Ganz miese Nummer der Bundesländer

Mehrere Tausend Lehrer mit Beginn der Sommerferien arbeitslos

Jedes Jahr verlieren pünktlich mit der Zeugnisausgabe mehrere Tausend Lehrer ihren Job und werden in die Arbeitslosigkeit entlassen. Wenn die Ferien vorbei sind, werden sie zum Großteil wieder eingestellt. Doch während der Ferien müssen sie Stütze beziehen.

Quelle: pixabay.com
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Der Tag der Zeugnisausgabe ist für die Vielzahl der Schüler eine Art Feiertag, ist er doch gleichbedeutend mit dem Beginn der Sommerferien. Sechs Wochen keine Schule, keine Penne, keine Paukerei. Für mehrere Tausend Lehrer ist dieser Tag aber gleichbedeutend mit einer mindestens sechswöchigen Arbeitslosigkeit. Denn ihr Arbeitsvertrag lief mit Ablauf des letzten Schultages aus und sie stehen, zumindest vorübergehend, auf der Straße. Mit dem neuen Schuljahr erhalten sie dann größtenteils wieder einen neuen, auf das dann beginnende Schuljahr begrenzten Arbeitsvertrag. Und am Tag der Zeugnisausgabe gibt es dann wieder den Freiflug.

Diese Praxis des »Hire&Fire« betreiben die Bundesländer schon seit Jahren. Eine Ähnlichkeit mit der einstigen Praxis im Baugewerbe, die dortigen Mitarbeiter mit Beginn des Winters in unschöner Regelmäßigkeit in die Arbeitslosigkeit zu schicken um Geld zu sparen, ist nicht zufällig. Die Länder sparen so Millionenbeträge. Vor allem im grün-schwarz regierten Baden-Württemberg feuert man Lehrer, was das Zeug hält. Im Vorjahr lag die Arbeitslosenquote während der Sommerferien im »Ländle« bei unglaublichen 71(!) Prozent, wie der »Spiegel« mit Bezug auf Daten der Bundesagentur für Arbeit berichtet.

Für das Baugewerbe wurden die Bestimmungen hinsichtlich der Kündigungen im Winter verschärft. In der Praxis gibt es zwar auch weiterhin solche Kündigungen. In der Regel sind Kündigungen wegen eines geringen Beschäftigungsbedarfs während der Schlechtwetterperiode aber unwirksam, da es seit einiger Zeit die Möglichkeit der Saison-Kurzarbeit gibt. Für den saisonalen Arbeitsausfall während der Schlechtwetterperiode vom 01.12. bis 31.03. des Folgejahres kann Saison- Kurzarbeitergeld beantragt werden. Sofern diese Möglichkeit besteht, ist eine betriebsbedingte Kündigung wegen der Schlechtwetterperiode in der Regel unwirksam.

Für die Bundesländer gilt das selbstverständlich nicht, denn die Regelung für das Baugewerbe wurde von Politikern erlassen. Treten aber die bestimmenden Politiker mehr oder minder direkt als Arbeitgeber auf, dann werden alle Fesseln fallen gelassen und es wird gemauschelt, gekungelt und verschoben was das Zeug hält.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hannes

Die bekommen oftmals kein ALG1 sondern dürfen ins Harz4 ... weil immer nur 10 oder 11 Monate beschäftigt, das reicht nicht für den ALG1 Anspruch...

Und wer hat’s in bawü gezeigt wie es geht? Rot grün... die ach so sozialen...

Aber es ist herrlich, linksgrün hirnversifft dumm wählt der Württemberger brav weiter alles Richtung Untergang...

Gravatar: Beatrice

Die saisonbedingten Entlassungen und Wiedereinstellungen derselben Arbeitnehmer sind in Ostdeutschland in der Landwirtschaft noch übliche Praxis. Die Arbeitsämter wissen das, unternehmen nichts – im Gegenteil, sie decken dieses Vorgehen. Da sind 6 Wochen Sommerarbeitslosigkeit nichts gegen monatelanges Alimentieren der Landarbeiter zum Vorteil der Betriebe durch die Beitragszahler.

Gravatar: Jomenk

Das mit den Lehrern wusste ich nicht. Das im Baugewerbe Leute über den Winter entlassen werden, war mir natürlich bekannt. Und ehe hier wieder welche rumschreien. Ich habe Verständnis dafür. Viele der kleineren Betriebe können es sich einfach nicht leisten, in einer Zeit ohne Einnahmen, weiterhin Löhne zahlen zu müssen. Der Fixkostenanteil bleiben ja in der Winterzeit bestehen.
Aber das der Staat während der Ferien die Lehrer entlässt, ist mir neu. Dabei könnte man diese Zeit sinnvoll nutzen. Vater Staat könnte die Lehrer dazu verpflichten, eine zusätzliche Sprache zu lernen. Ich denke da z.B. an arabisch. Es wäre doch schön, wenn die Lehrer ihre Schüler auch mal verstehen würden. Oder wie wäre es mit Selbstverteidigungskursen. So mancher Lehrkörper könnte das sicherlich sehr gut gebrauchen. Oder man macht in diesen sechs Wochen eine kleine Einführung in den Koran. Das würde die spätere Konvertierung in den Islam wesentlich vereinfachen. Schliesslich muss man als Lehrer auch an seine Zukunft denken.

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