Nach den Bildungslücken jetzt die Lückenfüller:

›Jetzt‹ auch das noch: Annalena Baerbocks Buch voller Plagiate

Nachdem ihre Bildungslücken öffentlich wurden, verliert Annalena Baerbock an Ansehen. Jetzt kommen die Lückenfüller.

boellstiftung, CC BY-SA 2.0
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Dass Politologen und Soziologen – man muss sich gut überlegen, von Wissenschaftlern zu reden – mit der digitalen Welt auf Kriegsfuß stehen, ist bekannt. Aber selten wurde es so bestätigt, wie bei den Grünen und ihrem Umgang mit den Realitäten, ausdrücklich Plural, ihrer Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock. Denn die Mitarbeiter der Trampolinhüpferin realisierten nicht nur zu spät, was in einem pdf-Dokument so alles steckt und dass es im Internet ein Archiv gibt; sie scheinen auch nicht zu wissen, dass auf den Weidegründen des Internet Plagiatsjäger unterwegs sind.

Die aber haben das Buch von Annalena Baerbock aufs Korn vorgenommen. ›Jetzt‹ lautet der Titel: ›Wie wir unser Land erneuern‹. Ob mit ›wir‹ Baerbock gemeint ist oder die Grünen, muss nicht unbedingt interessieren. Und auch der Inhalt soll es nicht sein. Aber die Worte und Sätze.

Den ersten Treffer melden die Jäger auf Seite 79:

»Der Klimawandel wirkt sich auf die gesamte Wertschöpfungskette von Unternehmen aus, etwa durch den extremwetterbedingten Ausfall von Zulieferern, durch Schäden an Straßen, Schienen und Gebäuden oder durch Rohstoffknappheit.«

Im Original heißt es:

»Der Klimawandel wirkt sich auf die gesamte Wertschöpfungskette von Unternehmen aus: Sei es durch den extremwetterbedingten Ausfall von Zulieferern, Schäden an Verkehrsinfrastrukturen oder Gebäuden oder Änderungen der Beschaffenheit oder Verfügbarkeit von Rohstoffen.«

Neben einer kleinen stilistischen Änderung, ergänzt Baerbock die Verkehrsmittel und unterschlägt die »Änderungen der Beschaffenheit von Rohstoffen« – offenbar hat Baerbock aus dem Kobold-Bock gelernt und meidet Stoffe und Material.

Auf Seite 84 gelingt den Jägern der zweite Treffer:

»Gemeinsam mit anderen EU-Staaten und Ländern wie Kanada, die sich bereits auf den Weg gemacht haben, sollte die nächste Bundesregierung daher Kriterien für die Ermittlung eines vergleichbaren und objektiven Wohlstandsindikators entwickeln«

Im Original heißt es diesmal:

»Zahlreiche hochentwickelte Länder (insbesondere die Staaten der EU und Kanada) versuchen seit einigen Jahren, gemeinsame Kriterien für die Ermittlung eines vergleichbaren und objektiven GPI zu entwickeln.«

Baerbock verzichtet an dieser Stelle also auf die Abkürzung GPI, die ihr vielleicht zu komplex erschien. Dabei ist Genuine Progress Indicator, GPI, der beim deutschen Wiki in ›echten Fortschritts oder echter Fortschrittsindikator‹ übersetzt wird, eine typische Propagandafloskel, die zu ihr passt. Offenbar hat ihr das ›objektiv‹ besser gefallen, schon weil ja irgendwie gebildet klingt, was sie bekanntlich ja durch und durch ist.

Bemerkenswert ist der folgende Treffer auf Seite 89, denn dort geht es eigentlich um ein Projekt, für das sie sich scheinbar begeistert: Holzhochäuser. Zitat:

»In Amsterdam ist ein 130 Meter hohes Holzhochhaus geplant, in Chicago ein 228 Meter hohes und in Tokio eines mit 350 Metern Höhe.«

Im Original heißt es:

»In Amsterdam ist ein 130 Meter hohes Holzhaus geplant, in Chicago ein 228 Meter großes und in Tokio eines mit 350 Meter Höhe.«

Dass Annalena Baerbock nicht einmal bei einem Projekt, das ihr am Herzen liegt, die Fakten auswendig zu kennt, sagt viel über das Sternchen des links-grünen Mainstreams.

