Japans Weg aus dem demographischen Dilemma

Lieber Roboter als fremde Krankenpfleger

Wir brauchen Zuwanderung, weil wir eine überalterte Gesellschaft haben. Die Flüchtlinge werden die Renten von denen erwirtschaften, die heute gegen sie demonstrieren. So wurde es uns gesagt. Das Gegenteil ist richtig. Japan geht einen anderen Weg.

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"Flüchtlinge zahlen unsere Rente", so meldete es die Frankfurter Rundschau. In der Welt wurde unter der Überschrift "Viele der Geflüchteten werden die Renten der Babyboomer zahlen" der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher als Experte bemüht: Er sah einen durchweg positiven Einfluss der Zuwanderer auf die Wirtschaft.

Diese Stimmen haben sich blamiert. Es waren Beruhigungspillen. Das Gegenteil ist der Fall. Der Ökonom Clemens Fuest hatte schon bei n-tv widersprochen und deutlich gesagt, die Neuankömmlinge seien nicht " ... die Menschen, die unsere Rente zahlen". 

Sie kosten. Sie vergrößern das Problem. Youwatch meldet, dass die Versorgung der Flüchtlinge Deutschland "im laufenden Jahr sechs Milliarden zusätzlich" kosten wird. Mit dem laufenden Jahr war das Jahr 2015 gemeint.

"Das Kölner Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat die Kosten für Unterbringung, Verpflegung sowie Integrations- und Sprachkurse mit 50.000.000.000 Euro beziffert"­ – also 50 Milliarden Euro für die Jahre 2016 und 2017.

Der Haushaltsexperte des Münchner Ifo-Instituts, Niklas Potrafke, schlägt daher vor, das Renteneintrittsalter zu erhöhen und die Rente mit 63 wieder abzuschaffen, um die Ausgaben auch in Zukunft ohne neue Schulden stemmen zu können. 

Es werden also nicht die Flüchtlinge für die Rentner zahlen, sondern umgekehrt: Die Rentner müssen länger arbeiten und damit für die Flüchtlinge zahlen.

Japan geht einen anderen Weg. Sie haben eine vergleichbare demographische Schieflage wie Deutschland. Sie lassen keine Zuwanderung zu. Sie erwarten nicht, dass Fremde ihre Probleme lösen. Sie stellen sich auf Veränderungen ein und haben dabei erstaunlich gute Aussichten, wie das (englischsprachige) Video black pidgeon speaks zeigt.

Die Sicherheitslage in Japan ist so gut, dass die Polizei nicht mehr weiß, wie sie sich beschäftigen soll. Die wirtschaftliche Lage ist rosig, so dass man sich wundern muss, warum darüber so wenig berichtet wird. Zusammenhalt, Gemeinsamkeit und Vertrauen erweisen sich als die großen Stärken Japans.

Dass sich Bären-Roboter als Krankenpfleger wachsender Beliebtheit erfreuen, mag uns als Kuriosum erscheinen. Wir mögen das belächeln. Wenn unsere einheimischen Alten später von angelernten Krankenpflegern aus Afrika betreut werden, könnte uns das Lächeln vergehen.

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Sigmund Westerwick

Eine weitere Lüge

In deutschland sagen die Politiker nicht die Wahrheit und machen ihre Arbeit nicht. Anstatt die verschiedenen Möglichkeiten einer sich ändernden Gesellschaft offen und ehrlich zu diskutieren wird lediglich Propaganda verbreitet.

Japan war früher die zweitstärkste Wirtschaft in der Welt, war immer schon höher verschuldet und älter als die dutsche Bevölkerung und hat eben nicht beschlossen, beliebig viele Ausländer ins Land zu lassen.
Das nennen die deutschen Politiker natürlich Abschottung, die Realität zeigt aber, das Japan damit nicht schlecht fährt. Noch wichtiger scheint mir aber, dass sich Japan bewusst für einen Weg entschieden hat, der von der Bevölkerung auch mitgetragen wird.

Damit zeigt Japan, dass es natürlich eine Alternative zum ketegorischen Imerativ der Bundesregierung gibt, und diese Alternative gilt nicht nur für das Themengebiet Überalterung.

Gravatar: Britta

Leider arbeiten viele Deutsche ehrenamtlich für
Flüchtlinge.
Wie wäre es, wenn diese mal für Deutsche in den
Pflegeheimen, Krankenhäuser für die deutschen Einheimischen was tun würden?
Leider muss ich annehmen, dass die Menschen die das
angeht hier leider nicht lesen.

Gravatar: Unmensch

Sie sagten uns auch: wer die Freiheit für die Sicherheit aufgibt, wird beides verlieren.
Die Wahrheit ist: wer in Unsicherheit lebt, muss die Freiheit der Übeltäter fürchten.

Gravatar: ropow

Nein, das alles können die Japaner unmöglich geschafft haben - die sind doch schon durch ihre Abschottung sowas von kaputt und in Inzucht degeneriert - und nicht einmal Muslime mit ihrem enormen innovatorischen Potential haben sie in ihrem Land! Das können nur Fake News sein. Eindeutig.

„Die Abschottung ist doch das, was uns kaputt machen würde, was uns in Inzucht degenerieren ließe. Für uns sind Muslime in Deutschland eine Bereicherung … Das ist doch ein enormes innovatorisches Potenzial!“ - Wolfgang Schäuble am 08.06.2016

http://www.tagesspiegel.de/politik/wolfgang-schaeuble-abschottung-wuerde-uns-in-inzucht-degenerieren-lassen/13706442.html

Gravatar: Helena

So eine Roboterpflegehilfskraft könnte schon Sinn machen Senioren ihre Selbständigkeit zu bewahren, durch Assistenzroboter oder sie familiennah zuhause zu betreuen. Wenn man bspw. ein älteres Ehepaar betrachtet, der eine pflegebedürftig, der andere Partner noch etwas fitter, so wäre dieser von einem Roboter für Assistenzdienste unterstützt die mit physikalischen Kraftaufwand verbunden sind, z.B. Pflegeperson anheben, aus dem Bett heben, drehen, tragen u.ä, aber die persönliche Zuwendung bliebe Ehepartner oder familiennahen Menschen. Das wäre schon mal besser als Menschen im Pflegeheim abgeben und fremdbetreuen müssen. Eine Abstimmung Pfegeassistenzroboter + Betreuer-Mensch bietet physikalische Karftarbeit in der Pflege an den Roboter zu deligieren

Gravatar: Karlson

In Krankenhäuser und Seniorenpflegeheimen arbeiten
bereits ausländische Kräfte. Und auch Ärzte.
Teilweise mit nur geringen Deutschkenntnissen.
Schön geht anders.

Aber ich möchte eine kleine Kritik anbringen.
Wir sind nicht überaltert. Niemals ist man zu alt.
Manchmal leiden Menschen sehr, möchten deswegen
sterben. Das hat aber nichts mit dem Alter zu tun.

Gravatar: gast123

Ich werde mich niemals niemals niemals von Moslems pflegen lassen.

Gravatar: Duffy

Es dürfte auch an der Sprachbarriere liegen. Wer als Ausländer Japanisch in Wort und Schrift gelernt hat, läßt sich nicht mehr als billige Pflegekraft einsetzen. Da stehen ganz andere Möglichkeiten offen.

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