Gastbeitrag von Phil Lawler*

Kirche: Warten wir auf eine Reform der Bischöfe? Dann gute Nacht!

Wenn Sie immer noch auf die überfällige Reform des katholischen Episkopats warten, habe ich eine Nachricht für Sie: Gute Nacht, Baby!

Kardinal Joseoph Tobin, Wikicommons
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Phil Lawler, konservativer Autor von »Der verlorene Hirte – Wie Papst Franziskus seine Herde in die Irre führt« gab auf der Webseite Catholic Culture jenen eine Antwort, die auf die Erneuerung des Episkopats der katholischen Kirche hoffen:

Nehmen wir an, dass ein Mann, den Sie kennen, versehentlich eine Twitter-Nachricht veröffentlicht, die offensichtlich nur von einer Person gelesen werden sollte. Die Nachricht lautet: »Nighty-night, baby. Ich liebe dich.« Der Mann, der diese Nachricht geschickt hat, ist nicht verheiratet. Was schließen Sie daraus?

Richtig.

Nehmen wir nun weiter an, dass der betreffende Mann ein zölibatärer Priester ist. Sogar ein Kardinal der katholischen Kirche. Ändert das Ihre Schlussfolgerung?

Richtig.

Nachdem Kardinal Joseph Tobin von Newark diese berüchtigte Twitter-Nachricht im Jahr 2018 verschickt hatte, und nachdem der McCarrick-Skandal aufflog, bemerkte Rod Dreher im American Conservative: »An einem Punkt wäre es vielleicht vertretbar gewesen, Männern wie Tobin den Vorteil des Zweifels zu geben. Nicht nachdem was mit McCarrick geschehen ist.«

Richtig.

Seltsamerweise schien Rod später sein eigenes Gerät zu ignorieren, und zeigte zumindest ein gewisses Maß an Bereitschaft, die unwahrscheinliche Erklärung des Kardinals für seine versehentliche Nachricht zu akzeptieren: »In Fairness, ist es möglich, dass Kardinal Tobin die Wahrheit über seine irrtümlich versandte Direktnachricht an seine Schwester auf Twitter gesagt hat.«

Ja, es ist möglich. Aber ist es auch wahrscheinlich?

Ein Freund von mir, ein Priester, der nicht auf den Mund gefallen ist, war nicht so bereit, die unschuldige Erklärung zu glauben. In der Tat fand mein Freund (der leider letztes Jahr plötzlich verstarb) es schwer zu verstehen, warum andere Prälaten die Geschichte des Kardinals stillschweigend akzeptierten. Er schrieb:

»All die anderen Rufe nach Untersuchungskommissionen und Richtlinien und erzwungenen Rücktritten von Wuerl und McCarrick gehen am Thema vorbei. Solange Nighty-Night Baby von seinen Mitbischöfen auf den Beinen gehalten wird, spielen sie alle noch »wir stellen uns vor«. Sie haben keine wahre Sorge für die Seelen ihrer Brüder und erst recht nicht für die, für die ihre Brüder Seelsorger sind.

Das Problem ist nicht, wie wir Bischöfe davon abhalten können, Verbrechen zu begehen. Ein Zweig des Militärdienstes, der Techniken braucht, um seine Mitglieder von strafbarem Verrat abzuhalten, hätte ipso facto seine Existenzberechtigung verloren. Aber Tobin hat der Welt verkündet (zufällig, stimmt schon), dass er gegenwärtig eine Geliebte hat, dass er sich weigert, Buße zu tun und sich von seinem Zustand der Sünde abzuwenden (was durch die absurde Lüge gezeigt wird, die anstelle der wahren Erklärung angeboten wird), und fordert in der Tat seine Brüder heraus, seinen Bluff aufzudecken – was sie, wenn sie elementare sexuelle Enthaltsamkeit für eine notwendige Bedingung des priesterlichen Dienstes hielten, getan hätten.

Und was sie jeden Moment tun können. Keine päpstliche Aktion nötig. Keine Petitionen oder offenen Briefe. Keine Komitees oder kanonische Prozesse. Nur ein paar Telefonanrufe von Mann zu Mann, mit dem Versprechen, den Inhalt des Anrufs öffentlich zu machen, wenn Tobin es nicht vorher tut.

Solange Tobin eine Mitra hat, wird sich nichts geändert haben.«

Heute gab der Vatikan bekannt, dass Papst Franziskus Kardinal Tobin in die Kongregation für die Bischöfe berufen hat, das vatikanische Gremium, das mit der Auswahl neuer Bischöfe beauftragt ist.

Wenn Sie immer noch auf die überfällige Reform des katholischen Episkopats warten, habe ich eine Nachricht für Sie: Gute Nacht, Baby!

*Der Artikel wurde mit Erlaubnis des Autors übersetzt und abgedruckt.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Wenn Sie immer noch auf die überfällige Reform des katholischen Episkopats warten, habe ich eine Nachricht für Sie: Gute Nacht, Baby!“

Könnte das nicht auch an entsprechend mangelnder Aufklärung der Kirchenfürsten und ihrer nächsten Untergebenen liegen, die scheinbar gar nicht wissen, wann sie Gott mehr vertrauen müssen als den Menschen – z. B. der Göttin(?) als "Künigin der Lügen" bzw. dem Papst???
https://katholische-pfarreiengemeinschaft-kueste.de/wp-content/uploads/2020/04/2020-05-07-Interview-Wann-m%C3%BCssen-wir-Gott-mehr-gehorchen-als-den-Menschen-Kirchenbote-vom-06.-Mai-2020.pdf

Gravatar: karlheinz gampe

Kein kluger Mensch ist noch in der Kirche und zahlt Kirchensteuer. Wo Kinder vergewaltigt werden, man den Islam ins Land holt und den Satan anbetet, da sollte niemand Mitglied sein.

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