Missbrauchsfälle in Bayern werden nicht genug geahndet

Kardinal Marx soll zurücktreten: »Sie haben sich unglaubwürdig gemacht«

Strafrechtliche Konsequenzen für Missbrauchstäter im Klerikerstand bleiben in Bayern weitläufig aus; Marx habe eine ehrliche, transparente Aufarbeitung des Skandals verhindert; alles »nur Show«.

Foto: Wolfgang Roucka/ Wikimedia Commons/ CC BY-SA 3.0
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»Die Tatsache, dass niemand für die zahllosen Verbrechen von Priestern und ihren bischöflichen Beschützern an Kindern und Jugendlichen juristisch belangt werden wird, ist schwer erträglich,« erklärte Matthias Katsch, Mitglied einer Opfer-Initiative namens »Eckiger Tisch« in einem Bericht bei ntv bezüglich der Missbrauchsfällen von Priesterin in Bayern.

Die katholische Kirche in Deutschland wurde 2018 in einer Missbrauchsstudie untersucht, die offizielle Zahlen vorlegen kann. Mindestens 3677 Minderjährige seien in den Jahren 1946-2014 von Priestern missbraucht worden.

Einige Diözesen sind bei der Aufarbeitung involvierter als andere. Kardinal Marx scheint nicht zu den Vorzeigebeispielen zu gehören. Kriminologe Christian Pfeiffer, ursprünglich Leiter der Studie, fordert von Kardinal Reinhard Marx den Rücktritt: Marx sei hinderlich bei einer ehrlichen Aufarbeitung der Skandale gewesen.

Pfeiffer kommentierte in einem Interview mit der DPA »Das war alles nur Show – mehr nicht.« Marx sei daran beteiligt gewesen, dass es strafrechtliche Konsequenzen für die Täter nicht geben wird. Pfeiffer sprach dabei von »Zensur«: Marx habe die wissenschaftliche Aufarbeitung bewusst verhindert.

»Das Beste wäre, Kardinal Marx würde von seiner Funktion als Sprecher der Bischofskonferenz zurücktreten und einräumen, was da gelaufen ist - ebenso Bischof Ackermann als Missbrauchsbeauftragter. Beide haben sich völlig unglaubwürdig gemacht,« so Pfeiffer.

321 Kleriker werden im Freistaat Bayern in insgesamt sieben Bistümern beschuldigt. 312 konnten namentlich identifiziert werden, 124 von ihnen sind allerdings schon verstorben. Von den 188 bleiben 154 in Verdacht auf Straftaten, 34 Fälle waren nicht von strafrechtlicher Relevanz.

Wird Kardinal Marx mit einer Null-Toleranz-Politik eingreifen? Der bisherige Eindruck scheint etwas anderes zu vermitteln.

(jb)

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Exbiedermann

@ Hartmut Alt!

Zu ihrem Beitrag vom 1.2.2020!
Was Sie hier von sich geben, sind Verleumdungen der römisch-katholischen Kirche durch den Kirchenhasser Karlheinz Deschner, der Ihren persönlichen Katholikenhass noch nach seinem Tod bedienen muss, obwohl er sich wenige Wochen vor seinem Ableben von seiner verleumderischen Kirchenkritik distanziert hatte.

Niemand würde versuchen, die behaupteten Verbrechen der kath. Kirche klein zu reden und gesund zu beten, wenn sie wahr wären! Doch Ihre und Deschners lügnerischen Skandalisierungen verhöhnen die kirchenhistorische Wahrheit in induskutabler Weise. Aber das ist nicht alles, was Sie sich geleistet haben
Sie erfrechen sich zu behaupten: "Klar, wer von der kath. Kirche in irgend einer Art und Weise profitiert wird das tun. Wes Brot ich dess , des Lied ich sing. Die Missbrauchfälle sind ja nur das I-tüpelchen der Verbrechensorgie , welche die kath. Kirche im Laufe ihrer Geschichte auf ihrem Konto angehäuft hat. Zu Ihrer Beunruhigung darf ich Ihnen gestehen, dass ich mit der derzeitigen katholischen Amtskirche und ihrem synodalen Irrweg nichts außer der Kirchensteuer zu tun habe. Mein Forenengagement geschieht unentgeltlich aus laienapostolischer Verantwortung.
Weiter zur Sache!
Ihre Deschner-Lügen gipfeln in folgender Behauptung:

"Bis in die letzten Jahre des zweiten Weltkriegs unterstützten die deutschen Bischöfe einen der grössten
Verbrecher der Weltgeschichte, den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler. Erst als sich abzeichnete , dass die Sache schief geht , wurden die Heuchler und Wendehälse vorsichtiger. Und nach dem Krieg waren sie alle im Widerstand"

Und wie passt folgende historische Wahrheit zu Ihren Deschner-Behauptungen?

