Diese Motorboote können zwar nur 20 bis 40 Passagiere an Bord nehmen, aber sie haben einen großen Vorteil: Sie können die Radarsysteme der libyschen Küstenwache umgehen. Wenn ein Schiff sie verfolgen sollte, dann sind sie schneller.

Die starken Motorboote sind in der Lage, die 450 Kilometer lange Strecke zwischen Libyen und Sizilien mit einer Geschwindigkeit von zirka 80 Stundenkilometern zurückzulegen. Die Libyer können diese Schiffe nicht aufhalten.

Das berichtete Ajela Abdelbari, ein Kommandant der libyschen Küstenwache, der Mailänder Tageszeitung Corriere della Sera. Darauf beziehen sich stol.it Nachrichten für Südtirol.

Die Geschäfte florieren so gut, dass es für mindestens 13 größere Banden reicht, die sich die Aufträge teilen. So steht es jedenfalls in Corriere della Sera. Aus der libyschen Stadt Misrata starten – überraschenderweise – vor allem Migranten aus Bangladesch. Außerdem kommen welche aus Marokko, Mali, aus dem Sudan, Niger, Nigeria und aus Burkina Faso.

Die libysche Küstenwache hat allein im laufenden Jahr 13.000 Migranten aus (selbst verursachter) Seenot gerettet und wieder nach Libyen zurückgeführt. Wie viele es sind, die der Küstenwache mit den Schnellbooten durch die Lappen gehen, wird man gar nicht erfassen können. Wie auch immer: Wir haben immer noch keine »ruhige See« im Mittelmeer.