Von der Multikulti-Kritikerin zur Grenzöffnerin

Merkels Wandel von der Zuwanderungsgegnerin zur Migrationspolitikerin

Wenn man sich die Reden der Angela Merkel von einst anhört und sie mit ihrer heutigen Haltung vergleicht, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Es war eine Wende um 180 Grad.

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[Dies ist der Neuabdruck eines Artikels, den wir bereits am 20.12.16 publiziert hatten, der aber an Aktualität nichts eingebüßt hat. Es geht um den bizarren und skurrilen Gesinnungswandel von Angela Merkel, der bis heute Kopfschütteln auslöst und zur größten Migrationskrise in der Geschichte des wiedervereinigten Deutschland geführt hat. In diesem Zusammenhang möchten wir auch auf die Artikel »Die Union hat sich beim Thema Migration vollkommen gewandelt« und »Merkels Agenda 2050 greift die freie Zivilgesellschaft an« hinweisen.]

 

Was ist bloß vorgefallen, dass Angela Merkel in den letzten Jahren ein solche Kehrtwende gemacht hat? Am 30. Oktober 2000 hatte Merkel noch im Bundestag steif und fest behauptet, „dass die multikulturelle Gesellschaft keine lebensfähige Form des Zusammenlebens ist.“


Damit stimmte sie damals ihren damalige Parteikollegen wie Roland Koch (CDU) und Friedrich Merz (CDU) zu. Merz hatte gefordert, dass man von den Zuwanderern eine Assimilation an die deutsche Leitkultur brauche. Und Koch hatte erklärt: „Wir sind keine beliebige Kultur. Sondern wie leben hier in der Bundesrepublik Deutschland, mit unseren Regeln, Gebräuchen [… usw …].“


Bei der Bundestagsdebatte zu den Zuwanderungsgesetzen der rot-grünen Koalitions-Regierung hatte die damalige Oppositionspolitikerin am 13. September 2002 in ihrer Rede im Bundestag die rot-grünen Pläne von vor allem Wirtschaftsminister Wolfgang Clement abgelehnt und dem damaligen Innenminister Otto Schily zugestimmt, dass das Maß des Zumutbaren in punkto Zuwanderung überschritten sei. Wörtlich hatte sie gesagt:


„[...] Und, meine Damen und Herren, auch wenn Sie […] Herr Clement […] über die Zuwanderung sprechen. Sie wissen doch wie es ist. Die Menschen im Lande wissen, dass Ihr Gesetz eben keine Begrenzung von Zuwanderung bietet. Und die Menschen im Lande wissen, dass Herr Schily am Anfang dieser Legislaturperiode gesagt hat … ein Satz, den hätte ich gar nicht gesagt … [Zwischenrufe aus dem Plenum] … Regen Sie sich doch nicht auf ... Das Maß des Zumutbaren ist überschritten! Und sie wissen, dass spätestens nach PISA … [Zwischenrufe aus dem Plenum] … Sie wissen das spätestens nach PISA doch in Deutschland völlig klar ist: Bevor wir neue Zuwanderung haben, müssen wir erst einmal die Integration der bei uns lebenden ausländischen Kinder verbessern, meine Damen und Herren, damit … [Klatschen auf den Bänken der Union und FDP] … Sie haben keine einzige Mark vorgesehen, um das Problem zu beseitigen, dass hier in Berlin-Kreuzberg 40 Prozent der ausländischen Kinder und Jugendlichen weder einen Schulabschluss haben, noch einen Berufsabschluss. Und trotzdem reden Sie über mehr Zuwanderung. Mit uns haben Sie die Alternative! Wir werden das ändern. Dieses Gesetz wird so nicht in Kraft treten. [...]“


Merkel bezeichnete also die CDU als „Alternative“ zur Zuwanderungspolitik der rot-grünen Regierung. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.


