Trost und Unterstützung für Katholiken

Kardinal Müller: Euer Herz lasse sich nicht verwirren!

In Zeiten zunehmender Säkularisierung und Verwässerung christlicher Traditionen: Ehemaliger oberster Glaubenshüter veröffentlicht ein Glaubensmanifest gegen Rückfall in die Häresie.

By Elke Wetzig [CC BY-SA 4.0 ], from Wikimedia Commons
Veröffentlicht:
von

Verwirrung und Verlegenheit – zwei Merkmale der Kirchenleitung Papst Franziskus der letzten Jahre: bei wichtigen moralischen Fragen zieht der Papst Schweigen vor, bei politischen Fragen mischt er sich ein und macht unklare Andeutungen und Behauptungen. Die Hölle existiere nicht, Kommunion für wiederverheirate Geschiedene sei zulässig, und Schweigen zu den Missbrauchsfällen, alles das muss von Katholiken ertragen werden.

Nun meldete sich Kardinal Gerhard L. Müller, der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation mit einem „Glaubensmanifest“ zu Wort.

„Angesichts sich ausbreitender Verwirrung in der Lehre des Glaubens, haben viele Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien der katholischen Kirche mich um ein öffentliches Zeugnis für die Wahrheit der Offenbarung gebeten. Es ist die ureigene Aufgabe der Hirten, die ihnen Anvertrauten auf den Weg des Heils zu führen. Dies kann nur gelingen, wenn dieser Weg bekannt ist und sie ihn selber vorangehen.“

Mit diesem Satz beginnt das Manifest und legt die grundlegenden Wahrheiten des katholischen Glaubens dar: der dreifaltige Gott, die Kirche als sichtbares Zeichen und Werkzeug des Heils, die sakramentale Ordnung, das Sittengesetz und das ewige Leben.

Im Schreiben wird deutlich die „Politisierung“ der Kirche durch ihre Oberhirten kritisch beleuchtet: „Viele fragen sich heute, wofür die Kirche eigentlich noch da ist, wenn sich auch Bischöfe lieber in der Rolle als Politiker gefallen, denn als Lehrer des Glaubens das Evangelium verkünden. Der Blick darf nicht durch Nebensächlichkeiten verwässert, sondern das Proprium der Kirche muss thematisiert werden.“

Damit geht Kardinal Müller auf unzählige Begebenheiten ein, wo Kirchenpersönlichkeiten sich lieber zu politischen Themen, wie Migration oder Umweltschutz äußern, anstelle den Glauben Jesu Christi zu predigen. Von den „letzten Dingen“ (Tod, Gericht, Himmel und Hölle) zu predigen sei wichtigste Aufgabe der Hirten und „diese und andere Glaubenswahrheiten zu verschweigen und die Menschen entsprechend zu lehren ist der schlimmste Betrug, vor dem der Katechismus mit Nachdruck warnt.“

Aufgabe des kirchlichen Lehramtes sei es das Volk „vor Verirrungen und Glaubensschwäche zu schützen, um ‚den ursprünglichen Glauben irrtumsfrei zu bekennen‘. Dies gilt besonders im Hinblick auf alle sieben Sakramente.“

Müller fügt hinzu: „Von der inneren Logik des Sakramentes versteht sich, dass standesamtlich wiederverheiratet Geschiedene, deren sakramentale Ehe vor Gott besteht, nicht voll mit dem katholischen Glauben und der Kirche verbundene Christen, wie alle, die nicht entsprechend disponiert sind, die heilige Eucharistie nicht fruchtbar empfangen, weil sie ihnen nicht zum Heil gereicht.“

Müller erinnert daran, dass Jesus nicht nur ein netter Mensch war, sondern wahrhaft der Sohn Gottes: „Mit klarer Entschiedenheit ist dem Rückfall in alte Häresien entgegenzutreten, die in Jesus Christus nur einen guten Menschen, Bruder und Freund, einen Propheten und Moralisten sahen. Er ist zu allererst das Wort, das bei Gott war und Gott ist, der Sohn des Vaters, der unsere menschliche Natur angenommen hat, um uns zu erlösen und der kommen wird zu richten die Lebenden und die Toten. Ihn allein beten wir in der Einheit mit dem Vater und dem Heiligen Geist als den einzigen und wahren Gott an.“

Das Schreiben endet mit einem Aufruf des Mutes, um Jesu Christi Weg mit Entschiedenheit zu gehen, durch die Befolgung seiner Gebote und dadurch das ewige Leben zu erlangen.

