Unglaube oder Unverstand?

Katholische Studenten schreiben Gott mit Genderstern: Gott*

Der Genderstern ist ein sprachliches Monster. Aber mitunter zeigt er auch an, wie wenig jemand sich selber versteht. - Ein Kommentar

Gebhard Fugel / Public domain
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Soviel ist sicher: Der Genderstern ist ein sprachliches Monster. Nach den Vorstellungen seiner Propagandisten, soll er über einen simplen Symbolismus zum Ausdruck bringen, dass es zwischen den natürlichen Geschlechtern männlich und weiblich noch etliche andere gibt. Bürger*innen benennt demnach alle Bürger und Bürgerinnen und alle mit ein bisschen von beiden Geschlechtern. Aber vor allem steht der Stern für eine übergangslose Palette von Möglichkeiten, auf der jeder meint, seins nach Gutdünken wählen zu können.

Diese Wahl glaubt die »Katholische Studierende Jugend«, KSJ, auf Gott übertragen zu können. Gott schreibt sie ab sofort mit einem Genderstern: »Gott*«.

Nun heißt es zwar in einer der am tiefsten gedachten Passagen des Neuen Testaments: »Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort« - aber nirgends steht dort etwas von einem männlichen oder einem weiblichen Gott. Über die beiden Geschlechter wird am Anfang der Bibel berichtet. Es ist ein Attribut des Menschen und, zumindest in einer Lesart der Genesis, nicht einmal eines der ersten: Erst nachdem Gott Eva geschaffen hatte, war der Unterschied in der Welt. »Mann« und »Männin« [1.Moses, 2,23] nennt Luther das Paar. Das kann, wer will, als frühen Versuch der Bibel werten, Geschlechtergerechtigkeit in der Sprache walten zu lassen - doch von verwirrten, womöglich unendlich vielen Zwischengeschlechtern weiß die Bibel überhaupt nichts.

Warum also sollte dem Name Gottes ein Genderstern angehängt werden? - Die »Katholische Studierende Jugend« begründet ihr Vorhaben mit einer Kampagne, die sich für ein anderes Gottesbild starkmachen will: »weg von dem strafenden, alten, weißen Mann mit Bart hin zu einer Gottes*vielfalt«. Die jungen studierenden Katholiken streben danach, »das katholische Gottes*bild zu entstauben«. Die Studenten sind also schnell bei der Sache. Beim Versuch, ihr Vorhaben zu erklären, probieren sie die neue sprachliche Technik gleich zweimal aus - und beide Male geht es völlig daneben.

Nehmen wir einmal an, die Studenten wissen um die Bedeutung des Gendersterns: Er steht, wie eingangs beschrieben, zum Beispiel in Gläubiger*innen für alle Gläubigen, die weder ganz Mann noch ganz Frau sind. Was aber hat der Stern dann zwischen Gott und Bild, zwischen Gott und Vielfalt zu suchen? - Herzlich wenig. Weder Bild noch Vielfalt haben Geschlecht; es sei denn, jemand nimmt den grammatischen Genus - aber gerade der ist mit dem Genderstern nicht gemeint. Wenn überhaupt, dann wäre ›Gott*in‹ das höchste der semantischen Gefühle, falls man den Unfug unbedingt mitmachen will. Der Name Gottes verwiese in dieser Schreibweise auf die verschiedenen Geschlechter des einen Gottes.

Aber gerade diese Version schlagen die Studenten eben nicht vor. Sie haben den Stern an das Wort Gott angefügt und schreiben: Gott*. Ausgerechnet die weibliche Ausprägung lassen sie weg. Ein letzter Rest gläubiger Ehrfurcht? Ein Moment Verstand, für das die Studenten womöglich nichts können? Wer weiß.

Wahrscheinlicher ist, dass die Katholischen Studenten nicht nachgedacht haben. Sie waren begierig, eine Kampagne zu starten und dabei die Zeichen und Begriffe der anderen Aktivisten für sich nutzen zu können; deshalb die abgedroschenen Floskeln »vorurteilsfrei« und das leere Geschwätz vom »alten, weißen, strafenden Mann«; deshalb der Stern am Ende von Gott, der kein Genderstern ist.

An die Katholischen Studenten daher mein Rat: Wenn ihr schon unbedingt einen neuen Namen für Gott sucht, dann sucht in der Bibel. Dort steht die Antwort. Sie wurde Moses von Gott mitgeteilt. »Ich bin, der ich bin« oder auch »Ich werde sein, der ich sein werde« [2.Moses, 3,14] - die in dieser Kürze wohl treffenste sprachliche Form, die unendliche Vielfalt Gottes zu nennen. Und ihr werdet merken, dass man Gott nicht gleich mit einem anderen Namen anrufen muss, nur weil ein paar junge, farbige, strafunmündige Studierende hohles Gerede von linken und grünen  Ideologen kopieren.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Wolfgang

Wenn ich 10 Gläubige frage, "Wie sieht dein Gott aus und wie alt ist er? " bekomme ich kaum Antworten. Meistens empört, weil ich es wage, so eine Frage zu stellen und bei den anderen, das Unvermögen, eine plausible Vorstellung zu geben.
Und was noch dazu kommt, jeder Gläubige bastelt sich seinen Glauben so zurecht, wie er ihm am besten in den eigenen Kram passt. Und ein Gott macht so etwas mit????.

Gravatar: Werner N.

@Christ - Warum denn dauernd diese Drohungen, wenn man vor dem "lieben" Herrn Jesus nicht auf die Knie fällt? Hunderttausende, die gegenwärtig jährlich allein in der BRD die Kirche verlassen, stößt dieses grobe Täuschen der "Kirchenfürsten" und ihrer Nachbeter zunehmend ab.

Der "Schwertbischof", der in den Videos empfohlen wird, hat den zutreffenden Namen für d i e s e s Christentum. Seine Verfluchungen mittels Apostel Paulus nahm ich noch hin; nachdem er Propheten anderer Religionen als "Pseudo–Propheten" bezeichnete, habe ich abgeschaltet. Solch blinder Glaube entsteht durch das Lesen im "Buch der Bücher". Nicht nur mein Eindruck: Es mindert schon durch die vielen Widersprüche und vagen Unklarheiten den Verstand und die Moral, bewirkt Überheblichkeit – dies direkt proportional zum zeitlichen Studium der Sprüche. Übrigens, mit dem Herzen "erkennt" man die Wahrheit nicht, sondern empfindet sie intuitiv; für das "Erkennen" ist der Verstand zuständig.

Gravatar: Max

Ab heute gibt es auch für Allah ein Sternchen*. Griechen hatten doch auch zweierlei Geschlechter und auch noch diverse dazu. Wenn den Dummspunden aus dem Kinderf.....Orden das nicht reicht einfach so n Art antifagott erfinden, mit dem kann man es dann treiben wie man will. Also schafft euch eure Götter selbst. Und haltet endlich mal euer dummes Pöbel BbMaul.

Gravatar: Matthias Rahrbach

Gott mit Gendersternchen? Gilt das dann nur für "unseren" Gott?

Oder auch für die Götter anderer Religionen bzw. Bezeichnungen anderer Religionen für Gott?

"Gott*" zu schreiben ist nicht besonders mutig.

Doch was ist mit Allah? Werden die Muslime ihn in Zukunft auch mit Gendersternchen schreiben?

Und wie schreiben ihn dann die Nichtmuslime? Traut sich überhaupt irgendwer, ihn mit Gendersternchen zu schreiben?

Ich würde mich das nämlich nicht trauen!

Um es ganz deutlich zu sagen: Das in jeder Hinsicht schwachsinnige Gendersternchen legt unter anderem nahe, dass die mit Sternchen gekennzeichnete Person Homo-, Trans- oder Intersexuell sein könnte.

Das einer Gottheit anzuhängen, macht echt keinen Sinn.

Es DER Gottheit anzuhängen, an die man im islamischen Kulturkreis glaubt, wäre eine der gewagtesten Mutproben aller Zeiten - mindestens.

Konsequent alle Gottheiten auf die gleiche Weise mit Sternchen zu schreiben trauen sich wahrscheinlich nicht mal die Grünen selbst.


Hier Gegenmittel gegen die Genderideologie:

www.verlag-natur-und-gesellschaft.de

www.evolutionsbiologen.de

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Der Genderstern ist ein sprachliches Monster. Aber mitunter zeigt er auch an, wie wenig jemand sich selber versteht.“ ...

Wird das nicht auch daraus deutlich, dass der Vatikan die Gender-Theorie ´eigentlich` kritisiert???
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-06/katholische-kirche-vatikan-gender-theorie-geschlecht-papst-franziskus

Weil die Kirche Widerspruch erzeugen ´muss`, da sie sonst überflüssig wäre
https://www.deutschlandfunk.de/kirche-muss-widerspruch-erzeugen-sonst-waere-sie.694.de.html?dram:article_id=68427,
da „arme Kirche“ ja nur „für die Armen“ ein Widerspruch ist?
https://weltkirche.katholisch.de/Aktuelles/20140310_Arme-Kirche-f%C3%BCr-die-Armen-ein-Widerspruch

Sollte man nicht schon deshalb auf die Kirche ebenso verzichten wie auf deren(?) Göttin(?) bzw. die Drei- oder auch Vierfaltigkeit???

Gravatar: Karl Napp

Als das Konklave den argentinischen Kommunisten und Jesuiten zum Papst Francisco wählte, sind wir aus der katholischen Kirche ausgetreten. Immer mehr wird uns bewusst, wie recht wir damit hatten. Und viele andere Katholiken kommen zur gleichen Entscheidung: Mit Kommunisten wollen wir nichts am Hut haben.

Gravatar: Roland Brehm

Gott ist alles was ist und alles was nicht ist. Diese Polarität umfasst das gesamte Universum. In der spirituellen Vorstellung der Menschen ist er das androgyne Überwesen. Aus der Formulierung er, männlich, das, sächlich ergiebt sich bereits eine Polarität. Tatsächlich ist Gott unendlich vielfältig. Gott wird in diesem Zusammenhang von indoktrinierten Dummköpfen für eine unmoralische, verquere Weltansicht mißbraucht. Ein Sakrileg ! Vielleicht werden in Zukunft von solchen Leuten die Messen im rosafarbenen Plüsch-Talar gehalten.

Gravatar: C. T.

Man kann ihnen fast nicht böse sein, sie scheinen weder wirklich gelehrt zu werden im Wort Gottes, noch scheinen sie wiedergeboren zu sein [nach Johannes 3]. Somit sind sie nicht in der Lage das Reich Gottes zu erkennen oder Gott zu erkennen. Man kann es auch schreiben wie Gottes guter Geist es sagt, sie werden von blinden Blindenführern gelehrt......

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