Sahra Wagenknecht mit scharfer Kritik an den »Lifestyle-Linken«

»Linksliberale sind weder links noch liberal«

Derzeit sieht sich Sahra Wagenknecht massiven Angriffen ausgesetzt - und zwar aus den Reihen derer, in der vom Grundatz her sie selbst ihre politische Heimat hat. Der Grund für diese Angriffe ist nicht zuletzt die scharfe Kritik Wagenknechts an den von ihr so bezeichneten »Lifestyle-Linken«.

Foto: Wikimedia / CC BY-SA 2.0 / dielinke_nrw
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Politisch links zu sein ist für Sahra Wagenknecht mehr als eine Positionierung, für sie ist es eine Herzensangelegenheit. Das kann man gut finden, muss man aber nicht. Aber die Konsequenz, mit der sie ihre Überzeugung vertritt - argumentativ schlüssig, rhetorisch begabt und optisch durchausein Hingucker - nötigt Respekt ab. Zumindest bei den politischen Gegnern. In den eigenen Reihen hat sie hingegen derzeit einen schweren Stand. Die fühlen sich nämlich offenbar in Wagenknechts neuem Buch »Die Selbstgerechten« ertappt. Dort werden sie als »Lifestyle-Linke« bezeichnet.

In ihrem Buch (Auszüge hier im Focus) lässt Wagenknecht kein gutes Haar an ihnen. So schreibt sie: »Der Lifestyle-Linke lebt in einer anderen Welt.« Der Nationalstaat sei aus deren Sicht ein Auslaufmodell, er selbst halte sich für einen Weltbürger, »den mit dem eigenen Land eher wenig verbindet.« Eine entsprechend ausgerichtete Aussage findet sich zum Beispiel im Buch von Robert Habeck. Der schrieb: »Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen. Ich wusste mit Deutschland noch nie etwas anzufangen und weiß es bis heute nicht.«

Wagenknecht weiter: »Generell schätzt der Lifestyle-Linke Autonomie und Selbstverwirklichung mehr als Tradition und Gemeinschaft. Überkommene Werte wie Leistung, Fleiß und Anstrengung findet er uncool. Das gilt vor allem für die jüngere Generation, die von umsorgenden, meist gutsituierten Helikoptereltern so sanft ins Leben begleitet wurde, dass sie existenzielle soziale Ängste und den aus ihnen erwachsenden Druck nie kennengelernt hat. Papas kleines Vermögen und Mamas Beziehungen geben zumindest so viel Sicherheit, dass sich auch längere unbezahlte Praktika oder berufliche Fehlschläge überbrücken lassen.«

Ergo, so ihr Resümmee, interessieren den Lifestyle-Linken soziale Fragen auch nur am Rande; er kommt mit ihnen ja auch kaum in persönlichen Kontakt.

Und einmal richtig in Fahrt, legt sie gleich noch nach: »Was den Lifestyle-Linken in den Augen vieler Menschen und vor allem der weniger Begünstigten so unsympathisch macht, ist seine offensichtliche Neigung, seine Privilegien für persönliche Tugenden zu halten und seine Weltsicht und Lebensweise zum Inbegriff von Progressivität und Verantwortung zu verklären. Es ist die Selbstzufriedenheit des moralisch Überlegenen, die viele Lifestyle-Linke ausstrahlen, die allzu aufdringlich zur Schau gestellte Überzeugung, auf der Seite des Guten, des Rechts und der Vernunft zu stehen. Es ist die Überheblichkeit, mit der sie auf die Lebenswelt, die Nöte, ja sogar auf die Sprache jener Menschen hinabsehen, die nie eine Universität besuchen konnten, eher im kleinstädtischen Umfeld leben und die Zutaten für ihren Grillabend schon deshalb bei Aldi holen, weil das Geld bis zum Monatsende reichen muss. Und es ist der unverkennbare Mangel an Mitgefühl mit denen, die um ihr bisschen Wohlstand viel härter kämpfen müssen, so sie überhaupt welchen haben, und die vielleicht auch deshalb zuweilen härter oder grimmiger wirken und schlechter gelaunt sind.«