„Gerade wir Bischöfe und Priester sind angesprochen, wenn Paulus, der Apostel Jesu Christi, seinem Mitstreiter und Nachfolger Timotheus diese Mahnung mit auf den Weg gibt: ‚Ich beschwöre dich bei Gott und bei Jesus Christus, dem kommenden Richter der Lebenden und Toten, bei seinem Erscheinen und seinem Reich: Verkünde das Wort, tritt auf, ob gelegen oder ungelegen, überführe, weise zurecht, ermahne in aller Geduld und Belehrung. Denn es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Begierden Lehrer sucht, um sich die Ohren zu kitzeln; und man wird von der Wahrheit das Ohr abwenden, sich dagegen Fabeleien zuwenden. Du aber sei in allem nüchtern, ertrage das Leiden, verrichte dein Werk als Verkünder des Evangeliums, erfülle deinen Dienst! (2 Tim 4,1-5).“

Kardinal Müller beweist damit nicht zum letzten Mal, dass er gewillt ist, dem Regierungsstil Papst Franziskus öffentlich entgegenzutreten, um den ratlosen Katholiken zur Seite zu stehen.

 

(jb)

 

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Gert

@ Moderation

Ich teile das Unbehagen der Moderation über die obige fruchtlose Auseinandersetzung zwischen einem im Auftrag der katholischen Kirche - wahrscheinlich gegen Entgelt - schreibenden Theologen/Kleriker und einem die katholische Anmaßung ablehnenden Kritiker.

Ich ersuche jedoch dringend, kein von Ungezogenheiten durchwachsenes "katholisches Abschiedswort" als endgültig zu akzeptieren, sondern auch meine - stets maßvolle - Richtigstellung abzudrucken.

Gravatar: Gert

@ Exbiedermann

Ihre plumpen Ungezogenheiten beantworte ich mit den Worten Goethes:

""Wer Wissenschaft und Kunst besitzt,
hat auch Religion;
wer jene beiden nicht besitzt,
der habe Religion."

Gravatar: Gert

@ Exbiedermann

Ihre plumpen Ungezogenheiten beantworte ich mit den Worten Goethes:

""Wer Wissenschaft und Kunst besitzt,
hat auch Religion;
wer jene beiden nicht besitzt,
der habe Religion."

Gravatar: Exbiedermann

@ Gert
Sie beehren mich zum Abschluss mit folgenden Worten: „Ihr Wortgeraschel ist ebenso ermüdend wie unfruchtbar.“

Das kann schon sein, dass Ihr reduziertes akustisches Aufnahmevermögen so empfindet. Das würde auch Ihr degeneriertes Textverständnis aufgrund mangelnder Lesefähigkeit erklären.
Dass Sie dann meine Erläuterungen des katholischen Glaubens ermüden und unfruchtbar erscheinen lassen, ist eine ganz natürliche Folge und braucht Sie nicht zu beunruhigen! Das liegt nicht am katholischen Glauben, sondern an Ihnen und Ihrer Natur!

Dafür dürften Sie, wenn auch in den natürlichen Grenzen Ihres Auffassungsvermögens,, Verständnis aufbringen, da Sie nach eigenen Worten einer „echten, intuitiven, inspirierten Religion“ anhängen. „einer Anschauung, die nicht ständig im Widerstreit mit gehaltvollen Dingen liegt, nicht im Widerspruch ist mit der Natur und ihren Gesetzen, sondern eine gesunde Balance zwischen Herz, Verstand und Sinnen erlaubt“. Das ist ein echt gottloser Glaube!
Gratulation!
Daher freue ich mich, dass Sie die mir gewidmete Zeit bedauern, selbstverschuldet allerdings, nachdem Sie sich ohne Not in meine Diskussionen eingemischt haben. Ihr verärgertes Urteil über mich als Katholiken, zu dem Sie sich hinreißen ließen und das von der Moderation mit folgender Sternchenreihe ******** ******** ********** getilgt werden musste, hat mich wirklich sehr gefreut! Damit beende auch ich ohne Bedauern meinen Diskurs mit Ihnen in Ihrer ******** Gottlosigkeit.

