Daniel Pipes in Israel Hayom:

»Juden werden in der AfD ihre wahren Freunde erkennen«

Der deutsche Zentralrat der Juden hat in einem Aufruf mit 68 anderen jüdischen Organisationen davor gewarnt, die AfD zu wählen - eine eklatante parteipolitische Einmischung, die steuerfinanzierten, gemeinnützigen Organisationen eigentlich verboten ist, schreibt Dr. Daniel Pipes.

Petr Bystron, Daniel Pipes, Beatrix von Storch
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Folgenden Artikel publizierte der US-Historiker und Nahostexperte Dr. Daniel Pipes in der israelischen Tageszeitung Israel Hayom:

So unterschiedlich die Parteien in Deutschland sind, eines haben Sie gemeinsam: Die Überzeugung, dass die frischgebackene zivilisatorische Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) keine Vertretung im Deutschen Bundestag haben sollte.

Das nimmt auch kaum Wunder, denn das forsche Engagement der AfD für die westliche Zivilisation, für die USA und Israel geht ihnen gehörig gegen den Strich. Je näher die Wahl rückt, desto enger schließen die anderen Parteien die Reihen, um die AfD zu diffamieren. Und da wir von Deutschland reden, ist das probateste Mittel dazu die Antisemitismuskeule. Und diese Keule lässt man am besten von Juden schwingen.

Das ist der Grund, weshalb der deutsche Zentralrat der Juden (ZdJ) einen Aufruf veröffentlicht hat, dem sich nicht weniger als 68 andere jüdische Organisationen angeschlossen haben. Unter der Überschrift „Juden gegen die AfD,” rufen sie dazu auf, bloß nicht die AfD zu wählen. Die Botschaft ist wenig subtil: „Wählen Sie am 26. September 2021 eine zweifelsfrei demokratische Partei und helfen Sie mit, die AfD aus dem Deutschen Bundestag zu verbannen!“

Der Aufruf, der am 9.9.2021 veröffentlicht wurde, bezeichnet die AfD als „eine Partei, in der Antisemiten und Rechtsextreme eine Heimat gefunden haben“,  „eine Partei, in der Antisemitismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit ihren Nährboden finden“ und nennt die AfD „eine radikale und religionsfeindliche Partei“.

Zu den Unterzeichnern gehören prestigeträchtige internationale Namen wie das American Jewish CommitteeB’nai B’rith, die Jewish Claims Conference, das European Jewish Congress, der Jewish National FundLimmudMakkabi Deutschland, die Ronald S. Lauder Stiftung, die Union Progressiver Juden, und der World Jewish Congress.

Dabei gilt es als erstes festzuhalten, dass dieser Aufruf nach deutschem und amerikanischen Recht vermutlich illegal ist. Alle gemeinnützigen Vereine, die sich derart politisch engagieren und dem Wähler sagen wollen, wie er abzustimmen hat, verstoßen offenkundig gegen das Vereinsrecht.

In der Titelzeile des Aufrufes sehen wir eine kindische Grafik, eine Umkehr des AfD-Logos, bei dem der rote Pfeil aber nach unten zeigt. Dabei vermeidet es der Zentralrat in dem Aufruf, jemals den vollständigen Namen der Alternative für Deutschland auszubuchstabieren, und verwendet stattdessen nur die Abkürzung AfD, als ob die Verwendung des ganzen Namens sie irgendwie beschmutzen würde.

Tags darauf antworteten die Juden in der AfD (JAfD) in der Zeitung Israel National News auf diesen Frontalangriff, mit der Beobachtung, dass der Zentralrat sein Jahresbudget von 13 Millionen € fast ausschließlich von der Bundesregierung bezieht, und daher kaum als neutral gelten kann. „Bezeichnenderweise haben an diesem Aufruf praktisch nur jüdische Organisationen teilgenommen, die vom Staat finanziert werden“, so die JAfD. „Unabhängige jüdische Organe wie die Monatszeitung Jüdische Rundschau und konservative jüdische Verbände wie Chabad Deutschland sind nicht vertreten.“