Dies zu Kardinal Michael von Faulhaber.:

Am Palmsonntag 1937 verlasen Pfarrer mit Wissen ihrer Bischöfe in ganz Deutschland die Papst- Enzyklika "Mit brennender Sorge". In dem von Pius XI. (1922-1939) am 14. März unterzeichneten Lehrschreiben hörten die Deutschen erstmals eine klare kirchliche Absage an das Nazi-Regime.

Die Stoßrichtung des päpstlichen Lehrschreibens, das in großen Teilen vom Münchner Kardinal Michael von Faulhaber entworfen worden war, hatte den Zweck, der wachsenden Verfolgung und Behinderung der katholischen Kirche in Deutschland entgegenzutreten.
Zuvor war es der katholischen Kirche in einer geheimen Aktion gelungen, das Dokument nach Deutschland zu bringen, hunderttausendfach zu kopieren und landesweit zu verteilen, so dass die Gestapo erst in letzter Minute von der Enzyklika erfahren hatte; da war es für einen Polizeieinsatz schon zu spät.
Zu Beginn des auf Deutsch verfassten päpstlichen Rundschreibens heißt es:
"Mit brennender Sorge und steigendem Befremden beobachten Wir seit geraumer Zeit den Leidensweg der Kirche, die wachsende Bedrängnis der ihr in Gesinnung und Tat treu bleibenden Bekenner", In Deutschland sei ein "Vernichtungskampf" gegen die katholische Kirche im Gang. Der Papst warnte, die Nationalsozialisten betrieben mit Begriffen wie Volk, Rasse oder Staat einen "Götzenkult". Ebenso verurteilte er die Irrlehre von einem "nationalen Gott" oder einer "nationalen Religion". Klare Worte die der Münchner Kardinal Michael von Faulhaber vorformuliert hatte. Diese Aussagen erregten auch im In- und Ausland Aufsehen. Kardinal Faulhaber und auch Bischof Clemens August Graf von Galen sprachen sich in der Folge für sogar für öffentliche Proteste aus.
Hitler soll getobt haben, sein Propagandaminister Goebbels soll von einer Kampfansage des Papstes gesprochen haben.
Alsbald begann nach der Verlesung von den Kanzeln eine neue Welle von Prozessen gegen Priester. Zahlreiche an der Vervielfältigung beteiligte Druckereien wurden geschlossen. Mit Verboten von katholischen Berufsverbänden, Einschränkungen für katholische Schulen und Orden waren die Nazis gegen die Kirche in die Offensive gegangen.
Deutsche Christen gab es in der Katholischen Kirche keine. Stattdessen füllte sich ab 1940 füllte das KZ Dachau vermehrt mit katholischen Priestern, die ihr Martyrium durch Krankheit, Entkräftung oder Giftinjektionen erleiden mussten. Neben einem polnischen Laien, fünf polnischen, einem niederländischenund einem italienischen Priester stehen die deutschen Priester Karl Leisner, Engelmar Unzeitig, Gerhard Hirschfelder und Georg Häfner im Verzeichnis der Seligen von Dachau.

Gravatar: Exbiedermann

Zusammenfassung!

Die Studie zum sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche von 1946-2014, die die deutschen Bischöfe im Rahmen ihrer Herbstvollversammlung 2018 in Fulda vorgestellt haben und die jetzt maßgeblicher Wegweiser der in Frankfurt versammelten Synodalen zu sein scheint, hat der bekannte Prof. Dr. Manfred Lütz sehr kritisch gesehen: Die Missbrauchsstudie sei "mangelhaft und kontraproduktiv": Vermutungen, Raunen, mangelnde Belege ersetzen Fakten! Wer seine Analyse liest (veröffentlicht im Internet) kommt zu dem Schluss:
Die Missbrauchsstudie ist wissenschaftlich ungenügend, weil sie den wahren Sachverhalt des Missbrauchs nicht vermittelt. Bischof Voderholzer hat sich zum Auftakt der Synode am 30. Januar in Frankfurt in Quintessenz ebenso geäußert!

In Frage stehen die zwei skandalisierbaren Zahlen: die Opferzahl von 3677 Kindern und Jugendlichen und die Täterzahl von 1670 Klerikern . Diese Zahlen sind zustande gekommen durch unwissenschaftliche, da interessegeleitete Beweggründe, die zu dieser Studie geführt haben, mit dem Ziel, jene Reformen in der katholischen Kirche voranzutreiben, die 2010 in Fulda ins Auge gefasst worden sind, aber der Lehre und Tradition der katholischen Kirche widersprechen: Abschaffung des Zölibats, Frauenpriestertum, Interkommunion u.s.w.

