Haldenwang verteidigt seine Politik in der Presse

Macht Haldenwang aus dem Verfassungsschutz eine Geheimpolizei?

Haldenwang will mit seiner Behörde auch »unterhalb der Strafbarkeitsgrenze« Formen der »Delegitimierung staatlichen Handelns« beobachten und verfolgen. Wird der Verfassungsschutz immer mehr zur politischen Polizei? Werden wir verfolgt und beobachtet wie bei der Stasi?

Foto: Screenshot YouTube/Phoenix
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[Siehe hierzu Artikel auf »Tichys Einblick« HIER]

[Siehe hierzu Artikel auf »Junge Freiheit« HIER]

[Siehe hierzu Video auf »YouTube« HIER]

Während frühere Präsidenten des Verrfassungsschutzes als Behördenleiter neutral im Hintergrund arbeiteten, tritt Thomas Haldenwang (CDU) zusammen mit seiner Vorgesetzten, der Innenministerin Nancy Faeser (SPD), gerne ins Licht der Öffentlichkeit und äußert sich tagespolitisch.

Nun hat er sich sogar motiviert gesehen, in der »Frankfurter Allgemeine Zeitung« seine Tätigkeit beim Verfassungsschutz gegen die wachsende Zahl der Kritiker zu verteidigen.

Erinnerungen an die Stasi werden wach

Zwei Zitate seien vorangestellt. In der »Frankfurter Allgemeine Zeitung« schrieb der Präsident des Bundesverfassungsschutzes, Thomas Haldenwang, unter anderem folgendes:

»Jedoch auch unterhalb der strafrechtlichen Grenzen und unbeschadet ihrer Legalität können Meinungsäußerungen verfassungsschutzrechtlich von Belang sein.« Der Verfassungsschutz werde auch dann aktiv, »wenn zulässige Kritik und demokratischer Protest in Teilen umschlägt, eskaliert und zu aggressiver, systematischer Delegitimierung staatlichen Handelns wird.«

Wichtig ist hierbei der Begriff »staatliches Handeln« statt »Staat«. Denn das bedeutet, dass Aktionen des Staates unter Umständen nicht kritisiert werden dürfen.

Aufmerksame YouTube-Aktivisten haben eine Ähnlichkeit zu Mielkes Ausführungen in Bezug auf die Beobachtung und Verfolgung von Taten unterhalb der Strafbarkeitsgrenze aufgedeckt. 

Bei der Direktive des DDR-Stasi-Chefs Erich Mielke hieß es damals [MfS 1/75 S. 13, Z. 1.12]:

»Dabei sind solche feindlich-negative Handlungen zu beachten, die vom Feind bewusst unter der Grenze strafrechtlicher Relevanz gehalten werden

Bei »Tichys Einblick« wird ein weiterer wichtiger Absatz aus Mielkes Dienstanweisungen »Anweisung 2 /1« zitiert. Dort heißt es auch:

»Besonders die staatsfeindliche Hetze, aber auch andere damit im Zusammenhang stehende Formen, Methoden und Erscheinungen der Untergrundtätigkeit im Inneren der DDR stellen sowohl eine spezifische Erscheinungsform als auch ein Ergebnis der politisch-ideologischen Diversion des Gegners dar … Die weitere Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in der DDR erfordert die planmäßige und vorbeugende Ausschaltung jeglicher störender Einflüsse auf die Bewußtseinsentwicklung der Werktätigen, um ihre in der Verfassung der DDR festgelegte notwendige bewußte und aktive Mitwirkung bei der Vollendung des sozialistischen Aufbaus und ihre politische Standhaftigkeit und Wachsamkeit auch in komplizierten politischen Situationen zu garantieren … Diskriminierung, Verächtlichmachung oder Verleumdung von Repräsentanten oder anderen Bürgern der DDR, der staatlichen Organe, Einrichtungen oder gesellschaftlichen Organisationen oder deren Tätigkeit oder Maßnahmen und das Vorgehen gegen Bürger wegen ihrer staatlichen oder gesellschaftlichen Tätigkeit mit Tätlichkeiten oder das Androhen solcher.«

Warnungen aus der Wendezeit

Die DDR-Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley warnte schon 1991 davor, dass die Erforschung der Stasi-Archive durch die Bundesbehörden auch zu Missbrauch der gewonnenen Erkenntnisse führen könnte. 

