Drohungen aus Bagdad, Teheran und Ankara

Kurden im Nordirak halten am Referendum fest

Die Kurden im Nordirak wollen an dem Referendum über die Ausrufung eines unabhängigen Staates festhalten. Sie erhalten allerdings erheblichen Gegenwind von der Zentralregierung in Bagdad sowie aus dem Iran und der Türkei. Man droht unverhohlen mit Gewalt.

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Seit 1922 warten die Kurden auf einen eigenen Staat. Schätzungen zu Folge gibt es bis zu 30 Millionen Kurden, die überwiegend in einer Region leben, die sich gegenwärtig auf Territorien in der Türkei, dem Irak, dem Iran und Syrien verteilt. Bekannteste Städte in den Kurden-Gebieten sind Mossul, Kirkuk und Erbil. Mit dem Zusammenbruch des Hussein-Regimes im Irak erhielt die Autonomiebewegung der Kurden neuen Aufschwung, der sich auch im Kampf diverser kurdischer Verbände gegen das Terrornetzwerk IS/DAESH zeigte. Doch sosehr man sich auch auf die erfahrenen kurdischen Soldaten in diesem Kampf verließ, die Autonomiebestrebungen der Kurden werden mit Argusaugen überwacht. 

Das jetzt in der autonomen kurdischen Region im Nordirak angestrebte Referendum über die Ausrufung eines unabhängigen Staates sorgt sogar für deutliche Drohungen gleich aus drei Richtungen. Die Zentralregierung in Bagdad, das Erdogan-Regime in der Diktatürkei und auch aus dem Iran sendet man eindeutige Signale gegen die Kurden. Der Luftraum über der Region wurde gesperrt und sowohl türkische Verbände wie auch iranische Militäreinheiten führen an der Grenze zum Nordirak kurzfristig angesetzte militärische Übungen durch.

Die Kurden allerdings zeigen sich wenig beeindruckt. Sie wollen heute das Referendum durchführen und lassen sich von diesem Vorhaben nicht abbringen. Die Peschmerga, die kurdischen Soldaten, seien im Kampf gegen die Terrorsoldaten des IS/DAESH gestählt. Sie könnten sich auch den Angriffen anderer Einheiten widersetzen, heißt es aus Kreisen rund um den Kurdenchef Massud Barsani.

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