Arbeitszeit soll an Lebenserwartung gekoppelt werden

Merz will, dass wir länger arbeiten

Je älter die Menschen werden, desto länger sollen sie arbeiten. Das meint Friedrich Merz. Professoren dürfen sich freuen, weil sie sowieso nicht lassen können, über ihre Themen zu reden. Handwerker mit kaputtem Rücken dürften diesen Vorschlag ablehnen. Irgendwann ist Schluss.

Foto: Screenshot YouTube/Phoenix
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Für manche Akademiker, die Spaß daran haben sich als Universitätsangestellte ihren Forschungsschwerpunkten zu widmen, dürfte eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit kein Problem sein. Viele Professoren lassen sich sowieso nur ungern emeritieren und halten auch als Senioren ihre Vorträge und Vorlesungen. Auch so manche Politiker können nicht von ihrer Macht lassen. Und so mancher Selbständiger hat sowieso keine Wahl, weil er um seinen Betrieb fürchtet oder keinen Nachfolger findet.

Aber das Gros der arbeitenden Bevölkerung, von der Kassiererin im Supermarkt über den Bauarbeiter im Straßenbau bis zur Pflegekraft im Altenheim, lehnt eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit ab. Sie können nach einem langen Arbeitsleben einfach nicht mehr. Sie sind erschöpft.

Es ist ein Unterschied, ob man seinen beruflichen Traum lebt, wie eine Minderheit der Gesellschaft, oder ob man sich Jahr für Jahr durch einen Job quält, um die Familie zu ernähren, wie die Mehrheit der Bürger es tun muss.

Von daher dürfte der jüngste Vorschlag von Friedrich Merz [siehe Bericht »Focus«], die Lebensarbeitszeit zumindest teilweise an die steigende Lebenserwartung zu koppeln, bei den meisten Menschen auf Ablehnung stoßen. Details seiner Pläne nannte er noch nicht. Er sei gegen die Festlegung eines Alters bei 67 oder gar 70. Aber eine flexible Verlängerung sei denkbar, so sein Vorstoß. 

Vielen Bürgern ist klar, dass Geld schon vorhanden wäre, wenn es nicht anderweitig verwendet würde. Die Deutschen gehören zu den Europäern mit einem späteren Renteneintritt und relativ niedrigen Renten. 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ketzerlehrling

Die Lebenserwartung für Deutsche dürfte drastisch sinken. Damit ist der Plan von Merz für die Katz.

Gravatar: Alfred Decker

Merz Loyalität gilt der internationalen Finanzindustrie, die der Grünen gilt den Neocons in de USA.

Und die große Mehrheit der Wählerschaft stört das überhaupt nicht

Gravatar: asisi1

Damit sich die faulen Politiker ihre dicken leistungslosen Einkommen und Pensionen noch mehr erhöhen können!
20 Sitzungswochen im Jahr sind wohl noch zu viel!

Gravatar: Werner Hill

@ Roland Brehm

Da haben Sie in vielem Recht. Und ich bin auch kein Anhänger von Merz. Aber er hat bisher so gut wie nichts zum Wohl, aber auch wenig zum Untergang dieses Landes beigetragen.

Hätten sie im letzten Satz statt Merz Merkel eingesetzt, würde ich Ihnen auch da zustimmen.

Gravatar: Wahrheitsfinder

“Arbeitszeit soll an Lebenserwartung gekoppelt werden.“

Na da können wir ja mal sehr gespannt sein, wie, und nach welchen Kriterien, die Lebensdauer des einzelnen Menschen da dann ERWARTET wird ?!?

Gravatar: Wolfgang Lammert

Diese Aussage wird der CDU 5 % Stimmen kosten !

Gravatar: Graf von Rotz

Kürzer statt länger Friedrich, wir sollten wie alles in der EU harmonisieren, also wir gehen wie die Griechen mit 62 in den Ruhestand und zwar ohne Abschlag. Kapiert?

Gravatar: Petra

Da werfen die Schwachmaten immer mit KI u.ä. herum. Was wenn in Deutschland wirklich mal etwas auf die Reihe kommt? KI und weitere Digitalisierungen in vielen Bereichen kosten Arbeitsplätze. Wo sollen dann die Omas und Opas arbeiten? Oder, wo sollen dann ihre Enkel arbeiten? Diese Merzschen Gesülzeblasen ergeben hinten und vorne keinen Sinn.

Gravatar: werner S.

Die Lebensarbeitzeit muß heruntergesetzt werden.
Dass die echten Deutschen keine Kinder mehr haben ist die Schuld der Politik und der Wirtschaft. Sie stifteteten die Frauen an Karriere zu machen, anstatt Kinder zu bekommen.
Es dürfen keine Fachkräfte aus dem Ausland nach Deutschland geholt werden. Das Volk muß es verhindern. Lieber geht die Wirtschaft zu Grunde, als dass ein Volksaustausch stattfindet

Gravatar: Hans

Und Merz sollte sein gesamtes Einkommen, was über dem Durchschnittsverdienst liegt, an die Rentenkasse abführen.

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