Bundesgesundheitsminister Lauterbach operiert weiter mit Phantasien. In einem Interview mit der links-radikalen »taz« begründet er die Notwendigkeit einer Impfpflicht mit ominösen neuen Virus-Varianten. Wir können »im Herbst wieder eine Omikron-Welle bekommen – und vielleicht sogar eine gefährlichere Variante.« Mit diesem »vielleicht« sollen also in Zukunft Gesetze gemacht und Grundrechte abgeschafft werden. In diesem Fall: Das Recht auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung.

Doch selbst zur aktuellen Omikron-Variante hat der Minister seine eigene Meinung. Die »aktuelle Omikron-Welle haben wir nur durch die Beschränkungen in den Griff bekommen. Ansonsten hätte es eine Überlastung der Krankenhäuser gegeben.« Woher ›Angstminister‹ Lauterbach das weiß, weiß er sicherlich selbst nicht. In jedem Fall scheinen die Informationen, dass Omikron nur in wenigen Fällen zu schweren Verläufen führt, das Ministerium und seinen Minister nicht zu erreichen.

Völlig grotesk sind Lauterbachs Einschätzungen seines Wissens. Wir wissen »sehr wohl etwas über den Herbst«, tönt er, um dann fortzusetzen: »Ohne die Impflücke zu schließen, wären in Deutschland dann wahrscheinlich wieder Einschränkungen notwendig.« – Könnte jemand den Sozialdemokraten mal über die Bedeutung des Wortes »wahrscheinlich« aufklären. Er hat es bitter nötig.

Eine Beschränkung der Impfpflicht auf Männer und Frauen über 50 Jahren hält der ›Angstminister‹ nicht für hinreichend. Und noch einmal beweist Lauterbach eine überbordende Phantasie. »Damit riskiert man hohe Fallzahlen bei den Jüngeren. Bei einer Variante wie Delta gäbe es bei Jüngeren schwere Verläufe, bei Diabetikern, an Krebs Vorerkrankten, Übergewichtigen und Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion. Wir brauchen ein handwerklich überzeugendes Ergebnis.« Hier ignoriert Lauterbach nicht nur die Fakten. Zu keinem Zeitpunkt waren Jüngere in relevanter Zahl von Corona bedroht. Er argumentiert wieder nur mit einer Phantasie-Variante des Virus. Nur mit dem letzten Satz hat der Minister recht. Allerdings wäre es an ihm und seinem Ministerium, diese Ergebnisse zu liefern.

Die ›taz‹ wäre nicht die ›taz‹, wenn sie die Impfpflicht nicht aus der Warte der Bürger betrachten würde, die die Pflicht einfach umgehen, indem sie Nachweise fälschen. Bei einem »impfkritischen Arzt«. Oder sie zahlen die Strafe. »Oder hoffen, dass ohnehin nicht kontrolliert wird.« Die Antwort von Lauterbach beweist: Dieser Minister weiß nicht einmal mehr, was er eine Minute zuvor gesagt hat, wenn er antwortet: »Das sind Vermutungen, mehr nicht.« »Es ist spekulativ zu glauben, die Impfpflicht bringe nichts.« – Kaum jemand hat in den vergangenen zwei Jahren so viele Vermutungen und Spekulationen verbreitet wie Karl Lauterbach. Hier hat er sich also selber erledigt.

Am Schluss des Interviews geht Lauterbach dann auf die Bild-Zeitung los. Hintergrund: Das Blatt hatte den Minister mit deutlichen Worten und sehr harten Fakten kritisiert, nachdem er verbreitet hatte, es gäbe »viel zu viele« Tote. Das war nicht nur eine neue Begründung, nachdem die Überlastung der Intensivstationen nicht mehr zog, sie war auch schlicht falsch. Später wies Bild auch noch nach, dass es die behauptete Überlastung der Intensivstationen nie gab.

Lauterbach tangiert das nicht. Statt dessen versucht er sich in linken Sprüchen: »Die Bild-Zeitung und der Springer-Verlag fahren Kampagnen gegen mich und verbreiten Unwahrheiten.« Um anschließend zu behaupten: »Über 70 Prozent der Intensivstationen waren zum Höhepunkt der Pandemie teilweise oder komplett überlastet.« Eine typische Gummiformel von Lauterbach, denn weder nennt der Minister den Zeitpunkt noch sagt er, was »teilweise« heißt. Die Fakten ignorierend verbreitet der ›Angstminister‹ Fake-News, um Panik zu schüren.