Bei der Fußballweltmeisterschaft 2018 in Russland war das Erstaunen groß: Wo immer im Stadion die japanischen Fans standen, sah es nach dem Spiel sauber und aufgeräumt aus. Die Japaner hinterließen keinen Müll. Bei den meisten anderen Nationen hinterließen die Fans Dreck und Müll.
Japan gilt traditionell als sauberes Land. Das gilt für Küche, WC und Bad, Fußboden in der Wohnung, aber auch für öffentliche Plätze, Straßen und Wege. Die japanischen Busse, Züge und U-Bahnen sind ebenfalls extrem sauber. Man sieht fast keinen Müll, keine Graffiti, keine Kaugummis auf dem Boden.
Besonders verwunderlich ist dies angesichts der hohen Bevölkerungsdichte. Der Ballungsraum von Tokio hat ungefähr 35 Millionen Einwohner, die dicht an dicht leben. Dennoch sind selbst in eng bebauten Wohnvierteln alle Straßen auffällig sauber.
Hier sind die Gründe:
Erstens: Sauberkeit hat in Japan Tradition. Kinder werden bereits im Kindergarten und in der Grundschule zur Sauberkeit, zur Hygiene und zum verantwortungsvollen Umgang mit Müll erzogen. Schulkinder halten in gemeinsamen Aktionen den Klassenraum und die Schule sauber. Gemeinsames Putzen gehört zum guten Ton.
Zweitens: Eine Grundregel lautet: Kümmere dich zuerst um dein eigenes Chaos, dann wird auch das Chaos in der Gesellschaft überwunden. Jeder Einzelne ist stets bemüht, sein Leben und seinen Haushalt sauber und geordnet zu halten. Japaner ziehen vor Betreten einer Wohnung die Schuhe aus und waschen sich bei vielen Gelegenheiten die Hände.
Drittens: Strikte Mülltrennung und Recycling aller Wertstoffe sind Pflicht. Die Japaner trennen ihren Müll und tragen ihn zu jeweils bestimmten Tagen an bestimmte Sammelorte, wo er dann von der Müllabfuhr abgeholt wird.
Wie Japan indirekt zum Vorbild wurde
Singapur war eine der ersten Städte, die sich an japanischer Sauberkeit orientierte. In Singapur wurden drakonische Strafen für falsche Müllentsorgung eingeführt. Die Bevölkerung wurde innerhalb kurzer Zeit zur absoluten Sauberkeit erzogen. Wer seinen Zigarettenstummel oder sein Kaugummi auf der Straße entsorgte, wurde angezeigt.
Singapur wurde wiederum zum Vorbild vieler chinesischer Städte. Beamte aus den Riesenstädten wie Chongqing, Shenzehn oder Schanghai studierten die Situation in Singapur ausführlich und übertrugen dann viele Ideen auf ihre eigenen Städte. Innerhalb weniger Jahre hat sich das Stadtbild vieler chinesischer Großstädte drastisch geändert.
Die Geschwindigkeit ist durchaus beeindruckend, denn noch vor wenigen Jahren sahen viele chinesische Städte (im Vergleich zu den japanischen oder südkoreanischen) äußerst dreckig aus und waren voller Müll, der sorglos auf die Straße, in den Graben oder den Fluss geworfen wurde. Das ändert sich jetzt.
Vielleicht sollte man die Bürgermeister von Berlin, Köln oder Frankfurt mal nach Tokio schicken. Vielleicht können sie dort noch etwas lernen – wenn sie es wollen.
Kommentare zum Artikel
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@ Frau Witthöft, zur Strahlung hat u. a. Herr Haferburg einen Beitrag geliefert, siehe https://www.achgut.com/artikel/im_land_der_verstrahlten
An den Leserkommentaren sieht man auch da, es gibt Vorurteile aus emotionaler Abneigung gegen Strahlung und es gibt natürlich auch völlig unbedenkliche Relationen, im Wissen um Tatsachen wie Strahlung sich auswirkt.
Früher war Deutschland ein sauberes Land und die Ordnung wurde weltweit gelobt. Dann machte des DDR Stasi rote, verlogene, islamisierende CDU Erika rüber und ihre islamischen Merkelakademiker kamen und Deutschland gleicht einer Müllkippe !
Das passiert wenn geistig minderbemittelte Deppen rotgrüne Parteien wählen !
Das hört sich ja vorbildlich an! Aber was ist mit der radioaktiven Strahlung, die Japan der gesamten Welt beschert??? Aber die sieht, riecht und hört man ja nicht, ist aber schlimmer als alle Kaugummis zusammen.