Den nächste Treffer ist das, was im Seekrieg Wirkungstreffer genannt wird. Er gelingt auf Seite 129, wo es bei Baerbock heißt:

»Bereits 2010 hatte das US-Verteidigungsministerium den Klimawandel als Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA deklariert und somit als Phänomen, das die Aufmerksamkeit des Pentagon erforderte. Die Betrachtung des Klimawandels als »Bedrohungsmultiplikator«, der Rohstoff- und Gesellschaftskonflikte verschärfen kann, ist seither zu einem Eckpfeiler in der Strategie des Pentagon geworden. Seine Conclusio: Je fragiler ein Staat ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass er besonders stark unter den Folgeerscheinungen der Erderwärmung leiden wird - also unter inneren Konflikten, humanitären Katastrophen und Migration. Das daraus entstehende Chaos könnte wiederum zu neuen Herausforderungen für das US-Militär führen, sei es durch humanitäre Hilfseinsätze oder Interventionen im Ausland.«

Gleich der erste Satz lautet im Original: »Erstmals wurde der Klimawandel 2007 als Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA wahrgenommen und somit als Phänomen, das die Aufmerksamkeit des Pentagons erforderte.« – Ein Satz, den der amerikanische Politikwissenschaftler Michael T. Klare verfasste und im Jahr 2019 unter dem Titel ›Kriegstreiber Klimawandel‹ im Magazin ›Internationale Politik‹ veröffentlichte. Einzige Änderung: »Baerbock machte aus Klares Jahr 2007 das Jahr 2010«. Was Baerbock wohl für eine sinnvolle Korrektur oder auch nur für eine brauchbare Ablenkung hielt.

Weiter heißt es im Original sehr ähnlich:

»Das Konzept des Klimawandels als ›Bedrohungsmultiplikator‹ der Rohstoff- und Gesellschaftskonflikte in Entwicklungsländern verschärfen kann, ist seither zu einem Eckpfeiler in der Strategie des Pentagons geworden. Je gespaltener und korrupter ein Staat ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass er besonders stark unter den Folgeerscheinungen der Erderwärmung leiden wird - also unter inneren Konflikten, humanitären Katastrophen und Massenmigration. Das daraus entstehende Chaos könnte wiederum zu neuen Herausforderungen für das US-Militär führen, sei es durch humanitäre Hilfseinsätze oder militärische Interventionen im Ausland.«

Aus einem ›Konzept‹ macht Baerbock also eine ›Betrachtung‹; sie fügt ›Conclusio‹ ein; aus ›gespalten‹ und ›korrupt‹ wird ›fragil‹; aus ›Massenmigration‹ ›Migration‹ und bei ›militärische Interventionen‹ lässt sie das ›militärische‹ weg. – Putin wird das nicht gefallen.

Versenkt wird Annalena Baerbocks Erstlingswerk dann auf Seite 174, wenn sie die Erweiterung der EU im Jahre 2004 in abgedroschenen Worten beschreibt, die nicht von ihr stammen:

»Insgesamt zehn Staaten traten an diesem Tag der Europäischen Union bei: die baltischen Staaten und ehemaligen Sowjetrepubliken Estland, Lettland und Litauen, außerdem Polen, Tschechien, die Slowakei, Ungarn, die frühere jugoslawische Teilrepublik Slowenien sowie die beiden Mittelmeerstaaten Malta und Zypern. Die EU wuchs von 15 auf 25 Mitglieder – und begrüßte damit rund 75 Millionen neue Unionsbürger*innen.«

Im Original heißt es:

»Insgesamt zehn Staaten traten an diesem Tag der Europäischen Union bei: die baltischen Staaten und ehemaligen Sowjetrepubliken Estland, Lettland und Litauen, außerdem Polen, Tschechien, die Slowakei, Ungarn, die frühere jugoslawische Teilrepublik Slowenien sowie die beiden Mittelmeerstaaten Malta und Zypern. Die EU wuchs von 15 auf 25 Mitglieder – und begrüßte damit rund 75 Millionen neue Unionsbürgerinnen und -bürger.«

Mit anderen Worten: Nicht mal das Pathos für die Erweiterung der EU, die sie ohnehin mit Europa verwechselt, stammt von Baerbock. Sie hat es wortwörtlich aus anderen Quellen abgekupfert, weil sie die einzelnen Staaten wahrscheinlich nicht aufzählen könnte, und lediglich um das peinliche Gendersternchen erweitert – ein wahrhaft vielsagender Beitrag der Annalena Baerbock von den Grünen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ketzerlehrling

Sie ist eine typische Vertreterin ihrer Generation. Mehr ist dazu nicht zu sagen, denn über derartiges "Material" muss man keine weiteren Worte verlieren.

Gravatar: Roland F.

Frau Baerbock ist unschuldig. Die entsprechenden Passagen hat ihre Assistentin Frau Dr. Dr. h.c. Irina Kobold aus Saarbrücken zu verantworten.

Gravatar: ErdöRablok

Nachdem, nach 200 Jahren ohne Bären, ein Problembär namens Bruno nach Bayern einwanderte wurde er erschossen und anschließend ausgestopft. Dieses Schicksal blieb einer Rothbaerin erspart, da sie sich nach Berlin und in die Türkei vertrollte. Neuerdings gibt es im Freistaat aber eine höchst gerährlichere Mutante der Problembaeren, die Grünbaeren. Dies invasive Art gehört aus unserem Land gejagt. Da wir Bayern über keinen Landesgrenzschutz mehr verfügen, schlage ich vor, dass die hier heimischen, traditionellen Wilderer zu einem Freikorps Oberland zusammengefasst werden. Das Freikorps Oberland hat bereit 1919, bei der Beseitigung der Räterepublik, einer Vorgängerin der Grünen, bewiesen, wie es das Land zu schützen vermag.

Gravatar: karlheinz gampe

Da Grüne, getarnte Rote geistig stark beschränkt sind, müssen die halt irgendwo abschreiben. Eigenes zu entwickeln ist deren Ding nicht. Polito-logen, Sozio-logen usw. haben Lug und Betrug schon in ihrem Namen!

Es gibt geistig Unterbelichtete, die wählen sowas sogar, diese Ungebildeten wählten auch eine STASI IM Erika, eine Täterin aus dem DDR STASI Mörderstaat!

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Nach den Bildungslücken jetzt die Lückenfüller:
›Jetzt‹ auch das noch: Annalena Baerbocks Buch voller Plagiate“ ...

Sollte man sich dabei zunächst nicht aber die Frage stellen, warum Politiker lügen?
https://www.heise.de/tp/features/Warum-Politiker-luegen-4439493.html

Auch weil das im „Land der Lüge“
https://www.pt-magazin.de/de/gesellschaft/politik/deutschland-ist-das-land-der-l%C3%BCge_koedencb.html
die Voraussetzung und für die Macht unserer(?) allmächtigen(?) „Königin der Lügen“ ist, dass Annchen sie nun aber toppen will???

Gravatar: ropow

Na ja, solange sie kopiert, kann sie wenigstens nicht so viel Quatsch erzählen.

„An Tagen wie diesen, wo es grau ist, da haben wir natürlich viel weniger erneuerbare Energien. Deswegen haben wir Speicher. Deswegen fungiert das Netz als Speicher. Und das ist alles ausgerechnet.“ - Annalena Baerbock (GRÜNE) am 21.01.2018

„Da gibt es jetzt die ersten Batterien, die auf Kobold verzichten können… Kobold, wo kommt das eigentlich her?“ - Annalena Baerbock (GRÜNE) am 28.07.2019

„Eigentlich sind wir die größte Volkswirtschaft der Welt.“ - Annalena Baerbock (GRÜNE) bei Anne Will am 24.05.2020

„Die EU ist als Werteunion gegründet worden.“ - Annalena Baerbock (GRÜNE) über die als Wirtschaftsgemeinschaft gegründete EU bei Anne Will am 13.09.2020

„Jeder Mensch hat ein Recht auf Asyl.“ - Annalena Baerbock (GRÜNE) am 23.08.2020

„Wie Chewegewara sagte, Solidari-di-tät ist die Zärtlichkeit unter den Völkern.“ - Annalena Baerbock (GRÜNE) zitiert „Che“ Guevara am 14.05.2021

Etc., etc., …

Gravatar: Gerd Müller

Hat man früher im Unterrichtsfach "Staatsbürgerkunde", in der Ostzone, eine Arbeit geschrieben, so sah diese genau so aus.

Eine gezielte Aneinanderreihung von Floskeln, Worthülsen und Zitaten von Marx bis Lenin. (Ulbricht durfte auch nicht fehlen)

Das stellte die damaligen Linken-Ideologen sehr zufrieden, war aber intellektuell gesehen ein riesiger Schmarrn und Plagiatedrescherei.

Wie sich doch alles wiederholt, bei diesen Weltverbesserern und Bessermenschen.

Schaut man ernsthaft dahinter, nichts als heiße Luft…

Gravatar: Bertl

So wie sie gestrickt ist könnte sie sich damit verteidigen, dass sie das Buch nicht selbst geschrieben hat. Zutrauen würde ich es ihr.

Gravatar: Croata

Schlimm.... Schlimm... Keine Erweiterung der EU bitte!!!
Katastrophe....

Ja, der Soros hat viele Helfer dort...
Korruption. Elend....
Gehört nicht zu EU.

Vor 30 Jahren hat der Krieg dann in meine Heimat begonnen.... Ich kann mich an alles noch frisch erinnern...
Volksabstimmung.
Raus aus YU!

FR + UK war dann gegen uns....
DE hat erstmal überlegt.... und dann uns geholfen.
Danke Deutschland....

Raus aus YU bedeutete damals Krieg.
Island war 1.Land die uns anerkannt hat. Folgte später dann 2.Vatikan und Deutschland....

Souveränität statt Sklaverei!

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