Zweiter Lockdown:

Lauterbach: Verhängung des zweiten Lockdown »ein ganz großer Erfolg«

Der SPD Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach unterstützt den Zweiten Lockdown der Regierung Merkel. Mit dubiosen Argumenten.

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In der ZDF-Talkshow ›Markus Lanz‹ hat der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach die neuen Maßnahmen der Regierung Merkel gelobt. Zugleich gab er sich äußerst optimistisch, dass der von ihm sogenannte »Wellenbrecher-Lockdown« sein Ziel auch erreiche.

Das Konzept stammt von der britischen Universität in Warwick. Seine Anwendung hätten der Virologe Christian Drosten und er selber, also Lauterbach, sehr früh vorgeschlagen. »Wellenbrecher-Shutdown«, erklärte der Experte, »bedeutet im Prinzip, dass man die anflutende zweite Welle, also dieses exponentielle Wachstum, dass man das noch bricht, solange wie es geht. Und dann darf das exponentielle Wachstum noch nicht so weit sein.« – Erst vor zwei Tagen hatte Lauterbach erklärt, sein Konzept wäre nur sinnvoll, wenn das exponentielle Wachstum »noch nicht zu lange gelaufen ist.«

Das alles wirkt, so Lauterbach, »wenn man es ganz früh macht«. Das aber hätte die Regierung getan. »Wir haben jetzt, quasi wie im Lehrbuch, kann man sagen, beim aufsteigenden Ast des exponentiellen Wachstums sehr früh sehr konsequent gehandelt«, betonte Lauterbach.

Ob dieses Konzept, von dem Lauterbach selber gesteht, das es nur »ein paar Tage alt« ist, auch funktioniert, ließ Lauterbach offen. Ebenso ließ er offen, welches Wachstum er überhaupt meint, wenn er von einem exponentiellen Wachstum spricht: Die im Grund sekundären Infektionszahlen oder die primäre Zahl der Verletzten und Toten.

Aus unerfindlichen Gründen geht Lauterbach davon aus, dass dieser Wellenbrecher-Lockdown einmalig sei. Denn als sein Gegenüber, der grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann unterstrich, dass die Maßnahmen nicht auf Dauerhaftigkeit ausgelegt sind, widersprach ihm Lauterbach nicht. Dabei ist gerade dieser Punkt der kritischste: Was passiert nach diesem »Wellenbrecher-Lockdown« ? – Nichts, aber auch gar nichts spricht dafür, dass nach einer neuerlichen Lockerung die Infektionszahlen nicht wieder steigen. Im Gegenteil: Eigentlich ist alles wie jetzt und die Entwicklung wird sich wiederholen.

Statt Lauterbach auf diesen Punkt hin anzusprechen, wurde ihm vom GEZ-Sender Gelegenheit gegeben, seine Forderung nach Aufhebung des grundgesetzlich garantierten Schutzes der Wohnung zu erläutern. Es sei wie bei Ruhestörungen und die Polizei kommt. »Das bedeutet nicht«, erläuterte Lauterbach, »dass die die Wohnung stürmen dürfen. Aber dass die dort hinkommen, und treten vor die Tür und sagen, da muss jetzt Schluss sein.«

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Heinz Becker

Und die Deutschen wählen auch noch solche W....... .

Bleibt zu hoffen, dass die US-Amerikaner Trump wählen, andernfalls leben wir hier schneller in einer DDR als wir schauen können, denn faktisch haben wir fast schon DDR-Zustände erreicht, viel fehlt nicht mehr.

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