Dass im Kanzleramt nicht die hellsten Köpfe sitzen, ist nichts neues. Aber die Dreistigkeit, mit der Unsinn und statistische Lügen verbreitet werden, nimmt langsam groteske Formen an. In diesen Tagen und Wochen sind die Bürger betroffen, die sich nicht impfen lassen wollen, die Ungeimpften.

Kanzleramtschef Helge Braun möchte die Ungeimpften systematisch vom öffentlichen Leben ausschließen und ihnen damit ihre Grundrechte nehmen. Das erklärte er in einem Interview, wie wir berichtet haben. Zur Begründung verweist er zunächst auf eine wöchentliche Steigerung der Neuinfektionen um 60 Prozent, um dann über eine phantasierte Inzidenz von 850 zu reden – ein Wert, der laut RKI nicht einmal in den schlimmsten Zeiten der »Bundesnotbremse« seiner Kanzlerin erreicht worden ist.

Doch die Realität ficht den Panikmacher Braun nicht an. »Wenn wir eine so hohe vierte Welle bekämen«, phantasiert er weiter, »würde das nicht ohne Auswirkungen bleiben. Die Krankenstände würden historische Höchststände erreichen.« Offenbar werden die Lügen über die übervollen Intensivstationen im Kanzleramt weiter geglaubt.

Das Ziel der Panikmache ist klar. »Bei hohem Infektionsgeschehen trotz Testkonzepten würden Ungeimpfte ihre Kontakte reduzieren müssen.« Ausdrücklich Ungeimpfte. »Das kann auch bedeuten«, so Braun weiter, »dass gewisse Angebote wie Restaurant-, Kino- und Stadionbesuche selbst für getestete Ungeimpfte nicht mehr möglich wären, weil das Restrisiko zu hoch ist.«

Was schlüssig klingt, ist statistischer Blödsinn. Denn das Restrisiko ist für Geimpfte, folgt man den Äußerungen von RKI und Regierung, minimal. Und falls es nicht minimal sein sollte, stellt sich die Frage: Wozu wird denn geimpft, wenn die Geimpften anschließend doch wieder krank werden können ? Und warum gelten die Beschränkungen dann nicht auch für Geimpfte ?

Auf die rechtlichen Probleme angesprochen, verstrickt sich Braun dann allerdings das Lügengespinst seiner Chefin: »Ja!«, erklärt Braun zunächst durchaus richtig, »der Staat hat die Pflicht, die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger zu schützen.« Um dann zu erläutern, wessen Gesundheit er meint: »Dazu gehört ein Gesundheitswesen, das im Winter nicht erneut Krebs- und Gelenkoperationen zurückstellen muss, um Corona-Patienten zu behandeln.«

Ach! – In bisher drei Merkel-Lockdowns wurde genau das immer wieder bestritten. Jetzt ist die Zahl der möglichen Opfer durch unterlassene Behandlungen plötzlich so hoch, dass die Regierung meint, das Grundgesetz für Ungeimpfte außer Kraft setzen zu dürfen.

Doch es kommt noch besser. Nach Braun »gehört auch der Schutz derjenigen, die ungeimpft sind«, dazu. Das ist nun endgültig Unsinn. Denn die Ungeimpften wissen ganz gut, was sie riskieren. Sie handeln nicht anders als all jene, die Auto fahren und Rauchen – um nur zwei Beispiele riskanten Verhaltens zu nennen. Trotzdem hat Herr Braun kein Recht, den Bürgern das Autofahren und Rauchen zu verbieten.

Das Infektionsgeschehen im ungeimpften Teil der Bevölkerung ist ganz allein Sache der Ungeimpften und nicht einer panischen Bundesregierung, die mit den Bürgern einen Großversuch mit neuen Impfstoffen riskiert und das für Gesundheitsschutz hält.

Aber vielleicht ist es ja auch nur die Ahnungslosigkeit und das Unwissen von Helge Braun. Denn auch er schwadroniert etwas von der Sicherheit unserer Kinder. Die waren aber zu keinem Zeitpunkt der Epidemie in Gefahr und sind es auch jetzt nicht. Sie werden allein durch die Maßnahmen der Regierung gefährdet: Schulschließungen, Maskenpflicht und nicht zuletzt eine mögliche Impfung.