Die USA sind weit weg von der Ukraine, Europa ist aber unmittelbar bedroht

Klaus von Dohnanyi: Wir dürfen uns von den USA nicht weiter in den Krieg treiben lassen

Klaus von Dohnanyi fordert zu überprüfen, ob die deutschen Interessen noch mit den US-amerikanischen übereinstimmen. Wenn der Krieg in der Ukraine eskaliert, steht Europa am Rande des Abgrunds, aber die USA sind weit weg und sicher.

Foto: Screenshot YouTube/ZDF
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[Siehe Video mit komplettem Gespräch HIER]

In einem ausführlichen Interview vor Publikum griff der ehemalige Hamburger Bürgermeister Klaus von Dohnanyi (SPD) scharf die westliche Politik in Bezug auf die Ukraine an.

Er kritisierte vor allen Dingen die Doppelmoral. Zwar führe Wladimir Putin einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Doch die Art und Weise, wie Putin in den westlichen Medien dargestellt werde, sei heuchlerisch. 

Dohnanyi erinnerte an die zahlreichen Angriffskriege der USA wie zum Beispiel im Irak. Diese Kriege haben zu großen Tragödien und Verlusten an Menschenleben geführt. Dennoch werden die verantwortlichen US-Präsidenten wie beispielsweise George W. Bush bei weitem nicht so dargestellt wie Wladimir Putin.

Langfristig müsse man mit Russland so umgehen, dass es in Zukunft Partner bleiben (oder wieder werden) kann, und vor allem so, dass man einen Frieden schließen kann. 

Dohnanyi ist dagegen, der Ukraine Waffen zu liefern, mit denen die Ukraine den Krieg auf russisches Territorium ausweiten könne. Dadurch würde der Krieg nur eskalieren und den Weg zum Frieden erschweren.

Dohnanyi erklärt: Eine Eskalation des Krieges in der Ukraine sei eine große Gefahr für die Ukraine, für Russland und für ganz Europa.

Aber: Eine Eskalation sei keine Gefahr für die USA!

Wie beim Ersten oder Zweiten Weltkrieg, beim Vietnamkrieg oder Irakkrieg würde der Krieg in der Ukraine und Osteuropa wieder fern vom Heimat-Territorium der USA stattfinden.

Daher sei es gefährlich, sich sicherheitspolitisch von den Entscheidungen eines Landes abhängig zu machen, das ungefährdet ist, wenn man selber am Abgrund steht.

Den Vorwurf an Russland, imperialistische Politik zu betreiben, hält Dohnanyi für gewagt, wenn man die Zahl der Kriege und Interventionen ansieht, die die USA geführt haben.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hans Diehl

Ketzerlehrling schreibt am 27.02 um 12.23 Uhr
Europa hat für seine angebliche Bedrohung selbst gesorgt.

@ Ketzerlehrling

Stimmt….Außenpolitik ist kein Kindergeburtstag. Genscher, Schmidt, Kohl und Brandt, würden sich im Grabe umdrehen, wenn sie mit bekämen was diese Generation da zusammen murkst.

Nur das Wort „Nato“ sorgt schon dafür, dass der Verhandlungstisch immer weiter wegrückt.
Dann faselt die von der Leyen auch noch von schellst möglicher Aufnahme der Ukraine in die EU.

Ich erinnere mich noch gut daran, wie Kohl und  Gorbatschow hemdsärmlig in Ludwigshafen am Rhein gesessen haben, und über die deutsche Wiedervereinigung „ohne“ Nato – Osterweiterung philosophiert haben. Nun ja… Putin hat die Ukraine überfallen. Das ist aber nur oberflächlich betrachtet. Das war nur die Explosion der Bombe, am Zünder wurde schon Jahre vorher gespielt. Dass das bei einer Bombe wie Putin nicht lange gut gehen kann, ist nicht überraschend.

Gravatar: Werner Hill

Für Deutschland kommt noch eine bisher weitgehend totgeschwiegene Gefahr hinzu: die Kündigung des 2 + 4 -Vertrags durch Russland. Gründe wegen alter und neuer Vertragsbrüche durch D. gäbe es bereits genug!

