SED-Nachfolger zunehmend gespalten in der Zuwanderungsfrage

Linkspartei beschließt »offene Grenzen für alle« und buht Wagenknecht aus

Trotz wachsender Probleme mit der Masseneinwanderung seit 2015 votiert die Linkspartei auf ihrem Parteitag für »offene Grenzen für alle«. Eine Spaltung rückt näher, nachdem Wagenknecht für ihre kritischen Positionen dazu ausgebuht wurde.

Foto: xtranews.de/ flickr.com/ CC BY 2.0
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Die Linkspartei zeigte sich auf ihrem Parteitag in Leipzig tief gespalten. Mit einer hauchdünnen Mehrheit von nur einer Stimme beschloss der Parteitag überhaupt  eine Debatte zu Wagenknechts Flüchtlingskurs spontan einzuschieben, nachdem die Parteispitze die Delegierten auf »offene Grenzen für alle« einschwor.

Dabei musste dann auch die Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag, Sahra Wagenknecht, für ihre kritischen Positionen in Sachen Zuwanderungspolitik aus den Reihen der 580 Delegierten auch zahlreiche Buh-Rufe und Pfiffe über sich ergehen lassen.

Wagenknecht beklagte in ihrer Rede Angriffe und Unterstellungen gegen ihre Person und ihre Anhänger, in denen ihr aus den eigenen Reihen Nationalismus, Rassismus oder AfD-Nähe vorgeworfen wurde. Dieses sei »das das Gegenteil einer solidarischen Debatte«.
Die 48-jährige bekräftigte, man müsse auch über Grenzen der Arbeitsmigration reden.

Die Fraktionsvorsitzende Wagenknecht und Parteichefin Katja Kipping liefern sich seit Wochen heftige Auseinandersetzungen in der Zuwanderungsfrage. Dabei geht es darum, ob Deutschland generell oder nur bedingt offen für Flüchtlinge und andere Migranten sein soll. Der Parteitag hatte am Freitagabend eine Forderung nach »offenen Grenzen« beschlossen.

Wagenknecht sieht darin von ihr bezeichnete Differenzen als ausgeklammert. Man müsse die Frage stellen, warum der Partei die Wähler weglaufen. Es würden inzwischen mehr Gewerkschafter, mehr Arbeitslose und Arbeiter AfD wählen als die Linke. Da könne man sich »nicht zurücklehnen und zur Tagesordnung übergehen«.

Es zeuge nicht von einer guten Diskussionskultur, »wenn auf das Ansprechen solcher Probleme mit dem Vorwurf reagiert wird, da würde jemand die Linke schlecht reden oder unsere Erfolge schmälern». Es gehe darum, »dass wir gemeinsam darüber nachdenken, wie wir die Menschen zurückgewinnen, die wir in den letzten Jahren verloren haben«.

Wagenknecht betonte, man sei sich »einig, dass Verfolgte Asyl erhalten müssen«. Es stelle bei der Linken auch niemand in Frage, dass Kriegsflüchtlingen geholfen werden müsse. »Es zeugt nicht von gutem Stil, dass immer wieder so getan wird, als sei das anders.« Sie mahne aber eine sachliche Debatte zu möglichen Grenzen der Arbeitsmigration an.

Besonders laut wurden die Pfiffe, als Wagenknecht sagte: »Den Hungernden in Afrika nützen offene Grenzen nichts, weil sie gar nicht die Mittel haben, sich auf den Weg [nach Europa] zu machen. Die Allerärmsten der Welt brauchen unsere Hilfe vor Ort.«

Wagenknecht bezeichnete es Journalisten gegenüber als weltfremd, dass alle kommen könnten, die dies wollten. Arbeitsmigration mache die Länder, aus denen diese Menschen kommen, noch ärmer, denn es sei immer die Mittelschicht, die abwandere. Und Arbeitsmigration führe hier in Deutschland zu sozialen Verwerfungen, weil sich dadurch der Lohndruck gerade im Niedriglohnsektor verschärfe und noch mehr Menschen um Arbeitsplätze, bezahlbaren Wohnraum und soziale Leistungen konkurrieren.

Wer der Meinung sei, jeder, der möchte, sollte nach Deutschland kommen können und Anspruch auf die landesüblichen Sozialleistungen haben, der müsse erklären, wie er das bewältigen wolle, beklagte Wagenknecht. Mit solchen irrealen Forderungen verprelle man Menschen, die sich mit ihren Problemen und Nöten von uns nicht mehr ernst genommen fühlen.

