»Deutschlands Meinungseliten drehen durch, weil fünfzig Schauspieler die Corona-Politik persiflieren«

Meuthen: #allesdichtmachen trifft den Nerv

Die Aufregung um #allesdichtmachen zeigt, wie eng der Meinungskorridor geworden ist, und wie blank die Nerven bei der meinungsmachenden Elite liegen, schreibt Jörg Meuthen:

Ulrich Tukur: »Sind wir erst allesamt mausetot, entziehen wir auch dem Virus die Lebensgrundlage.«
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Seit Tagen geht ein großer Aufreger durch die deutschen Medien: Mehr als 50 deutsche Film- und Fernseh-Schauspieler hatten es in einer groß angelegten Internet-Aktion unter dem Titel #allesdichtmachen gewagt, gegen die Coronapolitik der unfehlbaren Bundesregierung satirisch in Form einiger wirklich sehr humorvoller Kurzfilme zu protestieren.

Hier eine kleine Auswahl:

Jan-Josef Liefers

Martin Brambach

Nina Gummich

So empfiehlt beispielsweise Ulrich Tukur der Regierung:

»Schließen Sie ausnahmslos jede menschliche Wirkungsstätte und jeden Handelsplatz, auch alle Supermärkte. Sind wir erst verhungert, so entziehen wir auch dem Virus samt seiner hinterhältigen Mutantenbaggage die Lebensgrundlage.«

Diese ironisch-sarkastisch formulierten Beiträge loben also dem Wortlaut nach die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung und fordern deren noch weitere Verschärfung, wenden sich aber in Wirklichkeit mit ihrem beißenden Sarkasmus gegen die Politik von Merkel und ihrer Laienspielschar - so etwas hat es in dieser originellen, künstlerischen Form in Deutschland meines Wissens noch nie gegeben.

Dass dies jetzt wegen Merkels Corona-Politik passiert, zeigt, wie schwerwiegend und belastend die Lockdown-Maßnahmen der Endloskanzlerin auch für die Schauspieler sind, denn sie riskieren mit ihrer Aktion ihre berufliche Zukunft, zumindest im finanziell üppig ausgestatteten GEZ-Fernsehen. 

Da weiß man natürlich als ARD-Rundfunkratsmitglied, wo man den Hebel ganz schnell ansetzen kann: Garrelt Duin (SPD), der ein solches Mitglied im Rundfunkrat ist, hat nämlich sofort nach Erscheinen dieser Kampagne gefordert, die Zusammenarbeit mit diesen Schauspielern einzustellen. 

Das ist nichts weniger als die Forderung nach einer weitgehenden beruflichen Vernichtung dieser Menschen, die das unglaubliche Verbrechen begangen haben, einfach ihre Meinung zu sagen, welche eben nicht deckungsgleich ist mit derjenigen der Regierung.

Eine solch unverhohlene Drohung mit beruflicher Vernichtung ist in einer freiheitlichen Demokratie ein völlig inakzeptabler Vorgang. Zugleich zeigt dies deutlich, wie unverhohlen die uns hier schon viel zu lange Regierenden mittlerweile mit dem Missbrauch der Macht drohen, welche ihnen durch uns Bürger verliehen wurde.

Hierzu passt auch, dass Protest, der sich des Stilmittels der Ironie bedienen muss, Ausdruck der real existierenden Machtverhältnisse ist: Wo direkte Kritik das Risiko massiver persönlicher Nachteile beinhaltet, verlegt man sich besser auf Ironie und Sarkasmus.

Schon die Hofnarren im Mittelalter verfuhren nach diesem Prinzip. Dass im Deutschland des Jahres 2021 prominente Schauspieler wie Jan Josef Liefers, Ulrich Tukur, Meret Becker und viele andere es ihnen jetzt bei ihrer Kritik an der Corona-Politik gleichtun, macht überdeutlich, wie es um die Meinungsfreiheit in Deutschland nach 16 Jahren Merkel mittlerweile steht.

Diese Meinungsfreiheit wird durch gezielte Agitation vieler Merkel-Unterstützer in den Medien - exemplarisch sei die gestrige Hetze des Redaktionsnetzwerks Deutschland (»Verhöhnung der Corona-Toten«) sowie die gestrige Anmoderation von Marietta Slomka im heute-journal zu diesem Thema erwähnt - in einen immer enger werdenden Meinungskorridor hineingezwängt. Da verwundert es nicht, dass es bereits erste Schauspieler gibt, die sich (vermutlich aus schierer Existenzangst) von ihrer eigenen Aktion distanzierten, wie die Beispiele von Heike Makatsch und Richy Müller bedauerlich belegten.

