Sozialismus à la DDR 2.0

Kühnert setzt noch einen drauf und verteidigt seine Forderungen

Kevin Kühnert war wegen seine Enteignungs- und Sozialismus-Ideen kritisiert worden. Doch die Kritik lässt ihn kalt. Er habe das durchaus ernst gemeint, versichert er.

Foto: Mashaviktoriya [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons / Ausschnitt
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Staatsbetriebe? Verstaatlichungen oder Vergemeinschaftungen von Unternehmen? Enteignungen? Jedem Bürger nur so viel Immobilien-Raum, wie er als Wohnraum benötigt? So schilderte Juso-Chef Kevin Kühnert kürzlich seine Zukunftsvorstellungen von einer gerechten Gesellschaft. Es klingt alles nach Sozialismus, nach DDR 2.0, nach UdSSR, warf man ihm vor.

Alles übertrieben? Alles nicht ernst gemeint? Alles nur Rhetorik? Oder wurde er falsch verstanden?

Keinesfalls. Kevin Kühnert legte sogar nochmal nach und bekräftige seine Forderungen [siehe Berichte »Spiegel-Online«, »Zeit-Online«, »Bild«]. Er wolle den Kapitalismus überwinden, bestätigte er. Er habe das sehr ernst gemeint.

Die Reaktionen in der Presse und den Mainstream-Medien sowie in der Öffentlichkeit fielen zunächst überwiegend negativ aus. Doch schon haben die Medien ein neues Dauerthema entdeckt, denn einige finden seine Ideen diskutierenswert: so einige Experten sowie einige SPD-Politiker und Politiker der Linken sowie schließlich auch einige Journalisten und Autoren.

Es passt in den Zeitgeist der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Selbstzerstörung. Die Auto-Industrie wird gerade von allen Seiten angegriffen. Wenn dann noch die Idee von Kevin Kühnert ins Spiel gebracht wird, Unternehmen wie BMW zu kollektivieren, dann dürfte der Prozess beschleunigt werden. Deutschland marschiert mit wehenden Fahnen in den Abstieg und wird vermutlich schneller auf Schwellenlandniveau fallen als befürchtet.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hajo

Noch ein Hinweis zur Aussage von Kühnert, der sich, wenn es so stimmt darauf bezogen hat, daß seine Verstaatlichungsgedanken auf ein internes Papier des DGB zurück zu führen sind und er lediglich das gefordert hat, was darin schon lange niedergeschrieben war und somit ist die Entrüstung verständlich, denn er hat nur etwas nach außen geplaudert, für die andere mitverantwortlich zeichnen und das hätte nicht an die große Glocke gehängt werden dürfen und so sind sie halt die roten Umverteiler wenn es um das Vermögen anderer geht, das eigene davon ist natürlich ausgeschlossen.

Gravatar: Wolfram

Schlage vor, der Mann wandert nach Nordkorea aus. Dort hat er Kommunismus pur !!!

Der gesamte Kommunismus/Sozialismus funktioniert nur mit Repessionen, Überwachung, Folter und Morden - angefangfen bei Stalin, Mao usw. über die DDR bis in die Gegenwart - es ist eine atheistische Gewaltdoktrin für Terrorregimes !!!

Außer in den islamischen Ländern gibt es sonst nirgends mehr Menschenrechtsverletzungen.

Wer klagt ihn endlich wegen Volksverhertzung an ???

Gravatar: Max

nach Generation >No Future< und Generation >Null Bock< ist jetzt die Generation >Stroh im Kopf< dran

Gravatar: Freidenkende

Es ist halt ein generelles Problem bei den Politikern der Altparteien, dass der größte Teil von den Leuten über Dinge redet, von denen sie gar keine Ahnung haben. Sie reden und entscheiden für und über das Volk hinweg, was sie selbst nicht wirklich betrifft sowie in Zukunft betreffen wird. Sie alle sind mittlerweile nach so vielen fetten Jahren in ihren Ämtern nicht mal mehr imstande, sich in die Lage des Volkes zu versetzen und wollen es auch nicht und diese Volksnähe gibt es einfach nicht mehr bei ihnen. Sie sind viel zu einfältig und dermaßen unsozial zudem wird das Volk öffentlich als Pack von einigen aus ihren Reihen bezeichnet ohne dass sie mit Konsequenzen rechnen müssen, mit dem Volk kann man eben machen was man möchte.

