»Small Modular Reactors« in New Brunswick, Ontario und Sasketchewan geplant

Kanadische Provinzen setzen auf Mini-Atomkraftwerke

Auch in Kanada ist die Energiegewinnung ein Thema. Doch anders als in Deutschland, wo sich eine Anti-Atom-Hysterie ausgebreitet hat, ist man im flächenmäßig zweitgrößten Staat der Erde gegenüber der Kernenergie aufgeschlossen. Minikernkraftwerke sollen die Energie in New Brunswick, Ontario und Sasketchewan liefern.

Foto: NuScale Power
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Die Kernkrafttechnologie ist zukunftsweisend. Das stellt jetzt ausgerechnet Kanada, das von Ministerpräsident Justin Trudeau - einstmals vor allem bei Linken und Grünen als politischer Weltretter betrachtet - regierte Land unter Beweis. Das für Energiefragen zuständige Ministerium Natural Resources Canada (NRCan) hat 2018 das sogenannte Small Modular Reactors Program (SMR) - Kleinkraftwerke - aufgelegt, das das konkrete Ziel hat, neuartige Kernreaktoren zu entwickeln und in Einsatz zu bringen.

Diese Kleinkraftwerke seien laut des Ministeriums die »nächste Welle nuklearer Innovation«. Ihr großer Vorteil ist die zweckgebundene Errichtung an den entsprechenden Orten. So können mehrere SMR zum Beispiel die Millionenmetropole Toronto mit seinen drei Millionen Einwohner versorgen, während im dünn besiedelten Sasketchewan ein einziges Kraftwerk für die Gesamtabdeckung ausreichen könnte.

Manche der SMR, so im Bericht des Ministeriums, seien so klein, dass sie in eine Sporthalle passten. Sie können für die autonome Stromversorgung weit abgelegener Fischerdörfer sorgen und so die Kosten für die Errichtung von hunderte Kilometer langer Stromleitungen einsparen.

Je nach Größe des Reaktors soll die Leistungsfähigkeit zwischen 30 Megawatt und 300 Megagwatt liegen, je nach Bedarf. Da die Herstellung nach einer Art Baukastenprinzip erfolgen soll, liegen die Kosten für Montage extrem niedrig. Ein Teil der Anlagen lässt sich auch unterirdisch verbauen, was sie sicherer gegen Naturkatastrophen machen soll. Aufgrund der geringen Größe der Reaktoren ist der entstehende radioaktive Abfall ebenfalls deutlich geringer als bei herkömmlichen Kernkraftwerken. Und: die Laufzeit der Brennstäbe der neuen Generation wird um ein vielfaches länger sein als bei den bisher bekannten Kraftwerken.

Vor allem Saskatchewan ist sehr an diesen SMR interessiert. Dort wird die Stromerzeugung derzeit noch zu mehr als der Hälfte mit Kohle betrieben.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: harald44

Zitat: "sie produzieren weniger hochradioaktiven Abfall".
Das stimmt so nicht, denn selbst konventionelle Kernkraftwerke erzeugen keinen hochradioaktiven Abfall. Die ausgemusterten Brennstäbe werden unter freiem Himmel in einem Wasserbecken gelagert, bis die Restradioaktivität nach einer sogenannten Abklingzeit von einigen Jahren so niedrig geworden ist, daß sie ohne Probleme per Bahn und CASTOR-Behälter in eine Wiederaufbereitungsanlage oder in ein Salzbergwerk gefahren werden können.
Und hat schon einmal jemand den Kranfahrer oder Kontrolleur des Kernkraftwerkes mit Schutzkleidung um diese Abklingbecken herumgehen sehen? Nein, weil diese auch nicht notwendig wäre, weil schon das Wasser im Becken eine hinreichende Abschirmung für die ohnehin schon geringe Restsrahlung darstellt. Und niemand von den Fachleuten im Kernkraftwerk würde sich in eine ihm gutbekannte Gefahr begeben, das verbietet schon die Strahlenschutzverordnung.
Beim Thema Radioaktivität sind mehr Fachkenntnisse und weniger Hysterie angebracht.

Gravatar: Sigmund westerwick

Genau das Ding

die neuen Reaktoren sind mit den klassischenReaktoren in keinster Weise vergleichbar.
Sie produzieren weniger Müll, da sie die Brennstäbe wesentlich besser ausnutzen, sie produzieren weniger hochradioaktiven Abfall, und sie sind katastrophensicher, da sie sich im Störfall abschalten und nicht erhitzen.
Wenn man eine Energiewende hin zu CO2-Verringerung und verläßlicher Versorgung möchte, ohne die Probleme der klassischen Reaktoren zu erhalten, dann sind diese neuen Reaktoren das Maß der Dinge.
Es gibt da einen sehr schönen Vortrag in YouTube, wo ein Deutsher Physiker die neuen Reaktoren erklärt.
Dieser Physiker arbeitet übrigens in Kanada, weil es in Merkelland politisch nicht gewollt ist, etwas anderes als Windrad und Solarstrom zu nutzen.
Stichwort: Dual Fluid Reaktor

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Auch in Kanada ist die Energiegewinnung ein Thema. Doch anders als in Deutschland, wo sich eine Anti-Atom-Hysterie ausgebreitet hat, ist man im flächenmäßig zweitgrößten Staat der Erde gegenüber der Kernenergie aufgeschlossen. Minikernkraftwerke sollen die Energie in New Brunswick, Ontario und Sasketchewan liefern.“ ...

Wird unsere(?) Göttin(?) dagegen vorgehen und als Christin gegen Kanada vielleicht sogar in den Krieg ziehen???
https://www.theologe.de/theologe6.htm

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