Protest gegen unsinnige Regierungsmaßnahmen ist etwas, was man im alternativlosen Weltbild von Merkel und ihren Helfern in den Medien nicht mehr ohne Gegenwehr hinzunehmen bereit ist, wie auch Andreas Rosenfelder in der »Welt« treffend beleuchtet:

»Deutschlands Meinungseliten drehen durch, weil fünfzig Schauspieler die Corona-Politik persiflieren. Die hysterische Reaktion zeigt, dass #allesdichtmachen den Nerv unserer Zeit getroffen hat. Denn die Satire entlarvt auch die Rolle der Medien in der Pandemie.«

Zur Rolle genau dieser Medien in der Pandemie sagt Jan-Josef Liefers in seinem eingangs verlinkten Beitrag so treffend:

»Ich möchte heute ,Danke!' sagen. Danke an alle Medien unseres Landes, die seit über einem Jahr unermüdlich, verantwortungsvoll und mit klarer Haltung dafür sorgen, dass der Alarm genau da bleibt, wo er hingehört, nämlich ganz ganz oben, und dafür sorgen, dass kein unnötiger, kritischer Disput uns ablenken kann von der Zustimmung zu den sinnvollen und immer angemessenen Maßnahmen unserer Regierung.«

Zeit für kritischen Diskurs. Zeit für das Ende sinnloser und unangemessener Freiheitseinschränkungen dieser Merkel-Regierung. Zeit für die #AfD.

 

Prof. Dr. Jörg Meuthen ist Bundessprecher der AfD und stellvertretender Vorsitzender der Fraktion »Identität und Demokratie« im Europäischen Parlament.

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ronald Schroeder

Ich hoffe, Herr Meuthen mimt den Erstaunten nur und ist es nicht wirklich. Denn anders als die genannten Schauspieler, die politisch nicht zwingend erfahrener sein müssen, als Busfahrer oder Krankenschwestern, sollte Herrn Meuthen klar sein, daß die politische Klasse ganz selbstverständlich mittels Androhung der wirtschaftlichen Existenzvernichtung auf diese Kritik am politischen System reagieren wird. Wozu gibt es denn sonst Rundfunkräte, als darauf zu achten, daß die Medien systemkonform agieren und aus den Zwangsgebühren der Beitragszahler nur jene Fernsehschaffenden großzügig alimentiert werden, die der Staatsmacht treu ergeben sind? Auch in der DDR gab es entsprechende Abteilungen für Agitation und Propaganda. Wer in der DDR ausscherte und rechtzeitig zu Kreuze kroch, Selbstkritik übte und lauthals anerkannte, daß er zutiefst bedauert, den Arbeitern und Bauern des Arbeiter- und Bauernstaates so in den Rücken gefallen zu sein, durfte darauf hoffen, seine Privilegien und seinen Status zu erhalten. Natürlich mußte er sich in der Folge bewähren. Auf diese Weise hatte die Staatsmacht besonders willfährige Untertanen gewonnen. Deshalb ist Häme für Schauspieler wie Frau Folkerts auch unangebracht:
Sie haben erst einmal kritisiert - im Unterschied zu vielen anderen. Ja, sie sind dann eingeknickt. Wissen wir, welchem Druck sie ausgesetzt waren? Wer eventuell bei ihnen angerufen hat? Wie man gegebenenfalls ganz charmant und keinesfalls erpresserisch von Besetzungsüberlegungen für z.B. neue Tatort-Drehs gesprochen hat? Jeder kenn sie die Eva Hermans und Uwe Steimles, für die sich der Vorhang des Staatsfernsehens gesenkt hat. Niemand von uns weiß, was vor der Selbstkritik passierte. Keiner der in ähnlicher Lage war und konsequent blieb, kann den Druck nachempfinden, den solcherart unter Systemdruck Geratene empfinden. Vielleicht haben wir ehemaligen DDR-Bürger deshalb Verständnis auch für die, die am Ende Schwäche zeigen. Eben weil sie zuerst einmal Mut bewiesen. Respekt. Was immer auch kommt. Zur Selbstkritik gehört selbstverständlich, entschieden zurückzuweisen, daß man sich mit Leuten wie mir nicht gemein machen will. Auch das ist legitim. Den Kritikern des DDR-Systems blieb auch nur, jegliche Unterstützung der imperialistischen Kriegstreiber des Westens zurückzuweisen. Trotzdem eine große Tat, die Respekt verdient.

Gravatar: Früh aufstehen, StaatsschauspielerInnen, bürgerlicher Tod

Wie gesagt, Tukur, Liefers, Schlothauer, Bauer u.a. sollten sich um eine umgehende öffentliche Klarstellung bemühen und erklären, dass sie "von sich selbst enttäuscht" sind ...

https://www.youtube.com/watch?v=svlODNLck9A&t=2000s .