Ärger löste parteiintern auch Wagenknechts Ankündigung aus, im Herbst eine linke Sammlungsbewegung zu gründen. Zur Wahl stellen soll sich diese nicht, aber laut einer INSA-Umfrage hätte ein soches politisches Projekt gute Aussichten bei den Wählern. Bei den Linksaprtei-Wählern könnten sich78 Prozent vorstellen, eine Liste Wagenknecht« zu wählen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Manni

Nachdem die schicke Sarah eine schicke Torte in ihr schickes Gesicht einverleibt bekam müsste sie sich eigendlich fragen wie schick ihre Partei eigendlich ist dh, eine eigene Meinung in dieser ist absolut null und nichtig wenn nicht Parteikonform.Sie sollte weiterhin mit leckeren Torten auf Kosten der Kommunistischen Partei rechnen. Das Tortengeschmeisse wird weitergehen wetten? (Was tut sich diese Frau da eigendlich an?) Wofür?

Gravatar: freigeist

Die Sarah ist derart kreativ in Volkswirtschaft, dass sie sogar die AfD bei der nächsten Rezession kompetent beraten könnte. Erstaunlich. Dass sie einen Doktor in Volkswirtschaft hat ist nun schon bekannt geworden.

Gravatar: FDominicus

Frau Wagenknecht bekommt Analysen wirklich gut auf die Reihe nur dann kickt die linke Indoktrination ein und der Lösungsvorschlag ist für die Tonne.

Die Linken meinen immer noch, es sei ja genug für Sie zum wegnehmen da. Sie merken einfach nicht, daß uns die Felle zunehmend schneller weg schwimmen.

Gravatar: famd

Ob Kipping oder Wagenknecht - sie stehen zur Linken mit ihrem Herzen und ihre unterschiedlichen Standpunkte ändern nicht den Gesamteindruck. Solange diese Partei die Organisation der Antifa aktiv mit Geld, Logistik und Personal unterstützt, ist sie eine undemokratische faschistische Organisation.
Und, weil sie etwas fordert, was nicht durch alle Bürger unterstützt wird und sich über die Meinung der Menschen mit Gewalt und Drohungen bis hin zum Mordversuch hinwegsetzen.
Die Linke konnte bislang nur existieren, weil sie die Flüchtlingspolitik der Merkel unterstützte und sich mit Scheinargumenten zur "Humanität" in ihrem Wählerkreis einkratzte.
Wenn das alles so weiter geht, immer mehr "Einzelfälle" die Bevölkerung einschüchtern sollen, wird es Krieg geben - aber dann sollte die Linke schnell ins Ausland abwandern - sie würden zuerst die Wut zu spüren bekommen - da bin ich mir 100% sicher...

Gravatar: Freigeist

Die Wagenknecht hat einen Doktor in Volkswirtschaft gemacht. Man sollte ihren Realitäts-Sinn nicht unterschätzen. Und wenn die Kipping alles zum Kippen bringt freut sich die Opposition.

Gravatar: Kate

Es mag ja einige Herren in der AFD geben die auf einen Austritt von "Herrn" Wagenknecht hoffen mit einen Übertritt zur AFD. Das sind rot/schwarze S/M Träume. Die werden auch gezielt produziert. Wagenknecht und Stützstrumpfoskar haben es mit Hegelscher Dialektik schon immer gut gekonnt die Öffentlichkeit zu täuschen. Auch sehen sie zurecht das althergebrachte Parteiensystem kollabieren. Das Traumamt als Finanzministerin sieht Wagenknecht nun auch in weiter Ferne. Vor allem da es in der AFD fachlich kompetente Frauen gibt. Das geht nicht.
Wagenknecht, Lafontaine und Dagdelen haben viele Gemeinsamkeiten. Und insbesondere pflegen die beiden Damen ihren eigenen Rassismus. Gegenüber wem wohl?
Und für einige Hobbydetektive nun folgende wenige Stichworte.

1967 Schah Besuch - Benno Ohnesorg-Kurras
Wagenknecht Geburtsjahr 1969 - Vater Iraner aus West Berlin - unauffindbar- Mutter Galeristin Ost Berlin - Ralph Peter Niemeyer als der vierte Mann bei Ankündigung von Schabowski zur Maueröffnung- Kontakte Freimaurer
und und und.....man was für eine Romavorlage.

https://www.welt.de/print-welt/article368843/Sahra-und-die-Heilige-Apollonia.html


https://www.focus.de/politik/deutschland/nachrichtendienst-operation-rotes-teufelchen_aid_168447.html

Und sollte es zur einer linken Sammlungsbewegung kommen sollte man darauf achten woher das Geld kommt.

Und hat Dagdelen gute Kontakte zur HDP?

