In Berlin verschweigt er seine Phantasien

Michael Müller schwadroniert im Ausland vom Verbot für Verbrennungsmotoren

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) möchte so gerne als wichtiger Politiker wahrgenommen werden. Bei einer Konferenz im September in London hatte er vollmundig angekündigt, dass er große Teile Berlins bis 2030 zur emissionsfreien Zone erklären werde. Den Berlinern verschweig er seine Utopien.

Foto: Sandro Halank / Wikimedia / CC BY-SA 2.0
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Es gibt in Deutschland mit Sicherheit in der Politik dankbarere Aufgaben als die des Regierenden Bürgermeisters in Berlin. Vor allem dann, wenn man die Nachfolge eines Paradiesvogels wie Klaus Wowereit anzutreten hat. Der war bunt, schrill, laut und sogar clever: rechtzeitig vor dem ganz großen Chaos um den Flughafen BER hat er seinen Rücktritt angekündigt und sich so aus der politischen Verantwortung gestohlen. Seinem Nachfolger Michael Müller geht da seitens der öffentlichen Wahrnehmung einiges ab. Er sei farblos, habe kein Charisma, keine Ausstrahlung und wirke wie ein Finanzbeamter - so die weit verbreitete Meinung über ihn.

Müller versucht seit seiner Amtsübernahme aus dem großen Schatten seines Vorgängers herauszutreten und als wichtiger Politiker wahrgenommen zu werden. So recht gelingen will ihm das aber nicht. In der Beliebtheitsskala der Berliner Politiker rangiert Müller unter ferner liefen. Punkten kann er in Berlion mit seinen Thesen schon lange nicht mehr. Da ist es wenig verwunderlich, dass er versucht, auf internationalem Parkett sein ramponiertes Ansehen aufzubessern.

Bei einer Konferenz des Städtenetzwerks C 40 im September in London sah Müller den Moment gekommen, auf sich aufmerksam zu machen. Gemeinsam mit den Bürgermeistern einiger anderer Städte hat Müller sich verpflichtet, viele Teile Berlins bis 2030 zur emmissionsfreien Zone zu machen. Verbrennungsmotoren sollen aus diesen Teilen verbannt werden. In der Heimat aber verschwiegen Müller und seine Staatskanzlei diese hochtrabenden Pläne. Wohlwissend, dass solche Phantasien auf wenig Gegenliebe stoßen werden und sowohl der Zustimmung für Müller wie auch für seine Partei weiter abträgig wären. In 2021 wird das Abgeordnetenhaus in Berlin neu gewählt und die Werte für Müller wie auch für die SPD sind desaströs.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Unmensch

Bei manchen Politikern hat man den Eindruck, dass sie wie Kabarettisten o.ä. agieren: sie sagen das, was sie glauben das gehört werden will, und treiben das auch noch auf die Spitze.
Soziale Intelligenz geht so - womit dann auch erklärt wäre wieso sie von Nation und Grenzen nichts wissen wollen: weil das den Horizont dieses direkten sozialen Feedbacks übersteigt.

Gravatar: Egon Scherzer

Wie lange will der Deutsche Michel eigentlich noch zusehen, wie er von solchen 'schwadronierenden Pensionsabsaugern' zum Idioten in der Welt gemacht wird?

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