George Pell aus dem Gefängnis entlassen

Kardinal Müller: »Die Gerechtigkeit hat gesiegt«

»Die Gerechtigkeit hat endlich triumphiert, nach der empörenden Niederlage des Rechtswesens und den Hassorgien, die sich aller Vernunft widerstrebten.«

Foto: Elke Wetzig [CC BY-SA 4.0 ], from Wikimedia Commons
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Kardinal Gerhard L. Müller zeigt sich sehr erfreut über die Freilassung seines Mitarbeiters im Kardinalskollegium George Pell. Pell Freispruch wurde diese Woche bekannt [Freie Welt berichtete] und ein Aufatmen ging durch die Katholische Kirche und Gläubige weltweit.

Gegenüber LifeSiteNews kommentierte Müller: »Kardinal Pell ist endlich wieder frei. Jetzt in der Karwoche des Leidens und des Todes Christi erinnern wir uns an Jesus, ‚Dazu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Spuren folgt. …Als er geschmäht wurde, schmähte er nicht; als er litt, drohte er nicht, sondern überließ seine Sache dem gerechten Richter. (1 Petr. 2, 21, 23).«

Kardinal Müller kritisierte Pells Verurteilung in der Vergangenheit als eine »Verbiegung des Gesetzes unter aller Augen« und erinnerte in den Medien daran, dass »Gott allein der gerechte Richter ist, vor dem wir uns verantworten.«

»selbst wenn die Feinde der Kirche Christi hier gesiegt hätten – mit ihrer Verbiegung des Gesetzes vor allen Augen – hätten Kardinal Pell und alle, die wegen ihres Glaubens verfolgt wurden, immer noch an Gottes Gerechtigkeit appellieren können. Selbst wenn die Verfolger der Kirche aller Zeiten unsere Hoffnung auf himmlische Gerechtigkeit verspotten, werden sie sich der Verantwortung beim Jüngsten Gericht nicht entziehen können (vgl. Offb 6,19).«

Kardinal Pells Fall wurde zum Schauprozess in Australien hochgeschaukelt, nachdem er wegen Kindesmissbrauchs angeklagt wurde. Die Beweislage sprach zwar gegen den Ankläger aber Pell wurde durch einen Jury-Entschied zu Gefängnisstrafe verurteilt. Durch einen Appell an den Obersten Gerichtshof Australiens ist er nun freigesprochen. Pell hatte sein Anfang des Prozesses auf unschuldig plädiert.

(jb)

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Thomas Waibel

Nicht nur in islamischen und kommunistischen Ländern werden die Christen verfolgt, sondern auch in atheistischen-liberalen Staaten.

Gravatar: Sir  Hall

Je tiefer man in die Kirchengeschichte hineinleuchtet,
um so dunkler wird es.

Gravatar: Exbiedermenn

@ Ekkehardt Fritz Beyer

Zu Ihrem Link aus evangelisch.de, wo es heißt:

„Ende September hatte die katholische Deutsche Bischofskonferenz ihre in Auftrag gegebene Studie über den tausendfachen Missbrauch von Minderjährigen vorgestellt. Über vier Jahre hatten Wissenschaftler Tausende Personal- und Handakten aus den Archiven der Diözesen untersuchen lassen. Danach erfassten sie zwischen 1946 und 2014 insgesamt 3.677 Opfer sexuellen Missbrauchs. 1.670 Kleriker sind der Taten beschuldigt. Schon damals schätzten Wissenschaftler die Dunkelziffer wesentlich höher“.

Dem entspricht eine Ulmer Studie

Es sei von etwa 114.000 Betroffenen sexuellen Missbrauchs durch katholische Priester, heißt es in der Untersuchung der Universität Ulm. Wissenschaftler um den Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Ulm, Jörg Fegert. Der rechneten 2018 eine repräsentative Umfrage auf die Gesamtbevölkerung in Deutschland hoch. Dabei kamen sie auf bis zu 30 Mal so hohe Zahlen wie die Missbrauchsstudie der deutschen katholischen Bischöfe. Die Zahl 114.000 sei sozusagen die Dunkelziffer zu den 3.677 Opfern aus der Missbrauchsstudie der Deutschen Bischofskonferenz.