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Linkspartei beschließt »offene Grenzen für alle« und buht Wagenknecht aus“

Ist es deshalb nicht schon etwas eigenartig, wenn man auch liest:

… „Laut einer INSA-Umfrage würde fast jeder vierte Deutsche Sahra Wagenknecht zur Kanzlerin wählen. Wohlgemerkt: Wagenknecht hätte rund 25 Prozent – nicht ihre Partei. Das muss Katja Kipping gehörig gegen den Strich gehen. Die gebürtige Dresdnerin würde sich selbst gern an der Fraktionsspitze ihrer Partei sehen. Das würde die Linke momentan aber wohl einige Stimmen kosten, weiß auch der Parteivorstand.“ … https://de.sputniknews.com/kommentare/20180611321117580-wagenknecht-revolution-migranten-konflikt/

Wäre es deshalb nicht sinnvoll, wenn sich Sahra und ihre Anhänger mit der AfD zusammenschließen und die mit Merkel konformen Kommunisten vermerkeln lassen – mit der Folge, dass die Kanzlerin dann ganz besonders schlechte Karten hat?!!

Wenn dann auch noch der FDP-Lindner merkt - „Nur gemeinsam sind wir stark“:

Könnte dann der Weg für unsere(?) Eliten ins Langzeitkurheim „Schwarzer Delphin“ – mit der Zustimmung auch unseres Wladimir Wladimirowitsch – nicht besonders geebnet und frei sein?

Wie sagte noch ein weiterer Wladimir?

„Wenn uns das deutsche Volk um Hilfe bittet, wird Russland helfen“!!!
https://www.youtube.com/watch?v=ScnD3pRoh9k

Er ist scheinbar ein wahrer Freund des deutschen Volkes!

Würde das Ansehen dieser Merkel weltweit nicht dramatisch sinken, wenn regimegeschädigte Deutsche (Bsp.: http://www.anonymousnews.ru/2017/06/14/ratlos-im-neuland-merkel-regime-fordert-weltweite-regulierung-des-internet/) Nordkorea um politisches Asyl ersuchen müssten???

Gravatar: haraldo

Innerparteilich hat Katja Kipping Sahra Wagenknecht in die Knie gezwungen. Kipping ist nun innerhalb der Linken unumstritten die starke Frau. Sie kann gut planen, hat Netzwerke und entspricht ganz der globalen Machtstruktur.

Zwar bekam sie deutlich weniger Stimmen als zuletzt, Wagenknecht hat aber innerparteilich weit weniger Rückhalt und kann Kipping so das Wasser nicht mehr reichen...obwohl Wagenknecht hochintelligent und populär ist.

Kipping wird dies zur Kenntnis nehmen und ganz gezielt gegen Wagenknecht vorgehen Schritt um Schritt...
Da es in der BRD nicht mehr um die Wähler geht, (diese sind zu 90% auf der Seite von Wagenknecht) kann Merkel - mit Hilfe der Linkinnen und Grüninnen - gegen Seehofer agieren und die nächste Massenzuwanderung in Ruhe vorbereiten.

Seehofer wird gegen Merkel so verlieren, wie Wagenknecht gegen die stärkere Kipping verloren hat.

Merkel und Kipping haben den Zeitgeist hinter sich und treiben ein verblödetes Volk vor sich her.

Gravatar: Josef Brzycki

Ja, die mehrfach umbenannte SED. Es soll so sein, wie früher in der DäDäeR. Rein kommen alle, aber raus nicht mehr.

Gravatar: Jomenk

Linke Politik? Sollen die Damen und Herren der Linken bitte doch einmal ein einziges Land innerhalb der Menschheitsgeschichte nennen, wo diese Art der Politik funktioniert hat. Es gibt keines. Nicht ein einziges. Dann kommt das Gegenargument, man hat es halt noch nicht richtig gemacht. Dieses Argument ist so alt wie der Sozialismus selbst.
Und was die Einwanderungspolitik der Linken anbelangt? Sie ist aus deren Sicht völlig logisch. Man möchte sich ein neues Proletariat erschaffen. Armut und Aussichtslosigkeit sind das Fundament, auf dem der Sozialismus gedeiht.

Das einzige was jemals funktioniert hat, ist der Kapitalismus. Dieser muss aber allen zugute kommen und nicht nicht nur einer elitären Gruppe. Deshalb müssen wir den Kapitalismus retten und nicht wieder auf die Träumereien des Sozialismus reinfallen.

Aber leider stehe ich mit dieser Meinung oft alleine da. Den Gedanken, das der Kapitalismus das Werk des Teufels ist, hat man schon zu sehr in die Köpfe der Menschen gehämmert.

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