Gravatar: Gert

@ Exbiedermann

Ihr Wortgeraschel ist ebenso ermüdend wie unfruchtbar.

Da Sie keine einzige meiner konkreten Fragen beantwortet haben, bin ich an einer Fortsetzung des Kontaktes nicht interessiert.

Ich bedaure die Ihnen gewidmete Zeit und sehe mein Urteil über Katholiken ein weiteres Mal bestätigt: ******** ******** **********.

Gravatar: Exbiedermann

@ Gert

Ihr sonntäglicher Mittags-Kommentar, dem ich mich gestern verweigert habe, beginnt mit den Worten:

"Als Christ glauben Sie an die Existenz eines Gottes, der einen (Groß)Teil seiner Geschöpfe zu ewigwährender grausiger Qual verurteilt".

Schon das ist falsch!

Denn das Urteil der Verdammnis trifft nur denjenigen, der sich gegen die versöhnende Liebe Gottes stellt, sein Leben nicht nach dem Willen Gottes in Gottes- und Nächstenliebe gestaltet, sondern sich halsstarrig dem katholischen Glauben, vermittelt durch die katholische Kirche, verweigert, der die von Jesus Christus eingestifteten sakramentalen Gnadenmittel ablehnt und der Gemeinschaft der Getauften nicht nur fernbleibt, sondern sie verspottet, öffentlich mit Hass überschüttet, ihre Verfolgung begrüßt und ihren baldigen Untergang herbeiwünscht.
Was dabei aus Ihnen herausgebrochen ist, ist eine nie gehörte Hasstirade gegen meinen mich liebenden Gott, der aus Liebe zu mir und alle, die an Ihn glauben, seinen Sohn in die Welt gesandt hat, um die Sünden der Menschheit zu tilgen und allen getauften Menschen guten Willens, die in der Gnade Gottes sterben, das Tor zum Himmel zu öffnen.

Um seine Sendung zu erfüllen, hat Jesus Christus, der Menschensohn, in seiner Lehre von seinem göttlichen Vater und dem Heiligen Geist Zeugnis abgelegt und dieses Zeugnis der Liebe Gottes zu allen Menschen durch Seinen freiwilligen Sühnetod am Kreuz, durch Auferstehung und Himmelfahrt beglaubigt.

Dieser Glaube und das Wissen darum haben seit 2000 Jahren Milliarden von Katholiken aller denkbaren Intelligenzgrade auf Erden in innerer Ruhe leben und in der Hoffnung auf ihre ewige Seligkeit in Gott sterben lassen.

Und dieser liebende dreipersonale Gott, der in seinem Sohn Jesus Christus die katholische Kirche zum Pfingstfest des Jahres 30 n.Chr. begründet hat, in ihr seitdem gegenwärtig ist und sie im geistgeleiteten Lehramt durch die Zeiten begleitet, wird von Ihnen in unerträglicher Weise geschmäht und die an unseren liebenden Vater Glaubenden, auf Ihn Hoffenden und Vertrauenden mit Injurien bedacht, welche Sie selbst in ihrem Naturwahn als nicht ganz gesund erscheinen lassen. Das beweist neben Ihrer wahnwitzigen „Analogie“ im Mittelteil Ihre Selbstentblösung in Ihrem apokalyptischen Schlussteil, der da lautet:

„Das Verhältnis zwischen Verfehlung und Strafe ist hier grotesk groß, und trotzdem - wegen seiner Endlichkeit - winzig im Vergleich zum unendlichen Missverhältnis in der christlichen "Anschauung". Menschen, die solche irrwitzigen Vorstellungen hegen, und die blutrünstige Vaterkreatur als gütigen Vater stilisieren, sind geistig oder emotional zutiefst krank. Sie dürften in keiner gesunden Gesellschaft zu Einfluss kommen, da dies über längere Zeit den Untergang dieser Gesellschaft bedeutet. Die Geschichte bestätigt dies in der Vergangenheit und in der Gegenwart“.
Da kann ich nur sagen: Danke, ebenfalls! Doch eine Frage habe ich noch:
Können Sie Ihre Schlussbehauptung auch historisch begründen?

