Coronavirus (2019-nCoV, jetzt: COVID-19)

Jetzt plötzlich über 60.000 Infizierte

Statistiken lässt sich nicht trauen: Jetzt gab es einen massenhaften Anstieg von Neuinfektionen in China. Der Grund liegt auch in einem anderen Diagnoseverfahren. Aber es werden immer noch viele Infizierte unter den Teppich gekehrt.

Foto: Pixabay
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Zahlen sind so eine Sache. Die chinesischen Gesundheitsbehörden können nur diejenigen Infizierten offiziell auflisten, die auch eine offizielle Diagnose bekommen haben. Doch draußen in China laufen viele Menschen herum, die gar nicht wissen, dass sie infiziert sind. Sie kommen erst ins Krankenhaus, wenn sie Anzeichen von Symptomen haben oder wenn sie glauben, mit Infizierten in Berührung gekommen zu sein.

Ende letzter Woche hatten die chinesischen Gesundheitsbehörden die Zählweise geändert. Es sollten nur solche gezählt und gelistet werden, die bereits Symptome zeigen, nicht solche, die zwar infiziert sind, aber noch keine Symptome zeigen. Das hat dazu geführt, dass die offiziellen Zahlen schneller anstiegen. Und es täuscht über die wirkliche Zahl der Infizierten hinweg.

Jetzt ist die Zahl jedoch wieder deutlich angestiegen, über 14.000 Neuinfektionen an einem Tag wurden gezählt. Dies liegt vor allem an einem schnelleren Diagnoseverfahren [siehe Berichte »South China Morning Post«, »China Daily«, »New York Times«, »Tagesschau«].

Jetzt können Ärzte eine offizielle Diagnose erstellen, die auf einer Kombination von Faktoren wie Lungenbildern, dem physischen Zustand sowie der epidemologischen Vorgeschichte beruht. Bislang war wohl nur ein Testverfahren über Nukleinsäuren zugelassen, das aber viele eindeutige Erkrankungen erst nach drei oder vier Tests erkannt hat. Es dauert zu lange und ist zu aufwändig. Der Hauptgrund ist jedoch, dass wegen des Massenansturms auf die Krankenhäuser die Test-Kits ausgegangen sind und man auf alternative Diagnosemethoden zurückgreifen muss [siehe Bericht »South China Morning Post«].

Offen bleibt immer noch die Frage nach den Personen, die infiziert sind, aber noch keine Symptome zeigen. Sie können nämlich bereits vor Ausbruch der Krankheit Überträger sein. Die Inkubationszeit beträgt bis zu 14 Tage. Außerdem können die Viren auf glatten Oberflächen wie Türklinken mehrere Tage überleben und somit über den indirekten Weg andere Menschen infizieren.

Über die weitere Verbreitung der Virusinfektion nach offiziellen Zahlen wird live auf einer speziellen Webseite der Johns-Hopkins-University berichtet.

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