Eine Woche vor der Nationalratswahl in Österreich stehen die Signale auf Schwarz-Blau

Kurz und Strache im Aufwind, SPÖ im freien Fall

Kommenden Sonntag wählt Österreich. Der noch den Kanzler stellenden SPÖ drohen vor allem nach der Silberstein-Affäre starke Verluste. Letzte Umfragen sehen sie bei nur noch 22 Prozent, während Kurz' ÖVP mit 34 und Straches FPÖ mit 27 Prozent klar zulegen.

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Eine Woche vor der Nationalratswahl in Österreich ist offensichtlich eine Vorentscheidung gefallen. Der SPÖ unter Bundeskanzler Christian Kern droht ein katastrophaler Absturz auf Rang 3. In der letzten Umfrage verlieren die Sozialdemokraten gegenüber der Vorwoche zwei Prozentpunkte und kommen nur noch auf 22 Prozent. Die aktuelle Stimmung ist sogar so schlecht, dass ein Absturz auf unter 20 Prozent möglich erscheint.

Hingegen kann die Volkspartei unter Außenminister Sebastian Kurz um einen Punkt zulegen und führt die Umfrage mit 34 Prozent an. Dahinter rangieren die Freiheitlichen der FPÖ unter Heinz-Christian Strache mit 27 Prozent, die ebenso einen Punkt gutmachen. Die linksliberale NEOS kommt auf 6 Prozent, die Grünen folgen mit 5 Prozent. Die »Liste Pilz« des früheren Grünen-Abgeordneten Peter Pilz vereint 4 Prozent. In Österreich gilt eine Vier-Prozent-Hürde.

ÖVP-Spitzenkandidat Sebastian Kurz bezeichnete in einem TV-Duell FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache als nun schärfsten Konkurrenten um die Kanzlerschaft. »Es wird ein tolles Ergebnis für die FPÖ geben. Die Frage ist, wer geht als Erster über die Ziellinie?«, sagte Kurz am Sonntagabend. Da die SPÖ bereits erklärte, in die Opposition zu gehen, wenn sie nicht stärkste Partei werde, läuft in Österreich jetzt alles auf eine schwarz-blaue Koalition hinaus.

Der SPÖ setzte in der Schlussphase des Wahlkampfes insbesondere die Silberstein-Affäre stark zu. Der ehemalige SPÖ-Berater Tal Silberstein hat eine gegen ÖVP-Kandidat Kurz gerichtete Negativ-Kampagne mithilfe zweier gefälschter Facebook-Seiten zu verantworten, auf der mit vorgeblich rechtsextremen und antisemitischen Tönen gegen Kurz politisch Stimmung gemacht wurde.

Silberstein wurde im August in Israel im Zusammenhang mit Korruptions- und Geldwäschevorwürfen vorübergehend festgenommen und daraufhin als SPÖ-Berater entlassen. Medienberichten zufolge wurden die Facebook-Seiten gegen Kurz jedoch in Abstimmung mit der SPÖ-Wahlkampfzentrale weiter betrieben und erst nach jüngsten Enthüllungen aus dem Netz entfernt.  

Silberstein sollte für seine Kampagne ein Honorar in Höhe von 536.000 Euro erhalten. Der SPÖ-Bundesgeschäftsführer und Wahlkampfmanager Georg Niedermühlbichler trat unterdessen zurück. Der Parteivorsitzende und Bundeskanzler Christian Kern bestreitet etwas von den Aktivitäten rund um Tal Silberstein gewusst zu haben.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Anton

Die Wahlauseinandersetzungen der Kandidaten im TV
erreichen eine nie dagewesene Anzahl an Auftritten, die
Fronten verhärten sich, Kuschelkurs wechselt Konfrontation ab, Ablehnung, Härte, bis Anerkennung, etc.
Nach dem letzten Auftritt Strache-Kurz wurde überhaupt
nur noch die Frage gestellt, wer von den Zweien wird der
Kanzler!? Das Original, Strache, oder seine Kopie Kurz,
denn Kurz hat die gesamten Flüchtlingsthemen vom Strache kopiert und mit diesen stark gepunktet, genauso,
wie Rutte gegen Wilders in den Niederlanden und prompt
hat Rutte gewonnen!?
Kurz ist ein blendender Rhetoriker, oder ein rhetorischer
Blender??? Ich glaube eher ein Blender, denn er wich seit
der Übernahme der Führung von der ÖVP im Parlament
allen Konfrontationen aus, er war nicht bereit für die
Übernahme der Vizekanzlerschaft(???), obwohl nach der
Absetzung von Mitterlehner, er auch diese Funktion
übernehmen hätte müssen, aber nein, da hat er den
Justizminister bestimmt, damit er in der Restperiode der
Koalition nicht verbrannt wird???
Auch im Parlament wurde er vermißt, konnte weder befragt
werden, noch blieb er mögliche Erklärungen schuldig!?
Seine groß angekündigte Reformen und vor allem derer
Finanzierung-Gegenfinanzierung blieb er schuldig, nur
wahre Andeutungen der THEORETISCHEN Gegenfinanzierungen und keine konkreten Angaben darüber!
Seine Ichbezogenheit, ich will, ich werde, ich hatte, ich
könnte, ich müßte, ich und die Anderen(?) ist so ausgeprägt, daß man annehmen müßte, ER UND DER STAAT.....!?
Sonntag, den 15.10. ist Entscheidung, wenn man in
Österreich wirklich eine Veränderung möchte und das
Volk will es, dann MUß MAN STRACHE WÄHLEN, denn
seine Ideen, sein Programm, seine Staatsmännlichkeit
sind überzeugend!