Wie eingangs erwähnt: man kann über Sahra Wagenknecht durchaus geteilter Meinung sein, aber ihre Abrechnung mit den Lifestyle-Linken, wovon hier nur einige wenige Passagen veröffentlicht sind, hat es in sich.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Sabine

Habeck. "Ich wusste mit Deutschland noch nie etwas anzufangen und weiß es bis heute nicht".
Deshalb studieren ja auch seine Söhne in Dänemark und er freut sich, dass die mehr dänisch sind als deutsch.
Mit diesem Land scheint er was anzufangen wissen.

Gravatar: Der/die Linke an sich ist...

Wäre die Denkweise der Linke an sich nicht so strunzedoof, würden sie diese Frau zur Kanzlerkandidatin küren. Stattdessen wird sie von den Salonbolschewisten angefeindet. Sie trifft mit ihrer Kritik abermals den Nagel auf den Kopf. und machen wir uns nichts vor, zwischen ihr und Annalena liegen Welten. Auch gegenüber Laschet oder gar Söder.hat sie einen geistig moralischen Vorsprung.

Gravatar: Neue Faschistinnen und Faschisten, die sich Antifaschisten nennen

Schauen Sie sich doch nur die deutsche Bundeskanzlerin an: Seit der grünen Pest und der Vereinigung der ProletArierInnen aller Länder 1990 ist das wirklich nichts Neues im Westen mit den Salonbolschewistinnen und Salonbolschewisten, mit diesem elenden Rest ...

https://www.youtube.com/watch?v=kUheTVZTPNI&t=130s

... und mit der rotbraunen "Einsatzgruppe Trittin", gekleidet ganz in grün ...

https://static.antenne.com/img/3434/473470/769000/Img_2_1/1440/j%C3%BCrgen_trittin.jpg ,

... die anscheinend immer noch mit ihrem heldenhaften Kampf gegen den Russen beschäftigt ist irgendwo in Ostpreussen.

Gravatar: <Frank>

Sie mag auf dem falschen Weg sein aber und das zeigen diese Passagen ganz deutlich, mit der richtigen Einstellung. ich hasse Halbherzigkeit. Man kann nicht halb schlafen und halb arbeiten oder halb hier und hal da sein.

Außerdem haben die wenigsten dieser Mode-Linken (auch die ganzen Parteilinken von Grün etc.) jemals die Härte des Lebens zu spüren bekommen. Weiche Zeiten formen schwache Menschen. Harte Zeiten forme starke Menschen.

Wer noch nie am Abendbrottisch saß und sich Mutters Erklärungen dafür anhören mußte das jetzt nur Brotscheiben mit selbstgekochtem Schmalz zu haben sind und noch nie um ihr das schlechte Gewissen zu nehmen voller Freude in diese Stullen gebissen hat obwohl es nichts anderes gab, wer noch nie billige Bratmargarine als Butterersatz gekostet hat (igitt), noch nie für sein Spielzeug arbeiten gegagnegn ist, seine Jugend fast ausschließlich in gebrauchten Klamotten verbrachte, jeden Pfennig den er als Kind besaß selbst erarbeiten mußte, noch nie Obdachlos war und sei es nur für einen Tag an dem er sich Gedanken machen mußte wo er schläft, noch nie von 5 Mark die Woche gelebt hat, der hat einfach keinen Bezug zur Lebensrealität.

Die Menschen hierzulande sind satt, überfüttert und Energielos. Und da wachsen solche Ideologieidioten eben wie Unkraut. Und wenn die mal ein einziges Problemchen lösen sollen dann kippen sie um oder werden bei dem Versuch kriminell. Siehe Regierung...

Energie entsteht nur durch einen Potentialunterschied. Man hat nichts und will etwas! Dann steht man auf, dann bewegt man etwas. Bei einigen reicht diese Energie gerade einmal bis zum nächsten Einkaufsladen oder bis zum Kühlschrank. Und weil das oft auch noch zu viel ist wird nach Hause bestellt.