Am 1. Dezember 2003 sagte Angela Merkel: „[...] Und da muss man natürlich darüber sprechen, dass es den Missbrauch des Asylrechts gibt. Da muss man natürlich sagen, die Folge kann nur sein: Steuerung und Begrenzung von Zuwanderung. Alles andere wird keine Akzeptanz in der Bevölkerung finden.“


Selbst später, als sie schon Bundeskanzlerin war, hatte sie 2010 auf dem Deutschlandtag der Jungen Union in Potsdam folgendes gesagt:


„[...] wir sind ein Land, das im Übrigen Anfang der sechziger Jahre die Gastarbeiter nach Deutschland geholt hat. Und jetzt leben sie bei uns. Wir haben uns eine Weile lang in die Tasche gelogen. Wir haben gesagt, die werden schon nicht bleiben. Irgendwann werden sie weg sein. Das ist nicht die Realität. Und natürlich war der Ansatz, zu sagen, jetzt machen wir hier mal Multikulti und leben so neben einander her und freuen uns über einander. Dieser Ansatz ist gescheitert, absolut gescheitert! [...]“


Was ist nur geschehen, Frau Merkel?


War es das Flüchtlingsmädchen Reem? Im Sommer 2015 hatte Angela Merkel in einer deutschen Schule ein verzweifeltes libanesischen Flüchtlingsmädchen, dass sich vor Abschiebung fürchtete, knallhart mit der Tatsache konfrontiert, dass Deutschland nicht alle Menschen aufnehmen könne, die seit Jahren im Libanon in Flüchtlingslagern leben. Politik sei eben manchmal hart, bemerkte Merkel. Daraufhin fing das Mädchen an zu weinen. Merkel versuchte auf unbeholfene Art, das Mädchen zu trösten. Die Unbeholfenheit und Härte war von den Medien kritisiert worden.


Wenige Wochen später wurde Merkel zu Vorreiterin der offenen Grenzen.


Doch die Spekulation darüber, ob das persönliche Erlebnis und die direkte Konfrontation mit dem libanesischen Flüchtlingsmädchen zum Wandel geführt hat, geht über die Tatsache hinweg, dass eine riesige Armada von US-amerikanischen und internationalen NGOs und sonstigen Organisationen bereits einen Exodus aus dem Nahen Osten orchestrierte und eine gewaltige internationale Medienmaschinerie mit öffentlichkeitswirksamen Bildern diesen Prozess begleitete. Daher greift man zu kurz, wenn man ein persönliches Schlüsselerlebnis vermutet. Wahrscheinlicher ist es, dass massiver Druck von außerhalb kam. Merkel steht nicht alleine auf der Weltbühne.


Jedenfalls erklärte Merkel noch im Sommer 2015 überraschend, dass Deutschland ein Einwanderungsland sei. Der Wandel war perfekt. Die Büchse der Pandora war geöffnet.

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Karin Weber

Tumor oder käuflich. Was anderes halte ich für unrelevant.

Gravatar: Rietz

Dieses Merkelweib ist eine völlig unfähige ,,Politikerin" !
Sie ist ein Wendehals und dreht diesen nur dort hin, wo es gerade hin geht. Sie hat selbst keine Ideen und keinen ploitischen Kompass. Die ist einfach nur unfähig, aber machtbesessen. Und, um ihre Macht zu erhalten, geht sie über ,,Leichen" !....Wann wird ihr endlich der Prozeß gemacht ???

Gravatar: Hajo

Platte Nummern lassen sich in der Regel manipulieren und da können sich frühere Ansichten ganz schnell mal in`s Gegenteil verkehren, denn die Gegenseite weiß innerhalb kürzester Zeit, wie man mit solchen Leuten umgehen muß um eigene Ziele durchzusetzen und deshalb ist dieser Gesinnungswandel nicht verwunderlich, wenn man die Herkunft und die Entwicklung kennt und der soziale Aufstieg vermutlich mental nicht verkraftet wurde und das führt zu innerer Zerissenheit und man wird zur willfährigen Person und die Stärkeren werden dabei gewinnen und alles ist vergleichbar mit den Strippenziehern im Marijonetten-Theater wo sich auch nichts bewegt, ohne den Künstler der im Hintergrund die Fäden zieht. Das ist gut für alle Akteure und ihre Interessen, aber schlecht für die Abhängigen, denn die werden von den Akteuren ebenso rasiert, wie ihre Marijonetten.

