Die Achse Berlin - Paris steht, wieder einmal, vor einer Zerreißprobe. Und wie so oft wenn es kriselt, geht es ums liebe Geld und die mitunter diametral entgegengesetzten Sichtweisen bezüglich des Umgangs damit. Während Berlin und einige andere wirtschaftlich relativ stabile EU-Mitgliedsstaaten sich vehement gegen die Einführung von sogenannten Corona-Bonds aussprechen,sind es vor allem Frankreich, Italien und Spanien, die deren Einführung wollen. Dort, so die Begründung, seien die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise besonders spürbar.
Das ist allerdings nur bedingt richtig. Spanien hat seit Jahren die höchste Jugendarbeitslosigkeit innerhalb der EU, Italien durchlebt ebenfalls seit Jahren eine Banken- und Finanzkrise und in Frankreich steht Macron mit seiner durch Misswirtschaft des Landes notwendig gewordenen Sparpolitik innenpolitisch unter Druck. Frisches Geld aus der EU in Form von wie auch immer genannten Bonds kämen diesen drei Ländern sehr gelegen. Vor allem deswegen, weil sie nicht den Großteil der Lasten tragen müssten.
Der bleibt nämlich, wie immer, an den wirtschaftlich starken Ländern Deutschland, Niederlande, Dänemark und Schweden hängen. Gerade deswegen wehren sich die Nordländer auch mit Händen und Füßen gegen eine weitere Vergemeinschaftung der Schulden und gegen die Einführung der Corona-Bonds. Diese generelle Absage jedoch will Macron nicht akzeptieren, die Debatte ginge weiter, heißt es dazu aus dem Élyséepalast.
Kommentare zum Artikel
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... „Macron will Corona-Bonds“ ...
Das ist auch aus meiner Sicht eine glasklare Sache!
Weil Frankreich vor dem finanziellen Aus steht und nach einem „Frexit“ bankrott wäre!!!
https://www.zeit.de/2017/10/marine-le-pen-praesidentin-frankreich-europaer-angst/seite-2