Daher konnte das Interesse der DBK an der Studie vor dem Hintergrund des positiv gestimmten Mainstreams zugunsten „protestantischer“ Reformen in der katholischen Kirche weniger in der wissenschaftlichen Wahrheit sondern in einem kirchenpolitisch verwertbaren Ergebnis liegen, das nun in Form einer wissenschaftlichen Katastrophe vorliegt:

1. Unangemessene Körperberührungen, die sich kirchenrechtlich vielleicht verbieten, die aber nicht strafbar sind, bildeten mit 29,5 Prozent die größte Gruppe von „mindestens 3677 Missbrauchshandlungen. Solche strafrechtlich nicht relevanten Körperberührungen (nicht an den primären oder sekundären Geschlechtsmerkmalen) sind in gleicher Weise in diese Gesamtsumme der Missbrauchsfälle eingegangen, wie z.B. jede Vergewaltigung. Das verkleinert dementsprechend auch die genannte Zahl der 1670 beschuldigten Kleriker. Ebenso wenig fanden unbewiesene Anschuldigungen, Freisprüche, bereits abgeschlossene Strafverfahren, beschuldigte, aber verstorbene Kleriker die ihnen gemäße wissenschaftliche Behandlung!

2. Das vorherrschende Interesse zeigt sich darin, dass so gut wie alle Anträge auf Entschädigung genehmigt wurden. Es gibt nur vier Prozent Ablehnungen. Bei 23 Prozent der Antragsteller hat man Hinweise in den Personalakten gefunden, aber bei 50 Prozent (!) zahlte man ohne jeden Aktenhinweis, man zahlte wegen der „Glaubwürdigkeit des Antragstellers .. oder aus caritativen Erwägungen“. Dementsprechend kann fälschlicherweise von „Anträge(n)“ und damit entsprechenden „Missbrauchsfälle(n)“ die Rede sein.

Schon bei Beginn dieser Aktion gab es sichere Hinweise auf Falschbeschuldigungen, bis ein solcher Fall mit der evidenten Falschbeschuldigung des verstorbenen Bischofs von Hildesheim Janssen auch öffentlich nachgewiesen wurde – das war interessensbedingt ein Ausnahme!

3. Zur Realität in der katholischen Kirche und ihrer Priester eine Stellungnahme aus berechtigtem Munde mit entsprechender Mahnung:

„Büßerrolle ablegen“! Unter dieser Überschrift berichtet der ehemalige Staatsanwalt und Richter i.R. am Landgerichtsbezirk Traunstein, einem mit 800.000 Einwohnern größten Bezirke in Bayern, Dr. Walter Möbius, in einem Leserbrief in der Münchner Kirchenzeitung vom 26.1.2020 von seinen langjährigen Erfahrungen als ausschließlicher Dezernent für sexuellen Missbrauch von Jugendlichen:
„Hunderte derartiger Verfahren hatte ich als Staatsanwalt und Richter strafrechtlich zu bearbeiten. In mehr als 90 Prozent aller Verfahren stand der Täter im Nahbereich des Opfers. Also Vater, Stiefvater, Opa, Bruder, Onkel, Cousin oder sonstiger Verwandter oder Verschwägerter des Opfers. In vier Fällen waren die Täter Lehrer an einer öffentlichen Schule, die sich an Schülerinnen vergingen.
In keinem einzigen Verfahren war der Täter ein katholischer Priester, obgleich in der Zeit meiner strafrechtlichen Tätigkeit hunderte Priester und Patres der verschiedensten Orden in diesem Landgerichtsbezirk priesterlichen Dienst mit Kontakt zu Jugendlichen verrichteten und ein Fehlverhalten eines Priesters gegenüber Jugendlichen längst keinem gesellschaftlichen Tabubereich mehr unterlag.
Die katholische Kirche täte gut daran, ihre durch nichts gerechtfertigte diesbezügliche Büßerrolle abzulegen, die ihr lediglich von antiklerikalen Kreisen aufgezwungen wird. Damit soll nicht in Abrede gestellt werden, dass es sexuellen Missbrauch von Jugendlichen durch katholische Priester gegeben hat – und wohl auch geben wird. Denn selbst unter Priestern wird es Personen geben, die die Würde des Menschen und das sexuelle Selbstbestimmungsrecht von Jugendlichen missachten. Solche Personen unverzüglich anzuzeigen und nach rechtskräftiger Verurteilung aus dem Priesterstand auszuschließen, muss die Kirche bemüht sein. Der Satz „Tu es sacerdos in aeternum“ (Du bist Priester auf ewig) hatte und hat kirchenrechtlich keinerlei Berechtigung.
Die katholische Kirche sollte vielmehr stolz sein auf ihre im höchsten Maße weithin integeren Priester, so wie ich als gläubiger Christ darauf stolz bin.
Aber: Der sexuelle Missbrauch von Jugendlichen hat reinweg gar nichts mit dem Zölibat eines Priesters zu tun, wie die Lebensweise der Vielzahl von Straftätern belegt, die ich als Staatsanwalt angeklagt und als Strafrichter wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt habe“.

