»Resilienzpolitik«: Immer neue Zumutungen für die Bürger

Linksliberale Medien: Sollen die Deutschen mehr Leid ertragen lernen?

Absurde Forderungen: Wir Deutschen sollen mehr Leid und Verzicht lernen, um das Klima zu retten, die Migranten der Welt aufzunehmen und Russland mit Sanktionen niederzuringen. Ein Kommentar.

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Die Mainstream-Medien und zahlreiche Politiker der Ampel-Koalition und Union, aber auch zahlreiche Organisationen, kommen mit immer neuen Forderungen an die deutschen Bürger heran: Die Deutschen sollen mehr Leid ertragen lernen.

»Fridays-for-Future« will, dass die Deutschen ihren Wohlstand dem Klima opfern und Vorreiter bei der CO2-Reduktion werden. Viele Nichtregierungsorganisationen (NGO) fordern, dass Deutschland so viele Migranten und Flüchtlinge aus aller Welt aufnimmt wie möglich. Und nun kommen von Seiten zahlreicher Politiker, Organisationen und aus dem Mund der linksliberalen Presse Forderungen, dass Deutschland wegen der Sanktionen gegen Russland zurückstecken solle.

Vom »Frieren für den Frieden« (Joachim Gauck) oder der Forderung, dass die Deutschen bereit sein sollen, mal »weniger glückliche Jahre« zu erdulden (ebenfalls Gauck), gibt es immer wieder Rufe, dass es den Deutschen gut gehe und sie nun schwierige Zeiten auf sich nehmen sollten. So hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Deutschen schon innerlich vorbereitet: »Es kommen auch auf uns in Deutschland härtere Tage zu«.

Den Vogel schießt nun ausgerechnet ein Artikel in der »Zeit« ab
. Der Artikel kritisiert die Aussagen von Bundeskanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck, dass ein völliger und sofortiger Stopp der Gasimporte aus Russland für die Volkswirtschaft und die Bürger nicht durchhaltbar sei. Habeck warnt sogar vor sozialen Verwerfungen.

Der Zeit-Redakteur diskutiert daraufhin in seinem Artikel, dass die Regierenden ja gar nicht wüssten, wie leidensfähig die Deutschen sein können.

Der Zeit-Autor Lenz Jacobsen schreibt
:

»Es gibt diesseits des Todes kein natürliches, objektives Maß für das den Menschen Erträgliche. Menschen leben mit den Wunden und Erfahrungen, die ihnen die Umstände und sie sich selbst zufügen. Sie verlieren ihr Geld, ihre Arbeit, sie fliehen oder hungern, sie fangen von vorn an. Sie passen sich ständig neu an, sie entscheiden ständig neu über ihre Prioritäten und was sie aus den Umständen machen.«

Der Autor fährt an anderer Stelle fort: »So wie Habeck und Scholz nicht wissen können, was die Deutschen alles ertragen, so wissen es die Deutschen selbst auch erst dann, wenn sie es wagen.«

Der Autor fordert eine neue Resilienzpolitik: »Eine solche Politik dürfte das deutsche Bauchgefühl gerade nicht mehr als Souverän letzter Instanz akzeptieren. Sie müsste vielmehr darauf zielen, die deutschen Bäuche zu verändern, ihnen gar eine neue Robustheit anzutrainieren.«

Was soll man dazu sagen?

Angesichts der Inflation, der Energiekrise und der niedrigen Löhne für Millionen Arbeitnehmer, angesichts der unzähligen Alleinerziehenden, Unterhaltspflichtigen, Armutsrentner, Arbeitslosen, Hochverschuldeten, Bankrotten, chronisch Kranken, Überarbeiteten und Ausgebeuteten (z.B. im Gesundheits- und Pflegesektor), finanziell überlasteten Familien, Niedriglöhner, Burnout-Geplagten und Menschen mit mehreren Jobs gleichzeitig, angesichts der Abermillionen Menschen, die in den letzten Jahren den Gürtel von Jahr zu Jahr immer enger schnallen mussten, ist es geradezu eine Boshaftigkeit von besserverdienenden Politikern, Journalisten und Lobbyisten, den Deutschen mehr Verzicht abzufordern.