Gravatar: Exbiedermann

@ Gert
Nachdem ich die ersten Zeilen Ihrer Ergüsse gelesen hatte, hatte ich genug, denn da wollten Sie mich richtigstellen und unterstellten mir, als Eigenmeinung gesagt zu haben:
"Da nur eine einzige Weltreligion wahr sein kann, sind geoffenbarte Religionen unwahr. "

Da Sie offensichtlich nicht lesen können, wiederhole ich, was ich als Exbiedermann am 02.03.2019 um 22:21 tatsächlich an Sie gerichtet gesagt habe:

Zitat:
@ Gert
Da Sie mich schon auf einen „analytischen Höhenflug“ Ihres Herman Bondi mit den Worten „Der Mittelteil des folgenden Absatzes kann als exakte Widerlegung aller Weltreligionen interpretiert werden, mit Ausnahme einer einzigen“ aufmerksam gemacht haben, habe ich mir den einzig relevanten „Mittelsatz“ vorgenommen, der da lautet:

„Aus der Tatsache, dass nicht mehr als ein Glaube wahr sein kann, folgt, dass die Menschen stark dazu neigen, auf dem Gebiet der geoffenbarten Religion aufrichtig und fest an etwas Unwahres zu glauben“.

Die Logik dieses „analytischen Höhenflugs“ hat mich fasziniert. Denn dessen logischer Schluss lautet kurz gesagt: Da nur eine einzige Weltreligion wahr sein kann, sind geoffenbarte Religionen unwahr." Zitat Ende!

Vorsicht, jetzt verdeutliche ich Ihnen zu Ihrem besseren Verständnis:
Dieser letzte Satz war die Quintessenz aus Bundis sog. "Mittelsatz".
Diese Kurzfassung der Aussage Bundis haben Sie mit Recht als "Unsinn " bezeichnet, aber das war Bundis Meinung nicht die meinige! Auf Bundis "Unsinn" bezieht sich alles Folgende:

Zitat: "Dazu sage ich Ihnen: Dieser „analytischen Höhenflug“ eines logischen Schlusses Ihres Wieners Bondi ist kein „Höhenflug“, sondern eine Bruchlandung und schlichtweg falsch.
Denn da das Christentum eine Weltreligion ist, gehört es in den Pool aller Weltreligionen, sei es der Offenbarung oder dem Menschengeist entsprungenen. Da nach Herman Bondi dem so ist, kann auch das Christentum die wahre Religion sein! Und da hat der Gute recht! Die von ihm prognostizierte, einzig wahre Weltreligion ist keine andere, als das das geoffenbarte Christentum, subsistiert in der katholischen Kirche! Ob Ihnen das gefällt, oder nicht!"

Was Sie dann aufführen, ist Oper aus dem Untergrund. Ihrer Berichtigung (Opfer statt Oper) hätte es nicht bedurft, es sei denn, Sie hätten geahnt, dass es wirklich ein Opfer bedeutet hat, Ihre "Oper" lesend anzuhören.
Ich freue mich schon auf Ihre nächste "Richtigstellung". Ihre Beleidigungen meiner Person seien Ihnen verziehen. Doch ich muss bei Ihnen Lesefähigkeit und Textverständis voraus setzen, sonst wird es für mich als Katholiken zu mühsam, dem Gebot der Nächstenliebe zu genügen.

Gravatar: Gert

Korrektur: Opfer statt Oper

Gravatar: Gert

@ Exbiedermann

Als Christ glauben Sie an die Existenz eines Gottes, der einen (Groß)Teil seiner Geschöpfe zu ewigwährender grausiger Qual verurteilt.

Damit akzeptieren die das Verhältnis von endlicher Schuld zu immerwährender Verdammnis, und besitzen die Niedertracht, die Oper als die Schuldigen zu bezeichnen - denn die Heilsbotschaft war ihnen ja zugänglich, nicht wahr?