Doch damit nicht genug. Der Zentralrat der Juden „ist eine beispiellose Einrichtung, die es in anderen Ländern nicht gibt, und die auch im Judentum unbekannt ist. Das ist eine von der Bundesregierung finanzierte, staatliche Institution, zur Verwaltung der Juden des Landes. Das gibt es sonst nirgendwo“, so der deutsch-israelische Autor Chaim Noll. „Das ist die eigentliche Tragik der Juden in Deutschland, dass sie hier diesem Regime unterworfen sind. In anderen Ländern sind die jüdischen Gemeinden autonom.“

Was die politischen Inhalte angeht, stellen die JAfD fest, dass die AfD mit Initiativen wie das Verbot der Hisbollah, der antisemitischen BDS-Bewegung, zur Abschaffung der diskriminierenden Kennzeichnungspflicht jüdischer Produkte aus dem Westjordanland und zur Kürzung des UNRWA-Haushalts „mehr für den Schutz jüdischen Lebens getan als jede andere Partei im deutschen Bundestag.“

Ich wurde selbst Zeuge dieser Politik, als ich am 14.3.2019 den Deutschen Bundestag besuchte, als gerade über das Abstimmungsverhalten der deutschen Bundesregierung über Israel bei der UNO abgestimmt wurde. Die AfD-Abgeordneten stimmten zu 89% für eine Ende der israelfeindlichen deutschen Politik in der UNO, etwa 350 mal so viele wie die 0,25% der anderen Parteien, die es ähnlich sahen.

Der Zentralrat-Eklat ist also ein nur neuerliches Beispiel für die Irrwege der jüdischen Gemeindevertreter in Europa: Sie dienen dem Establishment, nicht ihren Gemeinden, und opfern all ihre zionistischen Überzeugungen im Namen ihres guten Rufes. (Mehr dazu in meiner laufend aktualisierten Übersicht „Europäische Juden gegen Israel”).

Sie kriechen so gerne vor der Obrigkeit zu Kreuze, dass sie sogar den israelischen Botschaften in Deutschland  Jeremy Issacharoff dazu gebracht haben, entgegen aller diplomatischen Gepflogenheiten sich in die deutsche Innenpolitik einzumischen, um die AfD anzugreifen und die anti-israelischen Altparteien zu verteidigen.

Letztendlich wird sich diese unterwürfige Führung der europäischen Juden selbst isolieren, und sich immer weiter vom jüdischen Volk und der Regierung Israels entfernen, die ihre wahren Freunde in der AfD erkennen werden.

Dr. Daniel Pipes ist Vorsitzender des Middle East Forum.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hermann

Jetzt beneide ich BvS aber.
Den Herrn Daniel Pipes hätte ich auch gerne kennenge-
lernt.
Aber ich gönne es ihr natürlich.

Gravatar: Hermann

Mehr als 700 Organisationen sind offen gegen die
A f D.

Gravatar: Yaiel

Was hat bitteschön der Zentralrat mit den Juden zu tun? Ich meine, mit lebendigen Juden, wie ich. Nicht mit den toten.

Gravatar: Helmuth W.

@ kassaBlanka

Lieber kassaBlanka, sind sie einmal großzügig und verzeihen der Frau Knoblauch, was immer sie auch sagt.
Diese Frau hat die Shoa überlebt. Sie muss aus dieser
üblen Erfahrung heraus Gefahren erkennen wollen.
Und so Unrecht hat die Dame nicht. Der Hass gegen Juden
und gegen Israel steig wieder an. Auch in der Bibel
wurde davor schon gewarnt. Im Gegensatz zu den meisten
kennt Frau Knoblauch die Bibel. Aus ihrer Erfahrung
heraus sind jedoch Christen die schlimmsten und nicht
die andere Gefahr die sich auch hier breit macht.
Und Frau Knoblauch ist alt. Also sind sie doch bitte
großzügig.

Und Frau Knoblauch ist hier kein Gast. Sie ist Deutsche.
Und der Schuster auch.

MfG7

Gravatar: Helmuth W.