Wir alle wissen: Die Mittelschicht schrumpft seit Jahrzehnten, obwohl sie das Rückgrat der Nation ist. Am Ende wird es nur noch Reiche und die Masse des Prekariats geben. Das 19. Jahrhundert ist dann wieder mit seiner sozialen Ungerechtigkeit zurückgekehrt. Soweit darf es nicht kommen.

Wenn die Wohlstandskinder von »Fridays-for-Future« das Klima retten wollen, können sie bei sich selbst anfangen, ihre Handys ausstellen, auf die aktuellen kurzfristigen Mode-Trends verzichten und ihren Internetkonsum einstellen (denn die Server der Welt verbrauchen mehr Strom als der gesamte Flugverkehr).

Und wenn Politiker und Journalisten fordern, die Deutschen sollten wegen der Sanktionen gegen Russland frieren und Verzicht üben, dann sollen sie bei sich selbst anfangen, ihr Gehalt und Vermögen in die Ukraine oder Dritte Welt überweisen, anstatt immer der Allgemeinheit alles aufzulasten.

Die Deutschen haben ein Recht auf eine Regierung, welche die Interessen der Bürger in Deutschland wahrnimmt. Deutschland hat so viel Souveränität eingebüßt, dass die Politik mehr auf die Forderungen anderer Länder eingeht als auf die Bedürfnisse der eigenen Bürger. Kein Land der Erde handelt so selbstzerstörerisch wie Deutschland.

Insofern kann man nur hoffen, dass Habeck und Scholz sich nicht vom Sturm ihrer Parteikollegen und Mainstream-Medien erweichen lassen. Die Rücksicht auf die Folgen für die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft ist mehr als angebracht.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: maria theresia

Von den Hüpfkindern oder sonstigen Verrückten lasse ich mir gar nichts sagen.
Ich friere weder für die Ukraine noch für das Klima.
Beim Thema Klima geht es nur um Abzocke und sonst nichts.

Gravatar: W.E. Mai

Wahrnehmung, Analyse, MEINUNG:
GENAU DAS IST DER PUNKT
Alle die dem "gemeinen Volk" Resilienz verordnen, reden aus ihrem wohlfeil temperierten Elfenbeinturm, ohne Hunger und Durst od. sonstigem Verzicht auf des Lebens Annehmlichkeiten.
Dgl. erinnert an mittelalterliche "Haltung" des Adels und der Kirche (bis ins späte 19. Jahrhdt. hinein), die das Elend des ausgebeuteten Armenheers als gottgewollte Ordnung vertickte. Jetzt fehlt nur noch, dass die Kirchen - wie seinerzeit - auf den Zug aufspringen und wieder erklären, dass nur durch das Leiden auf Erden/im hies. Dasein der Platz zur ewigen Seligkeit im Himmel er"litten" werden kann. Die Menschen haben's geglaubt, analog der Propaganda von Kirchen und Adel, denn sie hatten ja sonst nichts in diesem Leidvollen Dasein, das ihnen eine Spur Hoffnung geben konnte.
Dass sich diese Janusköpfigen Heuchler des 21. Jahrhdts. trauen, den Menschen der "unter(st)en Schicht", den (unverschuldeten od. aber auch lebensversagern) Verlierern dieser (Inlands-)Gesellschaft, auch jenen, die sich viele Jahre um ihr bisschen erworbenen Wohlstand plagten, von Resilienz-Training zu schwadronieren, sagt viel über deren selbsternanntes Säulenheiligtum aus. Es scheint einer neuen Form von Vorallmachtstreben zu entspringen. Dabei dürften doch wohl gerade jene der Mehrheitsgesellschaft Konsum für das BIP gepredigt haben, woraus die Prediger vor allem ihren eigenen Reichtum kreierten, sich gewiss nicht vom "Gürtel-enger-schnallen" betroffen fühlen, nachdem sie bestens für sich vorgesorgt haben (Stichworte: Politik, Lobbyismus - eine moderne Umschreibung von Korruption!)