Fazit:
Was da alles in der bischöflichen „Missbrauchsstudie“ zwischen 1946 und 2014 in den Bistümern Deutschlands neben den rund 30% Berührungsfällen mitgezählt und bis jetzt bewusst nicht verifiziert wurde, sondern man sich durch Flucht in Dunkelziffern, ins Raunen und Verdächtigen und in den beliebten Vertuschungsvorwurf vor der Ergebnisblamage zu retten versuchte, ist der eigentliche Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche Deutschlands und an Scheinheiligkeit gegenüber den jährlich etwa 200.000 Missbrauchsopfern unter vornehmlich Knaben, die in nichtkatholischen öffentlichen und privaten Sozialisationsfeldern unserer Gesellschaft „vorkommen“, ohne dass ein Hahn nach ihnen kräht!

Gravatar: Hartmut Alt

Es wird hier und auch anderswo immer wieder versucht die
Verbrechen der kath. Kirche klein zu reden und gesund zu beten . Das ist eine Verhöhnung der Opfer und völlig
induskutabel. Klar, wer von der kath. Kirche in irgend
einer Art und Weise profitiert wird das tun. Wes Brot ich
ess , des Lied ich sing. Die Missbrauchfälle sind ja nur das
I-tüpelchen der Verbrechensorgie , welche die kath. Kirche
im laufe ihrer Geschichte auf ihrem Konto angehäuft hat.
Bis in die letzten Jahre des zweiten Weltkriegs unterstützten die deutschen Bischöfe einen der grössten
Verbrecher der Weltgeschichte, den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler. Erst als sich abzeichnete , dass die Sache schief geht , wurden die Heuchler und Wendehälse vorichtiger. Und nach dem Krieg waren sie alle im Widerstand. Ein geradzu mustergültiges Beispiel
für die heuchleriche Verlogenheit ist Kardinal Faulhaber .
Nach dem fehlgeschlagenen Attentat auf Hitler 1939
hat er einen Dankgottesdienst zelibriert und noch unmittelbar nach dem Stauffenberg Attentat im Juli 1944
hat Kardinal Faulhaber Hitler zu seiner Errettung persönlich gratuliert inclusive im Namen seiner Bischöfe
und er in der Münchener Frauenkirche ein Tedeum singen ließ. Es ist eine Tatsache , dass niemals eine Verurteilung niemals eine Exkommunizierung gegen das Regime Hitlers ausgesprochen worden ist , nicht einmal ,
als dieser und seine Partei in den Konzentratioslagern
Millionen von Menschen ermordete.
Ein Internet Blogger namens Kantel hat die kath. Kirche als
Kinderfickersekte bezeichnet . Daraufhin hat die kath.
Kirche geklagt. Die Richterin vom Amtgericht Tiergarten
hat die Klage nicht zu gelassen . Die Richterin schilderte
einige der der schlimmsten Missbrauchfälle . Die Richterin begründete Ihr Urteil , dass die Meinungsfreiheit so weit reicht , dass die kath. Kirche
als Kinderfickersekte bezeichnet werden kann . Im Febr. 2012 . Ich wäre mal gspannt , wie das heute nach dem bekannt werden von massiven weiteren Fällen ausgefallen wäre.
Bis heute wurde meines Wissens kein Einspruch eingelegt. Somit ist der Beschluss rechtskräftig. Im übrigen ist die Dunkelziffer bei diesem Delikt extrem hoch. Man kann davon ausgehen , dass die tatsächlichen Fälle ein vielfaches sind. Nein , es gibt hier nichts zu beschönigen , es ist ein widerlicher Sumpf und was fast noch schlimmer ist sind die Versuche zur Vertuschung
und die Opfer mit Almosen ab zu speissen . Soweit mir
bekannt , verfügt die Kirche über ein Vermögen von 500
Milliarden Euro.

Hartmut Alt

Gravatar: Exbiedermann

Werter @Hartmut Alt

Offensichtlich mangels eigener Erfahrungen haben Sie unter Verwendung des Spiegel 30/2017 Folgendes von sich gegeben:
„Es war Sadismuss, es war Gewalt. Es war Seelenquälerei aus niedrigsten Beweggründen. Es war Terror gegen Kinder im Namen einer Religion. Was bei den Regensburger Domspatzen geschah, jahrzehntelang, was in irischen Kinderheimen geschah, in amerikanischen Pfarrhäusern, in deutschen Klöstern, nahezu überall auf der Welt, wo die katholische Kirche tätig ist, ist nur als Abgrund zu beschreiben: Religiös, moralisch und menschlich sowieso. Es war pure Grausamkeit ein Kind zu zwingen, sein Erbrochenes zu essen, Bettnässer bloß zu stellen, Schüler zu schlagen, sie sexuell zu missbrauchen, sie zu demütigen. Das ist nicht pädagogisch, das ist teuflisch“.

