Amazonas-Dokument als Schlupfloch für globale Veränderung der katholischen Kirche?

Kardinal kritisiert mögliche Abschaffung des Zölibats und Einführung des Frauenpriestertums

Kirchenamtsträger sollten das Vorbereitungsdokument für die Amazonas-Synode mit »aller Entschiedenheit zurückweisen«, erklärte Kardinal Walter Brandmüller bezüglich des »Instrumentum Laboris «für das Bischofstreffen geplant im kommenden Oktober.

Symbolbild. Foto: Pixabay
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Auf Kath.net veröffentlichte der Kardinal eine detaillierte Kritik in mehreren Punkten.


Das Arbeitsdokument soll die Themen der bevorstehenden Pan-Amazonas-Synode vorbereiten und thematisiert unter anderem die Möglichkeit verheirateter Priester.


Brandmüller drückte Verwunderung über die Tatsache aus, das eine Bischofssynode sich ausschließlich mit den Problemen »einer Gegend der Erde befassen soll, deren Einwohnerzahl gerade die Hälfte jener von Mexico-City, d.h. etwa 4 Millionen beträgt.«


Wird die Synode wohl als Schlupfloch von Änderung der Kirchenlehre dienen, kann man sich als Außenstehender Fragen? Regionale Problemlösungen für die allgemeine Weltkirche einzuführen, scheint eine wiederkehrende Taktik von Papst Franziskus zu sein.


Unannehmbar sei, dass die Wälder Amazoniens zu einem »locus theologicus« werden sollen, einer besonderen Quelle der Göttlichen Offenbarung.


»Die hier zum Ausdruck gekommene antirationale Absage an die vernunftbetonte „westliche“ Kultur ist, wie schon gesagt, charakteristisch für das „Instrumentum laboris“. Der damit verbundene Rückfall vom Logos zum Mythos wird indes zum Kriterium dessen erhoben, was das „Instrumentum laboris“ unter Inkulturation der Kirche versteht. Das Ergebnis ist Naturreligion in christlicher Maskerade.«


Scharf kritisiert der Kardinal die mögliche Abschaffung des Zölibats und die Einführung des Frauenpriestertums: Nicht »verborgen bleiben konnte, dass die ‚Synode‘ vor allem dazu dienen sollte, zwei seit Jahrhunderten gehegte, bislang nie erfüllte ‚Herzensanliegen‘ zu erfüllen: Abschaffung des Zölibats und die Einführung des Frauenpriestertums – wozu mit geweihten Diakoninnen zu beginnen sei.«


»In der Tat hat die Kirche in zweitausend Jahren nie einer Frau das Sakrament der Weihe gespendet. Die diesem Befund entgegen gesetzte Forderung lässt den rein soziologischen Begriff von „Kirche“ die Verfasser des „Instrumentum laboris“ erkennen, die den sakramental-hierarchischen Charakter solchermaßen implizit leugnen,« setzte der Kardinal nach.


Kirche wird zur NGO, war das Fazit des Kardinals: »Summa summarum: Das Instrumentum laboris mutet der Bischofssynode und schließlich dem Papst einen schwerwiegenden Bruch mit dem „Depositum fidei“ zu, was in der Konsequenz Selbstzerstörung der Kirche bzw. deren Verwandlung vom „Corpus Christi mysticum“ in eine säkulare NGO mit öko-sozio-psychologischem Auftrag bedeutet.«


»Es ist mit Nachdruck festzuhalten, dass das „Instrumentum laboris“ in entscheidenden Punkten der verbindlichen Lehre der Kirche widerspricht, und darum als häretisch zu qualifizieren ist. Sofern sogar die Tatsache der Göttlichen Offenbarung in Frage gestellt bzw. missverstanden wird, ist darüber hinaus von Apostasie zu sprechen.«

 

(jb)

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Gretchen

Katholische und evangelische Kirche SIND NGO's, keine Frage!
Frauen als Priesterinnen? Warum nicht! Herz und Seele sollten entscheiden, ob sich ein Mensch zum Priesteramt berufen fühlt. Nicht die Unterhose!
Wäre natürlich schlecht für die homo-und pädo - Seilschaften in den Kirchen, die würden wohl Amok laufen. Die Gäubigen hingegen wünschen diesen Schritt jedoch definitiv! Jetzt! Sofort!
NGO's, und damit auch unsere derzeitigen Kirchen will so niemand!
Christus hat nie darauf hingewiesen, das Frauen nicht zum Priesteramt geeignet oder gar zulässig sind. Auch nicht , das er sie für ungeeignet oder minderwertig ansieht. Er hat seine Mutter und auch Maria Magdalena geliebt.
Er würde wohl überhaupt verzweifeln, wenn er zu den Taten, den Lehren und den Verfehlungen seiner "Vertreter auf Erden" Stellung nehmen sollte.....