Zur hochgerechneten Ulmer Dunkelziffer „von einer repräsentative Umfrage auf die Gesamtbevölkerung in Deutschland“ erspare ich mir jeden Kommentar, so lange die mathematischen Umstände dieser „Hochrechnung“ nicht offengelegt sind, zumal der Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung von 83 Millionen nur 29% beträgt. Aber es stellt sich natürlich auch die Frage, welchen wissenschaftlichen Wert die genannte DBK-Studie hat.

Bevor diese nach der Wahrscheinlichkeit ihres Wahrheitsgehaltes bewertet werden kann, möge der folgende Leserbrief zum Misstrauen anregen:

Unter der Überschrift „Büßerrolle ablegen“! berichtet der ehemalige Staatsanwalt und Richter i.R. am Landgerichtsbezirk Traunstein, einem mit 800.000 Einwohnern größten Bezirke in Bayern, Dr. Walter Möbius, in einem Leserbrief in der Münchner Kirchenzeitung vom 26.1.2020 von seinen langjährigen Erfahrungen als ausschließlicher Dezernent für sexuellen Missbrauch von Jugendlichen:

„Hunderte derartiger Verfahren hatte ich als Staatsanwalt und Richter strafrechtlich zu bearbeiten. In mehr als 90 Prozent aller Verfahren stand der Täter im Nahbereich des Opfers. Also Vater, Stiefvater, Opa, Bruder, Onkel, Cousin oder sonstiger Verwandter oder Verschwägerter des Opfers. In vier Fällen waren die Täter Lehrer an einer öffentlichen Schule, die sich an Schülerinnen vergingen.
In keinem einzigen Verfahren war der Täter ein katholischer Priester, obgleich in der Zeit meiner strafrechtlichen Tätigkeit hunderte Priester und Patres der verschiedensten Orden in diesem Landgerichtsbezirk priesterlichen Dienst mit Kontakt zu Jugendlichen verrichteten und ein Fehlverhalten eines Priesters gegenüber Jugendlichen längst keinem gesellschaftlichen Tabubereich mehr unterlag.
Die katholische Kirche täte gut daran, ihre durch nichts gerechtfertigte diesbezügliche Büßerrolle abzulegen, die ihr lediglich von antiklerikalen Kreisen aufgezwungen wird. Damit soll nicht in Abrede gestellt werden, dass es sexuellen Missbrauch von Jugendlichen durch katholische Priester gegeben hat – und wohl auch geben wird. Denn selbst unter Priestern wird es Personen geben, die die Würde des Menschen und das sexuelle Selbstbestimmungsrecht von Jugendlichen missachten. Solche Personen unverzüglich anzuzeigen und nach rechtskräftiger Verurteilung aus dem Priesterstand auszuschließen, muss die Kirche bemüht sein. Der Satz „Tu es sacerdos in aeternum“ (Du bist Priester auf ewig) hatte und hat kirchenrechtlich keinerlei Berechtigung.
Die katholische Kirche sollte vielmehr stolz sein auf ihre im höchsten Maße weithin integeren Priester, so wie ich als gläubiger Christ darauf stolz bin.
Der sexuelle Missbrauch von Jugendlichen hat reinweg gar nichts mit dem Zölibat eines Priesters zu tun, wie die Lebensweise der Vielzahl von Straftätern belegt, die ich als Staatsanwalt angeklagt und als Strafrichter wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt habe“.
So viel zur Urteilsliquidierung Kardinal Pells jetzt!

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Müller: »Kardinal Pell ist endlich wieder frei. Jetzt in der Karwoche des Leidens und des Todes Christi erinnern wir uns an Jesus, ‚Dazu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Spuren folgt.“ …

Auch für das Ausmaß des sexuellen Missbrauchs in Kirchen??? https://www.evangelisch.de/inhalte/155443/12-03-2019/studie-ausmass-des-sexuellen-missbrauchs-kirchen-deutlich-hoeher

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