Ich habe uns Ihren Text noch einmal fehlerbereinigt vor Augen, geführt, um ihn aus Ihrer einseitigen antikatholischen Hassrede rurück in die Realität zu setzen:

1. Im ganzen oberbayerischen Landgerichtsbezirk Traunstein mit 800.000 Einwohnern ist die katholische Kirche mit Hunderten von Priestern und Patres dominant. Wie kommt es nach Ihrem Dafürhalten, dass Herr Dr. Möbius als Staatsanwalt und Richter mit Zuständigkeit für Sexualvergehen an Jugendlichen nach langen Jahren in dieser Funktion feststellt: „Hunderte derartiger Verfahren hatte ich als Staatsanwalt und Richter strafrechtlich zu bearbeiten. In mehr als 90 Prozent aller Verfahren stand der Täter im Nahbereich des Opfers. Also Vater, Stiefvater, Opa, Bruder, Onkel, Cousin oder sonstiger Verwandter oder Verschwägerter des Opfers. In vier Fällen waren die Täter Lehrer an einer öffentlichen Schule, die sich an Schülerinnen vergingen“. Das heißt: Nicht ein Priester ist in Sachen Missbrauch straffällig geworden.

2. Warum fokussieren Sie sich auf die relativ wenigen Fälle in der katholischen Kirche angesichts der jährlich 200.000 neuen Fälle in den weltlichen Hauptproblemgruppen (Grüne, Sport- und sonstige Verbände, familiäres Umfeld etc. - und natürlich auch Koranschulen und Moscheen pp), auf die @ patrick feldmann hingewiesen hat?.

3. Warum prangern Sie nicht das Leid der voll als Menschen ausgebildeten Ungeborenen im Mutterleib an, die zerstückelt, abgesaugt, zusammengesetzt und hundertgrammweise in den Handel gehen?

4. Wissen Sie eigentlich, was hinter Ihrer flotten Erwähnung der „irischen Kinderheime“ für eine Tragik aufscheint?

Die Masse der irischen Missbrauchsfälle sind in den zahlreichen, von katholischen Geistlichen und Nonnen geleiteten Waisenhäusern aufgetreten, welche die Säuglinge unmittelbar nach der Geburt von jenen Müttern entgegengenommen hatten, die sie nicht haben wollten. Ziel dieser Einrichtungen war es, das Überleben der Neugeborenen in Würde zu sichern.

Da in Irland bis vor wenigen Jahren nicht nur die Abtreibung gesetzlich bei Androhung hoher Strafen verboten war, sondern auch das Kirchengebot auf Nichtverwendung von Verhütungsmitteln noch weitgehend beachtet worden ist, wurden dort jene nichtgewollten Kinder geboren, die in Deutschland zwar gezeugt werden, aber nie das Licht der Welt erblicken dürfen, auf Kosten der katholischen Kirche großgezogen und für das Leben vorbereitet.
Es ist besonders schändlich, dass sich gerade dort pädophile Geistliche in die für sie verlockenden Heime eingeschlichen und das aufkeimende Vertrauen der ohnehin schon leidgeprüften elternlosen Kinder verbrecherisch zunutze gemacht haben. Das ist unbestreitbar und das bestreitet auch niemand. Aber war die irische Heimlösung für ungewollt geborene Kinder nicht immer noch menschlicher als die in Deutschland, wo es Waisenhäuser in der Zahl wie in Irland nicht braucht, weil hier seit Jahrzehnten jährlich an die hundertfünfzigtausend Kinder auf Kosten des Staates im Mutterleib umgebracht werden. Nachdem seit einigen Jahren auch in Irland die straffreie Abtreibung durchgesetzt worden ist, dürfte die Zahl der Missbrauchsfälle und die Zahl der Waisenhäuser merklich abgenommen haben.

Gravatar: Exbiedermann

Zu den Skandalisierern Christian Pfeiffer und Co.

Mit ihrer Veröffentlichung im Herbst 2018 begann die Skandalisierung der Missbrauchsstudie der katholischen Kirche zu den Jahren 1946 bis 2014 mit Schlagzeilen:
„Über Jahrzehnte wurden Tausende Minderjährige von Klerikern missbraucht“.
Erschreckende Zahlen wurden präsentiert: Mindestens 3677 Minderjährige wurden im besagten Zeitraum von 1670 Klerikern missbraucht. Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) - allen voran ihr Vorsitzender, Kardinal Reinhard Marx - sprach von Entsetzen, Abscheu und Scham und kündigte an, die Akten an die Behörden weiterzuleiten.

Anderthalb Jahre nach Offenlegung des Skandals der erfolgte der Aufschrei! "Schlimmste Befürchtungen werden wahr: Kein einziger von Hunderten Tätern scheint bestraft zu werden"!.

Dabei ist nur klar geworden, was Kritiker wie Prof. Dr. Manfred Lütz zur sogenannten MHG-Studie von Anfang an befürchteten: Die Missbrauchstudie gibt strafrechtlich nichts (mehr) her! Entsprechende Konsequenzen wird es für die Masse der Täter also nicht geben.

