Der Verrat an chinesischen Katholiken geht weiter

Katholische Kirche und China: Katholiken müssen »Vaterland« vor Gott lieben

Nur wenige Monate nach dem umstrittenen Vatikan-China Abkommen hat China – wie zu erwarten war – seine Dominanz über die Kirche hervorgehoben.

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Nur wenige Monate nach dem umstrittenen Vatikan-China Abkommen [Freie Welt berichtete] hat China – wie zu erwarten war – seine Dominanz über die Kirche hervorgehoben.

»Die Liebe für das Vaterland muss größer sein, als die Liebe für die Kirche und das Landesrecht hat Vorrang zum Kanonischen Recht.« Dies waren die Worte von Bischof John Fang Xingyao während einer politischen Versammlung zur Religion in China, wie Catholic World Report berichtet.

Fang ist Vertreter der Chinesischen Katholisch-Patriotischen Vereinigung, der schismatischen Vereinigung chinesischer Katholiken, die von Kommunistischen Kadern unterwandert und de facto geleitet wird.

Nicht überrascht waren viele Kritiker des jüngsten Abkommens zwischen dem Vatikan und China. Das Abkommen geht auf Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zurück, der versprochen hatte, mit neuen diplomatischen Beziehungen die Situation der Kirche im Land zu verbessern.

Das Gegenteil ist eingetreten: Berichte von Kirchenzerstörungen häufen sich, erst kürzlich wurden katholische Christen gezwungen, Heiligenbilder mit Portrait von Xi Jinping zu ersetzen. Seit 2013 wurden mehr als 1500 Kreuze aus Kirchen entfernt, Personen unter 18 Jahren ist es verboten, Kirchen zu betreten.

Die Christenverfolgung wurde durch das Abkommen angetrieben.

Der Präsident XI Jinping hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle religiösen Gruppen unter die Kontrolle der Kommunistischen Partei zu bringen. Bereits im Jahr 2016 gab er eine bekannte Rede, in der er von der »Sinisierung«, also der chinesischen Umformung, der Religion gesprochen hat.

Neue »Regulierungen« der Religion in China, die seit Februar 2018 in Kraft sind, verbieten »unautorisierte« religiöse Lehren und verbannen damit de facto »ausländische« Religionen, wie die katholische Kirche.

Trotz der offensichtlichen Warnhinweise, fördert Papst Franziskus das Vatikanabkommen mit der chinesischen Regierung, das im Land als Vorwand instrumentalisiert wird, Katholiken zu verfolgen. Kardinal Pietro Parolin scheint es zu seinem Steckenpferd gemacht zu haben, die Beziehungen auf diese Weise »verbessern« zu wollen.

Auch auf seiner Reise nach Japan im November blieben klare Worte aus. Man hatte sich erhofft, der Papst würde sich zu den Demonstrationen und der Gewalt in Hong Kong äußern, Franziskus schwieg allerdings zur Krise in der Sonderverwaltungszone.

Der erfahrene chinesische Kardinal Joseph Zen hatte von vornherein erklärt, dass das Abkommen in einem Desaster enden würde. Jüngste Berichte scheinen seine Befürchtungen zu bestätigen.

(jb)

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ede Wachsam

@Werner 10.12.2019 - 12:34
Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass man sein Vaterland vor irgendeinem Gott, der sich noch nie einem persönlich vorgestellt hat liebt.

Armes Kerlchen, wenn Gott mit dem kleinen Finger schnippt, ist morgen Dein Vaterland nur noch eine unfruchbare Wüste. So, so er hat sich Dir noch nicht vorgstellt?

Einfach mal eines der 4 Evangelien lesen, am besten welches Johannes Evangelium heißt, dann hat er sich vorgestellt und Du musst eine folgenschwere Entscheidung treffen, denn ER ist der BOSS aller Bosse.
Ach ja noch ein Hinweis: Enthaltungen wie bei den oft feigen Politikern gibt es nicht, sie würde ein glattes NEIN bedeuten. Ja und ein NEIN ist gar nicht gesund, absolut tödlich nach dem leiblich/irdischen Tod.

Gravatar: Armin

Werter @Werner-
"Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass man sein Vaterland vor irgendeinem Gott, der sich noch nie einem persönlich vorgestellt hat liebt."

Ihnen ist sicherlich entronnen :

... dass das "Wort Gottes" auch Heilige Schrift genannt, oder auch Bibel sagt :...
Jesus ist der im Fleische gekommene Christus.

Auch wenn Sie vor Ihrer etwas zu kurzen horizontalen Mauer meinen stehen zu bleiben ... hinter dieser gehts weiter.

Gravatar: Alfred

Es ist mir überhaupt unverständlich, warum die Katholische Kirche in China überhaupt zugelassen wird.
Hong Kong ist der Anfang. Ein programmierter Zersetzungsprozess.
Haben die Chinesen den Boxeraufstand schon vergessen?

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „»Die Liebe für das Vaterland muss größer sein, als die Liebe für die Kirche und das Landesrecht hat Vorrang zum Kanonischen Recht.« Dies waren die Worte von Bischof John Fang Xingyao während einer politischen Versammlung zur Religion in China“. ...

Da China – nach gefühlt ewigem Drittweltdasein - die
Nr. 1 der Welt in kürzester Zeit gerade erst übernahm
https://www.spiegel.de/spiegel/warum-china-die-weltmacht-nr-1-ist-a-1177858.html:

Liegt das etwa auch daran, dass sich der ´Drachen` gegen das ´Kreuz` sehr erfolgreich behauptet – wobei er eine ´einst` in Deutschland lauthals geforderte Tugend(?) zugrunde legt, die abgewandelt scheinbar bis heute gilt und den Kaiser sehr wohl weit vor Gott stellt???
https://www.youtube.com/watch?v=Dye7GMH8PHg

Gravatar: Ede Wachsam

Einerseits müssen die echten Christen in der kath. Kirche dann in den Untergrund gehen, wie ein paar Millionen Christen in China, wenn sie den chinesischen Götzen, in dem Fall das Land, nicht über Gott stellen wollen. Andererseits gibt es leider auch viele fanatische Katholiken denen die chinesische Weisung nicht allzu schwer fallen dürfte, denn die stellen ja ihren Papst oft auch über Gott, auch wenn der noch so grobe Schnitzer macht und sogar den Koran küsst, wie ja schon geschehen ist.

Gravatar: Werner

Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass man sein Vaterland vor irgendeinem Gott, der sich noch nie einem persönlich vorgestellt hat liebt.

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