Bei "anonymousnews.org" wird heute unter dem Titel "Wird Russland den 2+4-Vertrag kündigen?" sehr ausführlich diskutiert, wie brandgefährlich das für uns wäre (sehr lesenswert!).

Es könnte den vollständigen Verlust unserer Staatlichkeit und die Rückkehr zu 2 deutschen Staatsgebilden und zum 4-Mächtestatus bedeuten.

Sollte das der Grund sein, daß Scholz die Taurus-Lieferungen blockiert?

Gravatar: Prädikat

Ihm gebührt das Prädikat aufrechter Sozialdemokrat!

Gravatar: Rita Kubier

@Hans Schlenstedt 27.02.2024 - 14:48

"Die USA treiben niemanden in irgendeinen Krieg.
Blanker Unsinn."

Ich glaube, diesen "Blanken Unsinn" haben Sie NICHT WISSEND verinnerlicht! Denn offenbar haben Sie noch nicht mitbekommen, wie viele Kriege die USA allein nach dem 2. WK - in diesen
nunmehr fast 80 Jahren - begangen, inszeniert oder andere diese für sich im eigenen Interesse haben begehen lassen, so wie sie das jetzt wieder mit der Ukraine tun! Sie sollten DAS ALLES einmal recherchieren, dann werden Ihnen die Augen aufgehen und Sie werden wahrscheinlich entsetzt sein, wie viele Kriege das waren/sind mit wie vielen Millionen Toten und Vertriebenen in und aus diesen Länder!

Gravatar: Aufbruch

Klaus von Dohnanyi ist ein gescheiter und weiser Mann. Fragt man jetzt nach seiner Parteizughörigkeit wird man sich wundern. Ist er tatsächlich ein SPD-Mann? Ja, solche Leute hatte die SPD einmal. Lange, lange ist es her. Wenn man heute Leute wie Scholz, Faeser und Kühnert erlebt, kann man sich nur wundern, wie eine Partei sachlich und personell so herunter kommen konnte. Keinerlei Substanz mehr, keine Souveränität. Ein Abklatsch links/grünen Geschwafels in Ideologie-Soße, Widerlich.

Gravatar: Jürgen Kurt Wenzel

Ein kluger alter Sozialdemokrat !!! Schrieb nicht der Flackschütze Egon Baar den Artikel :,, Die Lebenslüge der,, Bundesrepublik Deutschland "und ,, Kanzlerbriefe "???????Der Krimminalkommissar Opferkuch ( siehe Fritz Bauer ) sagte :,, die Nationalsozialisten haben ihre millitärische Niederlage in einen juristischen Sieg verwandelt !" Nun die Nazis sind wieder da !!! Tief Grün und vereint gegen Rechts !!!! Die NAZIS waren LINKS und noch mal LINKS !!!!!!!!!!

Gravatar: Antoni Gradonte

Er darf das sagen, was schon viele Millionen in D. wissen.
Mit dem Unterschied, er darf das, wir nicht.
Denn wir haben Demokratie und Freiheit.

Gravatar: karlheinz gampe

Er hat recht der Klaus von Dohnanyi! Die Amis wollten schon immer Deutschland für ihre Interessen opfern. Weg mit unseren tumben Politikern der Altparteien, die erst denken, wenn der Atomkrieg da ist und dann ist es zu spät, Es sind Nachherbenkende, die so blöd sind, dass sie nicht einmal mehr durch Schaden klug werden. Afghanistan, da konnten die nicht einmal eine fast steinzeitliche Gruppe besiegen. Meinen aber in ihrem kranken Wahn, dass sie eine Atommacht wie Russland besiegen könnten. Weg mit korruptem und geistigkranken Pack. Solche Leute dürfen nicht bestimmen.

Gravatar: Hans Schlenstedt

Die USA treiben niemanden in irgendeinen Krieg.
Blanker Unsinn.

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