Fachkräfteeinwanderungsgesetz

Merkel-Regierung: Deutschland soll mehr ausländische Fachkrafte reinholen

Während deutsche hochqualifizierte Fachkräfte und Akademiker ins Ausland abwandern, weil Deutschland das Land der begrenzten Möglichkeiten ist, will die Bundesregierung Fachkräfte aus dem Ausland anlocken. Doch das Einzige, was nach Deutschland lockt, sind die Sozialsysteme. Ein Kommentar.

Foto: European Union
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Es ist ein Witz. Seit Jahrzehnten wandern hochqualifizierte Fachkräfte und Akademiker aus Deutschland ab. Deutschland ist zu bürokratisch, die Strukturen in Wissenschaft und Forschung, in Industrie und Wirtschaft, Verwaltung und Organisation sind verkrustet. Das System ist maximal unflexibel. In Großbritannien arbeiten Kunsthistoriker als Investmentbanker, in den USA haben viele hochqualifizierte und hervorragend bezahlte Informatiker keinen Uni-Abschluss. In Deutschland heißt es: Schuster, bleib bei deinen Leisten. Nirgendwo sind Quer- und Seiteneinstieg so schwierig wie in Deutschland. Während in den USA zählt, was man kann, zählt in Deutschland, was man auf dem Papier hat.

Als in den 1990er Jahren Zehntausende von hochqualifizierten Akademikern und Fachkräfte aus Osteuropa kamen, wurden deren Zertifikate und Lebensleistungen oft nicht anerkannt. Atomphysiker aus Russland, Zahnärzte aus Bulgarien, Lehrer aus Kasachstan, sie alle mussten niedrige Jobs annehmen. Frust breitete sich aus. Auch viele deutsche, die jahrelang im Ausland gearbeitet haben, können sich schwer wieder in Deutschland integrieren, weil die Auslandsleistungen nicht immer anerkannt werden.

Wann immer Deutschland Initiativen gestartet hat, mehr Migranten ins Land zu holen, kamen vor allem Niedriglöhner und Geringqualifizierte. Deutschland ist kein Mekka der Intelligenz, kein Magnet für Zukunftsgestalter.

Und jetzt? Jetzt startet die Bundesregierung mal wieder eine neue Initiative. Das sogenannte »Fachkräfteeinwanderungsgesetz« soll helle Köpfe ins Land locken [siehe Bericht »Zeit«]. Angela Merkel spreche von einem Paradigmenwechsel, heißt es. Das neue Gesetz zur Einwanderung von Fachkräften solle Deutschland international als Arbeitsplatz attraktiver machen. Ob das realisierbar ist?

Hinter dieser Kampagne steht auch das Bekenntnis der Bundesregierung, dass Deutschland ein Einwanderungsland sei. Die Merkel-Regierung ist völlig blind für die sehr viel drängendere Feststellung: Deutschland ist vor allem ein Auswanderungsland. Qualifizierte Deutsche können sich hier oftmals kaum entfalten und wandern lieber in die USA oder in die Schweiz oder nach Norwegen, Australien oder Kanada aus. Unternehmer schauen nach Asien. Auch der Boom in Dubai lockt innovative Köpfe. Deutschland lockt mit gar nichts. Wie gesagt: Es ist ein Witz, was die Regierung macht.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ebs

Was ist der Unterschied zwischen dem Eifelturm und Deutschland? Beim Eifelturm werden die Nieten nach oben kleiner.

Gravatar: Hans Friedrich

Die besonders qualifizierten "Fachkräfte" sieht man hier in Marburg bei der Müllabfuhr, als Briefträger und an Verkaufsständen von Bäckereien.

Wahrscheinlich werden sie mit öffentlichen Mitteln unterstützt und werden von "Arbeitgebern" (vorübergehend) statt Deutschen eingesetzt.

Gravatar: Pakistani

Die Preisfrage ist doch:

Können die Deutschen das, was die Pakistani können?

Pervez Musharraf has been found guilty of Article 6 for violation of the constitution of Pakistan,' government law officer Salman Nadeem said today.

Gravatar: woku

Leider mußte ich jahrzehntelang auf derArbeit erleben wie es mit dem Arbeitskräftemangel aussieht. Es gab keinen.
Billige Arbeitskräfte sollten her. Mir haben viele Polen gesagt, 100 km Arbeitsweg nur weil ich eine Familie hinter der Oder habe, sonst währe ich längst in NL, GB, BEL, FR.
noch fragen??

Gravatar: Gerd Müller

Ja klar, die wirklichen Fachkräfte werden in Scharen gerannt kommen, bei 50% Steuern, die hier abgepresst werden ...

Sind die so doof und merken nicht, daß unsere Fachkräfte aus diesem Grund gerade am abwandern sind ?

Ich glaube ja, die sind so doof !

Gravatar: Ingo Möller

Ich verstehe gar nicht so recht, wovon die Frau da spricht. Es kommen doch schon jedes Jahr eine knappe Million Fachkräfte aus dem nahen Osten, aus Afrika und sonstwo her zu uns. Darunter Profis in Raub, Totschlag, Vergewaltigung, Messerhandhabung, Sozialbetrug und vieles andere mehr. Die haben sich doch bei uns ganz neue Betätigungsfelder erschlossen- das muß die Frau doch sehen.
Übrigens hatte den Vorschlag ja schon einmal jemand auf den Weg gebracht- Stichwort "GREENCART"- hatte wohl nicht ganz geklappt Herr Schröder. Denn von den 20% Jugendarbeitslosen in Portugal, Grichenland und Spanien
hatte wohl niemand den Weg in´s gelobte Land Deutschland gefunden. Woran das wohl gelegen hat?

Gravatar: Sigmund Westerwick

Die Fachkräfte haben die Schnautze voll

Vor einigen Tagen lief eine relativ objektive Reportage über Facharbeiter in den Qualitätsmedien, und dort wurden tatsächlich auch einige der eigentlichen Probleme angesprochen.

Ein Problem ist die immer schlechtere Schulbildung, die bisweilen nicht mehr reicht um Ingenieure auszubilden. Zwar würden viele studieren wollen, aber ohne Mathematikkenntnisse, Physik und Chemie ist das im Ingenieurswesen schwierig, da studieren die Jungakademiker eben lieber Phychologie oder Kirchengeschichte ( für einen Politiker reicht das allemale ).
Die nächste Hürde sind die hohen Steuern und Abgaben: Warum sollte man eine Firma gründen und Überstunden machen, wenn man Gewerbesteuer, Umsatzsteuer mindestens aber 40 % Einkommenssteuer zahlen muß, schlappe 60 % Abagaben, wenn man in anderen Ländern nur 15 oder 20 % Steuern zahlt ?

Und so kommen nicht nur keine Facharbeiter nach Deutschland, sondern es verlassen auch viele das Land, weil sie von Bevormundung und hohen Zwangsabgaben die Schnautze voll haben.
Gefühlt lassen sich hier mindestens soviele Abwanderer vermeiden, wie Merkel überhaupt anwerben könnte.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Und jetzt? Jetzt startet die Bundesregierung mal wieder eine neue Initiative. Das sogenannte »Fachkräfteeinwanderungsgesetz« soll helle Köpfe ins Land locken [siehe Bericht »Zeit«]. Angela Merkel spreche von einem Paradigmenwechsel, heißt es. Das neue Gesetz zur Einwanderung von Fachkräften solle Deutschland international als Arbeitsplatz attraktiver machen.“ ...

„Fachkräftemangel? Schön wär's!“!!
https://www.zeit.de/arbeit/2018-12/arbeitsmarkt-fachkraeftemangel-personal-jobsuche

.Der Fachkräftemangel ist ein Mythos. "Die Wirtschaft braucht die Einwanderer nur, um die Löhne niedrig zu halten.“ ...
https://www.zeit.de/wirtschaft/2013-06/einwanderung-migration-mythen-fakten/seite-2

Jedoch selbst wenn die Mär vom Fachkräftemangel stimmen und Deutschland tatsächlich „dringend den Zuzug qualifizierter Arbeitskräfte benötigen würde: - Laut einer OECD-Studie bietet Germany gar „nicht die Voraussetzungen dafür: Die Bundesrepublik landet aus mehreren Gründen auf Rang zwölf von mehr als 30 Industriestaaten“!!!
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/fachkraeftemangel-105.html

Gravatar: Frost

Warum sollten Fachkräfte unbedingt nach Deuschland kommen ! Dabei gibt es doch Länder mit guter Rente; z.B.Schweiz, Holland, Frankreich etc. Und die Renten sinken stetig, weil man ja Geld für jeden fremden Scheiß haben muss. Die Nationen werden abgeschafft und die Bevölkerung mehrend ärmer. Aber das schert Merkel nicht, weil sie ja, die Klügste der Klugen ist. Der Focus würde natürlich behaupten: Merkel sei ein Ass.

Gravatar: Unmensch

Anti-Attraktivität ist doch das Hauptwesenselement linker Menschen. Wer nicht Not und Elend ausstrahlt, ist böse und schuld gemessen an den linken Werten. Merkel als durch und durch linker Mensch tut, was sie ist. Sie hält es für gut.

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