Nach einer Woche der Niederlagen:

Kommt das Ende des links-liberalen Mainstreams?

In der vergangenen Woche hat sich die politische Welt des Westens verändert.

Foto: The White House
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Am vergangenen Mittwoch war die Welt für Links-Liberale noch halbwegs in Ordnung. Das Impeachment gegen Präsident Trump sollte zumindest im Senat an Tempo gewinnen; London war noch immer in der EU; Bodo Ramelow von der Ex-PDS freute sich auf gut bezahlte mehrheitslose Monate Ministerpräsidentendasein in Erfurt.

Dann kam der Freitag. Der schwarze Freitag für die US-Demokraten. Sie mussten im Senat das Ende ihrer Träume vom Impeachment erleben. Und das Erwachen war grob. Es folgte die Noche Triste, die düstere Nacht, für die EU: Von Samstag auf Sonntag verließen die Briten endlich wirklich die EU-Bürokratie. Und dann, am Mittwoch, wenn auch eher ein lokales Ereignis, das Wahlfiasko für die Einheitsparteien in Deutschland: Der erste linke Neo-Nazi, der Vorzeigelinke Bodo Ramelow, wird durch einen geschickten Schachzug der ach so beschränkten und undisziplinierten Rechtspopulisten der AfD aus Amt und Würden gewählt. Der gestrige Donnerstag endlich sieht zum Abschluss der Woche das Ende des Impeachmentverfahrens.

Alle Ereignisse haben eines gemeinsam: Sie dokumentieren, dass die Demokratie auch nach vier Jahrzehnten links-liberaler Meinungsmache noch immer lebt. Denn in jedem Fall haben die Wähler die Steine ins Rollen gebracht und nicht etwa die Strippenzieher diverser machtpolitischer Zirkel um Clinton, Junker und Merkel. Die wurden schlicht überrollt, stehen da mit den sprichwörtlich runtergelassenen Hosen, deren gendergerechtes Pendant sich keiner vorstellen möchte.

Das politische europäische Leben reagierte dagegen so munter wie das anders-chinesische Honkong. Es sprach sich in den sozialen Medien aus, bis sie abgedreht wurden. Am Mittwochabend war es soweit - fast alle Mainstreammedien brachten ihre Kommentarfunktionen zum schweigen. Das Wahlvolk hatte zu laut mit vereinigter Stimme gejubelt: Wir sind ein Wahlvolk.

Herausgeholt wurden nun linke, studentische Jubel-Migranten, um Spontaneität zu simulieren; Proteste vor den frei-demokratischen Parteizentralen; Morddrohungen gegen Politiker, die den Mainstream nicht berühren. Und das im Namen einer Journaille, die sich auf einen fiktiven Bürger beruft, der angeblich lieber einen Linksfaschisten zum Landesvater ernennt als einen Freidemokraten, der sich sogar eine Koalition mit den Grünen vorstellen kann. Mit der Macht der Straße gegen parlamentarische Mehrheiten - das gabs in Deutschland so systematisch zuletzt anno '33. Die angelsächsische Welt blieb davon, Gott sei Dank, bis heute verschont.

Wenn nun, nach der verheerenden Niederlage vom Mittwoch, im links-liberalen Mainstream vom »Tabubruch«, ja vom »Zivilisationbruch« geschwatzt und damit Hitlers Reich der niederen Dämonen wirklich relativiert wird, dann kommt darin keine andere geschichtliche Wahrheit zu Tage als die, dass hier einer Macht droht, ihre Macht zu verlieren. Der links-liberale Mainstream kreischt wie ein tödlich getroffenes Tier. Und was er kreischt, das sind die Schlüsselworte seiner sterbenden, durch und durch korrumpierten und korrumpierenden Macht. Bis in die kleinsten Details ist dieses Ende zu spüren, weil wir es von anderen Despotien her kennen; etwa, wenn die Welt eine schweizer Zeitung, die NZZ, mit dem Titel zitiert »Das ist Demokratie«, um schreiben zu können, was sie sich selber nicht zu schreiben getraut.

