Nach dem islamischen Terroranschlag in Sankt Petersburg

Keine Illumination des Brandenburger Tors in den Farben Russlands

Offenbar macht der Rot-Rot-Grüne Senat in Berlin einen Unterschied hinsichtlich der Herkunft der Opfer von Terroranschlägen. Wie sonst lässt sich erklären, dass das Brandenburger Tor gestern nicht in den Farben Russlands illuminiert wurde.

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Gestern wurde bei einem Bombenanschlag auf die Metro in Sankt Petersburg elf Menschen auf brutalste Art aus dem Leben gerissen. Nach aktuellem Stand der Ermittlungen handelt es sich um einen islamisch motivierten Terroranschlag. Der Attentäter soll, so schreibt es die »Zeit« mit Berufung auf Meldungen der AFP und des kirgisischen Geheimdienst, aus dem zentralasiatischen Kirgistan stammen. Der 23-jährige soll Verbindungen ins radikalislamistische Milieu gehabt haben, heißt es in den Meldungen.

Bei Terroranschlägen mit ähnlichem Hintergrund zeigte sich Berlin relativ zeitnah mit den Opfern solidarisch und illuminierte das Wahrzeichen der Stadt, das Brandenburger Tor, in den jeweiligen Landesfarben des Anschlagsortes. Das galt für die Anschläge in Nizza, London, Jerusalem und auch Istanbul. Innerhalb kürzester Zeit wurde so der Terroropfer gedacht und sowohl der Solidarität wie auch der Anteilnahme Ausdruck gegeben.

Bei dem Terroranschlag in Berlin am 19. Dezember 2016 tat sich der Rot-Rot-Grüne Senat sehr schwer damit, das richtige Maß an Trauer und Aufklärung zu finden. Der passende Umgang mit den Opfern und deren Angehörigen ist den Regierungspolitikern nicht gelungen. Zumindest aber haben sie, wenn auch erst auf Druck, das Brandenburger Tor in den Farben Deutschlands und der Stadt Berlin erleuchten lassen.

Doch den Opfern in Sankt Petersburg wird auf diese symbolträchtige Art nicht gedacht. Das Brandenburger Tor blieb gestern Abend blass. Es gab keine Illumination in den russischen Landesfarben. Begründet wurde dieses Versagen eines Zeichens der Solidarität und Anteilnahme damit, dass ausschließlich bei Anschlägen in sogenannten Partnerstädten das Wahrzeichen beleuchtet werden solle. Das ist eine fadenscheinige Ausrede und darüber hinaus glatt an der Wahrheit vorbei.

Denn nach dem Anschlag auf einen bei Homosexuellen sehr beliebten Nachtklub in Orlando, bei dem 49 Menschen ihr Leben verloren, wurde das Brandenburger Tor in den Farben der Regenbogenfahne, dem Symbol der homosexuellen Bewegung, erhellt. Auch Jerusalem ist keine Partnerstadt Berlins. Und doch erstrahlte das Tor nach dem Anschlag Anfang Januar 2017 in den Farben Israels.

Aber für die russischen Opfer hält der R²G-Senat eine solche Geste der Anteilnahme offensichtlich nicht für angemessen. 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Duffy

Menschlichkeit ist unteilbar. Es gibt keine "guten" Opfer und solche, "um die es nicht schade ist". Christliches Mitgefühl steht über politischer Verblendung. Gerade in der Osterzeit sollten wir für die Märtyrer der islamischen Terrors laut und sichtbar Zeichen setzen.

Gravatar: Rietz

Ich habe eben mit dem Senatssprecher telefoniert und meinen Unmut darüber geäußert, dass das Brandenburger Tor nicht in den Farben der russischen Fahne erleuchtet wird. Ich erhielt die gleiche Ausrede, wie hier im Beitrag schon beschrieben. Es ist unerträglich, was hier in der Politik geschiet und was sich diese Politikerkaste erlaubt !!! Das ganze Pack gehört in die Spree !!!

Gravatar: HDM

Ist ja auch schon etwas inflationär - wenn das Tor mittlerweile im Wochenrhythmus in allen möglichen Nationalfarben Europas beleuchtet wird.

Licht wird viel dringender gebraucht, wenn diverse Wandersleute von Schlauchbooten auf Schiffe der Bundesmarine umsteigen. Nicht das noch einer über die Bordwand rutscht.

Gravatar: Karin Weber

Ja, diese Art des "Unterschiede machens" ist auch eine Form von politischen Rassismus. Und die wollten sooooo tolerant und weltoffen sein? Ekel, ich empfinde für solche Politiker nur abrgrundtiefen Ekel.

Gravatar: Gerd Müller

Dieses Verhalten war in der Ostzonenzeit schon schlimm.
Damals war es aber fast unüberwindlicher Zwang.

Heute macht man das freiwillig und deshalb besteht keinerlei Zweifel darüber, was man von dieser Polit-Clique zu halten hat !

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