John Gizzi: Franziskus wird dieses Jahr nicht überleben

Kardinal Péter Erdő Spitzenkandidat für Nachfolge von Papst Franziskus

Der ungarische Kardinal Péter Erdő - Erzbischof von Esztergom-Budapest - könnte sich als Spitzenkandidat für die Nachfolge von Papst Franziskus erweisen.

Kardinal Peter Erdö/Bild: Wikicommons
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Der ungarische Kardinal Péter Erdő - Erzbischof von Esztergom-Budapest - könnte sich als Spitzenkandidat für die Nachfolge von Papst Franziskus erweisen. Der Kirchenrechtsexperte wird immer mehr zum Anwärter auf die Nachfolge von Franziskus, da sich die Gerüchte über dessen Gesundheitszustand verdichten, auch wenn ein potenzieller Kandidat aus Asien ebenfalls als Spitzenkandidat auftaucht, wie The Catholic Herald berichtet.

Der philippinische Kardinal Tagle würde sicherlich mit der liberaleren Position des derzeitigen Papstes übereinstimmen. Seine Ernennung wäre auch ein Hinweis auf den demografischen Wandel in der Kirche. Ein ungarischer Papst wäre jedoch von enormer Bedeutung angesichts des kulturellen Eisernen Vorhangs, der ein entchristlichtes Westeuropa von einem sich re-christlichisierenden Osten trennt.

Wie John Gizzi - politischer Chefkorrespondent von Newsmax - kürzlich feststelltek, ist »das Gerede über Erdő als zukünftigen Papst nichts Neues«. In der Tat war bereits 2013 von Kardinal Erdő die Rede. Aber, wie Gizzi schrieb, sagte ein Vatikan-Insider gegenüber Newsmax, dass der derzeitige Papst »nicht mehr lange da sein wird« und fügte hinzu, dass »er höchstens noch bis Dezember leben wird.« In der Zwischenzeit riet die Quelle Newsmax, »Kardinal Erdő genau zu beobachten ... er ist derjenige, über den [das Kardinalskollegium, das den nächsten Papst wählen wird] zu sprechen beginnt.«

Wer genau ist also Kardinal Erdő?

Kardinal Erdő gilt als Traditionalist, der die Feier der lateinischen Messe respektiert. Aber Kardinal Erdő wird auch von Liberalen wie dem Heiligen Vater respektiert, was darauf hindeutet, dass er eine einigende Kraft innerhalb der Kirche sein könnte. Papst Franziskus hat Kardinal Erdő bereits zum »Generalreferenten« der Dritten Außerordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode ernannt. Der ungarische Kardinal hat sich auch für eine Öffnung gegenüber orthodoxen Christen ausgesprochen, was angesichts der großen Zahl von Ukrainern in Ungarn von Bedeutung sein könnte.

Aber was Kardinal Erdő gesagt hat, ist vielleicht weniger wichtig als das, was seine Ernennung bedeuten würde. Papst Johannes Paul II. gilt als maßgeblich für den Zusammenbruch des Kommunismus in Mittel- und Osteuropa. Die Wahl des polnischen Papstes trug dazu bei, das friedliche Ende des Kommunismus in seinem Heimatland herbeizuführen, wobei sein Besuch im Jahr 1979 einen wichtigen Wendepunkt darstellte. Es wäre zwar falsch, Kardinal Erdő als direkten Verbündeten des ungarischen Premierministers Viktor Orbán zu bezeichnen, der an der Spitze des Kulturkampfes innerhalb der EU steht, doch seine früheren Äußerungen lassen gewisse Sympathien vermuten, zumal er der führende Katholik in einem Land ist, das heute zu 80 Prozent christlich ist und auf der konservativ-nationalistischen Seite der großen europäischen kulturellen Kluft steht.

Orbán - der selbst Calvinist ist, obwohl seine Frau und seine Kinder katholisch sind - würde einen ungarischen Papst als einen äußerst bedeutsamen Moment betrachten, zumal er Ungarn und Polen weiterhin als Führer Mittel- und Osteuropas sowie als Verteidiger des westlichen Christentums bezeichnet.

Inwieweit Kardinal Erdő mit Orbán konform geht, ist schwer zu sagen. Klar ist jedoch, dass ein ungarischer Papst in Mittel- und Osteuropa angesichts der kulturellen Spaltung innerhalb der EU eine enorme Symbolkraft hätte. Allein im vergangenen Jahr ist in Ungarn ein Gesetz in Kraft getreten, das die Verbreitung von Inhalten in Schulen verbietet, die Homosexualität und Geschlechtsumwandlung fördern.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Alois I.

Es wäre ein Segen für die kulturelle christlich-jüdische Identität Europas, wenn ein Traditionalist und Moderator, gerade auch noch aus einem Land, das eine Schnittstelle zwischen West- und Osteuropa steht und eine selten gewordene standhafte christlich-konservative Regierung hat.

Den atheistischen Spaltern aus dem neosozialistischen Westen muss mit Charisma und Entschlossenheit entgegengetreten werden.

Gravatar: Ulla Fantert

Wir wünschen das mit vollen Herzen, daß ein Ungar auch mal wird.
Auch wegen Friedenswillen in Europa.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Inwieweit Kardinal Erdő mit Orbán konform geht, ist schwer zu sagen. Klar ist jedoch, dass ein ungarischer Papst in Mittel- und Osteuropa angesichts der kulturellen Spaltung innerhalb der EU eine enorme Symbolkraft hätte.“ ...

Darum ist es sicherlich mehr als fraglich, ob ihm Obama, Killary, Soros & Co. ihren Segen – und mit ihm die Würde wie Berechtigung zur Übernahme dieser Position geben!!!
https://gloria.tv/post/VpadP7uZXY1Q1eiADRJnC7pUP

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