Das ist „ein Skandal, der keiner ist“, hat Marco Gallina am 24. Januar 2020 in der Würzburger Tagespost über das Ergebnis der Missbrauchsstudie getitelt und Kardinal Marx gegen Vorwürfe von Matthias Katsch und Christian Pfeiffer verteidigt, die sich im Skandalisieren des strafrechtlichen Ergebnisses besonders hervorgetan haben:

"Die Tatsache, dass niemand für die zahllosen Verbrechen von Priestern und ihren bischöflichen Beschützern an Kindern und Jugendlichen juristisch belangt werden wird, ist schwer erträglich", hatte der Sprecher der Opfer-Initiative "Eckiger Tisch", Matthias Katsch bedauert und Pfeiffer hatte kritisiert: "Das war alles nur Show - mehr nicht"! Er hatte die Studie ursprünglich leiten sollen - und fordert nun den Rücktritt von Kardinal Reinhard Marx vom DBK-Vorsitz. Sein Vorwurf: Marx habe eine ehrliche, transparente Aufarbeitung des Skandals verhindert.
Und weiter: Die Daten, auf denen die Studie basiert, wurden Pfeiffers Ansicht nach nämlich nicht von unabhängigen Wissenschaftlern erhoben, sondern von der Kirche selbst. Darum sei die ursprünglich geplante Zusammenarbeit zwischen der Kirche und dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) abgebrochen worden, dessen Direktor Pfeiffer gewesen ist.
Die Tagespost klärt den Hintergrund auf: 2011 hatte die Deutsche Bischofskonferenz beschlossen, Pfeiffer und das KFN an der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle zu beteiligen. 2013 kam es jedoch zum Bruch. Pfeiffer warf der Kirche vor, Akten vernichtet zu haben. Die Bischofskonferenz sah das Vertrauensverhältnis als zerrüttet an und kündigte den Vertrag. Pfeiffer wehrte sich damit, die Verantwortlichen wollten die Missbrauchsstudie zensieren.
„Die Bischofskonferenz hatte uns damals im Vertrag Forschungsfreiheit garantiert“, blickt Pfeiffer auf die damalige Zusammenarbeit zurück. „Aber im Auftrag von Marx hat dann eine Münchner Anwaltskanzlei für die Bischofskonferenz einen neuen Vertragsentwurf erarbeitet, der Zensur bedeutet hätte. Diesen Machtanspruch der Kirche konnten wir nicht akzeptieren.“
So sieht es ein Skandalisierer!
Die Tagespost hat aus informierten Kreisen erfahren, dass die ganze Wahrheit eine andere gewesen ist:

„Dass die Kirche das Informationsmonopol behielt, statt die Akten externen Forschern anzuvertrauen, entspricht den Normen des Datenschutzes. Die Weitergabe von Informationen von Arbeitnehmern durch Arbeitgeber an Dritte ist gesetzlich geregelt. Das gilt für Unternehmen ebenso wie für die Kirche. Eine richterliche Anordnung, die eine solche Akteneinsicht verfügt hätte, liegt bis heute nicht vor. Der „Zensurvertrag“, der die freie Forschung eindämmen sollte, war demnach eine überarbeitete Vorlage, die deutschem Recht entsprach!“

Das reichte Pfeiffer als Erklärung der Vertragsveränderung nicht!
Die Tagespost meint dazu: „Der Medienrummel verwundert. Denn Pfeiffers Glaubwürdigkeit ist nicht ungetrübt. Exemplarisch steht dafür der Fall Sebnitz. Im Jahr 2000 stützte Pfeiffer die These, dass der sechsjährige Joseph Kantelberg-Abdullah in einem sächsischen Freibad von Rechtsradikalen ermordet worden sei. Erst nachdem sich die mediale Empörungswelle gelegt hatte, stellte sich heraus, dass der Junge ertrunken war. So konnte man sich damals schon täuschen - auch mit SPD-Brille!

Gravatar: Exbiedermann

Zum Angriff auf Papst em. Benedikt XVI.

Der Vizeoffizial des Bistum Eichstätt Dr. iur. can. Alexander Pytlik hat in einem Kommentar den Hirtenbrief von Benedikt XVI. an die katholischen Bischöfe Irlands als historisch einmalig für die Zukunft der ganzen Kirche gewürdigt.
Seine These lautet:
"Der Papst hat mit diesem pastoralen Schreiben vom 19. März 2010 auch das Kirchenrecht gerettet, und zwar in mehrfacher Hinsicht:

Erstens hat Benedikt XVI. ganz klar aufgezeigt, dass der normale und vollständige Einsatz des Kirchenrechtes in allen Diözesen und Ordensgemeinschaften Irlands auch nach seiner strafrechtlichen Seite die eingetretene abscheuliche Krise zumindest teilweise verhindert hätte.

Zweitens hat Benedikt XVI. ganz klar aufgezeigt, dass dem geltenden Kirchenrecht weder das heute von den meisten Menschen natürlicherweise erwartete Prinzip der Transparenz sämtlicher Verfahrensvorgänge und Ergebnisse noch die volle Zusammenarbeit mit den staatlichen Behörden im Rahmen ihrer Kompetenz widerspricht oder je widersprochen hätte. Diesbezüglich ist neuerlich zu betonen, dass es von Seiten des damaligen Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre nachweislich keinerlei Vertuschungsanordnungen gegeben hat.

