Emmanuel Macron oder Charles de Gaulle?

Macrons EU-Zentralismus oder ein Europa der Vaterländer?

Wohin steuert Europa? Zu einem EU-Zentralismus à la Emmanuel Macron oder zu einem Europa der freien Vaterländer à la Charles de Gaulle? Und was droht uns, wenn wir Macron folgen?

Foto: en.krenlin.ru
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Machen wir uns nichts vor: Emmanuel Macron will genau das Gegenteil dessen, was einst Charles de Gaulle anstrebte. Damals wäre es de Gaulle nicht in den Sinn gekommen, dass sich seine »Grande Nation« einer Bürokratie in Brüssel unterwerfen müsste, in der andere Nationen über das Schicksal Frankreichs bestimmen können. De Gaulle wollte ein Europa freier Vaterländer. Das Gegenteil ist eingetreten.

Charles de Gaulle war ein Patriot. Emmanuel Macron ist kein Patriot. Für Macron sind alle Europäer ein und derselbe Mischmasch, wie er immer wieder auf's Neue darlegte. Es gibt keine Franzosen, keine Deutschen, keine Dänen, es sind alles nur Europäer. Europa sei die Zukunft, und die EU sei die Manifestation Europas.

Emmanuel Macron hatte es in den letzten Wochen immer wieder über alle Medien verbreiten lassen: Er möchte die EU gegen die Feinde Europas verteidigen. Und die Feinde der EU sieht er in den EU-kritischen Parteien, die nicht nur in Italien, Deutschland, Österreich, Ungarn und Polen an Stimmen hinzugewinnen, sondern auch in der Partei »Rassemblement National« (ehemals Front National) in seinem eigenen Land. Denn diese Partei könnte nach den Gelbwesten-Unruhen der letzten Monate massiv an Stimmen gewinnen. Macron selbst könnte mit seiner Partei En Marche in der kommenden EU-Parlamentswahl eine bösartige und peinliche Schlappe erleiden, wenn nicht bald ein Wunder geschieht.

Also lässt Macron durch alle Zeitungen seine Pläne verbreiten. Und die sehen nicht gut aus.

Macron will die Wirtschaft weiter auf EU-Kurs bringen und Unternehmen bestrafen, die sich gegen die strategischen Interessen der EU stellen. Das klingt nach Zensur, Verboten und Bevormundung der Wirtschaft durch Institutionen der EU.

Macron will eine zentrale EU-Klimapolitik (bei der sich alles um den Klimawandel und CO2-Reduktion dreht), eine EU-Migrationspolitik (bei der Brüssel die Migrationsströme innerhalb Europas steuert), eine EU-Armee (die am Ende dem Zugriff der nationalen Parlamente entzogen sein wird) und einen deutsch-französischen Haushalt, ein Euro-Zonen Budget sowie eine EU-Arbeitslosenversicherung.

Macron will zudem eine EU-weite Kontrolle des Internets, damit EU-Gegner keine angeblichen Fake News oder Hate Speech gegen die EU verbreiten. Was immer Macron vorschlägt: Man kann es immer auf die Faustformel »mehr EU« runterbrechen.

Macron geht auf's Ganze. EU über alles. Charles de Gaulle würde sich im Grabe umdrehen.

Übrigens: Schon 2017 forderte Macron eine Neugründung der EU mit Euro-Zonen Budget und EU-Asylbehörde. Das sind also alles keine neuen Ideen, die er in den letzten Wochen massiv verbreiten ließ. Die Zentralisierung Europas unter der EU ist seine Mission — oder sein Auftrag, den er zu erfüllen hat.

Die Wahlen zum EU-Parlament werden zeigen, ob die Franzosen und die Europäer insgesamt Macrons Weg mitgehen wollen. Die Umfragen lassen Gegenteiliges vermuten.

Es ist nicht auszuschließen, dass Frankreich intern so in finanziellen Schwierigkeiten steckt, dass nur eine Flucht nach vorne helfen kann, indem die Schulden und Finanzprobleme europaweit der Allgemeinheit aufgebürdet werden. Es wäre also eine internationale Vergemeinschaftung von Frankreichs Finanzproblemen. Oder lässt sich der Druck, dem Macron sich selbst auferlegt, noch anders erklären?

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Aufbruch

"Oder lässt sich der Druck, dem Macron sich selbst auferlegt, noch anders erklären?" Ganz sicher lässt sich das Verhalten Macrons anders erklären. Die Forderungen Macrons sind doch deckungsgleich mit den Intentionen der transatlantischen Strippenzieher um Soros und Genossen. Macron macht keine eigenständige Politik, sondern die Politik derer, die ihn, gleich dem Phönix aus der Asche, an die Spitze Frankreichs gehievt haben. Natürlich steckt Frankreich auch in finanziellen Schwierigkeiten. Deren Behebung durch Anzapfen der deutschen Finanzressourcen käme ihm als Kollateralnutzen seiner Europa-Pläne gerade zupass.