Der links-liberale Mainstream, der in einem zu bequemen Alltag entspringt und Geschlecht und Sprache in einem breiten Bett diverser Belanglosigkeit auflösen will, verschwindet. An der Grenze zu Mitteleuropa, entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs, ist er dabei zu versickern. Eine buchstäblich herrenlose Brache kommt in Thüringen nach dem Rücktritt des ersten unfreiwillig gewählten Ministerpräsidenten Deutschlands zum Vorschein. Im Westen gräbt angelsächsischer Pragmatismus dem links-liberalen Mainstream die Zuläufe ab. Donald Trumps Machtbewußtheit ist schlicht attraktiver als links-liberales Salbadern und das Geld fließt mit steigenden Zinsen unwiderstehlich zu den Londoner Banken. Zugleich drückt in den beiden Zentren des Linksliberalismus, in Paris und Berlin, der Islamismus von unten herauf durch die Gullis.

In der neuen alten Welt der machtvollen Zentren - Washington, Moskau, Peking - ist kein Platz für wohlversorgte Links-Liberale mit Rettungsneurosen, Sehnsucht nach Dauerkirmes und einer hirn- und glaubenslosen Anhänglichkeit an die Produkte einer seelenlosen Kultur.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „In der neuen alten Welt der machtvollen Zentren-Washington, Moskau, Peking - ist kein Platz für wohlversorgte Links-Liberale mit Rettungsneurosen, Sehnsucht nach Dauerkirmes und einer hirn-
und glaubenslosen Anhänglichkeit an die Produkte einer seelenlosen Kultur“!!!

Offensichtich sehen das auf Bundesebenen auch immer mehr CDUler ähnlich und kooperieren sehr fruchtbar und voller Eintracht - auch gegen göttlichen Willen - in ihren Kommunen mit der AfD!!!
https://www.tagesspiegel.de/politik/gegen-die-vorgaben-der-parteizentrale-so-haeufig-kooperieren-cdu-und-afd-in-ostdeutschen-kommunen/25019576.html

Sollte ihnen das ihre bis jetzt(?) noch(?) Allmächtige(?) nun aber grundsätzlich auch verbieten, gibt es ja immer noch die Möglichkeit, die Göttin(?) insofern von der Richtigkeit ihres Handelns zu überzeugen, dass sie es den immer mehr werdenden „Polizisten und Soldaten“ gleichtun!!!
https://www.merkur.de/politik/cdu-dilemma-immer-mehr-polizisten-und-soldaten-wenden-sich-afd-zu-12698760.html

So denke auch ich, das Ende des m. E. ohnehin völlig vermerkelten, links-liberalen Mainstreams noch sehr viel schneller herbeiführen zu können!!!

Gravatar: merxdunix

Ein gelungener Artikel, der durchaus Partylaune versprüht und, sicherlich nicht unbeabsichtigt, genau dort endet, wo Ernüchterung eintritt.
Die Erfahrung lehrt, dass nach dem Linksliberalismus nicht zwingend der Rechtsliberalismus die Oberhand gewinnt. Dafür haben die Rechten schon mangels Freizeit schlicht zu wenig politisches Gewicht. Somit ist es viel wahrscheinlicher, dass wir in Folge, und noch während die Rechten ihren Sieg feiern, einen Linkstotalitarismus bekommen, wie beispielsweise Merkels Reaktion auf das Abstimmungsergebnis in Thüringen zeigt.
Wenn selbst in den Machtzentren kein Platz mehr für geltungsbedürftige linksliberale Wohlstandsverwahrloste ist und die sich dann wie Ratten in die Enge getrieben sehen, werden sie nicht friedlich ihren Garaus hinnehmen.
Solange die Rechten sich lieber auf Märkten tummeln, sollten sie die Parlamente besser den Linksliberalen überlassen. Wenn dort erst die Stalinisten eingezogen sind, ist die Party garantiert vorbei.

Gravatar: Gerhard G.

Kommt das Ende des links-liberalen Mainstreams?

Ich fürchte in D nicht...da werden wir eher zu Zwangsabgaben vergattert um diesen Sauhaufen bei der Stange zu halten.

