1,6 Millionen von Hartz IV abhängig

Kinderarmut in Deutschland auf Rekordniveau

Zum Stichtag 31. Dezember 2016 waren in Deutschland 1,6 Millionen Kinder auf Leistungen nach »Hartz IV« abhängig. Besonders erschreckend: die Zahl der unter 15-jährigen Langzeitbezieher (mehr als vier Jahre) hat die Marke von 500.000 überschritten.

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Immer mehr Kinder in Deutschland gelten als arm. Besonders pfiffige Zeitgenossen versuchen zwar immer wieder, durch Begriffsumdeutungen oder anderen Kniffen diese Armut zu relativieren, indem sie die Definition der absoluten Armut (wie sie unter anderem von der Weltbank festgelegt wurde) auf Deutschland anwenden will. Von dieser »absoluten Armut« spricht man dann, wenn ein Mensch nicht in der Lage ist, sich täglich Waren zu beschaffen, die in den USA einem Wert von 1,90 US-Dollar entsprechen. Eine solche Ausprägung der Armut findet sich in Deutschland relativ selten.

Allerdings gibt es, und diesen Fakt »vergessen« die Armutsrelativierer recht gerne, weitere Armutindizes. Neben der relativen Armut finden sich da der mehrdimensionale Armutsindex (Multidimensional Poverty Index, MPI) der Vereinten Nationen oder Index der menschlichen Entwicklung (Human Development Index, HDI). Jenseits der Begriffsbestimmungen finden sich aber die einzelnen Menschen. Und die werden seitens der Altparteien wieder einmal abgehängt.

Die Steuereinnahmen des Bundes sprudeln auf Rekordhöhe. Schäuble und Konsorten übertreffen sich bei ihren Vorschlägen hinsichtlich der Verwendung dieser Mehreinnahmen gegenseitig an Absurditäten. Es ist Wahljahr - und da werden, wie immer, Steuererleichterungen in einem Maß versprochen, dass sich die Balken biegen. Vorschläge aber zu Gunsten vor allem der Kinder, die im Langzeitbezug von Hartz IV-Leistungen sind, sucht man bei den Altparteien vergeblich. 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Dieter Freigarten

Statt hier herum zu klagen in der Angelegenheit Kinderarmut, finde ich Vorschläge für ein grundsätzliches Vermeiden von Kinderarmut effektiver. Hier wurde ja schon mehrmals der Vorschlag gemacht, jegliches Grundeigentum in Stadt und Land in den pachtrechtlichen Besitz zurück zu kaufen über Schuldverschreibungen. Diese mit den Pachtzinsen zu tilgen und alsdann nach Tilgung der Kaufsummen, die Pachtzinsen den Müttern als Lohn auszuzahlen. Gemessen nach Zahl ihrer Kinder. Für diese Umwandlung von Raubland in Freiland ist nicht ein müder Euro als Steuer erforderlich.
Geht man in Deutschland nach Internet – Auskunft von einem jährlichen Brutto – Inland – Produkt, kurz: BIP, von ca. 3000 Milliarden Euro aus, das infolge Steuern aller Art, Geldzinsen und Grundstückspachten und in Pachtzins umzurechnende Verkaufserlöse aus Grund und Boden um 2/3-tel gemindert wird, also um 2000 Milliarden Euro alljährlich und rechnet man die Hälfte davon überschlägig zu den “ arbeitslosen Einkommen “, allein aus Bodenwerten für den Boden- Milliardärs – und – Millionärs –Adel, weil nachfragewirksam von Müttern und Kindern erwirtschaftet, so könnte man jeder Mutter, je nachdem welches Kindesalter in Anrechnung käme nach dem heutigen Bevölkerungsstand in Deutschland je Kind unter 14 Jahren mehr als 3000.- Euro je Monat als Lohn auszahlen. Solange Mütter und Kinder nicht - Freiland - wählen, solange bleibt ihnen ihre Not erhalten. Und wie bisher, erweisen sich alle anderen Maßnahmen als völlig wirkungslos und als hoch dotierte Täuschungen.

Gravatar: H.von Bugenhagen

Na iss denn dass
Da ist die Türkei uns voraus da arbeiten die Kinder in den Fabriken für 10 Dollar im Monat

Gravatar: anfred J. Ludwigs

BITTE DIFFERENZIERT BETRACHTEN!

Der obige Artikel berichtet zeigt eine pauschalierende, undifferenzierte, statistische Zusammenfassung unter-schiedlicher Entwicklungen.

Der ARD-Text vom 23.05.2017 berichtet um 13:15 Uhr auf Seite 146: "Der Anstieg (der Kinderarmut; M.L.) geht vor allem auf die wachsende Zahl ausländischer Kinder zurück... Die Zahl der deutschen Kinder, die in auf Hartz IV angewiesenen Familien leben, sank ... dagegen."

Spiegel Online schrieb schon am 18.04.2017: "Die Zahl armer Kinder steigt, neuen Zahlen zufolge - in erster Linie, weil Kinder von Flüchtlingen in prekären Verhält-nissen leben."

