Kevin Kühnert strebt zu höherem

Juso-Vorsitz: Kevin Kühnert will zurücktreten

Bereits 4 Jahre vor dem Ende seiner Jusoschaft gibt Kevin Kühnert auf. Er will den Juso-Vorsitz niederlegen.

Foto: Michael Lucan, Lizenz: CC-BY-SA 3.0 de / CC BY-SA 3.0 DE
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Beim Eintritt in die Partei wird jeder Sozialdemokrat automatisch Jungsozialist, also gleichsam mit der Geburt. Und mit 35 verliert man diese Bezeichnung. Kevin Kühnert, heute 31, könnte also noch vier Jahre auf dem Chefposten der Jusos bleiben.

Doch Kevin Kühnert will nicht mehr. Im November stellt er sein Amt zur Verfügung. Statt dessen will er zur Bundestagswahl im nächsten Jahr im Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg in Berlin als Direktkandidat der SPD antreten. Er strebt also zu höherem.

Als der forsche Juso, der auch schon mal den kommunistischen Gedanken der Enteignung in Spiel gebracht hat, gegenüber dem Berliner Tagesspiegel von seinen Plänen berichtet, stichelt die Zeitung mit der Frage: »Man könnte aber auch denken, dass dieser Wahlkreis für den Regierungs- und SPD-Landeschef Michael Müller maßgeschneidert ist, dessen Lebensmittelpunkt und politische Heimat ebenfalls Tempelhof-Schöneberg ist. Drängen Sie dort Müller weg?« – Dass ein Direktkandidat Michael Müller für den Bundestag wenig Sinn macht, es sei denn Müller ist sich selbst sicher, nicht mehr Regierender Bürgermeister der Hauptstadt zu werden, bemerkt Kühnert nicht mal – und vielleicht wusste der Tagesspiegel es ja ebenfalls nicht. Jedenfalls bemerkt Kühnert nichts.

Als die Zeitung nachhakt, ob ein SPD-Kandidat denn überhaupt eine Chance hat, das Direktmandat zu gewinnen, gibt der Noch-Juso-Vorsitzende sich männisch: »Na ich trete bestimmt nicht mit dem Ziel an, Zweiter oder Dritter zu werden. Tempelhof-Schöneberg ist traditionell ein starkes sozialdemokratisches Pflaster.« Offenbar kennt er die Ergebnisse der letzten Wahl nicht: Da errang der Kandidat der Sozialdemokraten 22 Prozent – fast 7 Prozent hinter dem Christdemokraten.

Ob Kühnert sich durch die Landesliste absichern wolle, fragt die Zeitung nach. Denn falls Kühnert das wolle, hätte er dort schwergewichtige Konkurrenz zu erwarten: Familienministerin Dr. Giffey und wiederum Müller. Hier weicht der sonst so konfliktbereite Kühnert aus.

Zur interessantesten Frage, der nach der Koalition, antwortet Kühnert – Originalton: »Mit einer SPD-Alleinregierung wird es wohl schwierig«. Damit verglichen hört sich sogar sein Ziel Rot-Rot-Grün im Bund realistisch an. Weiß Kühnert nicht, dass die SPD seit zwei Jahren kontinuierlich unter 15 Prozent liegt ?

Bei soviel Naivität und Unwissenheit kann man dem Noch-Juso-Vorsitzenden nur den Rat eines Älteren geben: Warte lieber noch ein paar Jahre auf Deinem sicheren Posten, statt Dich an einem Himmelfahrtskommando Wahl zum Bundestag zu beteiligen. Aber vielleicht hält das ja jung.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Schnully

Es soll also jetzt aus einem kleinen Besserwisser mit Hang zur Fettleibigkeit , ein Dicker unbedeutender Querulant werden , in einer Partei auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit .

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Bei so viel Naivität und Unwissenheit kann man dem Noch-Juso-Vorsitzenden nur den Rat eines Älteren geben: Warte lieber noch ein paar Jahre auf Deinem sicheren Posten, statt Dich an einem Himmelfahrtskommando Wahl zum Bundestag zu beteiligen. Aber vielleicht hält das ja jung.“

Wird der Kevin diesen Rat schon deshalb in seiner naiv-unwissenden Hoffnung negieren, weil er sehr wahrscheinlich ´vermutet`, dass die Abschaffung der „Sozialen Marktwirtschaft“ nur in Zusammenarbeit mit der Mutterpartei im Zusammenspiel mit den Altparteien möglich sein könnte???
https://www.focus.de/politik/deutschland/kommentar-kuehnert-macht-sich-mit-sozialismus-ideen-laecherlich-und-erweist-spd-baerendienst_id_10657766.html

Gravatar: martin43

Kühnert ist kühn-cool. Er treibt mit seiner Politik die SPD noch schneller in den Abgrund, hoffentlich klappt das und Kühnert kann sich abreagieren. Für die AfD ist das nur gut wenn solche Typen ihre Parteien demolieren.

Gravatar: Bertl

Das ist doch der welcher BMW verstaatlichen wollte.

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