Wenn man sich zudem die Biografien der meisten Politikern der Altparteien durchliest, wie z. B. Herrn Kühnerts, wundert einem nichts mehr, dass die Verhältnisse in unserm Land stetig schlechter und schlimmer werden und dass die Zukunft Deutschland nicht mehr sicher ist!
Die meisten aus den Altparteien sind Studienabbrecher, haben noch nie richtig gearbeitet, haben nicht im wirklichen Leben gestanden und sind Berufspolitiker.

Übrigens: Der österreichische Kanzler Herr Kurz hat diese Tage neue sehr gute Vorschläge zur Umgestaltung der EU veröffentlicht, fand ich wieder mal klasse!

Solche Vorschläge wird es in Deutschland nicht geben, die umgesetzt werden dürfen.
Alle sehr guten Vorschläge der Afd, die Deutschland noch retten wollen, werden von den Altparteien stetig und ständig abgelehnt.
Das hat mit DEMOKRATIE in Deutschland NICHTS MEHR ZU TUN.

Gravatar: John Sheridan

Ist die BRD mittlerweile zur offenen Psychiatrie erklärt worden?

Gravatar: Rita Kubier

Tom der Erste 03.05.2019 - 13:12

So sind Sie doch ALLE, die die Menschen, die Völker regieren, ihnen erzählen, welche Gesellschaftsordnung die richtige, die beste sei, ihnen vorschreiben, wie sie zu leben haben.
Die Kirche predigt Wasser und s.... selbst Wein. Die Politiker "predigen" den Menschen Bescheidenheit und Bodenständigkeit und leben selbst im Luxus. Das ALLES galt und gilt genauso für die Erfinder des Sozialismus/Kommunismus (Marxismus) - ob nun Marx, Engels, Lenin, Stalin, Mao oder wer auch immer von solchen.
Die Theoretiker wie Marx und Engels haben zum Unterschied der Praktiker der o. G. nur nicht gemordet.
Diese Theoretiker haben allerdings die Menschen "verdummt" und manipuliert. (Auch Thälmann, der Führer der Arbeiterklasse, fuhr einen Mercedes!) Und sie haben dafür gesorgt, dass es nach ihnen "diese Praktiker" gab bzw. immer noch gibt.

Gravatar: Elvi Stegner

Kühnert kann trotz medienwirksamer Empörungsabwatsche vor den EU-Wahlen auf seine einflussreiche Unterstützer im SPD-Funktionärsapparat zählen.
Z. B. stellte sich Nahles Stellvertreter und der SH-Landes- und Fraktionsvorsitzend, Ralph Stegner im ZDF hinter ihn

„Zwar hätten dessen Äußerungen mit "der Tagespolitik nix zu tun". Dass ein Juso-Vorsitzender sich über Utopien äußere, finde er aber "in Ordnung". Zumal die SPD wie andere Parteien auch an langfristigen Linien . arbeite.
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil distanzierte sich deutlich. Die "gesellschaftliche Utopie" Kühnerts sei "nicht meine und auch keine Forderung der SPD".
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/stegner-verteidigt-kuehnerts-utopien-hat-mit-tagespolitik-nix-zu-tun-100.html

Irgendwie schizophren:

Solange die Jusos "Jungsozialisten" sind, dürfen (sollen?) sie zum "Sozialismus" aufrufen.
Ok - klare Sache. Damit ist der Juso-Chef Kühnert aus dem Schneider und muss sogar im Namen der wichtigsten SPD-Unterorganisation, weiterhin dem "Sozialismus" huldigen - oder - die "Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD" (Abk. Juso) müsste sich umbenennen.

