1.000 Tage nach Eintritt Russlands in den Krieg im Donbas

Mehrheit der Ukrainer will Ende des Krieges durch Friedensverhandlungen

Eine Mehrheit der Ukrainer wünscht sich ein schnelles Ende des Krieges im Land durch Friedensverhandlungen. Selenskij gerät an der Heimatfront immer stärker unter politischen Druck.

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Laut einer neuen Gallup-Umfrage, die im August und Oktober 2024 in der Ukraine durchgeführt wurde, befürworten 52 Prozent der Befragten eine schnelle Verhandlungslösung für den Krieg »so schnell wie möglich«. Gleichzeitig geben nur noch 38 Prozent der Befragten Ukrainer an, man solle weiter kämpfen, bis der Sieg errungen sei – eine Haltung, die unter angeblich liberalen Westeuropäern, die selbst nicht direkt in den Krieg verwickelt sind, wesentlich häufiger anzutreffen ist.

In den ersten Monaten nach dem Eintritt Russlands in den Krieg im Donbas im Februar 2022 zeigten Umfragen, dass 73 Prozent der damaligen Ukrainer es vorzogen, den Kampf bis zum Sieg fortzusetzen. Doch die Kriegsmüdigkeit nahm allmählich zu, und die Unterstützung für Verhandlungen liegt nun erstmals bei über 50 Prozent. In der Ostukraine, wo die Kämpfe am intensivsten waren, wollen nun sogar 63 Prozent, dass der Krieg durch Verhandlungen schnell beendet wird, verglichen mit 27 Prozent, die die Kämpfe fortsetzen wollen.

Selbst in der Westukraine und in der Hauptstadt Kiew ist die Unterstützung für eine Fortsetzung des Krieges stark zurückgegangen. Von den Befürwortern einer Verhandlungslösung sind 52 Prozent für territoriale Zugeständnisse im Rahmen eines Friedensabkommens aufgeschlossen, 38 Prozent sind dagegen. Für diejenigen, die immer noch kämpfen wollen, hat sich auch die Sicht auf das, was einen »Sieg« ausmacht, geändert. Der Anteil derjenigen, die glauben, dass ein Sieg die Rückeroberung aller verlorenen Gebiete, einschließlich der Krim, bedeutet, ist von zuvor über 90 Prozent auf 81 Prozent in diesem Jahr gesunken. Unter denjenigen, die verhandeln wollen, bevorzugt eine Mehrheit, dass die EU (70 Prozent) und Großbritannien (63 Prozent) eine führende Rolle bei den Friedensgesprächen spielen.

Die Zukunft des Krieges bleibt hingegen weiterhin ungewiss. Russland hat auf dem Schlachtfeld Fortschritte gemacht, während die militärischen Bemühungen der Ukraine bei westlichen Verbündeten gemischte Reaktionen hervorgerufen haben. Die politische Situation in den Vereinigten Staaten, wo Donald Trump kürzlich zum Präsidenten gewählt wurde, könnte sich auch auf die weitere Unterstützung der Ukraine auswirken. Selenskij zeigte sich (notgedrungen) optimistisch, dass ein Ende des Konflikts näher sein könnte, als viele denken. Die neue Umfrage legt nahe, dass viele Ukrainer diese Hoffnung teilen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Sting

Wir setzen unsere ganze Hoffnung auf Trump, dass er - sobald er die US-Regierung wieder führt - mit Putin einen friedlichen Konsens finden wird !!

Gravatar: Sting

Bevor die Militärbasen in DE, PO, FR oder sogar in den USA nicht zerstört sind, schlafen unsere Politiker in ihrem Hass weiter !!

Viele sagen Russland hätte nicht zuschlagen sollen in der Ukraine,
die USA hätte als Folge davon Russland ausgeplündert !

Die USA haben Russland zum "Angriffskrieg" gezwungen.

Eine gehörige Antwort Russlands wär für den Westen heilsam, vielleicht auch endlich für unsere Hirnkranken !!

Gravatar: Sting

Amerikaner drin und Russen draußen

Niemand hat das Konzept der Nato in ihren Anfangsjahren so einfach und treffend beschrieben wie der britische General Hastings Ismay:

Ziel sei es, „die Amerikaner drin zu halten, die Russen draußen und die Deutschen unten“, sagte der erste Generalsekretär des 1949 gegründeten transatlantischen Bündnisses !!!

Ich sage: Deutschland und Russland wären zusammen viel erfolgreicher und könnten friedlich zusammen leben wenn es die
USA-NATO-MAFIA nicht gäbe !!

Dann brauchten nicht viele Autofirmen, die seit Jahren in Russland waren heute ihr Personal zu entlassen !!

Gravatar: harald44

Wie schon der Schriftsteller Erich-Maria Remarque ("Im Westen nichts neues") in den 1920er Jahren zu seiner Verwunderung festgestellt hatte:
"Ich dachte immer, jederman wäre gegen den Krieg. Aber dann mußte ich zu meinem Erstaunen feststellen, daß die Kriegsbegeisterung immer größer wurde, je weiter der Betreffende (Politiker!) von der Front entfernt war."

Gravatar: Nordmann

Der Krieg in der Ukraine wird leider bis zum bitteren Ende weitergehen.
Gefördert von Kriegstreibern die von den Kriegsgewinnlern verdeckt bezahlt werden.

Zweck: Vermögensumschichtung von Unten nach Oben.

Gravatar: Else Schrammen

Nein, liebe Ukrainer, doch nicht jetzt, wo der Sieg dank westlicher Langstreckenraketen und Personenminen schon an die Tür klopft! Ihr könnt nur hoffen, dass nicht jemand anders als der Sieg gegen die Tür hämmert!

Gravatar: Werner Hill

Wen wundert das noch? Aber das ukrainische Volk wurde von Anfang an nicht gefragt.

Realitätsfremd ist dagegen die Behauptung, daß die Ukrainer mehrheitlich wollen, daß die EU und/oder GB "eine führende Rolle bei den Friedensverhandlungen spielen"sollen.

Es ist doch völlig klar, daß diese nur bei Trump und Putin liegen kann. Und die EU ist sowieso nur eine Marionette der US-Globalisten.

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