20.000 vereint, um die Würde des menschlichen Lebens zu verteidigen

Marsch für das Leben in Rom voller Erfolg

Vorbei am Kolosseum bis hin zum Petersplatz mitten durch die Innenstadt: 20.000 aufrechte Bürger zogen mit Fahnen und Bannern in den Händen durch Rom, um für den Lebensschutz zu demonstrieren.

Foto: Don Elvir Tabaković, Can.Reg.
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Junge Familien, Männer, Frauen, Kardinäle, Bischöfe, Priester und Seminaristen zogen mit beim 9. Marsch für das Leben in Rom mit und gaben ihrer Überzeugung Ausdruck, das menschliche Leben sei ein zu schützendes Gut, von der natürlichen Empfängnis bis zum natürlichen Tod.

Vor 41 Jahren wurde in Italien die Abtreibung eingeführt, seitdem wurden zigtausende Ungeborene Kinder abgetrieben. Seit 1970 ist die Geburtenrate in dem kinderliebenden Land kontinuierlich gesunken. 2019 hat eine italienische Familie durchschnittlich nur noch 1,35 Kinder.

Hochkarätige Unterstützung erhielten die Lebenschützer von den Kardinälen Raymond Leo Burke und Willem Jacobus Eijk, aber auch von Mons. Luigi Nedri, dem italienischen emeritierten Erzbischof von Ferrara. Für Deutsche besonders interessant: auch Fürstin Gloria von Thurn und Taxis mischte sich unter die Teilnehmer.

Selbst die Tochter einer Heiligen nahm am Marsch teil: Gianna Emanuela Molla, Tochter der hl. Gianna Beretta Molla. Gianna Beretta Molla (1922-1962) wurde sehr bekannt durch ihre Entscheidung ihre Tochter nicht abzutreiben, obwohl sie damit den Tod bei der Geburt in Kauf nahm. Um diese heroische Entscheidung zu würdigen, wurde Gianna Beretta Molla 2004 vom hl. Johannes Paul II. zu den Ehren der Altäre erhoben.

»Der Marsch für das Leben wächst. […] Seine Wirkung wächst national und international. Aber vor allem wächst unsere Erkenntnis, eine wichtige moralische und zivile Schlacht zu kämpfen, mit unserer Überzeugung, nicht zurückzuweichen, keine Kompromisse einzugehen, denn wenn es um unschuldiges menschliches Leben geht, dann sind keine Kompromisse möglich.« Überzeugte Worte von Virginia Coda Nunziante, der 53-jährigen Präsidentin des Organisationskomitees des Marsches.

»Sicher sind wir hier, weil wir für das Leben sind, weil wir das Leben lieben, weil das Leben ein kostbares Geschenk ist, das wir alle hier erhalten haben. Es wurde uns von Gott gegeben und wir hatten Eltern, die das Leben liebten. Aber wir sind heute auch hier, um gegen ungerechte Gesetze zu demonstrieren, gegen Gesetze, die unschuldige Menschen töten, Menschen töten, die nicht reagieren können, die sich nicht verteidigen können.«

Coda Nunziante machte sich nichts vor, wenn es um den politischen Gegenwind geht: »Wir haben eine organisierte ideologische Bewegung vor uns, die die Kultur des Todes predigt und praktiziert, die nach der Einführung der Abtreibung zum Kindsmord und zur Sterbehilfe übergehen will. Die Rechtfertigung für die Abtreibung vor 40 Jahren war, dass dieser Embryo, der sich im Mutterleib entwickelte, kein Mensch war, sondern nur ein undeutliches Zellklumpen, ohne Seele, ohne menschliche Identität.«

Zahllos waren die teilnehmenden Organisationen, die von Orden, römischen Universitäten, Lebensschutzgruppen und Pfarreigruppen bis hin zu politischen Gruppen reichten und aus ganz Italien – und anderswo – angereist waren.

Fester Bestanteil war auch der »Familienzug«: viele Mütter mit ihren kleinen Kindern.

Der Magistrat Giacomo Rocchi, Ratsmitglied des Obersten Kassationsgerichts Italiens, ergriff das Wort und wies darauf hin, dass »zehn Jahre nach dem Fall von Eluana Englaro weltweit Hass gegen die Schwachen entfacht wurde«. Gegen die sogenannten »Early Treatment Declarations« und gegen die Einführung von Sterbehilfe in Italien appellierte er an das Parlament, den Druck des Verfassungsgerichts abzulehnen, die Euthanasie rechtlich zu verankern.

