Synodaler Weg verweltlicht die Kirche

Kardinal Müller: Bischöfe könnten Häretiker werden

Der Synodale Weg erlaube es Linken in der Kirche mehr Macht zu gewinnen: »Ständig wird mehr politische Macht für die Laienfunktionäre gefordert.«

Foto: Elke Wetzig [CC BY-SA 4.0 ], from Wikimedia Commons
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In einem Interview mit LifeSiteNews hat Kardinal Müller sich jüngst an seine Kritiker gewandt, die ihn rügten, den sogenannten Synodalen Weg als »suizidal« zu bezeichnen, weil er Entscheidungen akzeptieren würde, auch wenn sie gegen die katholische Glaubenslehre gingen.

»Ständig wird mehr politische Macht für die Laienfunktionäre gefordert im Gegensatz zu der -den Bischöfen von Christus verliehenen- sakramentalen Vollmacht oder nach mehr Macht für die lokalen Bischoskonferenzen (sprich: ihren Apparat) gegen die Zentralmacht ‚Rom‘, als ob die Kirche sich in die Arena medialer und politischer Kampfspiele verirrt hätte. Wo es um irdische Macht geht, ist die Gewaltenteilung unbedingt erforderlich,« so Müller im Interview in einer Übersetzung von kath.net.

»Der ganze Ansatz des ‚Synodalen Wegs‘ ist ekklesiologisch falsch. Eine falsche Diagnose verdirbt die beste Therapie. Statt emotionale Betroffenheiten zum Besten zu geben, sollten sich die tonangebende und machtbesitzende Mehrheit besser mit dem Kirchenverständnis des II. Vatikanums vertraut machen anstatt sich nur auf seinen ‚Geist‘ zu berufen, sonst wird das Ganze zu einer Geistersitzung. Sich in diametralen Gegensatz zur geoffenbarten Lehre des Glaubens zu setzen und dafür dann noch den Heiligen Geist zu bemühen, ist ein grober Klotz, der sich seinen groben Keil wohl verdient hat.«

»Das gemeinsame Priestertum aller Gläubigen aufgrund von Taufe und Firmung und das hierarchische Priestertum aufgrund der Weihe (zum Bischof, Priester und Diakon) dürfen nicht in Klassenkampfattitüde gegeneinander gestellt werden mit dem Ziel einer klassenlosen Gesellschaft, die in Wirklichkeit die Herrschaft der Funktionäre war im Namen eines anonymen ‚Volkes‘. Christen (als Laien, Ordenesleute und Priester) sind einander organisch (nicht mechanisch) zugeordnet im ganzen Lebensvollzug des Leibes Christi, insofern sie am Priestertum Christi in je spezifischer Weise teilhaben (Lumen gentium 10),« so Müller weiter.

Müller verglich den Synodalen Weg mit der Machtübernahme Hitlers. In Deutschland löste dies große Empörung aus. Müller kommentierte dies so:

»Historisches Wissen kann helfen, zukünftige Gefahren im Licht der geschichtlichen Erfahrungen frühzeitig zu vermeiden, und nicht erst dann nach dem Deckel zu rufen, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Der mächtige deutsche Kardinal Albrecht von Brandenburg hat seine widerrechtliche und unmoralische Ämterhäufung mit dem von Rom bewilligten Ablasshandel finanziert. Damit sind deutsches Geld, die theologische Unbildung des deutschen Episkopates, der Primat von Geld und Politik in Rom mitschuldig an der abendländischen Kirchenspaltung und ihren tragischen Folgen bis heute. Geld regiert die Welt, aber es ist auch des Teufels bestes Mittel, die Kirche zu verwirren.«

»Es ist typisch deutsch, dass man aus der Geschichte nichts lernen will. Unsere ‚Linken‘ in Kirche und Gesellschaft identifizieren sich durch ihre Doppelmoral und ihre glänzende Unfähigkeit, mit Argumenten auf Sacheinwände zu antworten. Die unaufhörliche persönliche Anprangerung derer, die nicht zu ihrem ideologischen Lager gehören, als erzkonservativ, fundamentalistisch, rechtslastig, will einzuschüchtern, ist in Wirklichkeit aber nur das Ausspielen ihrer Macht gegen die Vernunft. Auf jeden Fall wird dieses ‚synodale‘ Unternehmen nicht der ‚Große Sprung nach vorn‘. Vielleicht weckt dieser vergleichende Nichtvergleich in chinesischen Metaphern ihren tief schlummernden Sinn für Humor.«

(jb)

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Klaus Kegebein

Nur um das klarzustellen: Es geht hier um Kardinal Müller, der in seiner Zeit als Bischof von Regensburg in einer Predigt (also in der Auslegung der Heiligen Schrift!) den Schriftsteller Dr. Schmidt-Salomon mit nachweislich falschen Behauptungen diffamierte, über den deswegen der Bayerische Verwaltungsgerichtshof urteilte, Müller habe die Pflicht „zur Sorgfalt, Sachlichkeit und Wahrhaftigkeit“ nach Art. 4 Abs 1 und 2 des Grundgesetzes missachtet und der dann vor dem Bundesverwaltungsgericht durchzusetzen versuchte, dass ihm – speziell als Bischof – die religiöse Äußerungsfreiheit erlaube, in der Predigt über Personen lügen zu dürfen, „die auf die Zerstörung der Kirche gerichtet sind“ (womit er aber Gott sei Dank gescheitert ist – siehe BVerwG 7 B 41.11).
Manchmal schäme ich mich, katholisch zu sein.