Das ganze von ihm veröffentlichte Elaborat trägt doch die Handschrift derer, die Europa mit Migranten fluten und mit einem zerstörerischen Multikulturalismus überziehen wollen, der Identitäten, Kulturen und Nationen vernichtet. "Macron will zudem eine EU-weite Kontrolle des Internets, damit EU-Gegner keine angeblichen Fake News oder Hate Speech gegen die EU verbreiten." Alle Argumente gegen eine EU Macron'scher Prägung sollen als Fake News gebrandmarkt werden. Zwar rühmt man sich, die Demokratie verteidigen zu wollen, aber man ist dabei, sie samt Meinungsfreiheit abzuschaffen. Ganz im Sinne der transatlantischen Strippenzieher. Macron und Merkel sind deren willfährigen Handlanger.

Wer macht den Bürgern das endlich mal klar in diesem Lande? Wer macht sich mal Gedanken darüber, wie man das Polit/Medien-Kartell an der Gehirnwäsche des Bürgers hindern könnte. Man gaukelt dem Bürger ein Europa der Glückseligkeiten vor, das es einfach nicht geben wird. Wir brauchen ein Europa als gemeinsames Dach über den Staaten (Vaterländern), unter dem die Angelegenheiten gebündelt werden, die die einzelnen Länder alleine nicht stemmen. Wobei die Demokratie und das Subsidiaritätsprinzip oberste Priorität einnehmen müssen. Leider verhaspelt sich die einzige Oppositionspartei, die diese Richtung auch einschlägt, in innerparteilichen Rangeleien und Spendenaffären, statt sich vehement gegen das zu stemmen, was Macron Deutschland und Europa bescheren will.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Die Wahlen zum EU-Parlament werden zeigen, ob die Franzosen und die Europäer insgesamt Macrons Weg mitgehen wollen. Die Umfragen lassen Gegenteiliges vermuten.“ ...

Singt die Göttin(?) in der Öffentlichkeit etwa auch deshalb nun fröhlich Nazilieder in der Hoffnung, ihre - und die Visionen ihres Freundes Emanuel - doch noch zu verwirklichen?
https://www.youtube.com/watch?v=8_pcOB55vaI

Ist es deshalb etwa von Vorteil, wenn die SPD das Wahlalter auf 16 senkt??? https://www.youtube.com/watch?v=wazCcSyCbtc

Gravatar: Marc Hofmann

Und noch ein Wort zu den Schulden von Frankreich...es gibt kein EU Land mehr, dass OHNE Schulden ist...das parasitäre Frankreich hat uns Deutsche bereits angezapft und saugt uns weiter aus...Deutschland ist PLEITE!
Die EU ist somit am ENDE angelangt! EU-Deutschland kann keinen Mehrwert mehr schaffen...weil es sich Kernenergie- und CO2 Verboten = Glaubenbekenntnis hingegeben hat....es wird weder Investionen noch eine Wirtschaft und Wissenschaft mehr geben. Das Todesurteil für die EU!

Gravatar: Ede Wachsam

Die oberen Franzosen konnten noch nie anständig wirtschaften. Ohne Frankreich wäre der Euro nie gekommen und immer wenn ich so eine 1 Euro Münze sehe, sehe ich einen schwachen Franc vor mir. Dies war auch ein Grund mit warum ich von Anfang an gegen dieses Falschgeld war, was unsere harte DM bis heute ruiniert hat. Die Nachfolger von Charles de Gaulle und Konrad Adeneauer haben alles falsch gemacht, was man nach dem WW II nur falsch machen konnte. Wir hatten wirklich vor auch gute Nachbarn zu Frankreich zu sein, aber es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem gierigen Nachbarn nicht geällt. Ich hoffe nur, das französiche Volk merkt noch rechtzeitig, dass ihre eigenen gesteuerten etablierten Politiker so wie die Unsrigen, ihr Land ebenfalls gegen die Wand fahren mit ihrer hirnrissigen Idee von den USE. Nie und nimmer wird das funktionieren, aber unendlich viel Leid über die europäischen Völker bringen, wenn es nicht gestoppt wird, denn Gott hasst solche Zusammenschlüsse, daher hat der schon damals die Sprachen verwirrt und den Turm zu Babel zerstört. Heute steht eine Kopie in Brüssel und die Bestrebungen dieser machtgeilen Leute sind die gleichen die auch Nimrod hatte. Daher gibt es nichts Neues unter der Sonne und so wie Nimrods Turm zerstört wurde, so wird auch dieser Turm und seine Politik zerstört werden. Darauf können Sie wetten.

Gravatar: Marc Hofmann

Man kann es auch so fragen...welches Franken Reich Karls des Großen wollen wir haben...das Franken Reich des Zentralistischen Frankreich oder das Förderale Franken Reich Deutschlands.

Zentralismus ist wie der Sozialismus der Gleichheit...ein parasiteres System...das nur mit dem Diktat zu machen ist und zwangsläufig im Mangel und der Armut endet.


Förderalismus spricht für die Einigkeit einer freien Marktgesellschaft...ein mehrwertschaffendes System...das mit Eigenverantwortung, Vernunft und Verstand nur zu haben ist und die Basis für Wohlstand für Jeden bereitstellt.

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