Verblüffend war das Schweigen der Papstmedien. Der US-amerikanische katholische Fernsehsender EWTN strahlte den Marsch in Live-Übertragung aus. Die »offizielle« Zeitung des Vaticans, der »L’Osservatore Romano« zog es vor, über den Film Pulp Fiction zu berichten, der ein Jubiläum feierte. Über den Marsch für das Leben gab es keine Berichterstattung, auch Tage danach nicht.

Aber die Teilnehmer ließen sich Lust und Laune nicht nehmen. Unter strahlender Maisonne und in bester Befindlichkeit zeigten sie der Welt, wie friedlich und überzeugend man die christliche Würde des Lebens feiern kann.

(jb)

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Dirk

Huch. Ich dachte zuerst da ging es um die Rettung von Menschenleben die sonst umkommen. Wo auch immer. Vielleicht sogar direkt vor der eigenen Italienischen Haustür. Aber hier wird versucht die Zeit zurück zu drehen und die Frauen die abtreiben als etwas böses hinzustellen. Da ist ja klar das sich immer weniger Frauen dazu entscheiden Kinder zu bekommen. Unter zwang macht das auch keinen Sinn!

Gravatar: germanix

Fürstin Gloria von Thurn und Taxis ist eine Gallionsfigur für ungeborenes Leben - sie kämpft für die Moral, für die Demut gegenüber dem Leben - im Gegensatz zum Papst und der Vatikan-Medien, die durch ihr Schweigen, die Teufelskralle zeigen!

Kondome verhindern das "Kinder kriegen" - was soweit auch in Ordnung ist! Es gibt auch die Pille - doch wenn eine Befruchtung stattgefunden hat, muss spätestens nach dem 3. Monat das Kind ausgetragen werden.

Das ungeborenes Kind, was also über drei Monate oder älter ist, muss vom Gesetzgeber geschützt werden. Tut der Gesetzgeber das nicht, macht er sich schuldig! Solche verfluchten Zeiten waren schon mal - siehe drittes Reich - das lassen wir nicht mehr zu CDU/CSU, SPD, Grüne, Linke u. FDP! Wir werden mit der AfD das verhindern zu wissen - verstanden ihr gegenderte Linksversifften?

Wir tun gut daran, mit aller Kraft dagegen anzugehen - was die gender-versiffte Regierung proklamiert, ist Mord im Frühstadium des ungeborenen Lebens!

Auch Birgit Kelle (Buchautorin) ist eine große Verfechterin des Lebens im Mutterleib - sie und andere werden nicht müde, den Machtbesessenen durch Argumente den Spiegel des Teufels zu zeigen!

Gravatar: heinz

bitte weiter laufen bis berlin...

die brauchen dringend nachhilfe in sachen : wir sind das volk.,

Gravatar: Thomas Waibel

Ich vermisse bei dieser Veranstaltung den Bergoglio.

Vermutlich hatte er Wichtigeres zu tun, z.B. moslemische Immigranten mit Kaffee und Kuchen zu begrüßen oder peronistische Gewerkschaftler aus Argentinien zu empfangen.

Gravatar: Thomas Waibel

@R. Avis

Erst fängt man mit den Ungeborenen an, danach macht mit den chronischen Schwerstkranken weiter, anschließend sind die sehr alten Menschen an der Reihe und dann...

Allerdings sollte man die Todesstrafe nicht mit der Abtreibung vergleichen, weil während die Todesstrafe unter gewissen Voraussetzungen erlaubt ist, ist die Abtreibung immer verboten.

Gravatar: R. Avis

Es ist interessant, wie der Begriff "unwertes Leben" sich unter anderem Namen wieder eingeschlichen hat.
Erst gab es die Fristenlösung, nun dürfen sogar Föten abgetrieben werden, die außerhalb des Mutterleibes bereits lebensfähig wären. Man kann sich vorstellen, wo die Reise hingeht, haben wir ja alles schon einmal gehabt: als nächstes sind dann wohl die Menschen dran, welche chronisch krank sind und die Krankenkassen zuviel kosten sowie Rentner mit einer unverschämt langen Lebenserwartung. Als nächstes werden dann Menschen eliminiert, die aus echten oder vorgeschobenen Gründen in der Psychatrie landen.
Auch die Todesstrafe wurde ja klammheimlich in der EU wieder eingeführt, wie nachzulesen bei Oliver Janich.

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