Siehe auch: http://www.sancta-simplicitas.de/gerhard-ludwig-mueller/

Gravatar: Gerhard Fenner

@ Christopher Plantin

Auch gehört es zur zwinglianischen und calvinistischen Prädestinationslehre, dass sich der Mensch nicht über die natürliche Selbstverständlichkeit von Mann und Frau in der Ehe hinwegsetzt. Auch hier zeigt sich diese menschliche Arroganz gegen den Schöpfungsplan Gottes, durch Gleichgeschlechtlichkeit und der damit zwangsläufig verbundenen künstlichen Reproduktion, diese natürliche Selbstverständlichkeit von Mann und Frau in Frage zu stellen.

Gravatar: Gerhard Fenner

@ Christopher Plantin

Genau die Prädestinationslehre zeigt den Willen Gottes auf. Selbstautorisierte Kirchenolligarchen der römischen Kirche können weder über den Geist Jesu Christi noch über die Herrschaft über den freien Willen der Menschen bestimmen. Und was die derzeitige Diskussion über den menschengemachten Klimawandel und die Ausbeutung der irdischen Resoucen betrifft: Der Menschen nimmt sich im Verhältnis zur Schöpfung wieder einmal mit seiner Arroganz viel zu wichtig, als dass er für den aktuellen Klimawandel verantwortlich sein könnte. Im Verlauf der Schöpfung hat es immer Klimawandel gegeben. Was dem Menschen immer schon gefehlt hat, ist die nötige Demut zur Schöpfung und zum Schöpfer. Und genau hier setzt die Prädestinationslehre an!

Gravatar: Thomas Waibel

Nicht die "Bischöfe" könnten Häretiker werden, sondern alle Funktionäre der Konzilssekte, einschließlich des "Papstes" und Herrn Müller, sind es schon und zwar seit dem "Konzil".

Gravatar: Christopher Plantin

@ Gerhard Fenner: Die geistige Einstellung Calvins und Zwinglis ist aber genau das Gegenteil von verantwortungsvollem Handeln. In deren Augen ist der Mensch als Krone der Schöpfung und Epizentrum des Universums befugt, nach Belieben Raubbau zu betreiben und andere zu schädigen: persönlicher Erfolg oder Mißerfolg sind ein Beweis für Gottes Segen bzw. für dessen Abwesenheit (Prädestinationslehre).
Die Synodalen sind zutiefst unmoralisch und materialistisch, der jetzige Papst setzt ebenfalls alles daran, die Fundamente der 2000jährigen Kirche zu zerstören und alles Spirituelle daraus zu verbannen. Hatte der hl. Filippo Neri mit seiner Voraussage gar recht, daß der aktuelle Papst der letzte sein wird?

Gravatar: Klaus Kegebein

„Klarer Widerspruch zu Tradition und Struktur der römisch-katholischen Kirche“? Sie haben recht – was die römisch-katholische Kirche angeht. Die ist schon seit Jahrhunderten sehr auf Hierarchie und Macht angelegt. Jesus selbst sah es noch ganz anders – siehe Lukas 22,24–25.
Interessant auch, dass Jesus selbst nie etwas zum Thema (Bischofs- oder Priester-)Weihe gesagt hat und auch niemanden geweiht hat.
Diese Unterscheidung zwischen Priestern/Bischöfen und Laien ist eine Erfindung der Kirche. Da halte ich mich doch lieber an das Original.

Gravatar: Sarah

Kard. Müller:
. . . "sollte sich die tonangebende und machtbesitzende Mehrheit besser mit dem Kirchenverständnis des II. Vatikanums vertraut machen". . . .

Sorry, nein!
Mit dem Kirchenverständnis des II. Vatikanums ist das Kind bereits schon in den Brunnen gefallen! Ab diesem
II. Vatikanum 1962-65 und seinem Kirchenverständnis ging es mit Rom, Glaube und Volk nur noch bergab. - Das ist der Punkt! - Feinde Christi, Freimaurer und Klerus haben in diesem Vatikanum derart gewütet, abgerissen und vernichtet, dass nur noch einige kath. "Glaubensinseln" übrig blieben - die "kleine Herde!"

Gravatar: Gerhard Fenner

Der sogenannte "Synodale Weg" stellt eine eigentliche Synode von Laien dar. Somit stellt sie einen klaren Widerspruch zu Tradition und Struktur der römisch-katholischen Kirche dar.

Die synodale Ordnung passt nicht einmal zur EKD. Denn auch die evangelisch-lutherische Kirche basiert auf dem Bischofsamt.

Die synodale Ordnung stellt ein Alleinstellungsmerkmal der presbyterianischen Struktur der evangelisch-reformierten Kirchen Zwinglis und Calvins dar. Diese Führungsstruktur basiert auf der Tradition der christlichen Urgemeinden wie auch der demokratischen Wiege der Schweizerischen Eidgenossenschaft.

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