Um Ihnen die Perfidie dieser Vorstellung zu verdeutlichen, betrachten wir als Analogie zu Ihrer Gottesvorstellung den Vater einer großen Kinderschar und als Analogie ihrer Teufelsvorstellung einen grausamen Sadisten. Die Satzungen für Wohlverhalten in familiären Bereich hat der Vater in einem Buch festgehalten und seine Kinder - nicht persönlich, sondern umständlich über den Umweg fremdländischer Sektierer - auf die Existenz dieses Buches hingewiesen. In diesem Buch sind der Unglaube an einen Teil seiner bizarren Inhalte, Widerspruch oder Schlamperei als Verfehlungen dargestellt.

Verfehlungen eines Kindes bestraft der Vater damit, dass er sein Kind dem Sadisten ausliefert. Der schleppt es in einen Folterkeller, wo er es gliedweise verstümmelt, mit Säure verätzt, die Augäpfel herausreißt, kochendes Blei in die blutigen Höhlen gießt, die Haut der kreischenden, wahnsinnig gewordenen Kreatur stückweise abschält, den blutenden Rumpf in kochendes Öl taucht, und gleichzeitig Sorge trägt, dass kein zu früher Tod die Marter abbricht.

Der Vater verfolgt das Geschehen ab und zu durch Sichtluken, und lässt es geschehen.

Wie gefällt Ihnen dieses Bild? Das Verhältnis zwischen Verfehlung und Strafe ist hier grotesk groß, und trotzdem - wegen seiner Endlichkeit - winzig im Vergleich zum unendlichen Missverhältnis in der christlichen "Anschauung".

Menschen, die solche irrwitzigen Vorstellungen hegen, und die blutrünstige Vaterkreatur als gütigen Vater stilisieren, sind geistig oder emotional zutiefst krank. Sie dürften in keiner gesunden Gesellschaft zu Einfluss kommen, da dies über längere Zeit den Untergang dieser Gesellschaft bedeutet. Die Geschichte bestätigt dies in der Vergangenheit und in der Gegenwart
.
Es ist das Glück des Katholizismus, dass sein Verfaulen mit jenem der Gesellschaft in "prästabilierter Harmonie" steht.

Gravatar: Gert

@ Exbiedermann

Ich muss leider davon Abstand nehmen, die Fülle Ihrer logischen Trugschlüsse und begrifflichen Verwirrungen zu kommentieren, da dies eine wochenlange - und zudem unfruchtbare - Aufgabe wäre.

Ich beschränke mich daher auf die Richtigstellung Ihres Unfugs der beiden letzten Absätze:

Sie schreiben: "Da nur eine einzige Weltreligion wahr sein kann, sind geoffenbarte Religionen unwahr. "

Diese Aussage ist unsinnig. Die Richtigstellung lautet: "Da nur eine einzige Religion (ob geoffenbart oder nicht) wahr sein kann, müssen alle anderen (ob geoffenbart oder nicht) falsch sein."
Eine sehr simple Aussage, aber scheinbar doch nicht für jedermann begreiflich....

Somit könnte - wie Sie sehr mühsam im letzten Absatz folgern - das Christentum durchaus in Frage kommen. Als Ausschließungskriterium habe ich daher einige notwendige Anforderungen an eine seriöse Religion formuliert, die Sie nicht widerlegt haben, weil sie unwiderlegbar sind. (Intellektualität und gesunde Emotionalität lehnten Sie ab, bei der Frage nach Ethik/Moral zitierten Sie Lippenbekenntnisse, das tatsächliche Handeln wurde ausgeklammert!)

Ich wiederhole daher: Das Christentum - besonders der Katholizismus - genügt den an eine ernstzunehmende Religion zu stellenden, notwendigen Anforderungen nicht, es zeigt wenig menschliche Größe, dafür oftmals Perfidie und Niedertracht, es besitzt kaum Spiritualität, keine Intellektualität, keine wirkliche Tiefe.