Sie warnte damals:

»Man wird sie ein wenig adaptieren, damit sie zu einer freien westlichen Gesellschaft passen. Man wird die Störer auch nicht unbedingt verhaften. Es gibt feinere Möglichkeiten, jemanden unschädlich zu machen. Aber die geheimen Verbote, das Beobachten, der Argwohn, die Angst, das Isolieren und Ausgrenzen, das Brandmarken und Mundtotmachen derer, die sich nicht anpassen – das wird wiederkommen, glaubt mir. Man wird Einrichtungen schaffen, die viel effektiver arbeiten, viel feiner als die Stasi. Auch das ständige Lügen wird wiederkommen, die Desinformation, der Nebel, in dem alles seine Kontur verliert.«

Sind wir der staatlichen Willkür ausgeliefert?

Josef Kraus schreibt in »Tichys Einblick«, dass Thomas Haldenwang sein Amt »eklatant missversteht«.

Der folgende Satz von Haldenwang ist besonders problematisch:

»Auch die Meinungsfreiheit hat Grenzen. Die äußersten Grenzen zieht das Strafrecht, etwa in Hinsicht auf strafbare Propagandadelikte oder Volksverhetzung. Jedoch auch unterhalb der strafrechtlichen Grenzen und unbeschadet ihrer Legalität können Meinungsäußerungen verfassungsschutzrechtlich von Belang sein.«

Das Problem ist die Willkür, der damit Tür und Tor geöffnet wird. Denn es gibt überhaupt keine klaren Grenzen des Sagbaren und Nicht-Sagbaren, die den Bürgern zur Orientierung helfen könnten.

Diese Methode der vagen Andeutungen scheint beabsichtigt zu sein. Denn damit wird in der Bevölkerung Unsicherheit verbreitet. Und unsichere Menschen schweigen, aus Angst mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten.

Nancy Faeser (SPD), Lisa Paus (Grüne) und Thomas Haldenwang (CDU) meinen und geben vor, die Demokratie zu verteidigen. Doch sie lassen alle Ziele in einer schwammigen Grauzone. Damit kann man keine klaren Regeln des Rechtsstaates festlegen.

Das merken auch immer mehr Verfassungsrechtler. Der Oldenburger Verfassungsrechtler Volker Boehme-Neßler beschreibt Faesers Außerungen als »erschreckend« und »übergriffig«. Und Thomas Haldenwang wirft er »verbale und mentale Grenzverschiebungen« vor [»Tichys Einblick«].

Wohin wird die Reise gehen? In eine DDR 2.0 mit Stasi 2.0? Wollen wir das? Es wird Zeit, dass mehr Verfassungsrechtler, Politiker und kritische Journalisten sich der Sache annehmen und die Grenzen des Verfassungsschutzes Teil der öffentlichen politischen Debatte werden.

Anderer Staaten der EU haben keine vergleichbare Institution. Es ist erschreckend, wie wenig die Regierung ihren eigenen Bürger über den Weg traut. Frankreich oder die Schweiz sind in dieser Hinsicht wesentlich souveräner.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: egon samu

Thomas Haldenwang, der neue Mielke sollte umgehend im ARD/ZDF auftreten und sagen:
"...ich liebe doch alle Menschen!" wie es sein Vorgänger getan hatte...
Und dann gleich verschwinden.

Gravatar: petri

Hier auch Zensur ? - Ehrlichch jetzt?

[Anm. d. Redaktion: Kommentare können wir zeitlich nur in Schüben freischalten, weil wir dafür kein Extra-Personal haben.]

Gravatar: petri

Es gab vor kurzem im Fernsehen eine Doku
"Aufstieg von Musolini". Sehr viele parallelen mit der rot/grünen Politik.......

Gravatar: Semenchkare

OT, da aktuell!
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Mann sticht in Supermarkt mit Messer auf Vierjährige ein

Ein 34-jähriger Mann soll in einem Supermarkt in Baden-Württemberg ein vier Jahre altes Mädchen mit einem Messer attackiert haben. Der Tatverdächtige wurde gefasst, die Hintergründe sind noch unklar.

Das Kind wurde in eine Klinik gebracht und dort operiert, wie die Polizei in der Nacht zum Donnerstag mitteilte. Es befinde sich derzeit in einem stabilen Zustand.

Den Angaben zufolge hatte ein Zeuge im Supermarkt das Geschehen bemerkt, dem Angreifer das Messer abgenommen und die Polizei verständigt. Später sei der Mann widerstandslos festgenommen worden. Ungeklärt war zunächst auch, ob er das Kind kannte.

Quelle
https://www.welt.de/vermischtes/kriminalitaet/article250861426/Baden-Wuerttemberg-Mann-sticht-in-Supermarkt-mit-Messer-auf-Vierjaehrige-ein.html
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Was ist nur los in unserem Land... ??

Gravatar: Ronald Schroeder

Ein Geheimdienst ist nun einmal dazu da, mit unorthodoxen Mitteln die Herrschaft der Machthaber zu sichern. Solange das Volk nicht aufbegehrt, kann der Geheimdienst diesen Job unauffällig und unspektakulär verrichten. Sieht sich jedoch die Nomenklatura in ihrer Herrschaft gefährdet, kann ein Geheimdienst keine Rücksicht mehr auf demokratische Floskeln nehmen. dann muß er beweisen, warum er jahrelang finanziell gepämpert wurde. Dann muß ein Geheimdienstchef unter Beweis stellen, daß er willfähriger und fähiger ist, als sein Vorgänger. Das war zu allen Zeiten und in allen Systemen so. Der DDR-Staatssicherheitsminister wurde nach dem Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953 durch einen noch linientreueren Nachfolger ersetzt; der Verfassungsschutzpräsident nach den zuwanderungskritischen Demonstrationen in Chemnitz Ende August/ Anfang September 2018 durch einen ebensolchen. Nun muß er unter Beweis stellen, daß ihm die Regierenden zu Recht dieses Amt anvertraut haben.

Gravatar: Freiherr-von-Preu

Haldenwang
Hat jetzt 300 Söldner um Deutsche zu verfolgen.
"Wichtigste Behörde" nur über Schwarzmarkt erreichbar-"NOW only for 50€ - Book it now"
Die Webseite appointmentsberlin.com verspricht, Termine beim LEA innerhalb von einer bis maximal drei Wochen zu organisieren – und das für "nur 50 Euro". "Nachdem wir Ihren Termin gebucht haben, erhalten Sie eine E-Mail, in der Ihnen mitgeteilt wird, dass Ihr Termin gebucht und bereit ist. Nach der Zahlung erhalten Sie Ihren Termin im PDF-Format per E-Mail", heißt es dazu auf der Seite. Wer genau hinter dem Anbieter steckt - unklar. Ein Impressum gibt es auf jeden Fall nicht.
( Aber lieber AFD Wähler verfolgen um seinen Posten zu retten)...1400 Euro täglich, verdient ein deutscher Söldner. Bar auf die Hand, steuerfrei.

Gravatar: Hajo

Ein schwarzer und zugleich williger Gehilfe seiner rot-grünen Herren und da soll noch mal einer sagen, die spielen nicht zusammen, denn die haben sich alle gegen den Staat und seine Bürger verschworen und arbeiten in aller Ruhe zusammen, während sie im Parlament die Unschuldigen und Verteidiger der Freiheit spielen und insgeheim mit dem politischen Gegner konspirieren, aber nicht weil sie wollen, sondern müssen und das ist der eigentliche Skandal, wenn man fremdbestimmt wird und keinen Hintern in der Hose hat, diesen antinationalen Gedanken zu wiederstehen.

Gravatar: Ketzerlehrling

Trotz Parteibuch ist er nur ein Beamter und deswegen hat er keine Politik zu machen.

Gravatar: dr weiss

solange er sich um die eskalierenden verbrechen in dummland kümmert ok... sollte er aber sich um politische gescheitere, intelligentere und mit mehr hirn kümmern vor angst um posten und politdeppen:
dann wird er davon gejagt... afd und es tut nicht weh.... nur schmerzhaft das fehlende diätengeld...

Gravatar: L. Mohr

Der Verfassungsschutz ist inzwischen die Geheimpolizei der Regierung geworden. Links totalitäre Gesinnung kann nun mal rechts neben sich nichts dulden. Alle Zeichen deuten darauf hin, dass Deutschland den Pfad der Demokratie verlassen hat. Wer Demonstranten körperlich durch die Polizei attackieren lässt, wer Denunzianten züchtet, wer im Internet und im ÖRR Zensur betreibt und wer die Opposition wie die AfD ständig auf das Übelste angegriffen wird, hat sich von demokratischen Werten schon lange verabschiedet. Wir müssen uns alle darüber im Klaren sein, dass sich hier unter Mithilfe der USA ein Staat etabliert hat, der mit unserem Grundgesetz nichts mehr zu tun hat. Schade, es war einmal anders gedacht.

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