Wenn islamische Gemeinden im Mittleren Osten eine restriktive Politik gegen LGBTQ-(»Lesbian«, »Gay«, »Bi-Sexual«, »Trans-Sexual«, »Queer«)-Personen oder Gruppen ausüben, wird international geschwiegen. Wenn katholische Gemeinden in Polen mit überwiegend streng religiösem Milieu sich rhetorisch und symbolisch gegen die wachsende Präsenz der LGBTQ-Gruppen stellen, wird das EU-Parlament alarmiert.
Zugegeben: Ein toleranter Zug ist es nicht, wenn rund 80 polnische Gemeinden sich zur »LGBTQ-freien Zone« erklären. Mit 463 zu 107 Stimmen hat nun das EU-Parlament nun eine Resolution verabschiedet und fordert die polnischen Gemeinden zur Zurücknahme ihrer symbolischen Erklärungen auf.
In Polen wächst die konservative Bewegung. Sie ist katholisch und patriotisch ausgerichtet und sieht durch die multikulturellen und werteliberalen Entwicklungen in Europa die polnische Identität gefährdet.
Erst letzten April hat Jarosław Kaczyński, Vorsitzender der »Recht- und Gerechtigskeitspartei« (»Prawo i Sprawiedliwość«), vor einer »importierten« LGBTQ-Bewegung gewarnt, welche aus polnischer Sicht »unsere Identität, unsere Nation und damit den polnischen Staat bedroht«. Bei den letzten Wahlen im Oktober konnte seine nationalkonservative Partei immerhin 44 Prozent der Stimmen einholen und die Regierung stellen.
Kommentare zum Artikel
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Politisches Kasperletheater
Das EU-Parlament hat also eine Relosution verabschiedet, um den Rechten der Lesben, Schwulen und anderen in Polen zum Durchbruch zu verhelfen.
Es muß schon eine sehr glückliche EU sein, wenn sie keine anderen Sorgen haben.