Darüber hinaus empfinde ich Ihren persönlichen Argumentationsstil als unfruchtbar und krumm. Warum beziehen Sie sich fortlaufend auf "Autoritäten"? Warum fassen Sie keinen einzigen selbständigen Gedanken? Warum versuchen Sie nicht zur Abwechslung Ihre Denk- und Argumentationsmuster an einem simplen Problem des "Diesseits" zu testen? Beispielsweise an der Flugbahn eines geworfenen Steines.

In Ihrer Geisteswelt würde das Ergebnis etwa folgendermaßen lauten: "Gott, der den Schöpfungsprozess niemals abgeschlossen hat, sondern alles ständig liebend erhält und formt, lässt jeden geworfenen Stein nach seinem göttlichen Belieben, seiner unerforschlichen Weisheit fliegen. Da Gott unendlich ist, ist ihm in seinen Handlungen Gleichförmigkeit oder die Unterwerfung unter ein starres Gesetz nicht zuzumuten. Er wird den Stein also nie über lange Zeiträume hinweg gleichartig bewegen, sondern den Menschen stets ein Zeichen seiner Vielfalt durch Überraschung vermitteln. Diese Worte - vom Heiligen Geist inspiriert - enthalten eine nicht anzuzweifelnde Wahrheit."

Tja - ob Sie damit die parabolische Flugbahn des Steines im Gravitationsfeld der Erde erklären können, bezweifle ich stark.

Ihr Argumentationsstil ist also ausschließlich für "jenseitige Fragestellungen" geeignet. Bei Ihren Reflexionen über die letzte, höchste Struktur, bei Gott, laufen Sie zur Höchstform auf. H i e r sind Sie in Ihrem Element, hier ist Ihnen plötzlich alles klar. Obwohl Sie bei simplen Denksportaufgaben kläglich scheitern würden. (Bei Widerspruch beweise ich es Ihnen gerne anhand einiger Beispiel.)

Für jeden geistig gesunden Menschen ist es schwer einsehbar, dass Plattheiten, die bei simplen Problemen kläglich versagen, zur Annäherung an die "höchsten, letzten" Wahrheiten tauglich sein sollen. Und es ist schwer vorstellbar, dass der Schöpfer des Universums so beschränkt sein sollte, diese geistig Gesunden für eine selbstverständliche Einsicht mit Höllenfeuer zu bestrafen. So etwas Niederträchtiges zu denken entspricht der Pöbelmentalität christlicher Sektierer.

Abschließend noch eine allgemeine Betrachtung: Bei jeder Diskussion zu einem Thema ist die Menge der nichtssagenden Argumente unendlich viel größer als jene der stichhaltigen. Darum kann niemand, der Plattheit mit Uneinsichtigkeit verbindet, endgültig widerlegt werden. Das Christentum demonstriert diese Eigenschaft seit zwei Jahrtausenden. Daher ist es zur Unfruchtbarkeit - und damit zum Untergang - verurteilt.

Sein Sterben wird hoffentlich den Weg zu einer echten, intuitiven, inspirierten Religion eröffnen, einer Anschauung, die nicht ständig im Widerstreit mit gehaltvollen Dingen liegt, nicht im Widerspruch ist mit der Natur und ihren Gesetzen, sondern eine gesunde Balance zwischen Herz, Verstand und Sinnen erlaubt.

Sollten Sie die Diskussion weiterführen wollen, so ersuche ich, das endlose Zitieren christlicher "Autoritäten" zu unterlassen, da dies nicht überzeugt. Versuchen Sie - falls Sie dazu imstande sind - die menschliche Größe des Christentums begreiflich zu machen. In einer Form, die seinen Anspruch auf Einzigartigkeit rechtfertigt. Zeigen Sie den kostbaren Kristall auf, der in seinem Inneren funkelt! Wo ist er? Was unterscheidet ihn in seiner Leuchtkraft von anderen Edelsteinen?
(Der Hinweis auf christliche Märtyrerschicksale wäre überflüssig, denn zu allen Zeiten starben Menschen für ihren Glauben bzw. eine Idee. Dies ist keine spezifisch christliche Eigenschaft.)

D a s wäre eine Aufgabe. Sind Sie ihr gewachsen? Ohne zitierendes Geraschel?

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang