Ein Kuriosum in aufgeheizter Stimmung

Krieg ja, aber bitte umweltfreundlich

Aus den Geschichtsbüchern wissen wir, wann ein Krieg angefangen hat. Doch wann hat der Vorkrieg angefangen? Stecken wir womöglich schon mitten drin? In dieser angespannten Situation wirken die vielen Pannenmeldungen von der Bundeswehr besonders grotesk. Auch die von der schadstoffarmen Munition.

Patronen Pixabay
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Die Bundeswehr hat sich lächerlich gemacht, sie hat bis auf die Knochen blamiert. Über die diversen Pannen wurde schon ausführlich berichtet, zuletzt über die Umstandsmoden. Ursula von der Leyen hat eben neue Akzente gesetzt: Es kommt ihr auf die Frauenquote an – und auf die Umweltverträglichkeit.

Die Welt hat davon berichtet, dass nun »schadstoffarme« Patronen verwendet werden, um die Umwelt zu schonen. Vielleicht erinnert sich noch jemand, dass einst an Tankstellen bleifreies Benzin angeboten wurde – der Umwelt zuliebe. Nun haben wir auch bleifreie Munition.

Die Welt sieht in ihrem Bericht durchaus ein Paradox: Auf der einen Seite soll Munition zerstören, töten und verletzen – aber die Munition stellt eben auch eine große Umweltbelastung dar.

Die Umweltbelastungen entstehen nicht nur im Feindesland, sondern schon bei Übungen und Manövern. Sie wirken sich auch auf die Schützen aus.

Das Programm für »grüne Munition« sieht jedenfalls so aus: Ziel ist der Ersatz von Blei in der Munition. »Neben dem eigentlichen Projektil sollen auch schädliche Stoffe für den Schützen beim Zünden der Munition vermieden werden«. Es sollen also keine Bleipartikel beim Abschuss entstehen.

Fahren die Panzer eigentlich mit Diesel?

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Thomas Waibel

Ab sofort werden alle Fahrzeuge der Bundeswehr mit E-Motoren angetrieben.

Sollte es im Feld keine E-Zapfsäulen geben, muß die deutsche Armee eben kapitulieren.

Gravatar: Aventinus

Ich schlage vor, das die Bundeswehrsoldaten in Zukunft einfach mit Steinen werfen. Die sind billig (Die Erde schickt uns keine Rechnung!), sie sind fast überall in ausreichender Menge vorhanden, sie sind wiederverwendbar und absolut schadstofffrei.

Gravatar: Dirk S

Zitat:"Die Welt hat davon berichtet, dass nun »schadstoffarme« Patronen verwendet werden, um die Umwelt zu schonen."

Die werden bei der BW schon länger verwandt, die BW hat nur mal 25 Mio. Schuss nachbestellt. Ein ganz normaler Vorgang.

Zitat:"Nun haben wir auch bleifreie Munition."

Die Munition ist nicht "bleifrei". Die BW hat vollgekapselte Weichkernmunition gekauft, bei der der Bleikern des Geschosses mit einer geschlossenen Hülle aus einer Kupferlegierung ummantelt ist, bei normaler Munition ist die Hülle hinten offen.
Bei den Öko-Geschossen muss auf den Kupfermantel noch eine dünne Schicht Zinn aufgebracht werden, um die Reibung zwischen Geschoss und Gewehrlauf zu reduzieren. Bei Standardgeschossen tritt am offenen Ende während des Schusses im Lauf etwas Bleistaub aus, der sich dort absetzt und schmierend wirkt. (Weshalb viele Luftgewehrschützen, die Bleigeschosse verwenden, ihre Läufe nie von innen reinigen.)

Dazu kommt noch das erwähnte Verbot von Bleiverbindungen in der Zündladung. Falls überhaupt heutzutage noch jemand Bleiverbindungen benutzt.

Es gibt vollständig bleifreie Geschosse, die komplett aus Kupfer (oder Zink) bestehen und in einigen Bundesländern für die Jagd vorgeschrieben sind (Verbot von Bleigeschossen). Nur kann die BW so einfach keine Ganzkupfergeschosse einsetzen, da diese andere ballistische Werte haben, als die NATO-Munition.

Zitat:"aber die Munition stellt eben auch eine große Umweltbelastung dar."

Kann man so nicht sagen. Die primäre und geringe Belastung ist der Bleistaub im Lauf. Das Blei in den Geschossen bildet nach außen eine harte Bleioxid-Schicht, die ein Austreten elementaren Bleies verhindert.

Zitat:"Die Umweltbelastungen entstehen nicht nur im Feindesland, sondern schon bei Übungen und Manövern."

Diese Emissionen sind minimalst. Und wenn man auf den Schießplätzen ordentliche Kugelfänge verwendet, verhindert man sogar den Kontakt der Geschosse mit dem Erdreich.
Was die Umweltbelastung auf militärischen Übungsplätzen betrifft, da ist die Gewehrmunition eigentlich vernachlässigbar. Da machen eher die Panzer(abwehr) und die Granaten die Umweltprobleme.

Zitat:"Sie wirken sich auch auf die Schützen aus."

Das ist ziemlich übertrieben. Ansonsten müssten Sportschützen reihenweise an Bleivergiftung sterben.

Zitat:"Ziel ist der Ersatz von Blei in der Munition."

Nein. Ziel ist es, die direkten Bleiemissionen zu reduzieren. Wollte man bleifreie Munition, müsste man diese neu definieren und hätte erst mal keine NATO-Standardmunition, da man davon ausgehen kann, dass der Rest der NATO-Staaten keinen Bock auf die deutsche Öko-Marotte hat.

Zitat:"»Neben dem eigentlichen Projektil sollen auch schädliche Stoffe für den Schützen beim Zünden der Munition vermieden werden«."

Die Exposition durch eigene Munition ist für den Schützen minimalst. Der schädlichste Stoff für einen Soldaten sind die gegnerischen Geschosse. Ob die nun Öko sind oder nicht.

Zitat:"Es sollen also keine Bleipartikel beim Abschuss entstehen."

Was von seiner Gesundheitsgefährdung her unerheblich ist. Die verbleiben im Lauf oder werden mit den austretenden Gasen vom Schützen weggeblasen. Und wenn sich bei einem getroffenen Gegner Bleipartikel in der Wunde befinden, ist dieser eventuell länger nicht einsatzfähig.

Zitat:"Fahren die Panzer eigentlich mit Diesel?"

Auch wenn bei Panzern meist Multi-Brennstoff-Motoren eingesetzt werden: Ja, die werden bevorzugt mit Diesel betankt. Verbrauch Leo2: 500 - 700 l/h, je nach Gelände. Damit ist der gegenüber dem US M1 Abrahams fast zu öko, der Ami liegt bei 1000 l/h. Und verglichen mit denen ist jedes SUV öko.

Bleifreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: Karl

na, ist die Atombombe eigentlich Umweltfreundlich?? Aber Ja doch, nach ihrem einsatz ist die Klimaerwärmung obsolet und die diskussion um Panzebrechende Uran-Munition relativiert sich...

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