Langfristige Konsequenzen der Schuldenberge

Kommt jetzt die große Inflation?

Banken-Rettung, Euro-Rettung, Griechenland-Rettung, Lockdown-Schulden: Unzählige Billionen an Schulden werden aufgehäuft. Momentan ist die Inflation niedrig. Doch am Ende droht die Entwertung des Geldes.

Fotos: Pixabay und Economist-Cover
Veröffentlicht:
von

Die Sorge vor einer großen Inflation geht um. Der »Economist« bringt es sogar auf sein Titelblatt. Folgt auf den »Great Reset« die »Große Inflation«?

Auf die Krisen der letzten Jahre wurde nahezu immer mit derselben Medizin geantwortet: Schulden. Die Bankenkrise wurde durch massive Neuverschuldung aufgefangen, auf Kosten der Steuerzahler in den USA und Europa. Ebenso die Euro-Krise, die Griechenland-Rettung, die Rettung gefährdeter Unternehmen, die Massenmigration und nun – in schier unvorstellbaren Summen – die Neuverschuldungen wegen der Corona-Lockdown-Folgen.

Worüber die Vertreter des Weltwirtschaftsforums und die globalen Eliten gerne schweigen, ist der Zusammenhang zwischen der globalen Verschuldung und dem »Great Reset«, dem propagierten »Großen Neuanfang«. Vorgeschoben werden Gründe wie Umweltschutz, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit.

Doch das ganze Szenario scheint einem Plan zu folgen, der als Reaktion auf die große Verschuldung und dem Druck des billigen Geldes gedacht ist: Niedrigzinsen, Nullzinsen, Minuszinsen, Bargeldabschaffung, Finanzkontrolle, Überwachung der Bürger, Aushöhlung der nationalen Souveränitäten, Förderung der digitalen Währungen, stärkere Vernetzung des Bankensystems und am Ende der »Great Reset«, der Neustart.

Kurzfristig scheint es keine nennenswerte Inflation zu geben, sie soll auf dem niedrigsten Stand seit 2015 liegen, wird derzeit in Presseberichten kolportiert.  Doch es ist wie beim Tsunami: Erst zieht sich das Wasser zurück, bevor die große Welle kommt. Der Ökonom Prof. Hans-Werner Sinn sieht angesichts der gigantischen Schuldenmengen langfristig die Gefahr einer großen Inflation [siehe Bericht »FAZ«].

Im »Economist« werden unterschiedliche Szenarien vorgestellt. Einerseits ist die Inflation aktuell niedrig. Die derzeitige Geldpolitik handelt entsprechend. Doch immer mehr Wirtschaftsexperten warnen, dass sich dies in absehbarer Zeit umdrehen könnte. Dann würden die Banken und die Bürger die Folgen der derzeitigen Finanzpolitik zu spüren bekommen.

Ein erster Inflationsschub könnte schon im nächsten Jahr eintreten, heißt es im »Economist«. Im Jahr 2020 sind die Maßnahmen zur Erhöhung der Geldmenge in die Höhe geschossen, weil die Banken frei Kredite vergeben haben. Wegen der Corona-Lockdowns in zahlreichen Ländern konnten Menschen nicht viel Geld ausgeben, ihre Bankguthaben sind gestiegen. Sobald die Volkswirtschaften von den Lockdowns befreit sind, wird es einen globalen Nachholbedarf geben, der die Preise nach oben schießen lässt.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Werner Hill

JA! Die große Inflation kommt unweigerlich!

Wenn soviel nicht erarbeitetes Geld eine, wenn überhaupt, nur träge wachsende Gütermenge jagt, muß sie kommen. Ausserdem ist sie (neben dem "Neustart") das einzige nachhaltige Mittel, um die Schulden abzuwerten.
Daß auch die unverzinslichen Geldanlagen der Bürger entsprechend abgewertet werden, ist natürlich auch "plankonform".
Ein aktuelles Beispiel für Inflation: der mittlere Heizölpreis in Deutschland stieg seit Anfang Nov. von 0,39 € pro Liter auf 0,553 € - das sind 41%! (Lieferung in 2020 ohne CO2-Steuer und mit 16% MwSt. geht nicht mehr).

Im Übrigen bringt dieser Beitrag alle Gemeinheiten der Reset-Vorbereitung sehr schön auf den Punkt!

Gravatar: Sigmund Westerwick

Die Inflation kommt

Seit der letzten Finanzkrise wurde sehr viel Geld ins System gepumpt, um die 'Banken zu retten'.

Jetzt muss man angeblich die Wirtschaft retten, und es wird wieder viel Geld ins System gepumpt, gerade gestern hat LaGarde verkümdet wieder 500 Mrd € in Anleihen bankrotter Staaten zu investieren.

Das sind alles ungedeckte Ausgaben, niemand weiss woher das Geld denn angesichts schwächelnder Wirtschaft kommen soll, und so heisst es schon dass das zukünftige Generationen zahlen sollen.

Genau das ist der Grund warum es eine Inflation geben muss, sobald der Wählerschaft die Abschaffung der aktuellen Währung sinnvoller erscheint als der Schulden dient, wird die Inflation ungeahnte Größen erreichen, die Währung wird im Wochentakt, dann im Tagestakt und dann stündlich an Wert verlieren und ist dann mal weg.

Das ist alles nicht neu, die Politik macht die gleiche Fehler und irgendwann verlieren die Bürger das Vertrauen in die Währung oder brechen schlichtweg unter der Steuerlast zusammen.
Eine Rückzahlung der Schulden oder eine Sanierung der Wirtschaft ist angesichts der ideologisch beladenen Wirtschafts- und Finanzpolitik unmöglich.
Der Weg der nächsten Jahr ist Inflation, Währungskrise und eine neue Währung, wie immer sie heissen mag.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang