücküberweisungen. Dementsprechend weisen solche Staaten auch eine geringe Rücknahmebereitschaft für ihre Staatsbürger bei Abschiebungen aus, da ihnen damit Kapitalflüsse verloren gehen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Elfi Littmann-Kaba

Wenn ich es richtig verstehe, gilt diese Bevorzugung nur fuer Migranten, aber nicht fuer deutsche Staatsbuerger, die im Ausland leben und ihr Geld dorthin ueberweisen... Verstoesst das nicht gegen das Gleichheitsprinzip? Das waere ja schon mal ein erster Punkt, anhand dem man feststellen kann, was mehr Gewicht hat - das "soft law" des UN-Migrationspakts oder das Grundgesetz. Da soll nochmal einer sagen, der Pakt sei nicht verbindlich...

Gravatar: francomacorisano

Flüchtlinge bekommen doch nur Hartz-4. Das ist angeblich so knapp bemessen, dass man davon kaumleben kann!?! Wieso hat der Flüchtling dann trotzdem Geld übrig, um in seine Heimat zu schicken? Warum schickt er Geld in seine Heimat? Um seine Schulden bei der Schlepper-Mafia zu bezahlen...???

Gravatar: Betrachter

Angesichts der Tatsache, dass Migranten diese gigantischen Summen ohne Probleme ins Ausland
" transferieren " können zeigt doch, dass diese
" Abkassierer " weit über den realistischen " Lebensunterhalt " alimentiert werden. Solchen Leuten wird doch mit " Hochdruck " die von einem Normalbürger abgepresste " Zwangsabgaben " an den Staat geradezu in den Hintern geblasen.
Es muss doch möglich sein festzustellen, wer und wohin diese Gelder ins Ausland verschwinden lässt.
Aber in einer schon zur Realität gewordenen " Bananenrepublik " Deutschland mit nichtsnutzigen Altparteienpolitikern ist man vor keiner absurden Sachlage sicher.
Aber damit es diesen " Abkassieren " nicht schlecht geht, wird die FDJ- Kanzlerin schon sorgen.

Gravatar: spectator

Neuwahl des "Hohen Kommissars der UN Migrations- und Flüchtlingspolitik": Januar 2021.

Merkelscher Eifer und höchstpersönliches Unterschreiben des Paktes: Dezember 2018.

Wahl der neuen Parteivorsitzenden der CDU, Merkels Wunschkandidatin Kramp-Karrenbauer: Dezember 2018.

Der Alptraum einer Kanzlerin Kramp-Karrenbauer am Gängelband einer personell hinlänglich bekannten neuen "hohen Kommissarin der UN Migrations- und Flüchtlingspolitik" tut sich auf.

Begriffen, was läuft?

Gravatar: Norbert Eiling

Wann packen wir endlich unsere Gelben Westen aus !
Brauchen schnellstmöglich einen Termin .

Gravatar: Jutta Erdmann

@Kurt
Für die wird es aber nicht gelten! Siehe Migrationspakt.

Es gibt halt immer noch welche die glauben den Wolf könnte man umerziehen.
Hat den niemand aus Märchen gelernt? Einzige Abhilfe ist Steine in den Bauch und ab in den alten Brunnen.

Gravatar: Egon selz

So ein 'Gesindel',

Merkel hat nicht nicht ganz zu Ende gesprochen, das aus dem Pakt keine Verpflichtungen erwachsen', der Bundestag hat noch nicht ganz zu Ende gelacht das die AFD spinnt, da haben Sie uns bereits wieder ANGELOGEN!!!
Glauben diese Politiker eigentlich das wir Ihre Archlöcher sind. Ich habe lange nicht mehr so viel Verachtung für den Bürger gesehen.
Heraus aus dem Haus und auf die Strasse.
Genug ist Genug.

Gravatar: Heinrich Heim

Wenn weltweit 466 Milliarden Dollar transferiert wurden und Deutschland davon gerade mal ca. 18 Milliarden Anteil hat, müssen ja andere Länder deutlich mehr beteiligt sein.

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