Der zitierte Artikel aus Spiegel Online enthält eine übersichtliche, differenzierte Grafik.

Der Link hierzu: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/kinderarmut-anstieg-zuletzt-ausschliesslich-durch-zuwanderung-a-1143229.html

Gravatar: Dirk S

@ Otto nagel

Zitat:"Für mich sagt diese Statistik nichts aus !"

Mir sagt die Veröffendlichung der Statistik vor allem, dass einige Sozialverbände mal wieder Staatsgelder und (Ablass-)Spenden haben wollen.

Zu Ihren weiteren Fragen: Wenn nicht anders angegen ist, beziehe ich mich auf den SPON-Artikel http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/prognose-kinderarmut-wird-nach-erneutem-anstieg-leicht-fallen-a-1148690.html und die Studie https://www.boeckler.de/pdf/p_wsi_pb_10_2017.pdf , wobei ich letzteren nur überflogen habe, eventuell sind da noch mehr Infos drin, die mir nicht sofort aufgefallen sind.

Zitat:"Wieviele Kinder biodeutscher Eltern ?

Verhälnismäßig wenige. 13,5% aller armutsgefährdeten Haushalte ohne Migrationshintergrund.

Als Bezug (auch weiter unten): Die Quote liegt bei allem Kindern (unabhängig vom Migrationshintergrund / -status) bei 19,9% aller armutsgefährdeten Haushalte.

Die Studie nennt recht deutliche absolute Zahlen, nur habe ich leider nichts über die Anzahl der der armutsgefährdeten Haushalte und die durchschnittliche Kinderanzahl in diesen gefunden.

Zitat:"Davon auf Hartz, davon auf Sozialhilfe ?

Vermutlich die Mehrheit. Die Studie schweigt sich dazu aus.

Zitat:"Wieviele Migrantenkinder ?

In DE geboren: 28,9% aller armutsgefährdeten Haushalte mit Migrationshintergrund, aber nicht vor kurzem eingewandert..
Vor kurzem zugewandert: 49,9% aller armutsgefährdeten Haushalte der vor kurzem zugewanderten ("Flüchtlinge")

Zitat:"Wieviele Kinder von Alleinerziehenden ?

Ist nicht Gegenstand der Studie (wäre aber trotzdem interessant, da stimme ich zu).

Zitat:"Wo fängt "Armut erst wirklich an ?"

In DE spricht man grundsätzlich nur über relative Armut https://de.wikipedia.org/wiki/Armut#Definitionsans.C3.A4tze . Wobei "Armut" und "Armutsgefährdung" synonym verwendet werden, unzulässiger Weise, da die Sozlialhilfe (bzw. Harz IV) bei 43% des Medianeinkommens und damit über der relativen Armutsgrenze liegt.

Zitat:"Könnte ich fortsetzen,, aber Antworten werde ich bestimmt nicht bekommen !"

Ich hoffe, da ein wenig geholfen zu haben.

Zitat:"Aber die armen Kinder, also soziale Gerechtigkeit ins Wahlprogramm der SPD, wenn diein die Regierung kommen, aber dann... "

Mich würde mal interessieren, was die Sozen denn so unter "sozialer Gerechtigkeit" verstehen. Eine Definition von deren "sozialen Gerechtigkeit" wäre erst mal notwendig, damit wir eine Diskussionsgrundlage haben. Womit auch klar ist, dass wir auf eine Definition lange warten können.

Zitat:"Ach so, die regieren ja !"

Als Juniorpartner, was bedeutet, dass sie dem Seniorpartner die Schuld für ihr Versagen in die Schuhe schieben können. Oder zumindest versuchen, das zu tun.

Schuldlose Grüße,

Dirk S

Gravatar: gast

Die Gesellschaft steht und fällt mit dem Maße ihrer Gottlosigkeit. Gottlosigkeit (Götzendienst) macht Menschen erst geistlich arm, abhängig und manipulierbar, dann auch materiell arm. Männer werden heute diskriminiert, Frauen ausgebeutet.
Jesus Christus hat uns nie materielle Reichtümer versprochen, aber ein Leben, was wirklich etwas bedeutet und innerlich reich ist und sich in Ewigkeit fortsetzt. Das beste kommt noch. Die Gottlosen führen schon heute ein hoffnungsloses Leben.

Gravatar: Otto nagel

Für mich sagt diese Statistik nichts aus !
Wieviele Kinder biodeutscher Eltern ? Davon auf Hartz, davon auf Sozialhilfe ?
Wieviele Migrantenkinder ?
Wieviele Kinder von Alleinerziehenden ?
Wo fängt "Armut erst wirklich an ?
Könnte ich fortsetzen,, aber Antworten werde ich bestimmt nicht bekommen !

Aber die armen Kinder, also soziale Gerechtigkeit ins Wahlprogramm der SPD, wenn diein die Regierung kommen, aber dann... Ach so, die regieren ja !