Mich regt viel mehr auf, wenn ich bei Lanz das Gehetzte
gegen die AfD erlebe. Und nicht nur bei Lanz. Ebenso bei
allen anderen Talkshows. Egal ob bei Maischberger,
Illner, HaF und wie sie alle heißen.
Und diese Shows sehen wir regelmäßig. Dagegen ist ein einmaliger
Aufruf von irgendwelchen kirchlichen und jüdischen
Organisationen doch gar nichts.

Der Lanz, der Schlimmste von allen hat bereits viele,
unendlich viele Male gegen die AfD gehetzt und hetzen
lassen, von zahlreichen Leuten. Und das kriegen die
Menschen mit. Und nicht einen Aufruf.
Den Lanz boykottiere ich schon länger.

Gravatar: Hajo

Die Funktionäre des Zentralrates und ihre Handlungsweise muß man separat vom jüdischen Gläubigen sehen, denn deren Spezialität war es schon immer ausschließlich mit den Mächtigen zu kommunizieren während es weit besser gewesen wäre, den normalen Menschen die Hand zu reichen um für ein Vertrauen zu werben, Verzeihen ist eine andere Sache, das muß jeder mit sich selbst ausmachen, ob er das auf Grund der Schuld machen kann oder will.

Diese Trennlinie von Anfang an war durch die jeweiligen Vorsitzenden sehr stark ausgeprägt und ihr Weltkongreß trägt noch sein übriges dazu bei, daß wir nicht näher kommen, weil deren Überlegungen anderer Natur sind und somit die Menschen weniger zusammen kommen, als nötig wäre um eine gemeinsame Zukunft zu organisieren.

Stattdessen werden die Deutschen pauschal verdächtigt immer noch den alten braunen Idiologien anzuhängen und das ist grundlegend falsch und wenn dann sogar noch ein liberalkonservative Partei brauner Umtriebe verdächtigt wird, dann vergiftet dies weiterhin die Zukunft und sie sollten bei allem Übel nicht vergessen, daß es nur wenige waren, die seinerzeit alles veranlaßt haben und die Nachfahren bis heute immer noch büßen müssen, was so nicht richtig ist und im gemeinsamen Interesse sollten wir uns die Hand reichen und versuchen ein Leben gemeinsam zu führen, denn Gegner haben sie mehr von anderer Seite und das zu ignorieren kann sehr gefährlich sein und sie brauchen uns um selbst eine Zukunft in diesem Land zu haben und dazu sind die meisten Deutschen bereit, auch gerade jene die immer noch als Nazis verdächtigt werden und mit diesen soviel zu tun haben wie der Vatikan mit Luzifer.

Gravatar: kassaBlanka

werner 14.09.2021 - 12:18

Bei der Zahlung von 17 Millionen Steuergeldern an den Zentralrat der Juden in Deutschland....
Wofür eigentlich?

Gravatar: werner

Bei der Zahlung von 17 Millionen Steuergeldern an den Zentralrat der Juden in Deutschland, jährlich, sind auch AfD- Mitglieder und ihre Anhänger beteiligt.
Ein Dankeschön wäre höchst angebracht.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Der deutsche Zentralrat der Juden hat in einem Aufruf mit 68 anderen jüdischen Organisationen davor gewarnt, die AfD zu wählen - eine eklatante parteipolitische Einmischung, die steuerfinanzierten, gemeinnützigen Organisationen eigentlich verboten ist, schreibt Dr. Daniel Pipes.“ ...

Wird nicht auch ´damit` deutlich, dass sich der „Zentralrat der Juden in Deutschland“ von Israel abgrenzt
http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Israel/zentralrat.html
und damit zumindest ´eine Form/Art` von Issraelfeindlichkeit/Antisemitismus zeigt?

Auch weil die Taliban der Beweis dafür sind, „dass unsere Moderne ein unvollendetes Projekt ist“???
https://de.rt.com/meinung/123847-die-taliban-sind-der-beweis-dass-unsere-moderne-ein-unvollendetes-projekt-ist/

Gravatar: werner

In Deutschland wird jegliche Kritik am Zentralrat der Juden mit Zuchthaus bestraft.

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