Gravatar: H.von Bugenhagen

Sie brauchen einen Mann mit Durchblick und dass ist:
,, Sebastian Kurz,,

viel Glück mein Junge

Gravatar: Hanna Bretzke

Diesem Kanzler Kern trau ich genau so wenig wie Merkel und Seehofer ein Gespann mit Juncker und SOROS in der EU Brüssel

Gravatar: Stephan Achner

ÖVP mit 34% und FPÖ mit 27% nach diesen Prognosen - zusammen 61% für eine weitgehend konservative Politik in Österreich. Ein Lichtblick aus unserem Nachbarland.

Die Mehrheit der Österreicher ist offensichtlich wesentlich klüger und nicht so hirngewaschen wie die Mehrheit der Deutschen.

Gravatar: Anton

Die politische Landschaft in Österreich seit Jahrzehnten
einbetoniert, ausgenützt und vergiftet. Die zwei "Großparteien" ÖVP und SPÖ haben abwechselnd den
Kanzler gestellt und mit dem Proporz haben sie die
Bevölkerung nach Belieben verschaukelt! Ein typisches
Bespiel ist jetzt, noch vor den Wahlen die Inflationsrate
von 1,6% für die unteren Pensionen mit 2,2% für das
kommende Jahr festgesetzt!? Es schaut im Moment gut
aus, aber alleine die Butter ist gleich danach um über 30%
teuerer geworden, von vielen anderen Produkten im
"Pensionisten-Korb" zu schweigen, sodaß man von einer
echten Inflation von mindestens 3-3,5% ausgehen muß,
ohne noch die "kalte Progression" zu rechnen. Diese miese
Politik ist nicht mehr tragbar, voriges Jahr eine Vergütung
von 1,6%, das Jahr davor 0,8% als "Almosen" zu beschließen, sodaß wenn man nur diese 3 letzten Jahre
rechnet, sind die Pensionisten alleine im Grunde mehr
enteignet als je zuvor!!! Und der Finanzminister hat in
der Parlamentssitzung vor einer Woche die Politikerkollegen
beschworen, keine Wahlzuckerln zu verteilen, damit der
neue Finanzminister, der wieder von der ÖVP gestellt wird,
nicht gleich aneckt nach den jetzigen Neuwahlen!!!???
Die ÖVP beklagt sich über die Schmutzkübel-Campaining
der SPÖ, aber betreibt à priori eine verlogene, unehrliche
Wahlpolitik mit ihrem neuen "Jungstar" Kurz, der außer einer guten Rhetorik noch nichts, aber schon gar nichts
gebracht hat und jeder parlamentarischen Konfrontation
aus dem Wege gegangen ist, wegen "anderer Verpflichtungen"!
Seine Wahlauftritte sind inhaltlich eine Kopie von dem FPÖ-
Chef Strache und es wird im Gegensatz von früher,
kein Wort mehr verloren über "Rechtspopulismus", denn
die ÖVP will mit der FPÖ koalieren, wobei es noch abzuwarten ist, wer überhaupt die Nase vorne haben wird!?
Zuerst diffamieren, schlechtreden den Konkurrenten,
obwohl allesamt demokratische Parteien sind und dann
miteinander schlafen!?
Wenn Österreich eine wirkliche Änderung will und die
Bevölkerung wartet nur darauf, dann muß man die FPÖ
wählen, denn diese ist neu, wäre es interessant jetzt schon
zu wissen, wie ein Herr Kurz mit dem zweiten Platz, sprich
Vizekanzler zurecht kommen würde???
Also Geduld, am Sonntag wissen wir es!!!

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