Regionalwahlen in Italien

Klarer Sieg für Salvini in Kalabrien, starkes Resulat in Emilia-Romagna

In den beiden italienischen Regionen Kalabrien und der Emilia-Romagna fanden am vergangenen Wochenende Regionalwahlen statt. In Kalabrien erzielte das Mitte-Rechts-Bündnis von Matteo Salvini einen Erdrutschsieg, in der Emilia-Romagna erhöhte sie ihren Stimmenanteil um über 11 Prozent und holte 6 zusätzliche Sitze.

Foto: Ministero dell'interno / Wikimedia Commons/ CC BY 3.0 it (Ausschnitt)
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Die Regionalwahlen in Kalabrien und der Emilia-Romagna standen ganz unter dem Eindruck des Regierungswechsels auf Staatsebene sowie der relativen Untätigkeit jener neuen Regierung sowie der zunehmenden Unzufriedenheit der Italiener mit der Koalition. Für Matteo Salvini, vormals Innenminister Italiens und Hoffnungsträger des Mitte-Rechts-Bündnisses aus Lega, Forza Italia und den Brüdern Italiens, hatte angekündigt, beide Wahlen als Stimmungsbarometer zu bewerten.

Die Lage in beiden Regionen war vor der Wahl für Salvini alles andere als günstig. Bei der vorhergehenden Wahl in Kalabrien hatte das linke Bündnis die Wahl mit über 61 Prozent klar für sich entschieden. Salvinis neu formiertes Bündnis ging also als Herausforderer mit einer Ausgangsposition von weniger als 23 Prozent an den Start. Das Ergebnis der Wahl war dann umso deutlicher: Salvinis Bündnis siegte mit 55,3 Prozent Stimmenanteil, einem Zuwachs von 23 Prozent und 9 zusätzlichen Sitzen im 31er-Regionalparlament. 20 Sitze gehen an Salvini und sein Bündnis, nur 11 an die bisher regierenden linken Gruppen. Die Fünf-Sterne-Bewegung, Koalitionspartner in der Staatsregierung, ging komplett leer aus.

Noch herausfordernder als in Kalabrien war die Ausgangslage für Salvini in der Emilia-Romagna. Seit der ersten Regionalwahl 1970 ist die Emilia-Romagna nicht nur sozialdemokratisch, sie ist schon fast anachronistisch kommunistisch. Bei den letzten beiden Wahlen siegten die Links-Bündnisse jeweils haushoch und holten mindestens 2/3 der verfügbaren Sitze im Regionalparlament (32 von 48). Den bisherigen Mitte-Rechts-Bündnissen fehlte deutlich der Biss, den sie bei der jetzigen Wahl zeigten. Angeführt von Salvini holte alleine die Lega einen Stimmenanteil von 32 Prozent und rangiert damit knapp hinter der die bisher die Region beherrschende Demokratischen Partei, einem 2007 gegründeten Konglomerat aus diversen längst in der Versenkung verschwundenen linken Parteien, so auch der Kommunistischen Partei Italiens.

Leider gelang es den beiden Bündnis-Partnern Salvinis nicht, die Steilvorlage der Lega zu nutzen. Sie tragen drei Sitze (Brüder Italiens) und einen Sitz (Forza Italia) zu den von der Lega gewonnenen 14 Sitzen bei. Das reicht zu 18 plus einem Sitz des Oppositionsführers, also 19 Sitzen. Das Linksbündnis wird also auch weiterhin den Regionalchef stellen, geht aber runter auf insgesamt 29 Sitze. Die letzten beiden verbleibenden Sitze in dem 50er-Parlament gehen an die Fünf-Sterne-Bewegung, die wie schon in Kalabrien vom Wähler abgewatscht und eingedampft wurde. 2010 holte man immerhin noch 5 Sitze.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Frank Stone

Ich hoffe sehr, das Salvini im Herbst Regierungschef wird!

Gravatar: Karl Napp

Auguri Matteo e un anno nuovo di molti successi!

Gravatar: Olaf Fröhlich

Salvini wünsche ich alles Gute und ein weiter so.
Ich finde diese Regierung lässt seine Bürger nicht hängen.
Was in unserem Jammer TV ausgestrahlt wird, ist für mich völlig Bockwurst. Macht den öffendlichen TV Schuppen endlich zu!!!!
Ganz ehrlich?
Das neue DDR jammer TV kann mich mal an die Füße fassen.

Liebe Grüße an alle die noch klar denken.
Euer Olaf.

Gravatar: Wolfram

Bravo - bravissimo, Mr. Salvini !!!

Europa braucht Politiker mit einem klaren Verstand und logishem Sinn, die ihre Völker schützen wie Kurz, Orban und auch Salvini !!!

Gravatar: Monika Block

Gesinnungsjournalismus, das haben die so intelligenten linken Journalisten vergessen ! Es waren nicht nur Wahlen in der Emilia Romania (OK linken haben gewonnen aber 10% ihrer Wähler an Salvini verloren. ( die rechten haben 11% dazugewonnen ) In Calabrien waren auch Wahlen, da haben die rechten mit 55,29% gewonnen. Movimento 5 Stelle versiegt in der Bedeutungslosigkeit. (Warum den Wohl) Die nächsten Regionalwahlen sind im Mai/Juni - Campania, Liguria, Marche, Pulia, Toscana, Veneto da wir es sich dann Zeigen. In Italien sind Heute 13 Regionen rechts und 7 links und von denen wird in 5 Regionen in Mai/Juni neu gewählt.

Gravatar: Querulantino

@ Karl Napp 28.01.2020 - 14:45
>>Die Merkel-Sender ARD/ZDF/n-tv sind schon fast Gewohnheitstäter: Sie verschweigen die Erfolge der Lega und stellen deren Ergebnis in der Emilia-Romagna als große Niederlage dar. Sie lügen und lügen und lügen.<<

Man darf gespannt sein, wie sie nach der nächsten Parlamentswahl in Italien vertuschen wollen, dass Matteo Salvini Premierminister wird.

Gravatar: Karl Napp

Die Merkel-Sender ARD/ZDF/n-tv sind schon fast Gewohnheitstäter: Sie verschweigen die Erfolge der Lega und stellen deren Ergebnis in der Emilia-Romagna als große Niederlage dar. Sie lügen und lügen und lügen.

Gravatar: karlheinz gampe

Viel ist über diese Wahl und besonders ihr Ergebnis in unseren Medien nicht berichtet worden.

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