Drittens hat Benedikt XVI. lange darüber nachgedacht und nun seine Entscheidung bekannt gegeben, in einigen Diözesen und Ordensgemeinschaften das mit dem Amt des Papstes selbst direkt verknüpfte kirchenrechtliche Instrument der Apostolischen Visitation einzusetzen, um über das hinaus, was je ein Staat an strafrechtlicher Aufarbeitung anbieten könnte, sämtlichen Fragen der kirchlichen Disziplin auf dem Boden der unveränderlichen katholischen Sittenlehre vollständig auf den Grund zu gehen, Opfer und Opfergruppen intensiv anzuhören und im Falle des Falles noch schwerwiegende personale Konsequenzen folgen zu lassen.

Viertens hat Benedikt XVI. auch aufgezeigt, dass eine bestimmte Haltung des Antijuridismus nach dem XXI. Ökumenischen Konzil, also eine durchaus früher noch recht verbreitete Abwertung des Kirchenrechtes und somit auch eine zu geringe Anzahl an kirchenrechtlich ausgebildeten Klerikern und Laien, mit dazu beigetragen haben, fatale Inkonsequenzen im Führungsverhalten verschiedener Bischöfe und Amtsträger zuzulassen".

Weiter Dr. Pytlik:
"Es gab ja schon einzelne Stimmen außerhalb der Kirche, dass dieser Hirtenbrief doch sicherlich nur der momentanen Abwehr der Situation diene und keine langfristigen Veränderungen oder Auswirkungen hätte. Doch dem muss ich entschieden widersprechen. Zwar ist der Brief nur an die Katholische Kirche in Irland gerichtet, doch die soeben angedeuteten und dargelegten Prinzipien sind für alle Verantwortlichen weltweit bindend".

Danke @ patrik feldmann für Ihre Ergänzung und Ihrem Link! Den genannten Zusammenhang zwischen H. und P. kenne ich seit 2010, doch er wird vehement gelugnet und vertuscht!

Gravatar: Exbiedermann

Zur Realität in der katholischen Kirche und ihrer Priester!

„Büßerrolle ablegen“! Unter dieser Überschrift berichtet der ehemalige Staatsanwalt und Richter i.R. am Landgerichtsbezirk Traunstein, einem mit 800.000 Einwohnern größten Bezirke in Bayern, Dr. Walter Möbius, in einem Leserbrief in der Münchner Kirchenzeitung vom 26.1.2020 von seinen langjährigen Erfahrungen als ausschließlicher Dezernent für sexuellen Missbrauch von Jugendlichen: „Hunderte derartiger Verfahren hatte ich als Staatsanwalt und Richter strafrechtlich zu bearbeiten. In mehr als 90 Prozent aller Verfahren stand der Täter im Nahbereich des Opfers. Also Vater, Stiefvater, Opa, Bruder, Onkel, Cousin oder sonstiger Verwandter oder Verschwägerter des Opfers. In vier Fällen waren die Täter Lehrer an einer öffentlichen Schule, die sich an Schülerinnen vergingen.
In keinem einzigen Verfahren war der Täter ein katholischer Priester, obgleich in der Zeit meiner strafrechtlichen Tätigkeit hunderte Priester und Patres der verschiedensten Orden in diesem Landgerichtsbezirk priesterlichen Dienst mit Kontakt zu Jugendlichen verrichteten und ein Fehlverhalten eines Priesters gegenüber Jugendlichen längst keinem gesellschaftlichen Tabubereich mehr unterlag.
Die katholische Kirche täte gut daran, ihre durch nichts gerechtfertigte diesbezügliche Büßerrolle abzulegen, die ihr lediglich von antiklerikalen Kreisen aufgezwungen wird. Damit soll nicht in Abrede gestellt werden, dass es sexuellen Missbrauch von Jugendlichen durch katholische Priester gegeben hat – und wohl auch geben wird. Denn selbst unter Priestern wird es Personen geben, die die Würde des Menschen und das sexuelle Selbstbestimmungsrecht von Jugendlichen missachten. Solche Personen unverzüglich anzuzeigen und nach rechtskräftiger Verurteilung aus dem Priesterstand auszuschließen, muss die Kirche bemüht sein. Der Satz „Tu es sacerdos in aeternum“ (Du bist Priester auf ewig) hatte und hat kirchenrechtlich keinerlei Berechtigung.
Die katholische Kirche sollte vielmehr stolz sein auf ihre im höchsten Maße weithin integeren Priester, so wie ich als gläubiger Christ darauf stolz bin.
Der sexuelle Missbrauch von Jugendlichen hat reinweg gar nichts mit dem Zölibat eines Priesters zu tun, wie die Lebensweise der Vielzahl von Straftätern belegt, die ich als Staatsanwalt angeklagt und als Strafrichter wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt habe“.