Waschlappen!

Der Sozialstaat züchtet Waschlappen und Kriminelle!

Gravatar: Sigmund Westerwick

Zutreffende Analyse

Diese Lifestyle-Linken haben das gleiche Problem wie die Grünfaschisten oder SPD-Anhänger, alle haben noch nie gearbeitet geschweige denn etwas erarbeitet und das größte Problem war bislang welches Apple-Handy Papa oder Oma ( ja genau, diese Umweltsau-Oma ) ihnen schenken soll, damit sie vor den anderen Lifestyle-Linken protzen können.

Dass diese Leute nichts auf die Reihe bekommen ist völlig klar, und ist letztendlich auch ihnen klar, und deshalb wollen sie umso radikaler zumindest die Welt verbessern, noch lieber aber das Universum.

Das funktioniert alles prima, solange sie nicht wirklich Macht bekommen, und solange es noch irgendwelche Nicht-Lifestyle-Linke gibt, die Steuern zahlen und etwas produzieren.
Die Menge dieser steuerzahlenden Dummköpfe schwindet aber zusehends, und auch das Geld wird knapper und wächst eben nicht auf Bäumen nach und kann auch nicht beliebig gedruckt werden.

Das Rennen ist aber eröffnet, und es ist spannend zu sehen was eher kollabiert, der Staat mit seinen nicht mehr beherrschbaren Schulden oder der Staat mit seinen intellektuell eher unterdurchschnittlichen Weltverbesserern.
So oder so ist das Ende allerdings eher unerfreulich, und ob Deutschland in der zweiten oder dritten Welt erwacht ist dem Rest der Welt gleichgültig.

Gravatar: Hajo

Es gibt zwei Arten von Linken, die Hardcore-Kommunisten und Sozialisten unter den Grünen und Roten, neuerdings auch unter den Schwarzen und die Lifestyle-Linken, die aus allem eine große Show inszenieren, weil die Orientierung fehlt und Ersatzgötzen herhalten müssen und um davon alle zu überzeugen werden Katastrophen-Szenarien an die Wand gemalt, was ja erfahrungsgemäß mit dem persönlichen Horizont zusammen hängt, leider aber im Erfolg nicht von der Hand zu weisen ist.

Dummheit, Feigheit und Ignoranz überwiegen nun mal in der Gesellschaft und wäre es anders, dann hätten diese Brüder und Schwestern im Geiste keinerlei Chancen sich mit ihren kruden Vorstellungen durchzusetzen und der Gipfel der Perversion sind Talkshows und Pressekonferenzen, wo das Ergebnis schon feststeht und geleitet wird durch politische Junkees, denen die Parteinahme schon aus den Augen guckt und angeblich gestandene Journalisten diesen Schei.....dreck auch noch mitmachen, was ja ein Witz ist, wenn man für sich persönlich noch ein wenig Rest an Würde besitzt.

Das ist nichts anderes als Prostitution für die Befriedigung der Eigner im Sinne zur Politik und wer sich so in die Abhängigkeit begibt, hat jeden Anspruch auf Seriosität verloren, weil er Leuten dient, die ihre Seele an jeden verkaufen, wenn es etwas bringt.

Wir haben deshalb nur noch bedingt eine freie Presse und Kanäle im Netz, die sind klein, unabhängig und schlagkräftig, werde aber leider von der dumpen, meist älteren Klasse nicht konsumiert und darin liegt der Hase im Pfeffer und das muß geändert werden, wenn man Majoriäten erringen will, ansonsten werden die mit der geballten Macht des Geldes immer ihre Interessen durchsetzen, wobei man gerechterweise deren Bemühungen loben und unterstützen muß, denn ohne sie, wären wir hoffnungslos verloren, darüber müssen wir uns alle im Klaren sein.

Gravatar: Croata

Ich möchte an Goli otok Insel (wieder) erinnern.

"... Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte eine Enteignung, wodurch die Insel in Besitz des nun sozialistischen Staates Jugoslawien kam. Nach dem Ausschluss Jugoslawiens aus dem Kominform und dem dauerhaften Bruch Titos mit Stalin wurde 1949 auf ihr ein Gefangenenlager für politische Häftlinge errichtet.
Das Gefangenenlager diente zuallererst als Auffanglager für jugoslawische Anhänger der Sowjetunion und Stalins und galt anfangs daher auch als Gulag für Stalinisten.[3] Einer der Hauptinitiatoren für diese Idee war der damalige jugoslawische Innenminister Aleksandar Ranković. An dem Beschluss, es dort zu errichten, war auch der spätere Parteidissident und Schriftsteller Vladimir Dedijer beteiligt.[2]

Im Sommer 1949 kamen mit Kominform-Anhängern und Faschisten die ersten Gefangenen auf die Insel. Ab etwa 1955 wurden auch andere angebliche Staatsfeinde gefangen gehalten: Sozialdemokraten, Bürgerliche, Monarchisten und westlich Orientierte. Vielfach waren diese unter Folter zu falschen Selbstbeschuldigungen gezwungen worden und zur Haft auf der lebensfeindlichen Insel verurteilt worden.

Nachdem zuvor die Arbeit in Steinbrüchen verrichtet wurde, stellten ab den 1960er Jahren die Häftlinge auf Goli Otok unter anderem Terrazzofliesen und Möbel her.

Auf Goli Otok herrschte Rechtlosigkeit, Willkür, Terror und Gewalt. Gegenseitige Denunziationen unter den Häftlingen boten Chancen auf leichtere Haft oder gar Entlassung.
Die Gefangenen wurden zu schweren körperlichen Arbeiten ohne Rücksicht auf die Wettergegebenheiten gezwungen und waren darüber hinaus regelmäßig Misshandlungen seitens des Wachpersonals ausgesetzt. Tausende starben durch Folter und Misshandlung.[4]

Die Gefangenentransporte fanden ohne jegliche Verpflegung und ohne Sitzplätze in Viehwagen statt, welche aus dem Landesinneren mit der Eisenbahn zum Hafen von Bakar gebracht wurden. Von dort wurden sie an Händen und Füßen gefesselt mit einem Schiff auf die Insel gebracht, was je nach Wetterlage 5 bis 6 Stunden dauerte und selbst bei starken Stürmen durchgeführt wurde.

Nachdem die Gefangenen auf der Insel eingetroffen waren, wurden sie von den Wachleuten und den anwesenden Gefangenen verprügelt.[4] Außerdem wurden die Neuankömmlinge gezwungen, Loblieder und Parolen zu Ehren des Staatspräsidenten Tito zu singen. Dabei kam es manchmal zu absurden Situationen, in denen Wachleute auf Gefangene einschlugen, mit denen sie ein paar Jahre zuvor während des Krieges in der gleichen Partisaneneineinheit im Einsatz waren.[5]

Auf der Nachbarinsel Sveti Grgur wurde ein vergleichbares Gefängnis, in dem ähnliche Zustände herrschten, ursprünglich nur für Frauen errichtet.

Zwei Jahre vor dem Zerfall Jugoslawiens wurde das Gefängnis auf Goli otok aufgegeben...... "

Wikipedia.

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Ich glaube dem Sozialisten - NIX!

Man muß es immer vor Augen behalten.

Ich kann mir selbst nicht erklären, wie ist heutzutage noch möglich - das es noch Menschen gibt, die sich als Sozialismus-Nostalgiker bezeichnen?!

Egal in welcher Form. Egal in welchen Land. Man kann es schön verpacken und den Menschen verkaufen. Die Wahrheit aber bleibt - die Menschen haben gelitten und die Familien wurden zerstört.
Sozialismus/Kommunismus spaltet die Menschen (gut und böse /reich und arm) und bringt mit sich eine enorme Verschuldung! Schließlich muss man die Funktionäre ständig finanzieren.
Die Menschenrechte leiden.

"Ihr werdet nix besitzen und Ihr werdet glücklich sein. "

Stockholmer Syndrom.

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