Wie schoziphren ist diese Partei eigentlich?

Als Nachwuchs der Sozialdemokraten dürfen die ehem. Jusos dann über "Sozialismus" nur noch als "Utopie" (Idealziel) nachdenken oder sie müssen lt. Seeheimer Kreis den "Sozialismus" dann generell als "pfui Deibel" verwerfen.

Leider konnte der Juso-Chef im ZEIT-Interview nicht mal den Unterschied zwischen "Besitz" und "Eigentum" in der "Enteignungsfrage" auseinander halten.
Ebenso wenig erklären, wie sein Sozialismus aber praktisch funktionieren soll:

"ZEIT: Hat es eine sozialistische Ordnung, wie Sie ihnen vorschwebt, schon jemals gegeben?
Kühnert: In staatlich gegossene Form nicht."

***
Ja wo laufen sie denn, wo laufen sie bloß alle hin - diese jungen SPD-Sozialisten....?

Gravatar: egon samu

Ich spende gern ein Oneway-ticket nach Nordkorea für diesen hirntoten Schmalzbubi...

Gravatar: Hans von Atzigen

Na ja der hat ja auch NACH dem zusammenbruch
des realsozialistischen Desaster, zusammenbruch des roten Ostblockes das Licht der Welt erblickt.
Wohl zuviel alt 68.iger Sülze im Bildungtornister mitbekommen. Grins die alt 68. iger haben eben das scheitern des Realsozialismus bis heute NICHT verkraftet, aufgearbeitet und daraus gelernt.
Tja die Sache mit dem ach sooooo bösen Kapitalismus.
Der sog. Kapitalismus ist weder gut noch böse.
Es gibt da einfach 2 Möglichkeiten des Kapitalismus.
Man kann den grundsätzlich solide auf Nachhaltigkeit auslegen und betreiben.
Oder eben und das ist leider vor allem innerhalb der letzten 30 Jahre bis zum Exzess geschehen, als verantwortungslosen Raubritterkapitalismus betreiben.
So nebenbei das Zerstörungswerk haben ganz klar auch die linken erheblich mit zu verantworten.
DIE standen immer in der ersten Reihe wenn es darum ging Probleme und Fehlentwiklungen mit der Notenpresse auszubügeln.
Geldschöpfung im Übermass heisst ohne ,,Unterfüterung,, mit realwirtschaftlicher Leistung zerstört den Realwert des Kapitals. Auch das Kapital der kleinen Leute, deren Ersparnisse und Guthaben für die Soziale Vorsorge.
Letztlich MUSS alles erwirtschaftet werden, und mit dem erwirtschafteten muss solide gehaushaltet werden.
Die Debate Sozialismus versus Kapitalismus ist einfach oberdümmlich.
Entweder man wirtschaftet solide nachhaltig,
oder fährt alles verantwortungslos gegen die Wand.
Letzteres kann man sozialistisch und sog. kapitalistisch.
Ideologie bringt es mit sicherheit NICHT, bringen könnte es nur Rationalismus und Verantwortungsbewusstsein.
Verantwortung na ja ,nicht soooo die Paradedisziplin
der Spezies Mensch.

Gravatar: Jürgen

Hat dem Herrn Kühnert noch niemand erklärt, wem die BMW AG in Wirklichkeit gehört und wen er enteignen müste? Soviel ich weiß, sind etwa 53% der BMW-Aktien in Streubesitz und nur etwa 21% bei Susanne Klatten und Sohn.Herr Kühnert müsste also etwa einer Millionen Aktionäre ihren Besitz und damit einen Teil ihrer Altersversorgung wegnehmen. Das soll er den Betroffenen mal in einer Aktionärsversammlung ins Gesicht sagen. Und keiner unserer regierungsfrommen Journalisten stellt auch nur mal diese Frage!

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