Gravatar: Sabine

Darüber braucht man sich doch nicht zu wundern. Merkel hat schon immer Politik nur entsprechend der jeweiligen Situation gemacht. Oder wie Gysi zitiert hat "Merkel regiert nicht, Merkel verwaltet".
Sie hatte ja auch dem Irakkrieg zugestimmt. Ob sie noch immer diese Meinung vertritt?

Gravatar: Maaß

waren Politiker jemals ehrlich zum Volk?
Wenn ja, dann kann man sie an einer Hand abzählen!

Gravatar: …und überhaupt…

Die Erklärung mit dem weinenden Flüchtlingsmädchen im Fernsehen klingt zu simpel, aber es wäre erschreckend, wenn es wahr wäre. Ein Staatschef darf sich zwar als Privatperson Emotionen leisten, aber doch nicht im Amt!

Gravatar: karlheinz gampe

Vielleicht ist Stasis Erika ja geisteskrank. Der US Präsident sagt, Merkel ist geisteskrank. Eine Physikerin mit lückenhaften Kenntnissen in Physik und Mathe ist jedenfalls auch sehr seltsam. Vielleicht ist Merkel auch nur eine gewöhnliche gekaufte Kriminelle ? Jedenfalls mit Merkel stimmt einiges nicht. Wenn selbst der US Präsident sich weigert solch einer Person die Hand zu geben, so sollte man schon darüber diese SED Person nachdenken. Merkel selbst nennt sich opportun (charakterlos, skrupellos). Wer ist so krank und wählt solche Leute ?

Gravatar: Heinz

Dieses Verhalten zeigt doch nur die Angst und Ohnmacht der Regierungspropaganda-Medien vor der AfD.
Es hat sich doch in den wenigen Sendungen, in denen die AfD-Vertreter zu Wort kommen konnten, gezeigt, daß den Staatsgetreuen keine sachlichen Argumente gegen die offenen Meinungsäußerungen der AfD einfallen.
Es blieb stets nur bei Verunglipfungen und kollektiven Beschimpfungen der AfD-Gäste.
Einen fairer "Schlagabtausch" mit Argumenten wird es sowieso nicht geben können. Also versucht man wie in Anfangszeiten, als die AfD bekannt wurde, diese zu ignorieren.
Nun, da in der Volkskammer, die freie Rede der AfD-Abgeordneten nicht zu verhindern ist, ist die Reaktion der Staatsmedien einfach peinlich und primitiv.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

… „Was ist bloß vorgefallen, dass Angela Merkel in den letzten Jahren ein solche Kehrtwende gemacht hat?“ …

Ich denke das Gleiche wie 1989!!!

Begann mit der angeblichen Wende(?) anno 1989 nicht auch ihr extrem steiler Aufstieg von einer kommunistischen FDJ-Sekretärin für Agitation zur Göttin-Bundeskanzlerin der vorher noch relativ freien BRD, um hernach auch im vereinten(?) Deutschland DDR-Verhältnisse einzuführen zu können? http://www.huffingtonpost.de/2015/10/28/merkel-ddr-deutschland-fluechtlinge_n_8406288.html

Gravatar: Unmensch

Sie hat also dem Druck nachgegeben, statt Haltung zu zeigen und Verantwortung zu üben. Sie hat von "Verantwortung übernehmen" gesprochen - ja, jene der NGOs hat sie übernommen.
Es ist ein genereller (Vorsicht, Reizwort) Identitäts-Verlust zu erkennen, in jeder Hinsicht. An sich ein Krankheitssymptom, aber man hat das mittlerweile zur Korrektheit erhoben.

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