Gravatar: Hajo

Wer sich selbst und seiner Kirche im göttlichen Sinne und seiner Gebote treu bleibt hat in der Regel nichts zu befürchten, das fängt erst an, wenn man in ketzerischer Absicht die göttliche Ordnung mißachtet aus Opportunitätsgründen und damit die Axt an diese Grundordnung anlegt, ohne dabei zu berücksichtigen, daß der Glaube in jedem Menschen vorhanden ist, schon aus dem Grund heraus, nicht zu wissen, wer und warum wir sind und ob nun der eine an die Allmacht des Wissens glaubt oder sich der götllichen Fügung unterwirft ist nebensächlich, zu melden haben wir ehedem nichts, weil wir im Räderwerk der Natur gefangen sind und da gibt es kein entkommen, man kann es nur akzeptieren, aber niemals ändern, auch wenn wir Frauen das Wort Gottes verkünden lassen, es bleibt trotzdem alles beim alten.

Gravatar: Thomas Waibel

Brandmüller und andere Konservativen sollten, statt nur lamentieren und Entscheidungen dieser "Kirche", sogar von Bergoglio, der für sie Papst ist, zu kritisieren, endlich einsehen, daß die "Kirche" von Bergoglio eine häretische Großsekte ist und sich vor ihr trennen.

Da aber Brandmüller und andere Konservative sich, aus Feigheit und Bequemlichkeit, partout von ihr nicht trennen wollen, wird es bei den Lamentationen und Kritiken bleiben, womit diese Herren versuchen, ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Kardinal kritisiert mögliche Abschaffung des Zölibats und Einführung des Frauenpriestertums“ ...

Sieht das der beschriebene Priester etwa als göttlichen Pflicht?

Auch als Atheist denke ich, dass dabei berücksichtigt werden sollte, was auch bei Wikipedia zu lesen ist:

„Zölibat, der (lat. Coelibatus, von coelebs = unvermählt) – ist die vom katholischen Priester oder Ordensangehörigen, sowie bisweilen auch von Laien freiwillig übernommene Verpflichtung, die Keuschheit in Form der lebenslangen Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen, zu bewahren. Die lateinische Kirche hat den Zölibat auch kirchenrechtlich seit Papst Gregor VII. im 11. Jahrhundert zur Bedingung für das Priesteramt gemacht.“

Ich betone hier ausdrücklich: „Freiwillig“!!!

„Im Zölibat ist das Zeugnis einer besonderen Radikalität in der Nachfolge Christi, denn "jeder, der Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Frau oder Kinder oder Äcker um meines Namens willen verlassen hat, wird Hundertfältiges empfangen und ewiges Leben erben" (Mt 19,29 EU).[1]“

Um die Hoffnung auf ein traumhaft, ewiges Leben nach der Knechtschaft durch selbsternannte Eliten auf Erden und dem Tod leben zu lassen?

„Der Zölibat schafft Freiheit(?), denn in diesem Stand können "die geweihten Diener Christus mit ungeteiltem Herzen leichter anhangen und sich freier dem Dienst für Gott und für die Menschen widmen" (DE 58). Für den priesterlichen Dienst ist es von großem Vorteil, durch keine Gatten- oder Vaterpflichten gebunden zu sein und frei von irdischen Sorgen über die Zeit verfügen zu können.
Der Zölibat ist Zeichen einer eschatologischen Realität [vgI. DE 58], denn "bei der Auferstehung wird weder geheiratet noch verheiratet, sondern sie sind wie die Engel Gottes im Himmel" (Mt 22,30 EU).“ ...
http://www.kathpedia.com/index.php?title=Z%C3%B6libat

Reichte unsere kinderlose Göttin(?) - die etwa deshalb weit über eine Million Flüchtlinge und Migranten adoptierte(?) – möglicherweise aus diesem Grunde längst die Scheidung von ihrem Irdischen ein???
https://juergenfritz.com/2018/11/08/kanzlerin-scheidung/

Gravatar: Thomas Waibel

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis in der Konzilssekte das Pflichtzölibat abgeschafft und das Frauen-"Priestertum" zugelassen wird.

Dabei wenden Bergoglio & Co. die übliche Salamitaktik an. Sie wollen die Konservativen nicht vergraulen.

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