Gravatar: dieter berger

Die Armen in Deutschland, die auch teilweise trotz Arbeit, sich nichts mehr leisten können, nehmen leider immer mehr zu.
Aber nach jeder Bundestagswahl immer wieder eine unnötige wundersame Vermehrung, der gutbezahlten unnötigen Schmarotzer, von der Schulbank, in den Bundestag.
Bundestagsabgeordnete müssten, nach Leistung, einzeln vom Bürger, mit zertifiziertem Handys gewählt werden und nicht dieses Pöstchen Geschacher mit Unfähigen, zum Schaden des Volkes.
Außerdem könnten einzelne so auch wieder demokratisch abgewählt werden.

Gravatar: Franz Altermann

Hoffentlich ertönen nicht auch noch Appelle zum aufopferungsvollen Heldentod. Ich habe es 1945 noch selbst erlebt, was aus sinnlosem, ideologiegetriebenem Opfermut resultieren kann. Wenn man die Kriegstreiberei, die leider auch bei uns schon wieder um sich greift, nicht bald stoppt, könnte Deutschland wieder einmal in eine neue Katastrophe schlittern.

Gravatar: gemnick

Je dekadenter ein Volk wird und dazu auch durch Maßnahmen der Politik und des Mainstreams hingeführt wird, umso schneller ist der Untergang schon in Sichtweite.

Gravatar: I. Mayer

Wie wäre es, wenn hier die Linken und übrigen Politiker uns als Vorbilder vorangehen würden - frieren - wesentlich weniger Geld - evtl Hungern - Verzichten usw. usw.!!!
Das sollte mal inErwägung gezogen werden. Vom hohen Roß runter kann man viel verlangen, aber selbst durchgehen steht bei Ihnen auf einem anderen Blatt!!!

Gravatar: Dr. Matthias Gubitz

Sadismus und Masochismus sind nach psychoanalytischer Erkenntnis zwei Seiten einer Medaille. Der Sadismus des ZEIT-Autors wird nur verständlich vor dem Hintergrund des kollektiven Masochismus. (ich will ihn Nationalmasochismus nennen, da er mit der deutschen Staatsdoktrin der ewigen Schuld und Schande aufgrund der zur Singularität erklärten Schoah aufs engste verknüpft ist.) Schleichend setzte er in den 60er Jahren ein. Etwa seit der Jahrtausendwende wurde er zunehmend deutlich spürbar. Seit 2015 steigert er sich ins Wahnhafte und wird mittlerweile auf totalitäre und, wie wir an dem Artikel sehen, offen sadistische Weise propagiert und bald wohl auch exekutiert. Hoffen können wir allenfalls noch, daß die jüngste Wahl in Ungarn Schule macht. Andernfalls bleibt wohl nur noch, dorthin auszuwandern.

Gravatar: heiko

Alle, die nicht zu den Demos kommen sollen auch nicht klagen. Nur immer ja sagen hilft eben nicht und zu glauben, die sogenannten Volksvertreter werden schon das richtige tun ist eben ein Irrglaube. Immer die gleichen Parteien wählen in der Hoffnung eine andere Politik zu bekommen, grenzt an Wahnsinn.

Gravatar: Stanley Milgram

Offen gesagt, wenn ich sie mit ihren Gessler-Masken durch den Supermarkt laufen und auf dem Parkplatz davor sehe, dann habe ich kein Mitleid mehr mit diesem Volk.

Denn es sind über 90 %. Kann wirklich weg...

Gravatar: Mulligan

Der deutsche Dummmichel ist nur lernfähig wenn ihm
Schmerzen widerfahren. Die aktuelle Bundesregierung
ist hierfür geradezu prädestiniert um ihm dieses Schmerztrauma zu ermöglichen.

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