Anders werden die wahrscheinlich nicht verhindern können, dass "die Volksgemeinschaft" sie nurmehr als "Asoziale" behandelt ...

https://rarehistoricalphotos.com/wp-content/uploads/2016/09/german_women_polish_man_1_small.jpg

https://de.wikipedia.org/wiki/Asoziale_(Nationalsozialismus) .

Rechtsfrieden. Friedhofsruhe. Rechtssicherheit. Todsicherheit. Bundesverfassungsgericht. Präventive Gefahrenabwehr. Passive Sterbehilfe. Kunst des Vergiftens. Kunst des Vergasens. Kunst des Vergessens. Entschuldigung sagen. Schwamm drüber ...

https://www.youtube.com/watch?v=WHX494U0muI&lc=UgxJfkabA5Px-HnsWs14AaABAg .

Gravatar: Robert Ardbeg

Ja, die Worte sind raus und schon wird kräftig von den "Künstlern" zurück gerudert. Worte sind nur Bekundungen, und ich weiß nicht ob dieses zurück rudern nicht Teil des Planes war.

Ein Vogel auf einem Ast, vertraut nicht dem Ast, sondern seinen Flügeln.

Gravatar: claude de jean

Unfassbar und gleichzeitig Untergang des Journalismus /der Demokratie in Deutschland.
Wie Darauf der komplette Mainstream reagiert hat ist an Scheuchliskeit nicht zu überbieten.
Aber zumindest weiss man woran man im deutschen Journalismus ist....

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Zeit für kritischen Diskurs. Zeit für das Ende sinnloser und unangemessener Freiheitseinschränkungen dieser Merkel-Regierung. Zeit für die #AfD“!!!.

Ist da nicht schon eine Wonne mit ansehen zu dürfen, wie man im Erzgebirge versucht Alternativen gegen die Alternativlosigkeit zu schaffen?
https://www.youtube.com/watch?v=YP3AD_1UVeM

Auffällig dabei auch aus meiner Sicht ist, dass man nun scheinbar selbst in der CDU die Wichtigkeit erkannte, die Kanzlerschaft auf zwei Amtszeiten zu begrenzen https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/althusmann-union-sollte-kanzlerschaft-auf-zwei-amtszeiten-begrenzen-17311490.html, wobei einer der Gründe hierfür sicherlich auch darin zu suchen ist, dass Alice Weidel scheinbar in jedem der von ihr im Folgenden angesprochenen Punkte Recht gegeben wurde https://www.youtube.com/watch?v=AKQKpChhBK8,
da der scheinbar ebenfalls per göttlichem(?) Diktat angerichtete Schaden unserer Heißgeliebten(???) kolossal ist!!! https://www.cicero.de/wirtschaft/industriepolitik-merkel-peter-altmaier-demokratie-recht-freiheit:

Wen wundert es da noch, dass unser(?) heißgeliebtes(?) Pummelchen auch im europäischen Ausland „immer öfter mit Hitler verglichen“ wird??? https://www.deutschlandfunkkultur.de/europas-krise-im-irrgarten-historischer-vergleiche.1005.de.html?dram:article_id=247911

Gravatar: Wähler

Ich ziehe meinen Hut für den Mut dieser Schauspieler. Weiter so, die Mehrheit der Bevölkerung ist auf eurer Seite.

Gravatar: Lutz

Komisch, daß der DGB sich nicht zur massenhaften Arbeitsplatzvernichtung positioniert.

Wenn tatsächlich die Tante Kobold-Intelligenzia Kanzler*in werden sollte, kann man einen Wirtschaftsaufschwung ausschließen.

WEF-Schwab weiß schon, warum er von dieser Grün*in etwas hält.

Lieber Bockbier als Baerbock*in!!!

Gravatar: Werner Hill

"Sie riskieren mit ihrer Aktion ihre berufliche Zukunft"

Wie unten so oben:
Kann es noch irgendein Medienverantwortlicher oder Politiker wagen, irgendwelche Maßnahmen der fremdgesteuerten Regierung zu kritisieren, ohne seine Karriere zu riskieren?
Und wer im Rennen bleiben will, muß auch aktiv "mitarbeiten" (siehe Söder und die Grünen sowieso).

Sogar Herr Lindner, der schon frech herausgeschaut hat, kriecht nun wieder tiefer hinein und wird heute bei Focus mit einer Aussage zitiert, die er unmöglich selber glauben kann: "Inzwischen ist klar, daß von Geimpften nach der 2. Impfung und einer Wartezeit, keine Gefahr ausgeht".

Respekt für diese Schauspieler und für alle, die den Mut haben, den Kampf gegen die Unterdrücker und ihre Marionetten aufzunehmen!

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