Gravatar: Dirk S

Ach übrigens, mal was Positives:

Laut dem Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der "stramm rechten" Hans-Böckler-Stiftung ist die Anzahl der in DE geborenen armutsgefährdeten Kinder um 72.000 zurückgegangen. Die Steigerung kam durch 154.000 zugewanderte armutsgefährdete Kinder zustande. http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/prognose-kinderarmut-wird-nach-erneutem-anstieg-leicht-fallen-a-1148690.html

Was in den Ring geworfenen Zahlen doch so alles können...

Positive Grüße,

Dirk S

Gravatar: Ich

@ freerob

Das Frauenbild welches durch öffentliche Rundfunkanstalten wie ARD und ZDF geschaffen wird, trägt den größten Teil zur Verwahrlosung der Gesellschaft bei (ein neues Format "Funk" soll Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 29 Jahren ansprechen.
https://youtu.be/YKVuu1Yu4cE
Nur noch widerlich. Der Hohn: dafür wird mein Konto ohne meine Zustimmung geplündert. Richter, Staatsanwälte, Politiker, alle machen mit. Der Bürger wurde entmachtet. Dabei quasseln sie ständig von Freiheit. Ja ich bin frei geboren, trotzdem muss ich für gequirlte Scheiße bezahlen.
Wer immer noch zweifelt, dass die systematische Zersetzung und Zerstörung 100% gewollt ist, ist bereits Opfer dieser Volksverblödung.
Frühsexualisierung und die Verschwulung der Gesellschaft ist in Amerika und Europa das Ende der Zivilisation.

Eine Gesellschaft steht und fällt mit ihren Frauen. Die westliche befindet sich im Sturzflug.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Immer mehr Kinder in Deutschland gelten als arm.“

Versuchen deshalb „besonders pfiffige Zeitgenossen“ in Deutschland immer wieder, durch Begriffsumdeutungen oder anderen Kniffen diese Armut zu relativieren, weil schon https://de.wikipedia.org/wiki/Sokrates erkannte:

„Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer“?

Lieferte das etwa den Grund dafür, dass die Bundesregierung die Familienpolitik – und damit die Jugend - „längst“ abschrieb? http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-101368180.html

Auch wenn diese Merkel ihre gescheiterte Familienpolitik nun meint ausgleichen zu müssen https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/12/18/migranten-sorgen-fuer-hoehere-geburtenrate-in-deutschland/:

Erwartet die Nachkommen - der auch vor Deutschen nach Deutschland Geflüchteten - bei einer weiteren Herrschaft von CDU/SPD und CDU unter dieser Merkel etwas, das folgendem Zitat von Charlie Chaplin spottet???

„Die Jugend wäre eine schönere Zeit, wenn sie erst später im Leben käme.“

Gravatar: Dirk S

@ freerob

Zitat:"Ich bin auch so ein Relativierer."

Oh ha, bin ich nicht allein so ein Böser.

Zitat:"Meine Behauptung: 80 % dieser "armen Kinder" kommt aus zerbrochenen Ehen/Beziehungen."

Zumindest müsste überhaupt erst mal geklärt werden, was denn vorher da war: Das Kind oder die Armutsgefährdung. Komischer Weise interessiert das niemanden.

Zitat:"Werden in der Regel von alleinerziehenden Müttern aufgezogen."

Haben Sie Zahlen dazu?

Zitat:"Das ist definitiv nicht der Idealfall, aber soll die Allgemeinheit, die Eskapaden der Eltern finanzieren?"

Tja, eigentlich sind zuerst einmal die Eltern für ihre Kinder verantwortlich. Na ja, Verantwortung ist allerdings auch so was von letzten Jahrhundert.

Zitat:"Es gibt junge Frauen die lassen sich schwängern, mit der Absicht, das Kind ohne Vater aufzuziehen, das Sozialamt soll sich dann gefälligst um die Versorgung kümmern."

Kind als Geschäftsmodell. In den USA nennt man solche Damen "Wellfare Queen". Hierzulande "Alleinerziehende". (Wobei oftmals keine Erziehung statt findet.)

Zitat:"Die Kinder sind die Leidtragenden, nicht nur aus finanzieller Sicht."

Das stimmt. Und in finanzieller Hinsicht auch der Steuerzahler.

Zitat:"Dem Staat Versagen vorzuwerfen greift zu kurz !"

Zum einen richtig, aber der Staat fördert dies durch eine Familienpolitik des "mit Geld überhäufen". Diese Politik ist aus meiner Sicht falsch. Der Staat muss Mittelstandsfamilien entlasten, damit die sich ein Kind mehr leisten können. Und Kinder müssen ihre Eltern kosten und kein Geld einbringen. Es ist doch unschwer zu erkennen, dass die bisherige Politik nicht erfolgreich gewesen ist.

Ach ja, es folgt der übliche Hinweis darauf, dass arm eigentlich falsch ist und die Bitte, die Definitionen von Armut, relativer Armut und Armutsgefährdung zu beachten.

Armutsfreie Grüße,

Dirk S

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