Macron ist nicht erst seit den aktuell statffindenden größten Demonstration in der Geschichte der französischen Republik politisch schwer angezählt. Mit seiner Corona-Politik jedoch hat er er die Menschen im Land in so großer Zahl auf die Straße getrieben, wie noch kein Politiker zuvor. Mehr als eine viertel Million Menschen protestierten gegen Macrons Corona-Politik, der massive Protest zeigt Wirkung: ab dem heutigen Montag gelten einige Lockerungen.

Ob das allerdings Macron politisch retten wird, ist mehr als fraglich. In Paris skandierten die Menschen immer wieder »Macron demission!« - Marcon, tritt zurück! Die Sprüche und Parolen auf anderen Plakaten oder auch Rufe aus der Menge waren ebenfalls alles andere als freundlich. »Macron, halt die Klappe!« hieß es da oder »Wir wollen dich nicht mehr!«

Im April 2022 findet die nächste Präsidentschaftswahl in Frankreich statt. Für Macron bedarf es eines politischen Wunders, wenn er diese kommende Wahl gewinnen will. Derzeit läuft ihm Marine Le Pen vom »Rassemblement national« nicht nur politisch sondern auch medial den Rang ab. Selbst regierungsnahe Umfrageinstitute sehen in der Zwischenzeit die wortgewandte und telegene 53-Jährige aus Neuilly-sur-Seine, einem westlichen Vorort von Paris, vorne. 

Auch ob die für heute versprochenen Lockerungen in der Corona-Politik ein Ende der Demonstrationen bedeuten, gilt als mehr als fraglich. Zu viel und zu oft hat Macron die politisch falschen Entscheidungen getroffen. Zudem bleiben weiterhin zahlreiche Grund- und Freiheitsrechte ausgehebelt. Bei solchen Dingen reagieren die Franzosen im Allgemeinen etwas allergisch und machen ihrem Unmut gerne einmal Luft.