Gravatar: Manfred Hessel

Halllo @Müller, der Volkssturm und die letzten Aufgebote der HJ haben damals auch nichts genützt sondern dén Krieg nur um ein paar Stunden verlängert ( wenn überhaupt ) . So sehe ich das hier auch . Wer aber eine gute und gesuchte Arbeit hat der kann gern verschwinden denn er entzieht diesem sogenannten " Staat" das Geld in Form von Steuern und Konsum. Da nützt ein standfester Patriotismus hierzulande auch nicht viel, aber von außerhalb ist man Augen - und Ohrenzeuge und kann das verhaßte Regime auch ganz gut bekämpfen.

Gravatar: Rita Kubier

Es wird höchste Zeit, dass die Linken, die Roten, diese Kommunisten weltweit ERNEUT und konsequent in die Schranken gewiesen und entmachtet werden. Wenn das nicht geschieht, wird sich die linke, die kommunistische Diktatur immer mehr über die Völker dieser Welt ausbreiten wie eine Krake und sie mit ihren Tentakeln gefangen halten, sie ihrer Freiheiten und jeglicher Menscherechte berauben und ihnen alles nehmen, was das Leben lebenswert macht.

Gravatar: karlheinz gampe

@ Müller

Sie sind nicht der Einzige ! Woanders kann man besser und billiger leben und jede Menge an Steuern und Abgaben sparen. Zwangs GEZ gibt es in vielen Ländern auch nicht. Für jene, die zu feige waren aufzustehen wird es ein böses Erwachen geben, wenn die Last nun auf immer weniger Schultern geladen wird. Ich hab kein Mitleid. Nun sei sich jeder selbst der Nächste !

Gravatar: Dr. Michael Holz

Liebe Redaktion, schreibt doch einmal wer den Artikel geschrieben hat. Den könnte ich küssen! Jedoch wenn es ein Männeken sein sollte, habe ich da meine Hemmungen.

Gut gemacht! Besonders: "In der neuen alten Welt der machtvollen Zentren - Washington, Moskau, Peking - ist kein Platz für wohlversorgte Links-Liberale mit Rettungsneurosen, Sehnsucht nach Dauerkirmes und einer hirn- und glaubenslosen Anhänglichkeit an die Produkte einer seelenlosen Kultur."
Toll!!!!!!!!

Gravatar: Müller

Abwarten. Es ist noch nicht aller Tage Abend. In der Vergangenheit sind wir doch so oft enttäuscht worden, dass man mittlerweile an Erfolge kaum noch glauben mag.Wie an anderer Stelle gesagt, ich habe mit diesem Staat abgeschlossen und werde in den nächsten Wochen auswandern, daran ändert auch das zarte thüringische Pflänzchen nichts mehr. Wie man aus den allerneuesten Entwicklungen sehen kann, raufen sich die Altparteien auf "Teufel komm raus" zusammen. Jetzt will die vermerktelte CDU ein rot-rot-grünes Bündnis mittragen, wenn diese einen SPD- oder grünen MP vorschlägt, also keinen von der Linkspartei. Auch hat der Grüne Habeck vor einem Koalitionsbruch in Berlin gewarnt, da dann die AFD als strahlender Sieger dastünde. Sie halten eben zusammen wie Pech und Schwefel.

Gravatar: Frost

Linksliberale sind die, die nichts für das Volk tun, sondern nur für ihre eigenen Taschen kompetenz besitzen. Am eindeutigsten hat man das während der Schröder Regierung bei Einführung von Hartz IV, mit Einverständnis der Gewerkschaften erlebt. Linke sind nicht für das Volk da - sie tun nur so. Bei der Senkung des Rentenniveaus haben die Gewerkschaften auch nur zugeschaut. Jetzt, da der Bürger seine Ersparnisse verliert, gehen die auch nicht auf die Straße - diese vollgefressenen Haie, die kassieren nur ab. Sie fühlen sich auch nur da am wohlsten, wo die Futtertrröge stehen.Der Begriff Links ist schon lange nur noch eine Phrase.

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