Da kann ich Herrn Dr. Möbius nur beipflichten! Unter den nicht wenigen Geistlichen, denen ich in meiner Jugend begegnet bin, war nicht einer, der mir zu nahe gekommen wäre.
Dass unter den rund 3700 Missbrauchsbeschuldigungen
zwischen 1946 und 2006 in den Bistümern Deutschlands rund 30% Berührungsfälle (ohne sexuellen Akzent) mitgezählt werden mussten und alle Beschuldigungen erst verifiziert werden mussten, das heißt die Falschbeschuldigungen und alles strafrechtlich wegen Unerheblichkeit oder Verjährung oder bereits erfolgter Verurteilung Unrelevantes abgezogen werden musste, glaubte man sich durch Flucht in Dunkelziffern, ins Raunen und Verdächtigen und in den beliebten Vertuschungsvorwurf vor der Ergebnisblamage retten zu können oder wieder einmal durch Beschmutzung von Papst em. Benedikt XVI. !! Aber dergleichen wird nicht mehr gelingen!

Gravatar: patrick feldmann

PS.: Was hier wie anderswo wenig thematisiert wird, ist die Tatsache, daß das Pädophilie der Kirchen (im Ggs. zum gesellschaftl.Massenphänomen!) zu 95%+ Jungen betrifft, die missbraucht wurden, vor allem also ein Problem Homosexueller ist.

Passend erhielt ich eine mail von IDAF, die genau diese Verquickung von Homoszene und Pädoszene thematisiert, u.a. in einem Artikel über den französ.Schriftsteller Matzneff.
Bei uns ist das Problem besonders bei den Grünen aparent (aber auch die spd lässt sich nicht lumpen, da man das dort irgendwann für Fortschritt hielt). Der Name Cohn-Benditt steht hier pars pro toto.

hier der link zum lesenswerten Text:
https://www.i-daf.org/aktuelles/aktuelles-einzelansicht/archiv/2020/01/28/artikel/jaehes-ende-der-verklaerung-von-paedophilie-was-der-matzneff-skandal-alles-lehrt.html

Gravatar: Exbiedermann

@ Hartmut Alt

Sie behaupten, Deschner habe sauber recherchiert! Von wegen! Deschner hat sich gedankenlos der protestantischen Leben-Jesu-Forschung ausgeliefert und damit schon im Ansatz eine total falsche Grundlage für seine weitere Arbeit gelegt.
Mit Ausnahme von 7 Paulusbriefen geht Deschner in allen seinen 10 Bänden von der Spätdatierung aller übrigen 20 Schriften des NT aus und setzt damit seine ganze Kritik auf Sand! Die Prämisse aller Spätdatierer lautet, dass Jesu Prophetien über die Tempelzerstörung in den Evangelien erst nach 70 n.Chr. verschriftet worden seien, weil niemand, auch Jesus nicht, prophezeien könne, vielmehr seien ihm die Prophetien erst „ex eventu“, das heißt nach der Zerstörung in den Mund gelegt worden. Die Folgen aus diesem Fehlschluss sind enorm! Die Historizität der Worte und Taten Jesu, wie sie in den Evangelien überliefert sind, wird geleugnet. Damit stellt auch Deschner das Christentum der katholischen Kirche an den Pranger!
Der Grundfehler von Deschners Christentumskritik wird schon bei seiner Jesus-Einführung deutlich, in der kein Satz richtig ist. Sie lautet:

„Jesus (ca. 6 v. – 31 n.d.Z.) war ein jüdischer Wanderprediger, der um das Jahr 30 herum in Judäa aktiv war, das damals als Teil der römischen Provinz Syria von Antiochia aus verwaltet wurde. Jesus Bedeutung wuchs nach dem Jüdischen Krieg (66-70), der mit dem vernichtenden Sieg der römischen Großmacht über die aufständischen Judäer und der Zerstörung Jerusalems und des dort befindlichen jüdischen Tempels mündete, über seine ursprünglich kleine, wohl hauptsächlich durch clan-basierte Loyalitäten geprägte Anhängerschaft hinaus. Ursächlich waren für diesen Bedeutungszuwachs wohl vor allem zwei Dinge: Zum einen die Verunsicherung vieler Juden, ob die Zerstörung des Landes vielleicht auf bislang unzureichend oder falsch ausgeführten religiösen Riten beruhte, zum anderen das weitgehende Umbauen der bis dahin solide auf dem Boden des Judentums stehenden Lehren Jesu durch die Gruppe um den Wanderprediger Paulus von Tarsus, der über die jüdischen Anhänger hinaus auch den reichsrömischen Markt erschließen wollte. Da als Folge der jüdischen Aufstände die römische Öffentlichkeit anti-jüdisch eingestellt war, musste dazu die Lehre Jesu in großen Teilen verändert werden, und wurde so von einer reformatorischen Strömung des Judentums zu einer das Judentum ablehnende, selbständigen Religion. Diese Phase bildet die Ursache des verbreiteten christlichen Anti-Judaismus“.
Sauber recherchiert? Nichts von alledem! Alles grundfalsch! Das ist nicht zum Lachen! Aber bitte!

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